Forum: Haus & Smart Home Klingeltaster beleuchtet - Aufbau, Funktionsweise des Tasters


von Sebastian (cyberindy)


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Guten Tag,

ihr kennt bestimmt diese beleuchteten Klingeltaster, welche allenthalben 
angeboten werden. Neben den üblichen NO/NC Kontakten haben diese zwei 
weitere Anschlüsse, um eine interne LED im Taster damit zu beleuchten. 
Die Kontakte werden dabei überbrückt, so dass die Beleuchtung einfach 
die vorhandene Wechselstromspannung des Klingeltrafos nutzen kann.

Meine Frage:
Wie ist der interne Aufbau eines solchen Schalters? Wie kann die LED die 
Spannungsquelle der Klingel nutzen, ohne dabei den Stromkreis zu 
schließen und damit ein Dauerklingeln auszulösen?

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich gerne einen weiteren, kleinen 
Verbraucher ähnlich der LED anschließen möchte (einen Klingelsensor, den 
ich batterieunabhängig betreiben wollte). In meinen Testaufbauten hat 
der Klingelsensor (logischerweise) jedoch immer den Stromkreis 
geschlossen und würde damit ein Dauerklingeln auslösen.
Ich war schon am Aufgeben und wollte mich wieder mit einer Batterie als 
Spannungsquelle für den Sensor anfreunden, als ich mich fragte, wie die 
Beleuchtung des Tasters dieses Problem löst.

von Oliver R. (orb)


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Sebastian schrieb:
> Wie kann die LED die
> Spannungsquelle der Klingel nutzen, ohne dabei den Stromkreis zu
> schließen und damit ein Dauerklingeln auszulösen?

Indem der Strom durch die LED unterhalb des Ansprechstroms der Klingel 
bleibt.

Sebastian schrieb:
> In meinen Testaufbauten hat
> der Klingelsensor (logischerweise) jedoch immer den Stromkreis
> geschlossen und würde damit ein Dauerklingeln auslösen.

Dann war der Stromfluß zu hoch.

von Thomas R. (thomasr)


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Sebastian schrieb:
> Neben den üblichen NO/NC Kontakten haben diese zwei
> weitere Anschlüsse, um eine interne LED im Taster damit zu beleuchten.

Damit wäre die LED frei für jede Art der Speisung und hätte mit dem 
Klingelstromkreis nichts zu tun.

> Die Kontakte werden dabei überbrückt, so dass die Beleuchtung einfach
> die vorhandene Wechselstromspannung des Klingeltrafos nutzen kann.
>
Das ist die andere Bauweise bei der die Beleuchtung im Stromkreis der 
Klingel ist und bei Betätigen des Drückers ausgeht.

> Meine Frage:
> Wie ist der interne Aufbau eines solchen Schalters? Wie kann die LED die
> Spannungsquelle der Klingel nutzen, ohne dabei den Stromkreis zu
> schließen und damit ein Dauerklingeln auszulösen?
>
Bei Verwendung des 4-poligen Tasters hast du das Problem nicht. 
Allerdings erfordert das mindestens eine zusätzliche Ader zum Taster.

von Sebastian (cyberindy)


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Ich habe mal eine Skizze angehängt, wie der Taster (gemäß 
Herstelleranleitung) angeschlossen ist. Die LED-Kontakte sind zwar mit 
plus/minus beschriftet, nehmen aber Wechselspannung bis 24VAC.

In meinem Testaufbau habe ich die Klingel durch ein Glühlämpchen ersetzt 
und wie in der Skizze mit nur zwei Adern (und Drahtbrücken) 
angeschlossen. In diesem Aufbau leuchtet die LED ohne die 
Klingel/Glühlampe auszulösen.

Nach meinem Verständnis müsste aber doch der Anschluss der LED den 
Stromkreis auch für die Klingel schließen?

von Marcel V. (mavin)


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Sebastian schrieb:
> Nach meinem Verständnis müsste aber doch der Anschluss der LED den
> Stromkreis auch für die Klingel schließen?

Ja, aber bei 8V Versorgungsspannung und einem LED Vorwiderstand von 1k, 
bleibt für die 10R Klingel nur noch 80mV zum Klingeln übrig, das wird so 
leise sein, dass es für die Ohren unsichtbar bleibt.

von Sebastian (cyberindy)


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Aaaah ... d.h. der Kreis ist geschlossen und es fließt nur ein 
minimaler Strom welcher die Klingel/Glühlampe nicht auslöst? Wenn ich 
dann noch mit meinem Klingelsensor daherkomme erhöht sich der 
Gesamtstrom auf ein Niveau, dass das Glühlämpchen aufleuchtet.

Hm, dann muss ich noch mal den Verbrauch meines Klingelsensors prüfen. 
Ich hatte eigentlich im Hinterkopf, dass der nur einstellige mA im 
Ruhezustand zieht ... weniger als eine LED. Nur wenn er anfängt zu 
funken steigt es auf ~150mA an.

Eventuell liegt der Gesamtstrom aber immer noch unterhalb einer 
Schwelle, die eine echte Klingel auslösen würde. Wir haben ein ganz 
altes Läutwerk, welches vermutlich einen hohen Auslösestrom benötigt. 
Das zu verifizieren wird allerdings aufwändig, so dass ich mich 
vermutlich doch wieder mit Batterien anfreunden muss.

von Sascha W. (sascha-w)


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Wenn du Wechselstrom hast und deine, noch unbekannte, Klingel aber nicht 
unbedingt auf selbigen angewiesen ist, so könnte man mithilfe von Dioden 
die beiden Halbwellen der Wechselspannung getrennt nutzen.
Eine Halbwelle würde dann vom Taster zur Klingel durchgeschalten, die 
andere an der Klingel vorbei zu Versorgung von was auch immer am Taster 
zur Verfügung stehen.

Sascha

von Sebastian (cyberindy)


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Sascha W. schrieb:
> Wenn du Wechselstrom hast und deine, noch unbekannte, Klingel aber nicht
> unbedingt auf selbigen angewiesen ist, so könnte man mithilfe von Dioden
> die beiden Halbwellen der Wechselspannung getrennt nutzen.
> Eine Halbwelle würde dann vom Taster zur Klingel durchgeschalten, die
> andere an der Klingel vorbei zu Versorgung von was auch immer am Taster
> zur Verfügung stehen.

Vielen Dank - ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir folgen kann.

Mein Läutwerk arbeitet mit Wechselstrom (12VAC). Ein sehr altes Teil, 
vermutlich original 60er Jahre noch.
Dazu möchte ich einen Klingelsensor in den Klingelkreis hängen, welcher 
über den gleichen (beleuchteten) Taster aktiviert wird. Der Sensor 
benötigt 1.5VDC - ein HmIP DBB, welcher eigentlich mit einer Batterie 
versorgt wird.

Um mir das Batteriewechseln zu ersparen, habe ich einen Gleichrichter 
und Spannungsregler zusammengelötet, welcher aus den 12VAC --> 1.5VDC 
macht und den Klingelsensor versorgen kann.

Für sich funktionieren alle Module. Ich hatte in meinen Überlegungen nur 
nicht bedacht, dass der Klingelsensor samt Spannungsregelung natürlich 
auch den Stromkreis für die Klingel schließen wird und damit ein 
Dauerläuten bewirkt.

Die Kernfrage ist also, ob ich die Wechselspannung des Klingeltrafos für 
meinen Sensor anzapfen kann, ohne damit die Klingel auszulösen?

Ich habe meine Skizze für den Gesamtaufbau angehängt. Das ist kein 
richtiger Schaltplan - nur mein Notizzettel für die Verdrahtung :-/ .

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Sebastian schrieb:
> Meine Frage:

> Benutzername   cyberindy
> Vorname   Sebastian
> Nachname
> Firma
> Angemeldet seit   01.03.2023 08:41
> Beiträge   4

Toll ein Troll!

von Sebastian (cyberindy)


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Cha-woma M. schrieb:
> Toll ein Troll!
Verstehe ich nicht?

von J. T. (chaoskind)


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Sebastian schrieb:
> Verstehe ich nicht?

Musst du nicht. Hier steht grundsätzlich jeder erst Mal unter 
Trollverdacht, der hier eine Frage stellt.

von Gerald B. (gerald_b)


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Hast du auch daran gedacht, das dein ominöser Klingelsensor 
weiterversorgt werden muß, wenn die Klingel durch drücken des Tasters 
ausgelöst wird? Denn dann wird ja die Versorgung kurzgeschlossen.
Ich habe das mal mit Sensortastern für Etalkos (12V Stromstoßrelais) vor 
über 30 Jahren umgesetzt.
Auf der Platine waren ein Gleichrichter, ein Powermosfet und ein kleiner 
Pufferelko mit Rückschlagdiode, sowie ein sehr hochohmiger Widerstand, 
der das Gate auf Masse gezogen hat und ein kleiner Kerko, um 50 Hz 
Netzbrumm vom Gate fernzuhalten.
Wenn man mit dem Finger den Sensor brückte, steuerte der Mosfet durch, 
wurde aber durch den Elko weiter mit Spannung versorgt ;-)
Ähnlich müßtest du vorgehen, nur wird es bei dir aufwändiger.
Das Modul darf nur selten und kurz funken, du brauchst einen größeren 
Speicher ;-)

von Marcel V. (mavin)


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Sebastian schrieb:
> Ich habe meine Skizze für den Gesamtaufbau angehängt.

Wenn du deine Skizze entsprechend änderst, gehen alle Wünsche direkt in 
Erfüllung. Auch schon früher, wenn du willst:

LED bleibt beim Klingeln an und dein Sensor wird trotzdem unabhängig vom 
Klingeln mit Strom versorgt. Es müssen lediglich die 
Einweggleichrichterdiode und der Vorwiderstand mit ins 
Klingeltastergehäuse untergebracht werden, damit du mit zwei Leitungen 
auskommst.

von Sebastian (cyberindy)


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Marcel V. schrieb:
> Wenn du deine Skizze entsprechend änderst, gehen alle Wünsche direkt in
> Erfüllung. Auch schon früher, wenn du willst

Vielen Dank. Das sieht nach einer sehr eleganten Lösung aus.
Mein Problem ist lediglich, dass die Klingel und grauen Leitungen bei 
mir im Haus unter Putz sind. Erst der Teil links davon in der Skizze 
befindet sich am Gartentor.
D.h. ich müsste die orangene Leitung neu ziehen und eine Diode unter 
Putz einfügen. Ich glaube da ist ein jährlicher Batteriewechsel dann 
doch wieder attraktiver :).

Gerald B. schrieb:
> Hast du auch daran gedacht, das dein ominöser Klingelsensor
> weiterversorgt werden muß, wenn die Klingel durch drücken des Tasters
> ausgelöst wird?
Dran gedacht schon - allerdings war ich bis zu diesem Problem noch gar 
nicht richtig vorgedrungen, solange das Dauerläuten noch nicht gelöst 
ist. Mein erster Versuch wäre ein Goldcap/Superkondensator gewesen, um 
das Klingeln zu überbrücken.

von Jörg (Gast)


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Hast du ggf am Klingeltrafo oder am Wecker eine Stelle an der alle Kabel 
zusammenkommen? Das wäre vermutlich der bessere Einbauort für den 
Klingelsensor

von Sebastian (cyberindy)


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Stimmt, das wäre eigentlich ein guter Ansatz den ich noch gar nicht in 
Betracht gezogen hatte. An den Klingeltrafo käme ich ran. Bislang hat es 
mir nur davor gegraust die chaotische 60er-Jahre-Verkabelung zu 
"reverse-engineeren" :).

Dann müsste ich mal alle Adern durchklingeln und hätte danach zumindest 
einen Überblick, was eigentlich alles im Haus vor sich geht.

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