Jemand bat mich um Hilfe bei der Reparatur eines alten Alko MIG/MAG -Schweissgeräts Problem: Beim ersten Einschalten ist alles ok, aber sobald 1 x der Taster am Handgriff betätigt wird liegt die Schweissspannung dauerhaft an, Schutzgaszufuhr bleibt dauerhaft geöffnet Sobald das Gerät abgekühlt ist passt wieder alles, bis zum ersten betätigen des Tasters Zum Glück ist ein Schaltplan vorhanden (Sorry, habe hier keinen Scanner, deshalb nur ein Handyfoto) Mir ist die Funktion der Schaltung so einigermaßen klar - ich habe es mal beschriftet Das Problem liegt wohl im oberen rechten Viertel Ich verstehe nur nicht warum da so ein Aufwand getrieben wird? Was ist der Sinn der Schaltung? Zeitsteuerung auf aus - der Transistor TR9 ist leitend Damit liegt im gesamten oberen rechten Teil Spannung an Wozu dient der LM339 hier? wieso die Hilfsspannung VZ? Was macht Poti P3? Die ganze Aufgabe dieses Schaltungsteils ist nach meinem Verständnis nur - sobald der Taster gedrückt wird schaltet der TIC206 den Schütz für den Schweisstrafo? Was übersehe ich? Wie wird P3 abgeglichen? Viele Grüße
Der Teil ist eine Abschaltverzögerung,
P3 bestimmt die Dauer der Abschaltverzögerung.
Wenn P3 defekt ist, erhält man eine Selbstverriegelung
bzw. der Kondensator wird dann nur sehr langsam über
parasitäre Ströme entladen.
> Wie wird P3 abgeglichen?
Steht dazu nichts im Manual, hast Du
(oder wer anders) schon dran herumgekurbelt?
Hast Du mal das Schütz selber geprüft?
Das klebt bei Schweißgeräten gerne mal.
:
Bearbeitet durch User
Hallo Ben, vielen Dank, dann wird es etwas klarer Ich habe zugegeben keine AHnung vom schweissen - das heisst nach loslassen des Tasters liegt der Schweißstrom kurzzeitig weiter an? Am Poti habe ich bislang nichts verstellt, das Schweissgerät hat plötzlich diesen Fehler Der Schütz klebt nicht, schaltet man das Gerät ein passt erst mal alles - nach erstem betätigen der Taste bleibt halt der Schütz angezogen, das Gasventil geöffnet Werde mir mal einen 24V-Trafo besorgen und die Platine auf der Werkbank testen Viele Grüße
> das heisst nach loslassen des Tasters liegt > der Schweißstrom kurzzeitig weiter an? Ja. Miss doch mal bitte den Widerstand von P3 und R16, das sollte recht einfach machbar sein.
Hallo Heinz, meiner Meinung ist der Defekt entweder bei den Transistoren Tr1 bzw Tr6, oder beim Lm 339, wenn sowohl der Drahtvorschub und das Schütz angezogen wird, nach Drücken vom Taster. Was macht der P4 ?
P3 und R16 sind schon mal in Ordnung baue gerade eine kleine Testschaltung mit der Platine auf War gerade etwas verwirrt über den Anschluss - im Schaltplan ist VCC und Gnd vom LM339 falsch rum beschriftet :-)
jetzt wird es merkwürdig: Im Testaufbau mit Trafo und Glühbirnen am Ausgang ließ sich der Fehler nachvollziehen Poti P3 steht in Mittelstellung, ca. 10 kOhm Zwischen Masse und Pin8 des LM339 ca. 12 KOhm- also dort kein Fehler Wie von Ben angedeutet- entlade ich C3 bleibn die Glühbirnen beim nächsten einstecken der Schaltung aus Ich habe dann an Pin 8 rum gemessen - auf ein Mal tut die Schaltung wieder wie sie soll? Evtl. lag dort ein Span / Dreck zwischen Pin 8 und 9? schlechte Lötstellen sind keine zu sehen Würdet Ihr die Platine wieder einbauen oder prophylaktisch irgendwelche Teile tauschen?
:
Bearbeitet durch User
Was nicht defekt ist, braucht man auch nicht auszutauschen.
Vielleicht ein leitfähiger Schmutzfilm, der jetzt nach drei Tagen in der trockenen Wohnung nicht mehr leitet. Schweißgerät und Flex saugen zuverlässig ihren eigenen Rauch an. Das Poti kann es sich durch die mechanische Anregung beim Messen auch anders überlegt haben. Das sollte man mehrmals hin- und herdrehen, damit sich der Schmutz löst. Ich hatte mal einen Siemens-Staubsauger, der beim Testsaugen nach dem Nachhausetragen eine Viertelstunde tadellos funktionierte und dann nie wieder. Da hatte sich die Kohleschicht bzw. Kontaktierung auf einem 1M-Widerstand verabschiedet. Durch die Wärme während des Testlaufs wurde wohl die Feuchtigkeit ausgetrieben, oder der Wackelkontakt final getrennt. Bei einem Schweißgerät mit den ganzen Temperaturwechseln und Werkstattbedingungen kann da auch viel passiert sein was man den Bauteilen nicht von außen ansieht.
:
Bearbeitet durch User
Weiß jemand wofür diese Abschaltverzögerung gut ist? Beim Schutzgas wäre es für mich einleuchtend, aber beim Schweißstrom?
Das sorgt dafür, daß der Schweißdraht noch sauber verschweißt wird während man den Knopf loslässt. Sonst kann es passieren, daß der Draht kleben bleibt.
Stefan L. schrieb: > Weiß jemand wofür diese Abschaltverzögerung gut ist? Ohne Abschaltverzögerung: Lässt man den Taster los verlöscht der Lichtbogen sofort. Der Vorschubmotor hat aber eine Trägheit und läuft deshalb einige Sekundenbruchteile nach bis er komplett steht. Durch diesen Nachlauf taucht der Draht nun ohne Lichtbogen in das noch flüssige Metallbad und erstarrt dort. Dann klebt die Pistole am Werkstück - extrem lästig. Deshalb lässt man den Lichtbogen noch kurze Zeit länger brennen als den Vorschub. Mit der Einstellung lässt sich so auch der Draht-Rückbrand einstellen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.