Hallo, ich bin neu in dem Forum und habe eine Frage: für meinen Sportspiegel Talbot/ Berlin ist der Kunststoff Zwischenring Gehäuse/ Spiegelhalter gebrochen. Ersatzteile für den sehr alten und kostbaren Spiegel (Bj.ca. 1960) Fehlanzeige. Haftversuche mit einer Heißklebepistole auf verschiedene Materialien haben ergeben: auf blanken Alu sehr gute Ablösung. Nächster Schritt: Zeichnung und Herstellung von Ober- und Unterteil und diese aus Alu gedreht und poliert. Weiter: die zusammen gesetzten Teile (zuvor mit Silikon- Spray eingesprüt wegen der Trennwirkung) und auf einer alten Herdplatte, Schaltstufe 2 erwärmt, den Stick in Scheibchen abgezwickt und in die vorhandene Öffnung eigelegt. Alles schön und gut, aber nach dem Erkalten konnte ich Ober- und Unterteil nur mehr mit einem Messer trennen und der Erfolg war beim Teufel. Da es sich um einen wertvollen Spigel handelt, habe ich vor, den Kunststoff- Lagerring aus POM oder PTFE (Teflon) zu drehen? oder hat wer eine bessere Lösung. Danke im Voraus Ludwig
Wenn Du die Gelegenheit hast, die Teile in der gewünschten Form aus POM zu drehen - warum ärgerst Du Dich dann mit der Heißklebepistole herum? POM ist doch ein wunderbares Material, wenn man nicht kleben muss. PTFE würde ich nicht nehmen, da es sich nicht besonders gut einspannen läßt (nur formschlüssig). Wenn eine gummiartige Dichtung gefordert ist, könnte bei einem Nicht-Sichtteil noch ein 3d-Druck aus PUR infrage kommen. Aber optisch wird wohl nichts gegen das Drehteil aus POM ankommen.
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Danke für die schnelle Antwort, Du hast Recht, Heißkleber vergessen, aber ist Teflon nicht besser geeignet als POM? Mit dem Einspannen hab ich kein Problem.
Ich kann mit der Bezeichnung nur bedingt etwas anfangen, klingt wie eine Spiegel an einem alten Auto. Obacht, POM ist nicht unbedingt UV beständig. ich bin da auch nicht der Experte, aber es scheinbt extra UV stabilisierte Varianten zu geben. Von den Gleiteigenschaften sind POM und PTFE sehr ähnlich. PTFE ist aber ziemlich weich. Das ist in vielen Anwendungen nicht von Vorteil.
Benjamin K. schrieb: > Ich kann mit der Bezeichnung nur bedingt etwas anfangen, klingt wie eine > Spiegel an einem alten Auto. Ist ein "berühmter" Zubehörspiegel der "damals" an Autos aller Art angeschraubt wurde. Jetzt kommen zwei Dinge: Wenn der kaputt ist, dann ist er nach Reparatur nicht mehr original und daher nicht mehr, wie der TS schrieb, so >> kostbaren Zweitens, Nachbauten gibt es bis heute. Ich habe eben mal nachgesehen, ich habe Preise um 30 Euro gesehen. https://bekaboclassics.de/aussenteile/aussenspiegel/rueckspiegel-aussen/rueckspiegel-kugelspiegel-talbotspiegel-verchromt-4147 https://www.amazon.de/Sport-Spiegel-Oldtimer-8189101206-Universal/dp/B076SG7VC5 Mein Ansatz wäre daher einen Nachbau zu beschaffen und entweder den Nachbau zu montieren oder zu versuchen das im Original defekte Teil aus dem Nachbau in das Original zu transplantieren. Nachbauten andere Talbot Spiegel scheint es auch zu geben. Für Porsche-Spiegel werden allerdings Preise um 100 Euro für einen Nachbau aufgerufen.
Ludwig H. schrieb: > Da es sich um einen wertvollen Spigel handelt, habe ich vor, den > Kunststoff- Lagerring aus POM oder PTFE (Teflon) zu drehen? > oder hat wer eine bessere Lösung. POM oder PTFE kann man auch drucken (lassen) Uwe
Ludwig H. schrieb: > aber ist Teflon nicht besser geeignet als POM? Warum? Wie oft stellst Du den Spiegel ein? Perfekte Gleiteigenschaften sind da ja eher kontraproduktiv.
Ludwig H. schrieb: > Weiter: die zusammen gesetzten Teile (zuvor mit > Silikon- Spray eingesprüt wegen der Trennwirkung) und auf einer alten > Herdplatte, Schaltstufe 2 erwärmt, den Stick in Scheibchen abgezwickt > und in die vorhandene Öffnung eigelegt. Du hättest dir das Silikonspray sparen sollen. Heisskleber lässt sich wunderbar mit Isopropanol lösen. Der Alkohol "kriecht" unter den Kleber.
Uwe B. schrieb: > Ludwig H. schrieb: >> Da es sich um einen wertvollen Spigel handelt, habe ich vor, den >> Kunststoff- Lagerring aus POM oder PTFE (Teflon) zu drehen? >> oder hat wer eine bessere Lösung. > > POM oder PTFE kann man auch drucken (lassen) > > Uwe Kann es sein, dass Du PTFE mit PETG verwechselst ? Das man PTFE 3D-drucken wann hab ich noch nicht gehört (was auch nix heißen muß)
Ulf L. schrieb: > Kann es sein, dass Du PTFE mit PETG verwechselst ? Das man PTFE > 3D-drucken wann hab ich noch nicht gehört (was auch nix heißen muß) 3M hat da wohl ein (Stereolithografie-) Verfahren entwickelt und bietet einen Prototypendruckservice an. Genaueres weiß ich aber auch nicht. Uwe
Ob man PTFE (auch bekannt als Teflon) drucken könnte weiß ich nicht, aber das ist dann nur was für die Industrie. PTFE beginnt sich bereits ab knapp über 200°C langsam zu zersetzen und dabei entstehen ziemlich giftige Fluorverbindungen. Es schmilzt aber erst bei weit über 300°C, so daß ein 3D-Druck mit PTFE gefährliche Mengen dieser Zersetzungsprodukte entstehen lassen würde. In 3D Druckern werden PTFE-Schläuche zur Förderung des Filaments bis zur Druckdüse eingesetzt, aber nur bis 250..260°C. Darüber werden vollständig aus Metall bestehende Konstruktionen eingesetzt.
Ludwig H. schrieb: > Haftversuche mit einer Heißklebepistole auf verschiedene Materialien > haben ergeben: auf blanken Alu sehr gute Ablösung. Die zu fügenden Teile müssen für Heisskleber auch einige Temperatur haben. sollte das auf zimmerkaltes (oder kälteres) Alu gebappt werden, zieht das Alu die wärme ja gleich weg. Eben wie ein Kühlkörper. Wenn Teile so heiss wie flüssiger Heisskleber werden können, verläuft der Kleber wie Lötzinn in Spalten und Fugen. das kriegste dann nicht wieder aus'nander ohne das erneut warm zu machen. Reinigen und entfetten darf man die Flächen vorher auch gerne.
Diese Talbotspiegel sind meistens kreisrund. Da ist es doch easy, den Ring aus einer POM-Platte zu drehen. Das ist sicher werterhaltender als einen neuen nachgemachten zu kaufen.
> Da es sich um einen wertvollen Spigel handelt, habe ich vor, den > Kunststoff- Lagerring aus POM oder PTFE (Teflon) zu drehen? Der olle Kram ist wertvoll? Ich hab die Teile erst vor einigen Jahren von meinem Motorrad abgeschraubt und in die Tonne gekloppt weil ich da immer nur meine Schultern drin gesehen habe. :) Normalerweise macht man sowas aus Technomelt: https://www.henkel-adhesives.com/de/de/über-uns/unsere-marken/technomelt.html Wenn du Probleme hast da dran zu kommen dann kaufe dir irgendwas mit umspritzten Steckern. Das ist der Kunststoff auf dem das gemacht wird, und schnibbel es dir ab. Aber wie du gerade merkst, das verarbeiten von Hotmelt ist nicht so einfach. .-) 3D Drucken mit TPU waere denkbar. Ist aber etwa so zaeh wie Leder! Das solltest du aber irgendwo bestellen koennen wenn du ein Model hast. Vanye
kunststoff mit recyclingcode pe legt sich bei ca 140°C und bei 190°C geschmolzen. erdnussdosen-deckel. pp abs pet gehen schon mal nicht, zersetzen sich vor dem schmelzen.
Igus bietet seine Gleitlagerkunststoffe auch als 3d Druck an. https://www.igus.at/info/3d-druck-service Stell eine Zeichnung+ Fotos rein, dann mache ich ein cad modell Sg
Hallo Walter. Walter T. schrieb: > Wenn Du die Gelegenheit hast, die Teile in der gewünschten Form aus POM > zu drehen - warum ärgerst Du Dich dann mit der Heißklebepistole herum? Richtig. Und als Ergänzung: Zumal Heißkleber nur sehr eingeschränkt witterungs- und alterungsbeständig ist. Vieleicht gibt es ja bessere Sorten, aber im Freien oder auch nur regelmäßig der Sonne ausgesetzt knapp ein Jahr....Und bei Kälte wird er spröde und bricht. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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> pp abs pet gehen schon mal nicht, > zersetzen sich vor dem schmelzen. Wo hast Du das denn her? ABS ist eines der ersten brauchbaren 3D-Druck-Filamente überhaupt und wenn das Zeug nicht so verdammt hohen Verzug hätte und beim Druck nicht so stinken würde, wäre es eines der besten überhaupt. PET lässt sich vor allem als PETG sehr schön mittels 3D Druck verarbeiten, reines PET ist etwas schwerer (höhere Temperatur nötig und recht spröde), geht aber auch. PP wird ebenfalls bereits von etlichen Leuten durch solche Drucker gejagt, es ist aber sehr schwer zu verarbeiten weil es an nichts haftet außer an PP. Man bekommt es nur schwer am Druckbett fest. Drucken könnte ich solche Teile übrigens auch wenn ich eine passende Modell-Datei hätte, müsste ich nur eine Rolle TPU Filament besorgen wenn die hier niemand hat. Edit: Mal auf die Schnelle erster Suchtreffer: https://www.thingiverse.com/thing:3114576 Wie wäre es damit? Hat jemand ein paar Meter TPU?
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Man kann Kunststoffe - auch PE PP POM - sehr gut mit Technicoll 9310 Heisskleber kleben, der ist extra dafür gemacht, bleibt etwas elastisch, klebt wie der Teufel an der armen Seele.
Ben B. schrieb: > Wo hast Du das denn her? also ich habe versucht die von mir besagten kunststoffe (verpackungen und gehäuse abfall) auf der temperatur-geregelten heizplatte (mit etwas dämmung drum) zu schmelzen. das ist so wie beschrieben, sry, ich wollte es wäre anders, so macht es ja keinen spaß. kunststoffe satt, aber man kann nichts damit anfangen.
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Vielleicht hast du schon eine Lösung .. Mit einem Bild hätten sich besser vorstellen können, was du eigentlich brauchst. Vielleicht gibt es eine ganz andere, bessere Lösung ..
Hm, irgendwie scheint das jetzt wohl nicht mehr so wichtig zu sein oder ich hab das Problem mit meinem Thingiverse-Link abgeschossen... wir werden es wohl wie immer nie erfahren.
Hallo, Danke für Eure Beiträge. Ich habe die Zwischenringe bereits aus Pom gedreht.LG. Ludwig
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