Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mouser-BOM "unscharf" oder mit Wildcards?


von Stefan F. (s_m_f)


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Hallo allezusammen,

vorweg: Ich bin mir durchaus unsicher, ob dies die richtige Kategorie 
für das Thema ist. Im Zweifel also bitte verschieben...


*Das "Problem":*

Ich habe für meine Projekte BOMs bei Mouser hinterlegt. Hierbei ist mir 
im Laufe der Zeit immer wieder mal folgendes passiert: Bauteile, die als 
die BOM angelegt wurde in 10k+ Stückzahlen vorrätig waren, existieren 
nicht mehr, haben eine extreme Lieferzeit oder sind gerade gar nicht 
lieferbar.

In 99,9% der Fälle handelt es sich dann um 0815 Kram, wie "SMD 
Widerstand, 1206, 10kOhm, 10%" oder "SMD Kondensator MLCC, 1206, 100pF, 
20%, NP0". Also um Bauteile, bei denen es (mir!) im Regelfall völlig 
egal ist, von welchem Hersteller die sind.

Manuelles Suchen nach Alternativen liefert im Regelfall daher auch ein 
Ergebnis... Soweit so gut...


*Die Frage:*

Kann man bei Mouser eine BOM ggf. so anlegen, dass beim Übertrag in den 
Einkaufskorb automatisch diese nicht lieferbaren Standardbauteile gegen 
Äquivalente von anderen Herstellern getauscht werden? Es ist nämlich 
ziemlich ätzend, das von Hand tun zu müssen und vielleicht hat ja jemand 
eine Lösung dafür parat?


mni tnx,
Stefan

von Brüno (dominic_m833)


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Natürlich kann man das nicht, denn wenn man eine BOM ändern muss, kommt 
grundsätzlich die obligatorische Frage an den Entwickler - der hat sich 
nämlich manchmal auch bei bei den popeligen Bauteilen was gedacht, wie 
zum Beispiel Spannungsabhängigkeit bei MLCCs.

von Stefan F. (s_m_f)


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Brüno schrieb:
> Natürlich kann man das nicht, denn wenn man eine BOM ändern muss, kommt
> grundsätzlich die obligatorische Frage an den Entwickler - der hat sich
> nämlich manchmal auch bei bei den popeligen Bauteilen was gedacht, wie
> zum Beispiel Spannungsabhängigkeit bei MLCCs.

0. Du meinst Spannungs"festigkeit" hier? Oder wirklich 
"-abhängigkeit"???

1. In wie vielen Fällen ist das bei dir so, dass nicht einfach irgendein 
äquivalentes Bauteil eines anderen Herstellers genommen werden kann? Es 
ist definitiv nicht der Regelfall sondern die Ausnahme.

2. Zu "natürlich kann man das nicht": Wenn der Entwickler (das bin in 
dem Fall ich...) entscheidet "Ist **mir** sch**ßegal, einfach irgendein 
C mit diesen Werten, das passt da an der Stelle schon...", warum zum 
Teufel darf das in der BOM nicht auch genau so gekennzeichnet sein 
(kenne ich übrigens von den BOMs aus der Firma auch so. Da mache ich 
aber nicht den Einkauf...), da gibt es einen 
"Ist-mir-scheißegal-frag'-mich-bitte-nicht-Marker" für genau solches 
Zeugs. Ich hatte **erwartet**, dass es den auch bei den Distributoren 
gibt und nicht der Einkäufer suchen muss...

von Stefan F. (s_m_f)


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Stefan F. schrieb:
> 0. Du meinst Spannungs"festigkeit" hier? Oder wirklich
> "-abhängigkeit"???

Das man MLCC nicht bis in die Nähe der angegebenen Spannungsfestigkeit 
nutzen sollte, ist wohl hoffentlich jedem klar? Macht man bei ElKos ja 
auch nicht anders...

Die Spannungsabhängigkeit von MLCC spielt (bei sauberer Auswahl der 
Komponentenparameter) zumeist keine Rolle. V(rated) einfach entsprechend 
hoch wählen (ca. 1.5-3 mal Vmax an der Stelle) und gut is...

Und ja, es gibt Fälle, wo man **EXAKT** und **GENAU** dieses eine 
Bauteil, von **EXAKT** diesem einen Hersteller benötigt. Aber zum einen 
sollte man sich dann Gedanken machen, ob das nicht vermeidbar wäre und 
zum anderen kann man in dem Fall ja den Hersteller und Prod-ID exakt 
festlegen... Wenn es dann nicht lieferbar ist... tja, dann eben Pech...

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Ich hatte **erwartet**, dass es den auch bei den Distributoren
> gibt und nicht der Einkäufer suchen muss...

Warum gibt es das nicht? Weil es die Grundlage für endlose Streitereien 
zwischen Kunden und Verkäufer legen würde.
Der Kunde bekommt exakt das geliefert, was er bestellt hat. Und das ist 
auch gut so.

von Stefan F. (s_m_f)


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Bernd G. schrieb:
> Der Kunde bekommt exakt das geliefert, was er bestellt hat. Und das ist
> auch gut so.

Das wäre im von mir skizzierten Fall doch aber auch so. Das System 
schlägt dann ein (oder mehrere) verfügbare(s) mutmaßlich passende 
Ausweichprodukte vor und ich (der Besteller also) bestätige dass dann, 
wenn es mir gefällt und ich mir sicher bin, dass damit alles OK ist oder 
ich bestelle dass dann eben auch nicht, wenn ich mir unsicher bin...

Also: So what? Ich sehe den Unterschied nur darin, dass ich vorher auf 
einer schnarchlahmen Webseite selbst suchen muss...

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