Forum: Haus & Smart Home PV-Batteriespeicher Victron: zu langsame Regelung schneller machen


von Kiki (icke_icke)


Lesenswert?

Moin zusammen,

Es geht um ein Problem beim Betrieb eines PV-Batteriespeichers der Firma
Victron.
Konkreter Fall:
Es handelt sich um ein 48 Volt System. Dieses besteht in diesem
konkreten Fall aus einem Smartmeter (summiert die Leistung aller Phasen
im Haus), einer Steuereinheit (Modell: Cerbo) und einem
Ladegerät/Inverter (Modell: Multiplus II) mit Akku.

Funktionsprinzip ideal:
Das Smartmeter misst einen Netzbezug von 1000W, dieser Wert wird vom
Cerbo ausgelesen (Modbus TCP) und dem Inverter als neuer Differenzbetrag
mitgeteilt. Dieser stellt daraufhin auf seiner Phase die benötigte
Differenzleistung bereit, sodass die Summe aller Phasen schließlich bei
Null (oder einem anderen einstellbaren Wert) zu liegen kommt.

Problem: die Ausregelung geschieht in der dargestellten Variante so
langsam, dass bei taktenden Verbrauchern (Mikrowelle / Ceranfeld) die
Leistung in dem Moment des Abschaltens des Verbrauchers erst ausgeregelt
ist. In der anschließenden Aus-Phase des Verbrauchers wird also volle
Power ins Netz geschoben und im Moment des nächsten Einschalten des
Verbrauchers ist die bereitgestellt Leistung des Inverters wieder bei
Null und der Verbraucher wird aus dem Netz gespeist.
Siehe hierzu auch diesen Thread:

https://community.victronenergy.com/questions/51697/victron-ess-et112-slow-response.html

Warum die Regelung so langsam erfolgt (könnte eigentlich sogar als
Steuerung oder Vorsteuerung implementiert werden?! Warum machen die das
nicht so?) bleibt von Victron ohne Beantwortung. Es wird lediglich auf
das zu langsame Messgerät hingewiesen.

Was besser funktioniert (diesen Betriebsmodus bietet der Inverter auch
an):
der Inverter misst mit einem Stromtransformator (Sensor) direkt den
Strom der Phase des Hause, an der er angeschlossen ist. In diesem Fall
soll die Regelung wohl sehr schnell arbeiten. (nur limitiert durch eine
Netzvorschrift, dass die Leistung lediglich mit 400W/s angepasst werden
darf). Dabei wird jedoch nur die Phase des Inverters ausgeregelt.
Weiterhin funktioniert das nur, wenn sich der Inverter in der Nähe des
Hausanschlusses befindet.
Siehe hierzu auch das Datenblatt des Inverters:
https://www.victronenergy.de/upload/documents/Datasheet-MultiPlus-II-inverter-charger-DE.pdf

Die Idee meinerseits ist nun:
Betrieb des Inverters mit einem modifizierten Stromsensor:
Der Stromsensor misst den bereitgestellten Strom des Inverters auf
dessen Phase (nicht den Hausbezug!). Der Inverter regelt damit den von
ihm bereitgestellten Strom auf Null aus (Das macht die Regelung im
Inverter automatisch).
Zwischen Sensor und Inverter wird eine geeignete A/D-Schaltung
geschaltet, die einen analogen Offset auf das Signal aufprägt, sodass
die tatsächlich abgegebene Leistung einem gewünschten Betrag (bspw. per
Modbus TCP mitgeteilt) entspricht.

Frage:
Wie könnte eine geeignete analoge Schaltung aussehen, die einen
Wechselstrom zum Sensorsignal hinzuaddiert? Sollwertvorgabe im Idealfall
digital.

Meine bekannten Informationen dazu:
Es wird anscheinend ein Stromtransformator benutzt, der bspw. 100A in
50mA umsetzt.

Es müsste also bspw. durch eine OPV Addierschaltung ein Wechselstrom zum
Sensorsignal hinzuaddiert werden. Dieses wird mittels einer DDS (Attiny
/ Atmega) phasensynchron zur Netzspannung erzeugt (bzw. zum
Ausgangssignal des Sensors, da der Victron immer mit Cos(phi) = 1
einspeist).


Gibt's hier Mitstreiter, die sich auch über das Problem ärgern?
Hat jemand eine einfache Idee für den Stromaddierer parat?
Weitere Anmerkungen zur Umsetzung, Machbarkeit, Gedankenfehler?

Grüße und einen schönen Abend.

: Verschoben durch Moderator
von Wolf17 (wolf17)


Lesenswert?

Der Stromwandler hat 2000:1, macht etwa 2,1mA je kW Einspeisung.
Vielleicht kann man in den Messkreis einen kleinen 1:1 Übertrager 
einschleifen. Mittels Widerstand das DDS AC Signal in einen Strom 
wandeln, der über den Übertrager dem Messkreis überlagert wird.
Widerstand und 1:x entsprechend anpassen.

von Matthias H. (matthiash)


Lesenswert?

Vergiss das wieder ganz schnell was du vorhast denn
du müsstest phasensynchron einen Wechselstrom aufprägen.

Es gibt irgendwo jemanden der die Victrons per Microcontroller 
ansteuert, ohne GX-Device! Ich habe das vor wenigen Tagen erst irgendwo 
gelesen, weiß aber nicht mehr wo.

von Kiki (icke_icke)


Lesenswert?

Wolf17 schrieb:
> Der Stromwandler hat 2000:1, macht etwa 2,1mA je kW Einspeisung.
> Vielleicht kann man in den Messkreis einen kleinen 1:1 Übertrager
> einschleifen. Mittels Widerstand das DDS AC Signal in einen Strom
> wandeln, der über den Übertrager dem Messkreis überlagert wird.
> Widerstand und 1:x entsprechend anpassen.

Gute Idee!
So etwas ähnliches hatte ich auch schon erwogen: den zusätzlichen 
Messstrom dem eigentlichen Messkern durch eine weitere Spule aufprägen. 
Diese weitere Spule könnte man schön extern auf einen Spulkörper wickeln 
(3D-Druck?!).
Alternativ:
Könnte man dafür auch einen kleinen käuflichen 50Hz-Trafo mit zwei 
Sekundärwicklungen verwenden? Die Sekundärwicklungen arbeiten als 1:1 
Übertrager und auf der Primärseite wird das Offset-Signal eingespeist?

Bleibt nur noch die Aufgabe,
1) die DDS zu synchronisieren: Nulldurchgang mittels Optokoppler an der 
Phase detektieren
2) U-I-Konverter um die Spule zu treiben.

Hört sich schon fast machbar an ...


@Matthias H:
Danke für Deine Wiederholung des bereits geschriebenen.
Vielleicht möchtest Du Dich ja auch konstruktiv einbringen?
Wenn Du z.B. den Link raussuchen könntest wäre das schon klasse.
Andererseits möchte ich nicht auf die sonstige Victron-Architektur 
verzichten, da es schon recht komfortabel ist.

Grüße

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Kiki schrieb:
> Problem: die Ausregelung geschieht in der dargestellten Variante so
> langsam, dass bei taktenden Verbrauchern (Mikrowelle / Ceranfeld) die
> Leistung in dem Moment des Abschaltens des Verbrauchers erst ausgeregelt
> ist.

Das Thema ist seit langem bekannt.

Nach ersten Erkenntnissen wird die Regelung mit der Firmware 3.0 für den 
Cerbo GX deutlich schneller, aber die gibt es nach wie vor nur als beta. 
Zudem sollen die neueren Stromzähler, die mit den Victrons kompatibel 
sind, auch noch etwas schneller sein.

Perfekt wird das aber nie werden, denn die Anschlußvorschriften in D 
erlauben, wei du ja ausch schin hscreibst, eben nur eine maximale Strom- 
bzw. Leistungsanstiegsszeit von 400W/s. Wenn da eine Herdplatte mit 2kW 
schneller taktet, rennt der Victron immer hinterher.

Nicht, weil er es nicht kann, sondern weil er es nicht darf.

Die alternative Lösung, den Victron auf ESS Mode 3 zu stellen, und die 
ganze Regelung selber zu implementieren, wurde ja schon genannt. Ist 
dann zwar nicht VDE-Konform, aber wen störts.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (Gast)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Anschlußvorschriften in D
> erlauben gerüchteweise nur eine maximale Strom- bzw.
> Leistungsanstiegsszeit von 400W/s.

Wozu dient diese Vorschrift?
Die Last hält sich doch nicht  daran, wieso darf man da nicht schneller 
gegensteuern?

von X. Y. (bastler_0815)


Lesenswert?

Ein paar Anmerkungen:

1. "Smartmeter" EM24 -> Rasby Pi Venus OS -> Multiplus II
Datenaktualisierung kleiner 1 Sekunde, reicht völlig aus,
man möchte ja nicht jeden Spike ausregeln.

2. Regelquantum 400W/s, damit sich ggf. zwei unabhängige Systeme nicht
aufschaukeln bzw. aufschwingen!

Beispiel:
Zeit  Wasserkocher (2KW)   Last       1 Multiplus      2 Multiplus
0s    AUS                       0W     0W               0W
1s    EIN                   -2000W     geht auf +2KW    geht auf +2KW
2s    EIN                   +2000W     geht auf -2KW    geht auf -2KW
3s    EIN                   -6000W     geht auf +6KW    geht auf +6KW
4s    EIN                  +10000W     ... je nach Multiplus Sättigung
5s    EIN                  -22000W     ... je nach Multiplus Sättigung
6s    AUS                  +44000W     ...
7s    irrelevant           ....

3. Stromsensor (SCT013: 100A->50mA)
Einfach den Summenstrom (L1+L2+L3) vom Stromzähler nehmen (via µC am 
Modbus mitlesen (lauschen)) und entsprechende Stromstärke auf 
Stromsensor (zB. N=100 Windungen, ~10A -> ~100mA)) geben.
Nulldurchgang, Phasenwinkel usw. sind irrelevant, da Refresh alle 
Sekunde ausreicht.
Multiplus II über externen Stromsensor steuern...

4. Lohnt sich der Aufwand:
Regelungstechnisch: Ja
Betriebswirtschaftlich: Nein

5. Eine Frage: Belastung Zell-Chemie
Ist ein schnelles ausregeln gut für die Batterie Zellchemie, d.h. z.B. 
von +0,5C (+40A) auf -0,5C (-40A) innerhalb einer Sekunde zu wechseln? 
Ich denke, die angestoßenen chemischen Reaktionen sollten Zeit zur 
"Vollendung" haben.
Ein Inselsystem kann darauf keine Rücksicht nehmen, aber eine 
Netzgekoppeltes System kann die Batterie schonen.
Was meint Ihr?

von Peter K. (Gast)


Lesenswert?

Ich denke bei Li oder NIMH Zellen, speilt das keine Rolle,

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Wie andere hier schreiben - es ist nicht zulässig das er so schnell 
regelt

Selbst wenn es zulässig wäre - wie weit willst es treiben?
Da hast eine dimmbare Beleuchtung mit Phasenanschnitt, soll er das auch 
ausregeln?

Problem ist doch hier eher das viele dieser Victron-Anlagen viel zu groß 
gebaut werden, man dann für alle Spitzenlasten die 0 am Zähler sehen 
will

10 kWp auf dem Dach, 20 kWh Akku, Victron MP2 3 phasig je 5000W - das 
auch brav die Null am Zähler steht wenn die Tochter die Haare föhnt und 
Mama gleichzeitig den Backofen an hat

Der AKku ist dann nachts um 2 leer - man hätte den Victron auch einfach 
auf max 1000W einstellen können, er hätte bis Sonnenaufgang brav 
eingespeist - die Leistungsbilanz wäre die Gleiche -  oder gar eine 
Bessere

von Peter K. (Gast)


Lesenswert?

Also ich regle recht schnell, aber ohne Victron Geräten.
Und das funktioniert super, wobei "schnell" natürlich relativ ist und 
ich es diesen Frühling noch optimieren werde.
Von 100-1000W ca. 5 Sekunden

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> Selbst wenn es zulässig wäre - wie weit willst es treiben?
> Da hast eine dimmbare Beleuchtung mit Phasenanschnitt, soll er das auch
> ausregeln?

Das ist jetzt Quatsch.
Wünschenswert wäre eine Ausregelung die in etwa so schnell ist wie das 
Saldierungsintervall des Zählers.
Wobei das wieder das Problem ist, wie lange sind die 
Saldierungsintervalle.
Wenn jemand dazu konkrete Daten hat immer her damit.

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Wünschenswert wäre eine Ausregelung die in etwa so schnell ist wie das
> Saldierungsintervall des Zählers.

Dann müsste aber wohl die Regelung quasi synchron zum 
Saldierungsintervall sein?

Der richtige Weg für die absolute Null wäre wohl, laden und entladen 
getrennt über den Akku zu machen, der Akku als Puffer, das Haus nur am 
Inverter?

von X. Y. (bastler_0815)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

In der Anlage ein paar Aufzeichnungen (reale Daten).

Im Video (20230308_122113.MP4) ist das Regelverhalten ersichtlich.
- Stromzähler Aktualisierung ca. jede Sekunde
- Anfang: Batterie wird geladen (PV an L2)
- in Sekunde 8 wird ein Wasserkocher (L1: 1400W) eingeschaltet
- in den Sekunden 9-12 regelt der Multiplus (L1) den Ladevorgang runter
- ab Sekunde 13 fährt die Einspeisung hoch
- in Sekunde 31 wird der Wasserkocher (1400W) wieder ausgeschaltet
- in den Sekunden 32-39 wird die Einspeisung runtergefahren
- ab Sekunde 40 wird wieder die Ladung hochgefahren

Problem ist, dass wohl auch die Elektronik etwas Zeit braucht vom 
Lade-Modus in den Einspeise-Modus und umgekehrt zu wechsen (z.B. 
Entladung von Kondensatorenstufen).

Noch komplizierter wird es wenn auch noch der PV-Strom wechselt (Wolken, 
Sonne, Wolken, Sonne...)

Für alle die die Victron Console (System) nicht kennen, Schaubild in 
Anlage MultiplusConsole.jpg


Absolut tötlich für die Regelung: Ein Cerankochfeld (2000W), das alle 15 
Sekunden taktet (EIN-AUS-EIN...)
Worst Case in Anlage MultiplusSchwingungen.JPG am Hauszähler.

In Summe gleicht sich technisch Bezug und Einspeisung aus, aber 
wirtschaftlich nicht :-(

Wenn ich koche (und sowieso in der Küche stehe), dann nehme ich keine 
2000 W Kochplatte (Stufe 4), sondern eine 900W Platte und einen Kochtopf 
mit dickem Boden und takte selber (2 Minuten an, 2 Minuten aus,...) ;-)

Große Multiplus Geräte (5000VA bzw. 10000VA) oder gar an jeder Phase 
eine Anlage ist meiner Meinung nach Quatsch, oder was für Prepper.

Je größer ein Multplus, je höher die Verluste bei kleinen Leistungen.

Mit meiner 3000VA Anlage (Dauerlast ca. 2600 W) gleiche ich ca. 98% 
meines Verbrauchs aus, wenn man besonnen vorgeht, vor allem in der Küche 
(Kochfelder, Wasserkocher, Mikrowelle, Backofen), mehr sequentiell als 
parallel arbeiten.

3 Phasen (Drehfeld) brauchen nur große Motoren und meine Sauna ;-)

Meine Victron Multiplus Anlage ist auch notstromfähig, doch das hat für 
mich keine Priorität.

von Uwe L. (ul5255)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> Dann müsste aber wohl die Regelung quasi synchron zum
> Saldierungsintervall sein?
>

das ist meines Erachtens nach garnicht notwendig. Die Limitierung auf 
400W/s Aenderung ist auch nicht kritisch. Es treibt mich aber in den 
Wahnsinn, dem Cerbo GX (Firmware 2.93) dabei zuzusehen, wie 
Lastaenderungen erst im Bereich von 20s - 30s ausgeregelt werden! 
Insbesondere an Tagen mit Wechsel Sonne/Wolken bei gleichzeitig 
getakteten Lasten im Haus (Kochen hauptsaechlich) kommen so dank 
aufreizend langsamer Regelschleife gern 1 - 2kWh externer Bezug auf den 
Zaehler wo dann gleichzeitig die gleichen 1 - 2kWh aus dem Haus 
"herausflutschen" (im schlechtesten Fall sogar aus der Batterie), obwohl 
saldiert und vom Akku-Ladezustand eingentlich Null-Bezug moeglich 
gewesen waere. Auf das Jahr hochgerechnet schaetze ich so bis zu 100kWh 
unnoetigen Bezug.

von Jürgen (temp1234)


Lesenswert?

Dreh und Angelpunkt des ganzen wird wohl sein wie schnell dein Zähler 
Daten liefert. Bei den üblichen liegt das bei 1-2sec. Das reicht aber in 
der Regel aus. Was Victron in seiner GX macht kann ich nicht sagen, aber 
wie sich der Multiplus 2 verhält wenn man ihn selbst steuert schon. Bei 
uns sieht das so aus, es gibt ein Programm das den Multiplus über USB 
bedient und die Daten in einen MQTT Server stellt und gleichzeitig von 
dort die neuen Sollwerte erhält. Bleiben die Sollwerte aus, geht der 
Multiplus automatisch in Idle.
Ein weiteres Programm stellt nur die Gesamtleistung am Zähler in den 
MQTT und ein drittes liest nur vom MQTT alle nötigen Werte und berechnet 
den EssSetPoint für den Multiplus und schiebt das wieder in den MQTT.
Schneller als die eine sec macht auch wenig Sinn, der Multiplus hat 
seine "Langsamkeit" auch im ESS Mode 3. Für einen Sprung von 2kW 
vergehen schon ein paar Sekunden. Im Grunde ist das ganze auch keine 
Regelung. Es wird nur aus der aktuellen Energie am Übergabepunkt und 
seiner eigenen Leistung die Zielleistung für die Zukunft berechnet. Je 
schneller die Daten vom Zähler kommen, desto schneller geht das ganze. 
Vom Multiplus selbst kommen die Werte auch nur im Sekundentakt, also ist 
da schon irgendwo eine Grenze. Man muss bei allem auch die Relationen 
bewahren. Wenn du eine Stunde lang 2kW gleichmäßig ausregelst und ein 
Sprung auf 0 wird 5s später kompensiert dann entspricht das 0,138% oder 
2.7W. Und 0,138% Genauigkeit liefert kein Bauteil in der Kette, weder 
der Zähler noch der Multiplus.

von Uwe L. (ul5255)


Lesenswert?

X. Y. schrieb:
> Absolut tötlich für die Regelung: Ein Cerankochfeld (2000W), das alle 15
> Sekunden taktet (EIN-AUS-EIN...)

genau meine Erfahrung. Leider gleiches Problem bei 
Induktionskochfeldern, ... Eigentlich braechten wir wieder so etwas: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Siebentaktschaltung
Ich nehme aber an, das PWM Regelung robuster und billiger ist.

In Summe koennte die Victron Regelschleife deutlich schneller sein, 
hoffen wir mal auf Firmware 3.x wie weiter oben angedeutet.

von Jürgen (temp1234)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier mal ein Bild unsrer Regelung Gelb ist die Sonne, Rot die Leistung 
am Zähler und Grün der Akku. Die ca. 30W Abstand zur 0-Linie sind 
gewollt, Einspeisug sollte komplett vermieden werden. Das ganze ist 
unsere kleine Spielwiese in Bezug auf PV und Akku.

von Uwe L. (ul5255)


Lesenswert?

Jürgen L. schrieb:
> es gibt ein Programm das den Multiplus über USB
> bedient

ich erinnere mich, dass vor einigen Monaten jemand eine Loesung 
praesentiert hat, welche Mutliplus/PylonTech Kombo ueber USB/MK3 
Interface ohne Cerbo GX direkt gesteuert hat. Ich habe gestern noch auf 
Github herumgestoebert, aber nichts mehr gefunden. War das Deine Loesung 
oder warst Du derjenige, welcher ein C Programm entwickelt hatte?

von Jürgen (temp1234)


Lesenswert?

Hier ist z.B. ein ähnliches Projekt:

https://github.com/martiby/ess

das ist zwar Python aber das ist bei so einen einfachen Projekt kein 
Nachteil.
Mein Code ist in C++ aber nicht in einem veröffentlichbaren Zustand. 
Wenn sich einer ernsthaft dafür interessiert bzw. da weiter machen will, 
bitte per Mail.
Hier das Forum ist für Veröffentlichungen jeder Art verbrannt und das 
ganze ist ja auch kein ungefährliches Spielzeug.

von Uwe L. (ul5255)


Lesenswert?

vielen Dank, Juergen, danach hatte ich gesucht: 
https://github.com/martiby/multiplus2

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?


von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> Da hast eine dimmbare Beleuchtung mit Phasenanschnitt, soll er das auch
> ausregeln?

Braucht er nicht, weil das der Stromzählers nicht auflöst. Also 
schneller als 20ms ist unnötig. Am Schlauesten wäre sogar, genau so 
langsam wie der Stromzähler sich seinerseits an veränderte 
Leistungsaufnahme anpasst.

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Braucht er nicht, weil das der Stromzählers nicht auflöst.

stimmt, da hast Du Recht

Aber keiner kennt halt die Auflösung seines Stromzählers

von Thomas (twelzel)


Lesenswert?

Hallo Zusammen,

ich kann das Verhalten des Victron ESS ebenfalls bestätigen.

Mein System besteht aus ET340-Smartmeter (per RS485) an RPI4 (VenusOS) 
mit MP2 3000/48 und Pylontech-Speichern, neben weiteren PV-Invertern 
(AC-seitig) vor dem Victron.

Auch bei mir ist ein getaktetes Ceranfeld einer der 
"Problem"-Verbraucher. :)

Wenn die 400 W/s eine VDE Limitierung für die Leistungsregelung sind, 
dann frage ich mich natürlich, wie eine Firma Fronius eine 
0W-Einspeisung hinbekommen kann.
Denn dafür wäre es notwendig im Falle "Herdplatte-AUS" relativ zügig bis 
blitzschnell die Unterstützungsleistung aus dem Speicher zu reduzieren 
und das vermutlich mit einer Steigung < -400 W/s.

Aber evtl. ist das mit einer der Gründe, warum Fronius auf eine 
drahtgebundene HighPerformance Verbindung zw. Smartmeter und 
Wechselrichter besteht. (Zugegeben weiß ich nicht, ob das auch nur RS485 
über CAT-Kabel ist oder tatsächlich Ethernet.)

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Wenn die 400 W/s eine VDE Limitierung für die Leistungsregelung sind,
> dann frage ich mich natürlich, wie eine Firma Fronius eine
> 0W-Einspeisung hinbekommen kann.

Die garantieren nur 0 Einspeisung, nicht 0 Bezug

Vermutlich müsstest dann bei einem Herd den Mindestbezug auf 3001W 
stellen

Schau mal hier:

https://www.photovoltaikforum.com/thread/188414-nulleinspeisung-fronius-symo-fehlerhaft/

von Thomas (twelzel)


Lesenswert?

Hallo Heinz,

danke für den Link mit dem Fronius Beispiel, allerdings ist es nicht 
ganz aussagekräftig, da im geschilderten Beispiel nur einige 100 W zur 
Debatte stehen. Hier wäre mal ein direkter Vergleich mit einem 
getakteten Verbraucher wie z.B. ein Kochfeld interessant.

Den Mindestbezug in einer Victron ESS Installation auf einige kW zu 
stellen, würde zwar das Problem der unfreiwilligen Einspeisung aus einem 
Speicher ins Grid weitestgehend beheben, jedoch den Zweck der PV 
natürlich aushebeln.

Betrachtet man die Gestehungskosten des selbst erzeugten Stroms mit ca. 
8-12 Cent/kWh, je nach PV und Speicher, im Verhältnis zu den Kosten 
einer Bezugs-kWh, dann kann es auch sinnvoll sein, den Mindestbezug auf 
einen negativen Wert zu stellen. Allerdings mit dem Nachteil, dass sich 
das System auf jeden Fall ins Netz entlädt. Jedoch mit dem Vorteil 
möglichst keinen zusätzlichen Strom beziehen zu müssen.

Ob es wirtschaftlich Sinn macht, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, 
hängt auch etwas vom Geldbeutel ab.

Aus fachlicher Sicht lohnt es sich auf jeden Fall, sich über die 
Auswirkungen einer zu langsamen Regelung im Klaren zu sein.

LG

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Aus fachlicher Sicht lohnt es sich auf jeden Fall, sich über die
> Auswirkungen einer zu langsamen Regelung im Klaren zu sein.

Hallo Thomas,

da gebe ich Dir vollkommen Recht

Ich muss aber auch sagen -(wir haben hier keinen E-Herd, kochen mit Gas)

Ich habe keine Verbraucher wo das mit der langsamen Regelung eine Rolle 
spielt.
Ja, es gibt hier sogar noch richtige Glühbirnen mit 
Phasenanschnittsteuerung, aber das geht unter

Ins Netz entladen kann man machen wenn der Speicher und die PV groß 
genug sind- bei mir reicht es trotz 12 kW PV und 15kW Akku oft nicht mal 
über Nacht, speziell wenn die Wärmepumpe läuft

Ich muss zugegeben auch immer schmunzeln wenn ich 3phasige 
Vivtron-Installationen sehe, nur um den Herd befriedigen zu können...

Viele Grüße

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.