Servus, Ich benötige etwas Aufklärung zum Thema RGB Video Signal. Hintergrund: Der Röhrenmonitor im Bedienpult einer älteren Maschine wurde durch einen moderneren LCD Display ersetzt. Ich habe zu diesem Display keine Informationen, auch nach dem Ausbau findet sich keinerlei Beschriftung, es gibt nur einen Eingang mit 25 poliger D Sub Buchse und dem Hinweis "Video (TTL)". Allem Anschein nach ist das ein spezieller Tauschdisplay, der direkt das RGB Signal der Maschinensteuerung verarbeiten kann. Ich würde nun gerne diesen neuen Display unabhängig von der Maschine betreiben- und zwar mit dem Raspberry Pi. Den Display würde ich also einfach nur über die Kaltgerätebuchse versorgen und ein Videosignal mit dem Raspberry anschließen wollen. Frage: Kann mir jemand einen Weg vorschlagen, wie ich mit dem Raspberry ein RGB/ TTL Signal erzeuge? Und: Die Pinbelegung des Videosignals konnte ich den Maschinenunterlagen entnehmen und habe ich in den Anhang geladen. Das Signal kam ursprünglich durch einen passenden 25 poligen Harting Stecker (Im Schaltplan: X165), an diesem Stecker sind 5 Adern angeschlossen (R, G, B, Horizontal, Vertikal). Ich kann dazu im Netz leider nichts passendes finden, ich freue mich über eine Anregung/ Link oder sonstiges und liefere gerne weitere Informationen, sofern ich kann. Vielen Dank vorab, Max
Max schrieb: > Ich würde nun gerne diesen neuen Display unabhängig von der Maschine > betreiben- und zwar mit dem Raspberry Pi. Dann musst Du herausfinden, mit welchem Timing das Display angesteuert werden muss. Man kann vermuten, daß der alte Monitor (der dieses Timing vorgegeben hat, an das sich natürlich auch das neue Display halten muss) mit dem üblichen "Fernseh-Timing" gearbeitet hat, 50 Hz Vertikalfrequenz, etwa 16 kHz Zeilenfrequenz, aber das hat nicht jede Steuerung so gehandhabt. Es gab auch Röhrenmonitore, die mit EGA-Timing (60 Hz Vertikalfrequenz, 21.8 kHz Zeilenfrequenz) oder gar VGA-Timing (60 oder 70 Hz Vertikafrequenz, knapp 32 kHz Zeilenfrequenz) angesteuert wurden. Das kannst Du mit einem Oszilloskop am einfachsten herausfinden, das Du an die HSYNC/VSYNC-Signale der Steuerung anschließt, an X165 sind die mit horiz. und vert. beschriftet.
Harald K. schrieb: > Dann musst Du herausfinden, mit welchem Timing das Display angesteuert > werden muss. Ok, das finde ich heraus! Wie würde es danach weitergehen? Viele Grüße, Max
Zu klären wäre wohl erstmal die Frage nach dem Anschluss. Ich muss ja auf 25 Pol D- Sub rauskommen. Jetzt könnte ich entweder einen D- Sub Anschlussblock besorgen, damit könnte ich z.B. einzelne GPIOs des Raspberrys an die Pins des D- Sub verteilen. Oder ich würde einen Adapter von HDMI auf D- Sub benötigen, sofern das Signal über HDMI generiert werden würde. Ich vermute mal das geht aber nicht, da RGB ja ein paralleles Signal ist? Viele Grüße, Max
Max schrieb: > Die Pinbelegung des Videosignals konnte ich den Maschinenunterlagen > entnehmen und habe ich in den Anhang geladen. Du meinst den hier angehängten Stecker? Ein VGA-Signal könnte dem nahe kommen. Du solltest dir Signalverlauf und Pegel mit dem Oszi angucken. p.s. Dein Bild ist bei mir völlig verdreht und die Schrift steht zum Teil auf dem Kopf :-(
Moin, Max schrieb: > Zu klären wäre wohl erstmal die Frage nach dem Anschluss. Ich muss > ja > auf 25 Pol D- Sub rauskommen. > Jetzt könnte ich entweder einen D- Sub Anschlussblock besorgen, damit > könnte ich z.B. einzelne GPIOs des Raspberrys an die Pins des D- Sub > verteilen. Ueber die GPIOs wirst du nicht das entsprechende Timing hinkriegen, was du fuer Videosignale braeuchtest. > Oder ich würde einen Adapter von HDMI auf D- Sub benötigen, sofern das > Signal über HDMI generiert werden würde. Ich vermute mal das geht aber > nicht, da RGB ja ein paralleles Signal ist? Koennte evtl. gehen, ist aber nicht so ganz simpel. Und je nach dem Timing, was der Monitor braucht, koennte es auch kritisch werden. HDMI schwaechelt etwas bei niedrigen Aufloesungen, Pixeltakten, etc. Gruss WK
Rainer W. schrieb: > Du meinst den hier angehängten Stecker? Genau. Die Frage ist erstmal wie ich das Signal überhaupt generiere? Die einzige Lösung auf die ich bislang gestoßen bin ist "RetroRGB"- eine Software die man als OS auf den Pi lädt und normalerweise zum Emulieren von Arcade Games auf CRT Monitoren verwendet. Mit dieser Software könnte ich vermutlich schonmal ein passendes Signal erzeugen. Hier komme ich aber nicht weiter, denn wie schließe ich das Signal vom Raspberry an die D- Sub Buchse an? Viele Grüße, Max
Moin, Max schrieb: > Hier komme ich aber nicht weiter, denn wie schließe ich das Signal vom > Raspberry an die D- Sub Buchse an? Das ist der unangenehme Part. Guck dir mal z.b. das Datenblatt vom TFP401 von TI an. Oder ADV7611 von AnalogDevices. Sowas von dem Kaliber wirst du brauchen, um HDMI wieder auf RGB umzusetzen. Dann nimmst du von den jeweils 8Bit RGB eben nur immer das MSB, dann noch H- und V-Sync und gehst mit diesen 5 Signalen auf einen TTL-Pegelwandler und dann auf deine Sub-D Buchse. Schon fertig (hihi)... Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Sowas von dem Kaliber wirst du brauchen, um HDMI wieder auf RGB > umzusetzen. Dann nimmst du von den jeweils 8Bit RGB eben nur immer das > MSB, dann noch H- und V-Sync und gehst mit diesen 5 Signalen auf einen > TTL-Pegelwandler und dann auf deine Sub-D Buchse. Schon fertig (hihi)... Das hab ich befürchtet :D Mir ist aber noch unklar, was es genau mit dem TTL auf sich hat. Welches Signal benötige ich genau? Unter TTL Video Signal finde ich nichts konkretes. So wie ich das verstehe benötige ja einen separaten VSYNC und HSYNC und eben RGB. Es gibt einige Adapter direkt von den GPIOs auf SCART/ VGA etc. Welches Signal würde denn am ehesten an mein Signal herankommen? Viele Grüße, Max
Moin, Max schrieb: > Unter TTL Video Signal finde ich > nichts konkretes. Naja, das ist ja auch eher nur so eine ungefaehre Definition von Spannungspegeln. Ich schrub ja schon: Jeweils das hoechstwertige Bit der R, G, und B Signale wuerde sich dann anbieten. Da gibts dann nur 8 verschiedene Farben auf dem Monitor. > So wie ich das verstehe benötige ja einen separaten VSYNC und HSYNC und > eben RGB. Es gibt einige Adapter direkt von den GPIOs auf SCART/ VGA > etc. Verlink' doch mal so einen GPIO nach SCART/VGA Adapter. Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Verlink' doch mal so einen GPIO nach SCART/VGA Adapter. Sowas: https://arcadeforge.net/Pi2Jamma-Pi2SCART/PI2SCART::264.html
Wobei ich mir da wieder nicht sicher bin. SCART hat ja keine Trennung des SYNC Anschlusses in Horizontal und Vertikal... Ein VGA Signal könnte man über einen Adapter von HDMI auf VGA bekommen.
Alternativ gibt es hier einen Adapter vom Pi direkt auf VGA: https://eu.robotshop.com/de/products/raspberry-pi-vga-adapter
Such mal nach Infos über Uralt-PC-Grafikkarten. Damals gab es TTL-RGB-Karten (8 Farben) und RGBI (16 Farben).
Moin, Hmm, Okay - da scheint's wohl doch irgendwie einen Trick zu geben, wie man irgendwelches Video ueber die GPIOs kriegt. Erstaunlich. Auf der Computerseite sind getrennte H- und V-syncs eigentlich haeufiger als Compositesync. "normalerweise" nimmt man dann ein XOR-Gatter her, um aus getrennten Syncs dann Compositesync zu basteln. Vielleicht ist so ein Ding auf dem Arcadeforge Adapter drauf. Mit viel Fantasie koennte ich da ggf. sowas wie 4070 auf dem 14pol. IC erkennen. Denkbar waere auch, dass die per primitivem Widerstandsnetzwerk die RGB-Signale erzeugen. Ist halt anhand der Fotos ein arges Stochern im Nebel. Wenn das aber so waere, dann muesste man mit einer Handvoll simpler Gatter und Pegelwandler (von 3.3V auf 5V TTL) das doch irgendwie hinkriegen koennen. Gibts fuer so ne Dinger auch Schaltplaene? Gruss WK
Alles klar. Ich werde mir das Ganze mal genauer ansehen und ein paar Messungen machen. Vielen Dank schonmal für euren Input! Viele Grüße, Max
Moin, Bin da drueber gestolpert: https://github.com/fenlogic/vga666/blob/master/documents/vga_manual.pdf Da kann man scheint's tatsaechlich Video ueber die GPIOs routen. Getrennte H- und V-Syncs sind da, und wenn man die und jeweils das red[7], green[7] und blue[7] auf 5V TTL-Pegel (z.b. jeweils mittels 2er 1/6 74ruelps04) bringt... Gruss WK
Dergute W. schrieb: > ... und gehst mit diesen 5 Signalen auf einen > TTL-Pegelwandler und dann auf deine Sub-D Buchse. RGB sind wohl eher Analogsignale. Ein TTL-Pegelwandler hilft da nicht viel.
Max schrieb: > Ich würde nun gerne diesen neuen Display unabhängig von der Maschine > betreiben- und zwar mit dem Raspberry Pi. Den Display würde ich also > einfach nur über die Kaltgerätebuchse versorgen und ein Videosignal mit > dem Raspberry anschließen wollen. Hätte ich's zu tun, würde ich das Display aufschrauben, den Adapter Video/TTL auf LCD-Panel entfernen und durch einen entsprechenden HDMI -> LCD-Panel Adapter ersetzen. Wenn das Display halbwegs "neu", also 10-15 Jahre alt ist, dann dürfte sich darin ein Standard LCD-Panel, auf dem sich idealerweise ein Aufkleber mit dem verwendeten Typ befindet, verbaut sein.
Moin, Rainer W. schrieb: > RGB sind wohl eher Analogsignale. Ein TTL-Pegelwandler hilft da nicht > viel. red[7], green[7] und blue[7] sind keineswegs Analogsignale. Und wenn man die von 3.3V auf 5V "klassischen" TTL-Pegel bringen will, dann hilft ein TTL-Pegelwandler ganz enorm. Gruss WK
Dergute W. schrieb: > red[7], green[7] und blue[7] sind keineswegs Analogsignale. Du kennst das verbaute Display bzw. die Steuerung, an der das Display angeschlossen ist? Dem Bildchen hier im Thread kann man nichts davon entnehmen, außer, daß es fünf abgeschirmte Signalleitungen gibt, je eine für rot, grün und blau und die beiden Synchronsignale. https://www.mikrocontroller.net/attachment/594175/X165.jpg
Es gibt zumindest Pi2SCART und RGB-Pi, damit bekommt man 75Ohm gerechte Pegel fürs RGB via SCART Kabel auf dem RPi, wenn du TTL brauchst kannst du dir wohl zumindest ein paar Widerstände sparen. https://arcadeforge.net/Pi2Jamma-Pi2SCART/PI2SCART::264.html?language=en https://www.rgb-pi.com/ RGB an sich scheint ja zu gehen, du willst ja TTL Pegel und getrenntes H/V Sync (anstatt C-SYNC).
Max schrieb: > Harald K. schrieb: >> Dann musst Du herausfinden, mit welchem Timing das Display angesteuert >> werden muss. > > Ok, das finde ich heraus! Wie würde es danach weitergehen? Das kommmt darauf, was du herausfindest, so einfach ist das. Eins kannst du schonmal herausfinden, ohne einen Oszi zu benötigen (zumindest, wenn das alte Display noch läuft): nämlich die Unterscheidung, ob es sich da um eine schnöde 8-Farben-Lösung handelt (also mit digitalen RGB-Leitungen), oder ob die RGB-Leitungen Analogsignale transportieren. Dann bezieht sich das "TTL" (was sowieso weiter zu hinterfragen wäre) ausschließlich auf die Sync-Signale. Sowas sieht man schlicht am produzierten Bild alleine. Wenn du dazu selber nicht in der Lage bist: Screenshots posten... Und dank der getrennten Sync-Signale kommst du auch bezüglich des Timing um einen Oszi herum. Dafür dann ein handelsübliches Billich-Multimeter. Es muss halt nur wenigstens einen Frequenzmessbereich besitzen. Erst mit diesen Informationen werden irgendwelche konkreten Lösungsvorschläge sinnvoll. Alles diesbezüglich bisher im Thread gepostete ist also definitiv eigentlich nur Bullshit. Die Typen müssen sehr gut geputzte Kristallkugeln haben...
C-hater schrieb: > Alles diesbezüglich bisher im Thread > gepostete ist also definitiv eigentlich nur Bullshit. heute sind doch alle Fragen und Antworten nur Aprilscherze! (01.04.2023)
Harald K. schrieb: > Du kennst das verbaute Display bzw. die Steuerung, an der das Display > angeschlossen ist? VGA wurde 1987 eingeführt, die Maschine stammt von 1991. HDMI wird da wohl nicht über den Anschluss laufen.
Rainer W. schrieb: > Harald K. schrieb: >> Du kennst das verbaute Display bzw. die Steuerung, an der das Display >> angeschlossen ist? > > VGA wurde 1987 eingeführt, die Maschine stammt von 1991. HDMI wird da > wohl nicht über den Anschluss laufen. Das sicher nicht. Aber es könnten neben VGA auch etliche Vor-VGA-"Standards" (zumindest in leicht abgewandelten Form) sein. Oder halt auch was komplett proprietäres. Mit den Erkenntnissen aus der von mir beschriebenen (oszi-losen) Analyse könnte man das schon sehr deutlich eingrenzen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.