Hallo zusammen! Ich befinde mich gerade in einer Konstruktion für ein Schmuckstück, welches im fertigen Zustand in Körpernähe getragen werden soll. Durch die Hilfe von einem Elektro-Ingenieur konnten wir bereits auch schon die elektronischen Komponenten definieren. Nun bin ich an einer Problemstellung angelangt und niemand möchte so richtig aus dem Nähkästchen plaudern: Zur Betätigung unseres „Schmuckstücks“ muss ein Signal auslösender Taster betätigt werden. Hierbei hat der Ingenieur sich für einen EVP-BB1AAB000 von Panasonic entschieden. Nach meinem Verständnis ist dieser ja bereits in einem gewissen Maß Wasserdicht. (Siehe Datenblatt) Der Taster wird auf einer flexiblen Platine fest gelötet. Wäre diese Konstellation eurer Meinung nach bereits (beschrieben wie im Datenblatt) geeignet, dem täglichen Händewaschen / Desinfizieren Standzuhalten? Was würde dagegen im Zweifel dagegensprechen? Ist die Flexible Platine + Lötverbindung tauglich? Den weiteren Verlauf der flexiblen Platine würde dann verklebt und somit gedichtet werden. Logischerweise wäre die Alternative eine Art "Silikonbetätigung" für den Taster zu konstruieren. Ich hoffe, an dieser Stelle ist klar, was gemeint ist - denn ich finde keine offizielle Begrifflichkeit für diesen Betätiger. Gibt es genormte Betätiger für diese Art von SMD Taster oder muss dieser individuell konstruiert werden? Denn wenn möglich würden wir uns es gerne ersparen, eine Spritzgussform für diesen Betätiger anschaffen zu müssen. Hoffentlich bin ich mit meinem Anliegen im richtigen Subforum gelandet. Bei Unklarheiten würde ich mich über eure Rückfragen oder Antworten freuen. Viele Grüße
Nils schrieb: > Wäre diese Konstellation eurer Meinung nach bereits (beschrieben wie im > Datenblatt) geeignet, dem täglichen Händewaschen / Desinfizieren > Standzuhalten? Nein, du musst Wasser von den Anschlüssen fern halten. Wie wäre es, die ganze Schaltung mit einem Schlauch zu umhüllen ?
"Taster_auf_Platine.pdf" ist leer. Ich würde den Taster selbst, die flexible Platine und erst recht die Lötstellen nicht der Umgebung aussetzen, sondern das ganze abgedichtet unter einer dickeren Silikonfolie verpackt werden. Alternativ würde ich statt des Tasters berührungslose Bedienkonzepte untersuchen, z.B. kapazitiver Touch. Man könnte auch einen kleinen Magneten mit einer Krone (wie man sie von Uhren her kennt) vor einem Hallsensor rotieren lassen, der Hallsensor ist im hermetisch abgedichteten Teil des Gehäuses.
> Nach meinem Verständnis ist dieser ja bereits in einem gewissen Maß > Wasserdicht. (Siehe Datenblatt) Ja, ich bin sogar baff erstaunt das es sowas fuer einen einzelnen aufgeloeteten Taster gibt, wenn auch mit der Einschraenkung das du ihn unter Wasser nicht betaetigen darfst. (das gilt im uebrigen auch fuer die meisten Uhren die fuer sich in Anspruch nehmen 30/50m wasserdicht zu sein) > Der Taster wird auf einer flexiblen Platine fest gelötet. Wäre diese > Konstellation eurer Meinung nach bereits (beschrieben wie im Datenblatt) > geeignet, dem täglichen Händewaschen / Desinfizieren Standzuhalten? Niemals. Auf deiner Platine hast du ja Spannungen drauf. Sobald die feucht wird wird da Elektrolyse stattfinden. Das absolute Minimum was du da auf Bastlerlevel machen kannst ist da noch ein conformal coating aufzubringen. (Plastik70 ist dein Freund) Wenn du sowas ernsthaft verkaufen willst das wird das mindestens auf dem Level von solchen einfachen wasserdichten Uhren, also keine dedizierten Taucheruhren, sein muessen. Die sind dafuer gedacht auch mal beim abspuelen in Wasser getaucht zu werden und viel mehr koennnen die nicht. Daran kannst du dir dann ein Beispiel nehmen. Vanye
Nils schrieb: > Der Taster wird auf einer flexiblen Platine fest gelötet. Ich hätte Bedenken, dass die starren Lötstellen durch die Folienbewegung belastet werden und brechen. Kann man die flexible Platine in dem Bereich nicht durch eine Einlage versteifen? Dann könnte es allerdings am Übergang brechen. Alternativvorschlag: Da die Leiterbahnen sowiso zwischen zwei Folienlagen zur Isolation eingebettet werden müssen, warum nicht einen "Folienschalter" bauen? Leiter1 auf oberer, Leiter2 auf unterer Folie, dazwischen im Tasterkontaktbereich ein Stück dickere Folie mit Rundloch als Abstandshalter mit einlaminieren.
Harald K. schrieb: > "Taster_auf_Platine.pdf" ist leer. Es handelt sich um eine 3D-PDF diese muss erst heruntergeladen werden. Ich habe unkomplizierterweise das bild "flexpcb" angehangen. Das stellt den Inhalt dar. Michael B. schrieb: > Wie wäre es, die ganze Schaltung mit einem Schlauch zu umhüllen ? Ansich ist es eine gute Idee, jedoch haben wir nicht wirklich den Platz dafür. Harald K. schrieb: > Alternativ würde ich statt des Tasters berührungslose Bedienkonzepte > untersuchen, z.B. kapazitiver Touch. Man könnte auch einen kleinen > Magneten mit einer Krone (wie man sie von Uhren her kennt) vor einem > Hallsensor rotieren lassen, der Hallsensor ist im hermetisch > abgedichteten Teil des Gehäuses. Das klingt interessant! Wie sieht es an dieser stelle mit möglichen Fehlbedienungen aus? Bei unserer betätigung ist es recht wichtig, dass es nur betätigt wird, wenn der Nutzer es bewusst einleitet. Vanye R. schrieb: > Wenn du sowas ernsthaft verkaufen willst das wird das mindestens auf dem > Level von solchen einfachen wasserdichten Uhren, also keine dedizierten > Taucheruhren, sein muessen. Da werde ich mich entsprechend reinfuchsen, wie die Uhrenhersteller es konstruktiv gelöst haben. Danke! Wolf17 schrieb: > Alternativvorschlag: Da die Leiterbahnen sowiso zwischen zwei > Folienlagen zur Isolation eingebettet werden müssen, warum nicht einen > "Folienschalter" bauen? Leiter1 auf oberer, Leiter2 auf unterer Folie, > dazwischen im Tasterkontaktbereich ein Stück dickere Folie mit Rundloch > als Abstandshalter mit einlaminieren. Da ich nicht aus dem Bereich der Elektrotechnik komme. Wäre dieser vorschlag prinzipiell dann Wasserdicht? Gäbes es hierfür passende Betätiger? Anbei habe ich zur besseren Visualisierung des Vorhabens noch eine PDF mit der Vorstellung hinterlegt, vielleicht ergibt es dann mehr Sinn. Zur Ursprungsfrage: es gibt keine universellen, dichtende Betätiger welche zufälligerweise für unseren Taster passen -richtig? Danke für die zahlreichen Antworten.
> Das klingt interessant! Wie sieht es an dieser stelle mit möglichen > Fehlbedienungen aus? Es gibt microcontroller mit unterstuetzung von kapazitiven Tastern und es gibt auch spezielle ICs fuer diese Anwendung die du dann mit I2C/SPI an deinen Controller haengen kannst. Also im Prinzip so wie das Display bei deinem Handy nur einfacher. Das funktioniert relativ gut. Es funktioniert aber nicht mehr sobald du Wasser auf dem Display hast. > Zur Ursprungsfrage: es gibt keine universellen, dichtende Betätiger > welche zufälligerweise für unseren Taster passen -richtig? Sowas ist IMHO immer kundenspezifisch. Es gibt auch Geraete die verwenden ein HallIC. Aber dann brauchst du immer einen Magentstift zur Bedienung. Das ist wohl eher nur fuer spezielle Anwendungen geeignet. Vanye
Vanye R. schrieb: > (das gilt im uebrigen auch fuer die meisten Uhren die fuer sich in > Anspruch nehmen 30/50m wasserdicht zu sein) Mit den Meter-Angaben bei Uhren muss man sehr genau hinsehen. Bei Casio darfst du dich beispielsweise mit einer Uhr, die als "50M Water Resistance" klassifiziert wird, nur in flachem Wasser bewegen und nicht einmal schnorcheln. https://www.casio-intl.com/asia/en/wat/water_resistance/
Nils schrieb: >> "Folienschalter" bauen? > > Da ich nicht aus dem Bereich der Elektrotechnik komme. Wäre dieser > vorschlag prinzipiell dann Wasserdicht? Gäbes es hierfür passende > Betätiger? Prinzip des Folientasters unbekannt? Das ist blanke Mechanik. Der beschriebene wasserdicht verpresste Aufbau IST der Folientaster. Wenn man auf die obere Folie drückt, berührt der darunter klebende obere Leiter den unteren Leiter. Das ist die Schaltfunktion. Die Abstandsfolie sorgt für Kontakttrennung im Ruhezustand. Betätiger? Üblicherweise druckt man auf die obere Folie noch was drauf, dass man sieht, wo zu drücken ist. Es gibt auch die Variante mit beiden Kontaktleitern unten und darüber einen dicht einlaminierten Knackfrosch zur taktilen Rückmeldung, der die Leiter beim drücken kurzschließt.
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