Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LT8306 und die hohen Verluste beim Mosfet


von Tobias (fakearts)


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Hallo!

Ich möchte den LT8306 Flyback Controller verwenden, mit einem Input von 
bis zu 60V. Ich habe den Controller mit der Beispielschaltung bereits in 
LTspice getestet. Es läuft soweit so gut, bis auf das, dass der Mosfet 
Verluste bis mehrere 100 Watt aufweist.

Jetzt nun zu meiner Frage: Ist das normal, dass beim Ein- Ausschalten 
bis zu 200Watt auftreten? Wenn nein, wie kann man das lösen?

Danke jetzt schon im voraus!

: Verschoben durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Tobias schrieb:
> Ich möchte den LT8306 Flyback Controller verwenden, mit einem Input von
> bis zu 60V. Ich habe den Controller mit der Beispielschaltung bereits in
> LTspice getestet. Es läuft soweit so gut, bis auf das, dass der Mosfet
> Verluste bis mehrere 100 Watt aufweist.

Glaubst du.

> Jetzt nun zu meiner Frage: Ist das normal, dass beim Ein- Ausschalten
> bis zu 200Watt auftreten?

Jain. Das sind sehr kurze Pulse, wobei die 200W zum Teil 
Simulationsartefakte sind. Was hast du in deine Formel gepackt? Die 
erste Hälfte ist vermutlich U_DS * ID, aber was ist der 2. Teil? Die 
Gateleistung? Die ist nahe Null, die wird zum hohen Teil im Gatetreiber 
verbraten.

> Wenn nein, wie kann man das lösen?

Genauer hinsehen. Zoom mal rein. Die Pulse sind sehr kurz. Die MITTLERE 
Leistung ist um Größenordnungen kleiner. Die kann man mit LTspice 
berechnen.

Es ist sehr zu emfpehlen, den Netzen explizite Namen zu geben, wenn man 
damit rechnen will. Sonst kann es passieren, daß bei Änderungen der 
Schaltungen die Netznamen neu vergeben werden und deine Rechnung Unsinn 
ausspuckt.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten S. (thosch)


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lade doch mal die .ASC Datei der Simulation hier hoch...

von Tobias (fakearts)


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Ausgerechnet habe ich da nichts. Ich hab lediglich mit Alt+linke 
Maustaste auf den Mosfet gedrückt. Also:  U_DS*ID+U_GS*IG

von Tobias (fakearts)


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Hier bitteschön.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Tobias schrieb:
> Ich hab lediglich mit Alt+linke Maustaste auf den Mosfet gedrückt. Also:
> U_DSID+U_GSIG

Dann nimm mal die crtl-Taste dazu... Da bekommst du den 
Durchschnittswert.

von Falk B. (falk)


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Siehe Anhang. Das ist ein Puls vergrößert, neudeutsch Zoom. Wie man 
sieht, schwingt das was und es gibt negative Energie. Das ist somit 
KEINE Verlustleistung im MOSFET.

von Tobias (fakearts)


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Alles klar. Hab das jetzt probiert und erhalte da jetzt um die 320mW!

Also bedeutet das, dass man bei Mosfets eher auf den Mittelwert schauen 
soll?

Danke auf jeden Fall für alle schnellen Antworten!!

von Falk B. (falk)


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Abdul K. schrieb:
> Dann nimm mal die crtl-Taste dazu... Da bekommst du den
> Durchschnittswert.

Da sagt LTspice 184mW, bei 4ms Integrationszeit.

von Tobias (fakearts)


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Falk B. schrieb:
> Siehe Anhang. Das ist ein Puls vergrößert, neudeutsch Zoom. Wie
> man
> sieht, schwingt das was und es gibt negative Energie. Das ist somit
> KEINE Verlustleistung im MOSFET.

Ja gut, das macht natürlich komplett sinn! Danke dir

von Falk B. (falk)


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Tobias schrieb:
> Also bedeutet das, dass man bei Mosfets eher auf den Mittelwert schauen
> soll?

Jain. Die Pulsleistung ist in vielen Anwendungen schon wichtig, aber 
hier gibt es ein Klingeln (parasitäre Schwingung), welche nur 
Blindleistung erzeugt. Sieht wild aus, ist es aber (thermisch) nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Da sagt LTspice 184mW, bei 4ms Integrationszeit

Was willst du damit sagen?

von Falk B. (falk)


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Abdul K. schrieb:
>> Da sagt LTspice 184mW, bei 4ms Integrationszeit
>
> Was willst du damit sagen?

Eben das, was dort steht. Die Simulatuion betrug 4ms, über das gesamte 
Fenster hat LTspice die Mittelwertberechnung gemacht.

von Klaus R. (klara)


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Falk B. schrieb:
> hier gibt es ein Klingeln (parasitäre Schwingung), welche nur
> Blindleistung erzeugt.

Dieses Schwingen kann man mit Snubber reduzieren. Dies mit idealen 
Induktivitäten zu simulieren bringt aber eigentlich nichts. Im 
Datenblatt des LT8306, Seite 16 Tabelle 4, sind Trafos aufgeführt. 
Zumindest Würth bietet in der Regel reale Modelle an.

Wie ich gerade sehe wird kein Modell zur Verfügung gestellt. Dafür kann 
man unter RedExpert Simulationen ausführen, Lückend, Grenze und Quasi 
Resonant Mode.

Für RedExpert muß man sich registrieren, ist aber kein Problem und es 
lohnt sich.
mfg Klaus

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Die Simulatuion betrug 4ms, über das gesamte Fenster hat LTspice die
> Mittelwertberechnung gemacht.

Steady state erreichen und dann Mittelwert über eine Periode messen.

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