Mir ist obiges Laufwerk mit Brandgeruch auf den Tisch gekommen. Ich habe es jetzt zerlegt und die Platine frei vor mir liegen. Offensichtlich hat der Vorbesitzer bei der Stromversorgung des Gerätes einen Fehler gemacht, der zur Zerstörung von CR1 (Si-Diode, SMD ?) führte und damit das Gerät unbrauchbar machte. Ich würde gerne das Gerät wieder herrichten und einen Reparaturversuch starten. Kann mir jemand vielleicht sagen, welcher Diodentyp hier ausgetauscht werden müsste? Hat vielleicht jemand einen Stromlaufplan für dieses Gerät? Über sachdienliche Hinweise würde ich mich sehr freuen.
Wahrscheinlich Verpolschutzdiode. Funktioniert das Ding wenn Du die Diode komplett entfernst, ist die Sicherung F1 intakt geblieben?
Ich habe hier noch ein Foto mit der Beschriftung dieses Bauteils. Vielleicht hilft es weiter... Nein, ich habe bisher noch keine weiteren Messungen oder Ausbauten versucht. Kommt heute Nachmittag aber an die Reihe.
CR deutet auf Kondensator hin. mit nem Widerstand drin. also ein Snubber
CR könnte auch für irgendwas wie current rectifier stehen, könnte eine Überspannungsschutzdiode gewesen sein oder so. Wenn ich das nächste mal ein ZIP-Laufwerk im Schrott finde, rupf ich die Platine raus...
Man nutzt gerne irgendein rumliegendes Netzteil wenn man die Kontrolle/ Überblick über sein Equipment verloren hat.
Marking Code ZHN: SMAZ6V2 (Z-Diode 6V2) https://www.hotenda.com/marking-code/search/list/ZHN.html CR=Crowbar?
Christian M. schrieb: > Man nutzt gerne irgendein rumliegendes Netzteil wenn man die Kontrolle/ > Überblick über sein Equipment verloren hat. wahrscheinlich hat wieder ein 19V Laptopnetzteil gepasst
Erni schrieb: > CR=Crowbar? Crystal Rectifier. Die Abkürzung stammt noch aus der Zeit, als normale Dioden Vakuum enthielten und Kristalloden bzw Halbleiterbauteile was neues waren. Den Tantal neben der Diode würde ich mit ersetzen. Wenn der die Überspannung auch gesehen hat, ist das für seine weitere Zuverlässigkeit nicht förderlich.
Ich habe zwischenzeitlich die defekte Diode ausgebaut und einen bedrahteten Ersatz eingelötet. Danach kann ich das Laufwerk am USB schön identifizieren. Aber leider dreht sich der Motor nicht, stattdessen wird der zugeordnete Chip für die Motorsteuerung sehr heiß, so dass man ihn nicht mehr mit den Fingern (> 70°C) anfassen kann. Damit ist für mich der Reparaturversuch bereits beendet und das Gerät befindet sich im Elektroschrott. Vielen Dank für die netten und hilfreichen Kommentare und Vorschläge. Ich hatte gehofft, dass keine weiteren Bauteile beschädigt sein würden. Dies war wohl eine naive aber verständliche Hoffnung. Nochmals vielen Dank in die Runde.
Ja, dann hat der Schaltkreis bereits Schaden genommen, wahrscheinlich war die Diode schwächer als das Netzteil und das Netzteil nicht stark genug für die Sicherung. Schade drum, aber sowas zu reparieren macht meistens keinen Sinn.
Ben B. schrieb: > sowas zu reparieren macht > meistens keinen Sinn. es sei denn, man hat eine Musikworkstation daheim rumstehen, die mit solchen Disks arbeitet und die ab und an gebootet und mit Sounds besaftet werden will und man muss das aus dem Netz laden und irgendwie auf die ZIP bringen.
Jürgen S. schrieb: > es sei denn, man hat eine Musikworkstation daheim rumstehen, die mit > solchen Disks arbeitet Dann wäre zu klären, ob man der Musiskworkstation nicht vielleicht auch andere Wechsellaufwerke unterjubeln kann; es gibt/gab ja auch zuverlässigeres als die Click-of-Death-Zip-Disks. Ist zwar ein paar Jahrzehnte her, aber im 3.5"-Format gab es auch magnetooptische Laufwerke, sowohl mit SCSI- als auch mit IDE-anschluss, für Medien bis 2.3 GByte Kapazität. Auf dem Gebrauchtmarkt kann man derartige Laufwerke und Medien noch bekommen. Hier (willkürliches Beispiel) ein 640-MB-SCSI-Laufwerk: https://www.ebay.de/itm/304892891360 Ein anderer Ansatz wäre es, das Laufwerk durch einen SD-Adapter zu ersetzen, auch die gibt es mit IDE- und SCSI-Schnittstelle.
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Harald K. schrieb: > Ein anderer Ansatz wäre es, das Laufwerk durch einen SD-Adapter zu > ersetzen, auch die gibt es mit IDE- und SCSI-Schnittstelle. Habe ich in meinem SE/30 drin und spielt perfekt. Das Dings (SCSI2SD) wird auch für diverse Synthies und Sampler empfohlen. Tatsächlich ist das seit mindestens 15 Jahren brachliegende Syquest 3,5" SCSI mit 105Mb pro Disk aber mit nur geringen Anlaufproblemen immer noch brauchbar, was mich sehr wunderte.
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Matthias S. schrieb: > was mich sehr wunderte. Das ist ja noch 'ne echte Wechselplatte und keine Zip-Disk. Ich hab eine alte 300-MB-SCSI-Platte von 1990 oder so im Schrank liegen, die funktioniert auch noch (mit einem Höllenlärm).
Die alten Platten liefen bei mir meist nur noch an, wenn man sie unfreundlich mit Klaps überredete. Irgendwie habens die Leute damals nicht geschafft, die Köpfe von der Disk zu heben. Und ehrlich, was willste heute noch mit einer 850Mb Conner Platte? (ja, liebe Kinder, die Firma gabs mal)
Matthias S. schrieb: > Irgendwie habens die Leute damals > nicht geschafft, die Köpfe von der Disk zu heben. Das tun Festplatten auch heute nicht unbedingt. Heutige Festplatten aber haben im Landebereich eine eigens aufgerauhte Oberfläche, damit die Köpfe nicht mehr kleben - natürlich nur bei den Modellen, die die Köpfe nicht abheben. 2.5"-Platten heben schon sehr lange alle die Köpfe ab, aber etliche 3.5"-Platten tuns nicht. Schonender als ein "Klaps" ist eine ruckartige Drehbewegung um die Spindelachse.
Harald K. schrieb: > Schonender als ein "Klaps" ist eine ruckartige Drehbewegung um die > Spindelachse. Jaja, aber die Platten, die sowas nötig hatten, gibts hier nun nicht mehr. Und mach das mal bei einer eingebauten Platte :-P Ich hatte für die Apples noch die eine oder andere SCSI Platte aufgehoben, aber mittlerweile hats sichs ausgelärmt. Auch die Apfeltasche hat heute ne M.2 mit PATA Adapterplatine. Alle anderen Rechner nur noch SATA-SSD.
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