Forum: Offtopic Sonnenstrom und speichern -- im Jahre 1982


von Thomas W. (Gast)


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Moin, -

es ist ein wenig Offtopic, aber Stromversorgung durch Solarzellen ist 
schon etwas On-Topic und auf irgendwie altuell:

Ich habe rein zufaellig einen alten Elektor-Artikel gefunden. Groesstes 
europaeisches Sonnenkraftwerk auf Pellworm, 300kW-Solargenerator. Die 
Solarzellen waren schon auf Stelzen montiert, unter den Solarzellen 
konnten die Schafe weiden. Das war alles 1982. Ob dieses Kurzentrum noch 
existiert: Keine Ahnung.

Ein interessanter Artikel, vierzig Jahre alt: Elektor 12/1982, p.24ff. 
Ich habe den Ausschnitt angehaengt, leider 2MB gross.

Gruesse

Th.

von Weingut P. (weinbauer)


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Es gibt auf Pellworm ne Flächen-PV siehe Bildanhang ... obs die selbe 
ist, k.A.

B:54,5232 L:8,6715

von Weingut P. (weinbauer)


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nochmal größeres Bild mit Stecknadel rosa

von Uwe B. (uwebre)


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Thomas W. schrieb:
> Ein interessanter Artikel, vierzig Jahre alt: Elektor 12/1982, p.24ff.
> Ich habe den Ausschnitt angehaengt, leider 2MB gross.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hybridkraftwerk_Pellworm

Interessant auch:
https://einen-meter-unter-dem-meer.de/2021/08/der-traum-von-der-unabhaengigkeit/

Uwe

von Cyblord -. (cyblord)


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Eine riesige Anzahl PV und ein altes Windrad auf ne Insel zu klatschen 
finde jetzt nur so mäßig innovativ. Sogar für 1982.

von Thomas W. (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Ein interessanter Artikel, vierzig Jahre alt: Elektor 12/1982, p.24ff.
>> Ich habe den Ausschnitt angehaengt, leider 2MB gross.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Hybridkraftwerk_Pellworm
>
> Interessant auch:
> https://einen-meter-unter-dem-meer.de/2021/08/der-traum-von-der-unabhaengigkeit/

Das ist wirklich interessant. Vielen Dank. Der Artikel "der Traum von 
der Unabhaengigkeit" zeigt wirklich das Elend in Deutschland: Jeder 
moechte seinen Cut machen (nicht die Insulaner, aber all jenen die die 
Haende aufhalten), das Gemeinwohl geht unter.

Gruesse

Th.

von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas W. schrieb:
> Das ist wirklich interessant. Vielen Dank. Der Artikel "der Traum von
> der Unabhaengigkeit" zeigt wirklich das Elend in Deutschland: Jeder
> moechte seinen Cut machen (nicht die Insulaner, aber all jenen die die
> Haende aufhalten), das Gemeinwohl geht unter.

Nein es zeigt lediglich dass man durch PV und Wind nicht autark sein 
kann.

Auch wenn man das 7 fache des Eigenverbrauchs produziert. Weil einen 
diese tolle Zahl im arschkalten Winter ohne Sonne und Wind nicht wärmt.

Das hat nichts mit Hand aufhalten zu tun, sondern mit Physik.

Das sollte eher eine Warnung für alle EE Verfechter sein.

Aus dem Artikel:

> Dabei sind die Bemühungen darum auf Pellworm so alt wie das Solarfeld
> selbst. Die ersten Bleiakkus gingen nach nur vier Jahren kaputt. Es hätte
> eine Million Mark gekostet, sie zu ersetzen, die Insel hatte das Geld
> nicht.

Soviel zum Thema Akkus im Wohnhaus sind ja so billig und langlebig.

Dann gehts weiter:

2012 gab es einen neuen Versuch, Energie auf der Insel zu speichern. Als 
Forschungsprojekt „Smart Region Pellworm“ kamen weiße Container zwischen 
die Solarpaneele. Sie enthielten: eine Lithium-Ionen-Batterie und eine 
Flüssigbatterie, die eine als Kurzzeit-, die andere als Langzeitspeicher 
für die gesamte Insel gedacht. Die Anlage funktionierte. Und sie 
halbierte die letzten fünf Prozent Abhängigkeit vom Festland. Doch nach 
fünf Jahren wurden die Batterien wieder abgebaut, das Forschungsprojekt 
war beendet. Eine Verlängerung wollte niemand bezahlen.


Ich würde sagen, Realität trifft Traumtänzer mit Doppelwumms.

Wenn es also angeblich so einfach ist, sich mit PV, Wind und Speicher 
unabhängig zu machen, warum hat es dann noch keiner gesehen? Bezahlen 
konnte es nicht mal eine ganze Insel.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (Gast)


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Zum einen sind das die ersten "Fieldtests". Und da finde ich die 
Ergebnisse sehr gut (das abregelt werden muss wenn zu viel Strom 
eingespeist wird koennte man durch mehr Leitungen ausgleichen). Man muss 
es nur tun.

Akkus sind nicht optimal (weiss man ja am eigenem Telefon), vielleicht 
muss man etwas neues ausdenken: Vattenfall baut in Berlin einen riesigen 
Waermespeicher (eine Thermoskanne in richtig gross) um Waerme zu 
speichern.

Man muss sich vor Augen fuehren, dass die Technologie am Anfang steht, 
die Thermodynamik ist auch undankbar, aber in zehn Jahren wird das 
besser (effizientere) Loesungen geben.

Und es geht auch nicht um die Autarkie (da ist der Artikel bloed): Wenn 
aber eine Region nur 5% der Primaerenergie braucht (und 95% aus 
Sonne/Wind) ist das schon ein gewaltiger Unterschied.

Ich frage mich aber nur, ob das mit dem aktuellen politischen Personal 
machbar ist (egal welche Geschmacksrichtung).

Gruesse

Th.

von Thomas W. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:

>> halbierte die letzten fünf Prozent Abhängigkeit vom Festland. Doch nach
>> fünf Jahren wurden die Batterien wieder abgebaut, das Forschungsprojekt
>> war beendet. Eine Verlängerung wollte niemand bezahlen.
>
> Ich würde sagen, Realität trifft Traumtänzer mit Doppelwumms.

Es zeigt leider nur die Kurzsichtigkeit der deutschen 
Forschungsfoerdungen. Leider.

Gruesse

Th.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Irgendwo in einigen 70er/80er-Rückblicken war mal eine kleine 
Windkraftanlage aus der Zeit zu sehen. Vielleicht ein Meter 
Rotordurchmesser, mit einem entsprechend kleinen Motor und kleiner 
Leistung. Konnte sich vermutlich gesamtenergetisch nie rentieren, aber 
man hatte in seiner Gartenlaube oder seinem Protestdorf 
(Wyhl/Wackersdorf/Pershing/Startbahn West) richtigen Strom.

Um zu verhindern, daß diese Technologie positiv bekannt und verbessert 
wird, hat man das Projekt Growian ins Leben gerufen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Growian

Growian ist ein Akronym für "Mit Steuergeldern wirksam den falschen 
Eindruck vermitteln, daß Windkraft nicht funktionieren kann." Das gelang 
auch sehr gut.

Von Photovoltaik habe ich aus (und auch in) der Zeit fast nichts gehört. 
Einzig gab es mal Experimente, fluoreszierende Plexiplatten (leuchtgelb, 
leuchtrot usw.) an ihren Kanten mit Solarzellen zu versehen. Diese 
Platten konzentrieren das Licht und konnten so die Ausbeute der obszön 
teuren Solarzellen erheblich erhöhen. Daß es solche Versuche gab, zeigt 
auch, daß eine hektarweise Bedeckung von Flächen mit Solarzellen ein 
fernerer Traum als die Mondlandung war.

Was es stattdessen gab, war die Warm- und evtl. Heizungswasserbereitung 
mit Solarkollektoren. Da gab es dann Vakuumröhren, die recht hohe 
Temperaturen erreichen konnten. Preise für ein kleines Haus knapp unter 
fünfstellig, meine ich. Jean Pütz hat darüber mal in einer Hobbythek 
berichtet, daß er sich sowas aufs Dach genagelt hat.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Thomas W. schrieb:
> Man muss sich vor Augen fuehren, dass die Technologie am Anfang steht,
> die Thermodynamik ist auch undankbar, aber in zehn Jahren wird das
> besser (effizientere) Loesungen geben.

Worauf begründet sich diese Aussage? Reine Hoffung?

> Und es geht auch nicht um die Autarkie (da ist der Artikel bloed): Wenn
> aber eine Region nur 5% der Primaerenergie braucht (und 95% aus
> Sonne/Wind) ist das schon ein gewaltiger Unterschied.

Auch davon ist man weit entfernt.

> Ich frage mich aber nur, ob das mit dem aktuellen politischen Personal
> machbar ist (egal welche Geschmacksrichtung).

Als ob DIE Probleme lösen und Innovation hervor bringen?

von Thomas W. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Man muss sich vor Augen fuehren, dass die Technologie am Anfang steht,
>> die Thermodynamik ist auch undankbar, aber in zehn Jahren wird das
>> besser (effizientere) Loesungen geben.
>
> Worauf begründet sich diese Aussage? Reine Hoffung?

Reine Hoffnung und Lebenserfahrung: Wenn ich mir den Fortschritt 
zwischen Golf I (1974) und Golf VII (bis 2020) (ungefaehr gleicher 
Zeitraum) angucke: Ja, da habe ich keinen Zweifel, dass die Technologie 
weiter geht.

>> Ich frage mich aber nur, ob das mit dem aktuellen politischen Personal
>> machbar ist (egal welche Geschmacksrichtung).
>
> Als ob DIE Probleme lösen und Innovation hervor bringen?

Gerade das aktuelle Personal ist ein Problem. Das Denken in 
Legislaturperioden statt ein Dekaden.

Gruesse

Th.

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> ls ob DIE Probleme lösen und Innovation hervor bringen?

Das ist genausowenig deren Aufgabe wie hier über Politik diskutiert 
werden soll.

von C. D. (derschmied)


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Wollvieh W. schrieb:
> Growian ist ein Akronym für "Mit Steuergeldern wirksam den falschen
> Eindruck vermitteln, daß Windkraft nicht funktionieren kann." Das gelang
> auch sehr gut.

Aus mir unerfindlichen Gründen hält sich seit langen Jahren hartnäckig 
das Gerücht, Windkraft & Co würden durch ein geheimes, perfides 
Konsortium aus Ölmultis und der Uranindustrie torpediert um das 
Aufkeimen von Alternativen zu verhindern. Aus Sorge um die Einnahmen.

Das ist, mit Verlaub, Mumpitz.

Fakt ist: Geld regiert die Welt. Mit welcher Technologie diese Gelder 
generiert werden, ist völlig einerlei. Gäbe es einen Trick Energie im 
großen Stil kostengünstiger als bislang bereit zu stellen, sie würde 
genützt. Einfach weil der Reibach dann simpel ein größerer wäre. Und dem 
Ölmulti isses völlig egal ob sein Wohlstand vom Öl herrührt oder vom 
Solarfeld darüber. Sonne gibt es in Nahost nämlich noch mehr als Öl.

Trotz aller Forschung sind die Alternativen eben noch immer nicht 
konkurrenzfähig. Das, was zur Stunde geschieht ist ein sinnloser Umbruch 
mit Gewalt zu Ungunsten des Endverbrauchers, der muss die Zeche 
bezahlen. Energiepreis-Teuerungen schwächen die Wirtschaft enorm, und 
Fernost reibt sich die Hände.

Dem Deutschen isses Wurscht, er ist obrigkeitshörig. Und wenn die 
Obrigkeit behauptet es läge an Corona, Putin und dem Klimawandel, so 
glaubt er das. Und klebt sich dafür noch auf der Straße fest.

Gruss, DerSchmied

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Growian war schon Jahrzehnte lang als bewußtes (Anti-)Prestigerojekt 
enttarnt, bevor Wikipedia überhaupt erfunden war und die Belege dafür 
übersichtlich und für jedermann präsentieren konnte.

Laut dem Elektorartikel waren die Bleiakkus für Pellworm Varta Bloc 
Bleiakkus mit 1500 Ah (10h Entladung) und 2 V, gesamt 346V 6000 Ah (laut 
Grafik 8000 Ah).

Hat jemand zufällig eine Preisliste von damals? Ich denke, daß diese 
Großzellen einigermaßen Standard waren, ich kenne sowas von 
OP-Notbeleuchtungen und von anderen öffentlichen Gebäuden mit Notstrom. 
Diese Akkus können 20 Jahre alt werden, da man jede Zelle nachfüllen 
kann. Wenn die  also nach vier Jahren kaputt waren, entsprach das nicht 
unbedingt dem Stand der Technik. Wobei es natürlich sein kann, daß die 
Zellen im Zyklusbetrieb gefahren wurden und dafür gar nicht geeignet 
waren.

Mich würde interessieren, ob die im "Unter dem Meer"-Artikel erwähnte 
eine Million Mark für den Austausch der Akkus realistisch war oder 
ebenfalls wie beim Growian ein gewisser Aufschlag enthalten war, der das 
Projekt zum Scheitern bringen sollte.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas W. schrieb:
> Das war alles 1982.

Ja, Ergebnis: Bleiakkus sind nach 4 Jahren kaputt, PV Panels nach 10 
Jahren (der zweite Satz 11 Jahre bei versprochen höherer Leistung aber 
real gleich voel), Wechselrichter nach 13 Jahren kaputt, sprich: extrem 
unwirtschaftlich, da wurde Geld reingebuttert und es hat sich nicht 
gelohnt.

Jetzt mit chinesischen PV Zellen und LiFePo4 Akkus und durchgeknallten 
Strompreisen wird es erstmalig wirtschaftlich.

von Thomas W. (Gast)


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Ja, und jetzt nach 40 Jahren sind die Solarzellen deutlich effizienter, 
es gibt bessere Akku-Technologie, selbst die "Hilfselektronik" 
(Wechselrichter) ist besser, effizienter und billiger geworden.

Ich hatte nur zufaellig (ich habe das Elektor-Heft aus anderen Gruenden 
gesucht) das Elektor-Heft 12/1982 gefunden und fand diesen Artikel 
bemerkenswert. Und auch fuer 2023 passend.

Gruesse

Th.

von Stephan R. (Firma: FHK) (nautosteer)


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Vielen Dank für den Artikel!
Wie der Zufall es will, habe ich genau von dieser Anlage mal ein Modul 
zum Spielen geschenkt bekommen und halte es immernoch in Ehren!

von Weingut P. (weinbauer)


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Ehrlichgesagt, viele der im Artikel beschriebenen Probleme sind 
hausgemacht. So wird wieder der mangelnde Netzausbau angeprangert.
Der Haken ist, dass die Energie und damit der Strom von WKA in dritter 
Potenz in die Geschwindigkeit eingeht.
Ists nur mäßig windig kommt kaum was und wenn es bläst dann ballerts 
richtig und muss abregeln, man könnte sagen Windkraft verhält sich binär 
und das wird uns für ganz Deutschland auf die Füße fallen. Es gibt nur n 
Band an Windgeschwindigkeit das realistisch nutzbar ist. Selbst wenn das 
Netz ausgebaut wird, dass noch das letzte Watt ins Netz könnte braucht 
es dann auch die Verbraucher dafür.

Also entweder man hält dann massiv Regellasten vor, die wir nicht haben 
in der Größe von 100-200GW +X, oder man regelt ab, oder man hofft darauf 
das Nachbarländer dann den Strom nehmen zum Preis von 0 oder darunter.

DAs beste daran, abgeregelte Leistung wird dennoch entlohnt per EEG, dem 
Windraderrichter kanns also komplett wurst sein was mit dem Strom 
passiert, abgeregelt entsteht nichtmal mehr Verschleiß an dem Ding und 
mit zunehmendem Ausbau werden mehr abgeregelt, so oder so.

Frage:
Wenn die WKA-kWh 3,9ct vergütet wird, eine Anlage läuft und 3 stehen 
abgeregelt herum, was kostet dann die kWh in der Erzeugung? Und wie soll 
da der Strom günstiger werden?

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Weingut P. schrieb:
> Ehrlichgesagt, viele der im Artikel beschriebenen Probleme sind
> hausgemacht.

Die Anlage auf Pellworm war zunächst ein Forschungsprojekt. Ich denke 
nicht daß es jemals die Idee war die ganze Insel wirklich autark zu 
machen.
Pellworm weil sie Strahlungsbedingungen und die Windgeschwindigkeiten 
für unsere Breiten gut sind.

Solar- und Windstrom in Akkus speichern zu wollen ist imho Unsinn. Man 
hatte auch in den 80ern Erfahrung, Notstromversorgung (Telefonnetz), 
U-Boote etc. Daß Bleiakkus unter diesen Bedingungen (der Speicherung 
regenerativer Energie) nicht lange funktionieren werden ahnte man. Wie 
lange war möglicherweise erst durch das Experiment zu ermitteln.

> So wird wieder der mangelnde Netzausbau angeprangert.
> Der Haken ist, dass die Energie und damit der Strom von WKA in dritter
> Potenz in die Geschwindigkeit eingeht.

Unser Europäisches Netz funktioniert sehr zuverlässig weil es ein 
Verbund verschiedenster Quellen und Verbraucher ist. Sogar mit der 
Ukraine dabei wo ja leider derzeit wenig konstante Bedingungen 
herrschen. Regenerative Energien leisten einen ordentlichen Beitrag zur 
Versorgung.

Und Ja, man hat den Netzausbau verschlafen. Ging ja alles gut, Strom war 
da und (verhältnismäßig) günstig. Wieso sich also mit den wenigen 
Wutürgern und Krötenliebhabern anlegen.

Es fehlen Fernleitungen um die Energie zu verteilen weil man ja beliebig 
Kohle- und Atomkraftwerke in die Gegend dübeln konnte. Die heute aber 
auch niemand, auch Wutürger und Krötenliebhaber nicht, in der 
Nachbarschaft haben möchte.

Es fehlen Speicherwerke. Erweiterte Talsperren, Wasser in stillgelegten 
Bergwerken pumpen etc. Da ist kaum ernsthaft geforscht worden, kann sich 
offensichtlich kein CDU oder FDP - Politiker mit profilieren.

Den Preis zahlen wir aktuell monatlich mit der Stromrechnung weil man 
sich auf die - sowieso schon und jetzt besonders - teuren aber schnell 
regelbaren, Gaskraftwerke zur Stützung verlassen hat. Die Dinger sind 
aber nicht neu, wurden schon immer gebraucht.

> DAs beste daran, abgeregelte Leistung wird dennoch entlohnt per EEG, dem
> Windraderrichter kanns also komplett wurst sein was mit dem Strom
> passiert, abgeregelt entsteht nichtmal mehr Verschleiß an dem Ding und
> mit zunehmendem Ausbau werden mehr abgeregelt, so oder so.

Warum denn müssen die WKA abgeregelt werden? Wird der Strom nicht 
benötigt oder kann er nur nicht verteilt oder (notfalls) gespeichert 
werden?
Und, wachsen die Dinger mit ein wenig Pferdemist gedüngt aus dem Acker?

Was nicht mehr passt ist das Stromhandelssystem mit der Bepreisung. Die 
eigentlich Ursache für die hohen Strompreise. Und für fette Versorger.

Um auf Pellworm zurückzukommen: Ja, ihr müsst für die 
Versorgungssicherheit (im Europ. Netzverbund)  bezahlen. Der Betreiber 
der Unterseeleitung z.B. muß leben können. Wenn ihr autark sein wollt 
müsst ihr richtig Geld in die Hand nehmen. Offensichtlich haben die 
meisten Bewohner das aber verstanden.

Zum Nachdenken: Das nahegelegene, eigentlich bereits stillgelegte, 
Steinkohlekraftwerk dampft wieder.
Man schaufelt bis zu 7000 Tonnen Steinkohle täglich in den Kessel.
(bis zu drei Züge à 44 Waggons mit je 60 Tonnen)

Uwe

von Christian M. (likeme)


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Stephan R. schrieb:
> Wie der Zufall es will, habe ich genau von dieser Anlage mal ein Modul
> zum Spielen geschenkt bekommen und halte es immernoch in Ehren!

1982 war Steinzeit in Sachen Solartechnik. Nagel das Panel als 
Erinnerung an die Wand und zeig bitte mal ein Bild für all die anderen 
neugierigen Menschen hier :-)

Leider ist es momentan auch so das neue Module so Evo/Revolutioniert 
wurden, das sie mehr Power aber weniger Lebensdauer haben. Nach 20 
Jahren sind 50% aller Solarplatten hops, nach 10 Jahren geht 50% 
Elektronik defekt, nach 5 Jahren 50% Akkus defekt. Egal was für eine 
Technologie...

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Thomas W. schrieb:
> Reine Hoffnung und Lebenserfahrung: Wenn ich mir den Fortschritt
> zwischen Golf I (1974) und Golf VII (bis 2020) (ungefaehr gleicher
> Zeitraum) angucke: Ja, da habe ich keinen Zweifel, dass die Technologie
> weiter geht.

Interessant, mir kommt es wie Stillstand vor.

Zwar gibt es Helferlein wie Bremskraftverstärker, Servolenkung, el. 
Fensterheber, und gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitseinrichtungen 
wie Sicherheitsgurte und ESP, aber nach wie vor 4 Räder, 5 Sitze, 4 
Türen, Kiste drumrum und der Fahrer fährt selbst, und wer heute SUV 
wegen ihrer Gelandegängigkeit lobt, sollte mal vergleichen durch welches 
Gelände ein Ford T Modell kam.

Nein, es hat sich nichts wesentliches  verändert, Wischblinker gab es 
schon 1955, Automatik seit 1940, Motorleistung satt in den 60gern mit 
7.5 bzw 8.4 Litern Hubraum und 500 PS und ein 1930 Ford A fährt sich 
bedientechnisch wie ein modernes Auto, hoch wie ein SUV.

Selbst im 1897 Dampfwagen sitzt man zwar offen auf einem klapprigen 
Fahrgestell, aber man kann im heutigen Stadtverkehr problemlos 
mithalten, die Beschleunigung war überraschend gut.

In meiner Kindheit wurde von Flugautos phantasiert, von automatischem 
einschienen auf Autobahnen, von Autos die sich auseinanderklappen, 
nichts von alledem ist Normalbürgers Realität .

Was moderner geworden ist, ist aggressives Lügen in überzogener Werbung 
und nahezu Unreparierbarkeit moderner Schrotthaufen, die der Hersteller 
nach spätestens 7 Jahren von der Strasse haben will, dabei 
Neuwagenpreise die zeigen wie viel ärmer der Bürger geworden ist seit 
dem Staaten Geld drucken so schnell die Notenpressen nur laufen. Der 
Golf I kostete inflationskorrigiert 21000 EUR der aktuelle Golf 31000.

von Uwe B. (uwebre)


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Christian M. schrieb:

> Leider ist es momentan auch so das neue Module so Evo/Revolutioniert
> wurden, das sie mehr Power aber weniger Lebensdauer haben. Nach 20
> Jahren sind 50% aller Solarplatten hops, nach 10 Jahren geht 50%
> Elektronik defekt,

Quelle(n)? Bildzeitung und der entfernte Bekannte des Schwagers der 
nicht genannt werden möchte zählen nicht.

> nach 5 Jahren 50% Akkus defekt. Egal was für eine
> Technologie...

Akkus braucht man für autark versorgte Verbraucher, Buschhospital, 
Alpenhütte, Schrebergartenhütte, Auto etc.
Akkus sind ein Randthema was die regenerative Energieversorgung 
betrifft.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Uwe B. schrieb:
> ...
> Akkus braucht man für autark versorgte Verbraucher, Buschhospital,
> Alpenhütte, Schrebergartenhütte, Auto etc.

Dein Biertisch ist zu klein gedacht. Da kein elektrisches Netz groß 
genug ist, um zB Sonnenenergie zu jedem Tageszeitpunkt zu jedem Ort der 
Erde in ausreichender Menge zu transportieren, muss in dem Zusammenhang 
selbst das europäische Verbundnetz als eine 'autarke Insel' betrachtet 
werden.

Damit stellt sich das Speicherproblem für mindestens die Zeit, die die 
Sonne über der anderen Seite der Erde scheint.

> Akkus sind ein Randthema was die regenerative Energieversorgung
> betrifft.
> ...

Nein. Akkus (Speicher) sind das entscheidende Thema, was regenerative 
Energie betrifft.

Der Rest funktioniert inzwischen hinreichend gut für den praktischen 
Einsatz.

von Uwe B. (uwebre)


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Roland E. schrieb:
>> Akkus sind ein Randthema was die regenerative Energieversorgung
>> betrifft.
>> ...
>
> Nein. Akkus (Speicher) sind das entscheidende Thema, was regenerative
> Energie betrifft.

Mit Akkus (Batteriespeicher) sind elektrochemische Gebilde gemeint, 
nicht (z.B. Wasser-) Speicherkraftwerke.
Siehe meinen vorigen Beitrag.

Uwe

von Roland E. (roland0815)


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Uwe B. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>>> Akkus sind ein Randthema was die regenerative Energieversorgung
>>> betrifft.
>>> ...
>>
>> Nein. Akkus (Speicher) sind das entscheidende Thema, was regenerative
>> Energie betrifft.
>
> Mit Akkus (Batteriespeicher) sind elektrochemische Gebilde gemeint,
> nicht (z.B. Wasser-) Speicherkraftwerke.
> Siehe meinen vorigen Beitrag.
>

Speicherkraftwerke allein sind nicht schnell genug und nicht in der 
erforderlichen Größe darstellbar.

Elektrochemischer Speicher kann auch H2 oder die berüchtigten E-Fuels 
sein...

von Uwe B. (uwebre)


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Roland E. schrieb:
> Speicherkraftwerke allein sind nicht schnell genug und nicht in der
> erforderlichen Größe darstellbar.

Pumpspeicherkraftwerke sind seit über einhundert Jahren Stand der 
Technik.

Zitat:
"Pumpspeicherkraftwerke können bei Bedarf sehr schnell in Betrieb 
genommen werden und erlauben eine sehr hohe 
Leistungsänderungsgeschwindigkeit. Zudem sind sie schwarzstartfähig, 
d. h. sie können nach einem Stromausfall für die Wiederaufnahme der 
Versorgung wichtige Dienste leisten."

Wir in DE (im Gegensatz zu z.B. Österreich) haben nur zu wenige davon. 
(Und keine Fernleitungen von den WKAs im Norden dorthin...)
Das liegt natürlich auch an den Gegebenheiten, nicht überall kann man 
mal eben große Teiche anlegen, mit Höhenunterschied dazwischen. Viel zu 
tun, an der Stelle.

> Elektrochemischer Speicher kann auch H2 oder die berüchtigten E-Fuels
> sein...

Unter Verwendung von Blockheizkraftwerken z.B., bis man mit 
Brennstoffzellen wirklich aus dem Quark kommt. Die sollen mal hinmachen, 
ist noch ein langer Weg bis das ansatzweise wirtschaftlich ist.

Uwe

von Roland E. (roland0815)


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Uwe B. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Speicherkraftwerke allein sind nicht schnell genug und nicht in der
>> erforderlichen Größe darstellbar.
>
> Pumpspeicherkraftwerke sind seit über einhundert Jahren Stand der
> Technik.
>
> Zitat:
> "Pumpspeicherkraftwerke können bei Bedarf sehr schnell in Betrieb
> genommen werden und erlauben eine sehr hohe
> Leistungsänderungsgeschwindigkeit.

Definiere: "sehr schnell". Zwei Halbwellen? Zehn?

Bis die Turbinen auf Nennlast sind, hat der Lastabwurf beim Kunden schon 
stattgefunden, weil die Wolke über das 10MW Solarfeld gezogen ist. Für 
die Zwischenzeit (ich schätze 1..5 Minuten) braucht es andere Lösungen.

Rechne dann mal aus, wie groß ein Pumpspeicherkraftwerk für 325TWh (12h 
durchschnittlicher Bedarf DE) sein müsste, um zumindest von März bis 
Oktober mit Solarstrom auszukommen.

PS: Unser Stromnetz ist aktuell so belastbar, weil rotierende Maschinen 
es erzeugen und stabilisieren. Das fällt bei reiner regenerativer 
Energie weg und die Regelung muss erheblich schneller werden.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Roland E. schrieb:

>
> Definiere: "sehr schnell". Zwei Halbwellen? Zehn?
>
> Bis die Turbinen auf Nennlast sind, hat der Lastabwurf beim Kunden schon
> stattgefunden, weil die Wolke über das 10MW Solarfeld gezogen ist.

Das Europ. Verbundnetz besteht nicht nur aus einem Solargenerator an 
einem Standort mit (verhältnismäßig lächerlichen) 10MW 
Einspeiseleistung.
Das ist eben der Trick.

> Rechne dann mal aus, wie groß ein Pumpspeicherkraftwerk für 325TWh (12h
> durchschnittlicher Bedarf DE) sein müsste, um zumindest von März bis
> Oktober mit Solarstrom auszukommen.

Das Europ. Verbundnetz beseht nicht nur aus Solaranlagen. Das hat auch 
niemand vor.

> PS: Unser Stromnetz ist aktuell so belastbar, weil rotierende Maschinen
> es erzeugen und stabilisieren. Das fällt bei reiner regenerativer
> Energie weg und die Regelung muss erheblich schneller werden.

Der Mix macht es. Der Anspruch ist von fossilen Energieträgern möglichst 
weit loszukommen.
Sind auch viel zu schade, woraus soll denn der ganze Plastikplunder auf 
den Wühltischen der Wohlstandsgesellschaft hergestellt werden wenn alles 
verheizt ist?
Ob sich da etwas dreht (wie auch bei Wind- oder Wasserkraft) ist wumpe.

Uwe

von Thomas W. (Gast)


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Moin, -

Dir ist aber klar, dass es zum einen technische 
Aenderungen/Verbesserungen geben wird (regenerative Energie ist jetzt 
ca. 10 Jahre auf dem Markt).

Und natuerlich wird es Veraenderungen geben: Wenn "Windstrom" guenstiger 
ist als "fossiler" Strom und die Industrie die Durchleitungskosten 
selbst tragen muss, dann wird z.B. das naechste BMW/Daimler-Werk an der 
Kueste gebaut werden und nicht in Bayern/BaWue (einfach wg. der Kosten).

Ich gehe auch davon aus, dass die dezentrale Energieversorgung wichtiger 
wird und man wird einige Prioritaeten neu setzen muessen (z.z. Denkmal-, 
Umweltschutz). Es ist unglaublich, dass so wenig auf Daemmung der 
Gebaeude wert gelegt wird (jede kWh die Du sparst brauchst Du nicht zu 
erzeugen).

Und noch mal auf den Eingangspost zurueck zugehen: Die Aufgabe war ja, 
dass sich das Kurhaus "selbst energetisch traegt". Und das passte. 
Natuerlich mit dem Backup von Festland.

Gruesse

Th.

von Roland E. (roland0815)


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Uwe B. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>
>>
>> Definiere: "sehr schnell". Zwei Halbwellen? Zehn?
>>
>> Bis die Turbinen auf Nennlast sind, hat der Lastabwurf beim Kunden schon
>> stattgefunden, weil die Wolke über das 10MW Solarfeld gezogen ist.
>
> Das Europ. Verbundnetz besteht nicht nur aus einem Solargenerator an
> einem Standort mit (verhältnismäßig lächerlichen) 10MW
> Einspeiseleistung.
> Das ist eben der Trick.
>

Genau das ist der Trick:
Die europäischen Partner behalten ihre rotierenden Maschinen. Und heizen 
auch weiter mit Kohle. Das CO2 stoppt übrigens an den Landesgrenzen, wie 
schon der SMOG vor 40Jahren...

Die inzwischen für Deutschland so typische Team-Arbeit:

Toll
Ein
Anderer
Machts.

>> Rechne dann mal aus, wie groß ein Pumpspeicherkraftwerk für 325TWh (12h
>> durchschnittlicher Bedarf DE) sein müsste, um zumindest von März bis
>> Oktober mit Solarstrom auszukommen.
>
> Das Europ. Verbundnetz beseht nicht nur aus Solaranlagen. Das hat auch
> niemand vor.
>

Genau. Wieder verlässt sich die Deutsche 'Planungsarbeit' auf Andere. 
Toll.

Mal ganz davon abgesehen, dass die Sonnenstunden über dem europäischen 
Verbundnetz jetzt nicht entscheidend mehr werden als über DE.

Kleine Matheaufgabe:
Eine Windkraftanlage mit 4MW produziert bei 1Bft 0W. Wieviel Leistung 
produzieren 100Anlagen der gleichen Art in dem Windpark?

>> PS: Unser Stromnetz ist aktuell so belastbar, weil rotierende Maschinen
>> es erzeugen und stabilisieren. Das fällt bei reiner regenerativer
>> Energie weg und die Regelung muss erheblich schneller werden.
>
> Der Mix macht es. Der Anspruch ist von fossilen Energieträgern möglichst
> weit loszukommen.

Also doch Atomstrom? Denn ohne rotierende Generatoren in wesentlicher 
Menge funktioniert das Verbundnetz nicht mehr.

Man merkt ganz deutlich, dass du dich noch nie ernsthaft mit der 
Problematik auseinander gesetzt hast und brav die mediale Meinung 
wiederkäust.

von Joachim B. (jar)


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Wollvieh W. schrieb:
> Growian ist ein Akronym für "Mit Steuergeldern wirksam den falschen
> Eindruck vermitteln, daß Windkraft nicht funktionieren kann." Das gelang
> auch sehr gut.

zu der Zeit studierte ich El. Energietechnik, besuchte mit Studenten 
Growian und fand das schon sehr fragwürdig das die Atomlobby beweisen 
will das Großwindanlagen nicht funktionieren können, das war so schräg 
so dumm kann keiner sein dachte ich mir, vor allem wen wollen die damit 
veräppeln?
Warum funktionierte das deiner Meinung sehr gut? Das ist Scharlatanerie 
genau wie wenn unser Matheprof "bewies" das 1 = 2 ist oder anders 
gezeigt:

https://www.youtube.com/watch?v=78GtW3GKhOM

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Roland E. schrieb:
> Also doch Atomstrom? Denn ohne rotierende Generatoren in wesentlicher
> Menge funktioniert das Verbundnetz nicht mehr.

Ich sehe daß du auf dem Stand der 70er Jahre stehengeblieben bist.
Es gibt mittlerweile einen Markt für Regelenergie der von 
verschiedensten Anbietern mit verschiedensten Technologien bedient wird. 
Das geht von Gasturbinen über Pumpspeicherwerke, schnell regelbare 
BHKWs, Lastabwurf in der Industrie bei geeigneten Prozessen und bei WKA 
und so weiter.

Das geht weitgehend automatisch. Das BHKW meines Wärmelieferanten wird 
gelegentlich automatisch gedrosselt wenn Stromübeschuß ist.

Deutschland erwirtschaftet fast 50% seiner elektrischen Energie aus 
regenerativen Quellen und ist dabei Nettoeporteur. Die maroden Meiler 
unserer Nachbarn sind uns dabei keine große Stütze, ohne unsere WKA 
würden sich die Franzosen den Arsch abfrieren, Belgien mußte gar seine 
Autobahnbeleuchtung abschalten weil die alten Atomöfen dicke Backen 
bekommen.

Daß wir auf mittlere Sicht nicht ganz ohne konventionelle Kraftwerke 
auskommen werden dürfte Jedem klar sein. Wäre aber ein wünschenswertes 
Ziel.

> Man merkt ganz deutlich, dass du dich noch nie ernsthaft mit der
> Problematik auseinander gesetzt hast

Immerhin habe ich einen Teil meiner Ausbildung bei einem Stromversorger 
genossen, ein wenig ist auch nach Jahrzehnten hängengeblieben so daß 
eine gewisse Urteilsfähigkeit bestehen sollte.

> und brav die mediale Meinung wiederkäust.

Und du so?

Uwe

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Von den rund 3500 TWh/a Primärenergieverbrauch ist Strom mit 600TWh nur 
ein kleiner Broken davon.

Auch regenerative Energien haben einen Impact auf das Mikro- und 
Makroklima, aber das ist ein anderes großes Thema für einige neue 
Threads.

Nachdem Bedarf und Erzeugung nie ganz zur Deckung gebracht werden kann 
(auch wenn alle Verbraucher ferngeschaltet werden könnten), weil es 
Tageszeiten und Jahreszeiten gibt, ist die Speicherung ein wesentlicher 
Faktor.

Bei Annäherung an die 100% (>90..95%) wären Spitzenwerte von rund dem 
zehnfachen des Durchschnittverbrauchs aufzunehmen und zu speichern.

Es gibt immer wieder Lücken in denen die regenerative Erzeugung auf 20% 
einbricht für wenige Stunden oder auch wenige Tage. Hierfür wären 
Speicher für rund 5% des Jahresdurchschnittwertes vorzusehen.

Für die saisonalen Unterschiede wäre rund die Hälfte zu speichern. Damit 
dieser Wert nicht so groß wird, hilft schon mal die Biomasse aus der im 
Jahr 2022 etwa 50,2 Mrd. kWh Strom bereitgestellt wurden. Aus dieser 
läßt sich zum Beispiel einiges an Stromerzeugung in die Winterzeit 
verschieben und auch in die Nachtphasen.

Übrigens die Erzeugung von Biomasse (derzeit effizienteste 
genmanipulierte Pflanzen) benötigt mehr Fläche als wenn E-Kohlenstoffe 
zu gleichem Zweck über Solaranlagen erzeugt würden.

Zusammengerechnet könnte der Mischpreis sich nähern an:

Mix = 1a+0,7b
a: Preis regenerative Erzeugung pro kWh
b: Preis für Energiespeicherung pro kWh

von Christian M. (likeme)


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Uwe B. schrieb:
> Quelle(n)? Bildzeitung und der entfernte Bekannte des Schwagers der
> nicht genannt werden möchte zählen nicht.

Ich arbeite in dieser Branche....

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Joachim B. schrieb:
> Wollvieh W. schrieb:
>> Growian ist ein Akronym für "Mit Steuergeldern wirksam den falschen
>> Eindruck vermitteln, daß Windkraft nicht funktionieren kann." Das gelang
>> auch sehr gut.

(...)
> Warum funktionierte das deiner Meinung sehr gut?

Kann sein, daß ich den mehrfachen Negationen nicht ganz folgen kann und 
deshalb nicht weiß, was Du mit funktionieren oder nicht funktionieren 
meinst. Aber ich meine damit, daß es sehr gut funktioniert hat, 
mindestens die ganzen 80er Jahre lang, den Leuten klarzumachen, daß 
außer Atomstrom nichts funktioniert und niemals funktionieren wird. Und 
die Leute, die damals so sozialisiert worden sind, glauben das bis 
heute. Vor allem glauben, also mit dem irrationalen Teil des Gehirns, 
der auch durch jahrzehntelange Sachvorträge oder durch schlichte 
Änderung der Umstände nicht mehr erreicht und nicht mehr umprogrammiert 
werden kann. Dasselbe sieht man ja in anderen Themengebieten ("aber ihr 
habt einmal, am 20.03.2020 um 17:58 kurz vor der Sportschau gesagt, daß 
Masken nichts bringen. Also bringen Masken niemals irgendwas.")

Deshalb sehr erfolgreich, man hat mit Growian die öffentliche Meinung 
und einen Großteil der Leute programmiert. Für ein paar Millionen fremde 
Mark.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Christian M. schrieb:
> 1982 war Steinzeit in Sachen Solartechnik. Nagel das Panel als
> Erinnerung an die Wand und zeig bitte mal ein Bild für all die anderen
> neugierigen Menschen hier :-)
>
> Leider ist es momentan auch so das neue Module so Evo/Revolutioniert
> wurden, das sie mehr Power aber weniger Lebensdauer haben. Nach 20
> Jahren sind 50% aller Solarplatten hops,

Aha, Du redest also über 20 Jahre alte Platten, denn von heutigen 
Modulen kann man ja noch keine Lebensdauer-Aussage aus der Praxis haben.

nach 10 Jahren geht 50%
> Elektronik defekt, nach 5 Jahren 50% Akkus defekt. Egal was für eine
> Technologie...

Egal, was für eine Technologie - ja ja ...

von Uwe B. (uwebre)


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Christian M. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Quelle(n)? Bildzeitung und der entfernte Bekannte des Schwagers der
>> nicht genannt werden möchte zählen nicht.
>
> Ich arbeite in dieser Branche....

Dann dürfte es dir ja ein Leichtes sein deine Aussagen zu belegen...

Uwe

von Stephan R. (Firma: FHK) (nautosteer)


Angehängte Dateien:

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Entschuldigt die Wartezeit. Hier meine zwei Module der beschriebenen 
Anlage.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Stephan R. schrieb:
> Entschuldigt die Wartezeit. Hier meine zwei Module der beschriebenen
> Anlage.

und die stehen trotz blauen Himmels im Schatten

von Thorsten S. (thosch)


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Oh, das sieht nach polykristallinen Zellem aus.

Zellen aus monokristallinem Silizium waren damals wohl im Verhältnis zur 
Mehrleistung noch unwirtschaftlich... (Außer im Raumfahrtsektor)

Spannende Entwicklung, inzwischen sind die meisten Panel aus 
monokristallinen Zellen...

von Stephan R. (Firma: FHK) (nautosteer)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> und die stehen trotz blauen Himmels im Schatten

Recht hast Du :)
Aber, "im Schatten" der 5kW auf dem Dach lohnt es nicht, in die zwei 
kleinen noch irgendeinen Aufwand zu stecken. Ausser, mal für ein Foto.

von Musik og F. (musikog_f)


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Stephan R. schrieb:
> Entschuldigt die Wartezeit. Hier meine zwei Module der beschriebenen
> Anlage.

Wow, davon hatte ich auch eins. Bei einer Zelle war eine Ecke 
abgebrochen. Mein Altvorderer war mit dabei das zu montieren und da das 
nicht 1A Ware war, kam das halt nicht in die Kundenanlage.
Ich habe meins kaputtgespielt.

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