Forum: Haus & Smart Home Wasserstandsmessung per Draht, welches Material fault am wenigsten?


von Giorgi (hg6806)


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Hallo zusammen,

habe seit einigen Jahren einen Brunnen.
Den Wasserstand darin messe ich einfach über die ganz simple Kemo 
Füllstandsanzeige "M167N".
Das Problem ist eben dass das Kabel mit den "Elektroden" immer ganz 
gerne mal durchfault.
Zuletzt hatte ich die Telefonleitung (Kupferadern) alle offene Fühler 
mit einem Lötkolben verzinnt. Alle paar Monaten sind dann immer wieder 
Bereiche ausgefallen.

Das Problem war aber auch dass ich ständig eine Spannung an den Fühlern 
hatte, da ich mit einer kleinen Zwischenschaltung die Werte über einen 
Wemos D1 eingelesen habe.

Nach 2-3 Jahren hatten sich richtige Kristallklumpen um die Elektroden 
gebildet.
Welche Möglichkeit für gibt es noch? Irgend etwas mit Edelstahl?
Das M167N Teil wollte ich behalten zumal ein Ultraschallsensor sowieso 
keinen Sinn machen würde bei dem zusätzlichen Schlauch und Kabel im 
Schacht.

Grüße

von Flip B. (frickelfreak)


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kapazitiv messen. galvanisch geht nur mit edelmetall und extrem kurzem 
duty cycle, nicht kontinuierlich.

von Michael B. (laberkopp)


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Guido schrieb:
> Das Problem

Dein Problem wäre kein Problem, wenn du das Ding mit Edelstahlelektroden 
nur gelegentlich per Knopfdruck zum Messen verwenden wurdest, wie von 
Kemo vorgesehen.

Deine Dauerstrom Versorgung führt bei dieser superprimitiven aber 
hundeteuer verkauften Schaltung halt zur Gleichspannungskorrosion - 
jeden Materials ausser Platin und Gold.

Selber schuld.

Entweder du nutzt 10 Schwimmerschalter
https://www.ebay.de/itm/112591857415
 und kannst die Schaltung weiter verwenden.

Oder du nimmst eine andere taugliche Lösung, z.B. VL53L0X

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Oder du heizt das Wasser auf eine bestimmte Temperatur auf. Unter 
Berücksichtigung der Umgebungstemperatur, der Wärmekapazizätät des 
Behälters und der benötigten Heizenergie kannst du auf das Volumen 
schließen und daraus dann den Wasserstand errechnen.

von Christian W. (orikson)


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Guido schrieb:
> ein Ultraschallsensor sowieso keinen Sinn machen würde bei dem zusätzlichen 
Schlauch und Kabel im Schacht

Welcher Schlauch und welches Kabel? Es gibt vernünftige Sensoren die so 
etwas ausblenden, z.B. https://maxbotix.com/products/mb7363

von Rüdiger B. (rbruns)


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Aquarium Luftpumpe , Luft mit Schlauch auf dem Boden ausperlen lassen, 
Druck messen. Fertig.

von Udo S. (urschmitt)


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Lösungen wurden hier schon bis zum Erbrechen diskutiert.
Einperllösung mit Aquariumspumpe und Drucksensor funktioniert langlebig 
und hat kaum Korrosionsprobleme, weil der Senor oben ausserhalb des 
Wassers sitzt.

Gleichstrom-Leitwertmessung ist (vor allem dauerhaft) völlig ungeeignet 
wegen Elektrokorrosion. Wenn schon dann mit AC messen.

Ultraschall hat das Problem mit Korrosion und Reflexionen, auch wenn 
einzelne von Erfolgen berichten.

Ich glaube nicht dass es in diesem Thread neue Erkenntnisse gibt, die 
nicht schon in den hundert vorherigen diskutiert wurden.

Guido schrieb:
> die ganz simple Kemo
> Füllstandsanzeige

Dazu ein Zitat von Einstein:
"Mache die Dinge so einfach wie möglich - aber nicht einfacher".
DC-Messung ist zu einfach, außer du benutzt Gold oder Platin Elektroden!

von Udo S. (urschmitt)


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Guido schrieb:
> Das Problem war aber auch dass ich ständig eine Spannung an den Fühlern
> hatte, da ich mit einer kleinen Zwischenschaltung die Werte über einen
> Wemos D1 eingelesen habe.

Ok, das Problem ist also hausgemacht. Die Kemo Füllstandsmessung 
bestromt die Sensoren nur kurz wenn man zum Ablesen auf den Taster 
drückt.
Du hast die Messung "kaputt verbessert" indem du die Sensoren dauerhaft 
bestromst.

Kann man nur hoffen dass das Wasser nicht zum trinken oder für 
Lebensmittel ist.

von Jörg E. (jackfritt)


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Udo S. schrieb:
> Guido schrieb:
>> Das Problem war aber auch dass ich ständig eine Spannung an den Fühlern
>> hatte, da ich mit einer kleinen Zwischenschaltung die Werte über einen
>> Wemos D1 eingelesen habe.
>
> Ok, das Problem ist also hausgemacht. Die Kemo Füllstandsmessung
> bestromt die Sensoren nur kurz wenn man zum Ablesen auf den Taster
> drückt.
> Du hast die Messung "kaputt verbessert" indem du die Sensoren dauerhaft
> bestromst.
>
> Kann man nur hoffen dass das Wasser nicht zum trinken oder für
> Lebensmittel ist.

+1

Aufwendiger aber so machen es die Profis(Brunnenpumpen, Abwasser etc.). 
Luft einperlen, Druck messen.

von Rainer W. (rawi)


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Guido schrieb:
> Das Problem ist eben dass das Kabel mit den "Elektroden" immer ganz
> gerne mal durchfault.

Faulen ist ein Prozess, der das Zersetzen von biologischen Substanzen 
durch Mikroorganismen bezeichnet. Wenn so etwas an deinen Kabeln 
stattfindet, solltest
du besser keine Bio-Kabel verwenden.

Wenn bei dir Metalldrähte leiden, handelt es sich eher um Korrosion oder 
elektrochemische Umwandlung.

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