Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Signetics 82S23 auslesen


von Max E. (max_e)


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Hallo Leute,

da es das original Programmiergerät für Signetics 82S23 nicht mehr zu 
kaufen gibt, möchte ich euch fragen, ob zufällig jemand weiß, ob man den 
82S23 auch mit einem XGecu T56 oder TL866A auslesen bzw. programmieren 
kann

Vielen Dank im Voraus!

von Harald K. (kirnbichler)


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Dieses Prom kannst Du problemlos mit einem Arduino und einer Handvoll 
Zeilen Software auslesen. Dafür braucht es kein Programmiergerät.

/CE auf Low legen, mit fünf I/O-Leitungen die Signale A0..A4 ansteuern, 
und mit acht I/O-Leitungen den Pegel auf den Signalen O1..O8 einlesen.

Das sind 32 Kombinationen für A0..A4, also 32 Werte, die das Prom 
speichern kann.

Achte auf die Verwendung von Pullupwiderständen an den Signalen O1..O8, 
das sind beim 82S23 Open-Collector-Ausgänge. 4k7 gegen VCC (5V) sollten 
genügen.


Programmieren? Du weißt, daß das ein nur einmalig programmierbarer 
Baustein ist, Du also für jeden Programmierversuch ein neues Exemplar 
benötigst?

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Harald K. schrieb:
> Dieses Prom kannst Du problemlos mit einem Arduino und einer Handvoll
> Zeilen Software auslesen. Dafür braucht es kein Programmiergerät.

Bei der Organisation von 32x8 Bit kann man das sogar zu Fuß nur mit 
Hardware und Papier machen :-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Ein DIP-Schalter und acht LEDs. Ja, reicht auch.

von Dieter W. (dds5)


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Auslesen kann man den 82S23 bestimmt auch auf einem der genannten 
Porogrammiergeräte, programmieren ziemlich sicher nicht.
Der Aufwand hängt halt davon ab, ob sich die Pinbelegung des Sockels per 
Software anpassen lässt oder ob man einen externen Adaptersockel 
benötigt. Zudem kann die 5V Versorgung des PROM u.U. zu schwach sein und 
es ist Unterstützung durch ein externen Netzgerät nötig.

Ein Programmiergerät für die Teile und den Äqivalenztyp TBP18SA030 habe 
ich hier.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Programmiergeräte und Rohlinge hätte ich da. Lesen geht händisch oder 
mit einfacher Arduino Schaltung, Programmierung geht nur mit 
entsprechenden alten Prommern.

von H. H. (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Programmierung geht nur mit
> entsprechenden alten Prommern.

Für die paar Bytes kann man sich auch einen mit Mäuseklavieren und 
Monoflop bauen, notfalls.

von Max E. (max_e)


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Danke jetzt schon für die raschen Rückmeldungen!
Ich werde das Auslesen mittels Arduino mal versuchen.

Auf eBay habe ich ein paar noch "jungfräuliche" gefunden. Allerdings zu 
ziemlich hohen Preisen.

Dumme Frage: könnte man den 82S23 PROM eigentlich auch durch einen 
EEPROM ersetzen?

von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> Dumme Frage: könnte man den 82S23 PROM eigentlich auch durch einen
> EEPROM ersetzen?

Kommt auf die unbekannte Schaltung an. Etwa auf die erforderliche 
Geschwindigkeit und ob Open Collector benötigt wird.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Max E. schrieb:
> Dumme Frage: könnte man den 82S23 PROM eigentlich auch durch einen
> EEPROM ersetzen?

Alternativ ginge auch ein PAL oder GAL, aber das sind ja auch schon 
fossile Bauelemente. GALs immerhin sind wiederverwendbar.

von Peter N. (alv)


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Harald K. schrieb:
> Alternativ ginge auch ein PAL oder GAL, aber das sind ja auch schon
> fossile Bauelemente. GALs immerhin sind wiederverwendbar.

Die wurden früher gern genommen, um TTL-Gräber zu verkleinern.
Was nimmt man denn heutzutage als Alternative?

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die wurden früher gern genommen, um TTL-Gräber zu verkleinern.
> Was nimmt man denn heutzutage als Alternative?

Wo gibt es denn heute noch noch TTL-Graeber? Fuer die ernsten Dinge
des Lebens nimmt man heute FPGAs, fuer alles andere reichen dann
zwei Single-Gate Gatter. .-)

Olaf

von (prx) A. K. (prx)


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Peter N. schrieb:
> Die wurden früher gern genommen, um TTL-Gräber zu verkleinern.
> Was nimmt man denn heutzutage als Alternative?

Mikrocontroller. Natürlich nicht, wenn man es wirklich eilig hat. Hat 
man aber nicht immer. So ein 6-Pinner ersetzt vielleicht bloss eine 
kleine Logikschaltung.

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Peter N. schrieb:
> Die wurden früher gern genommen, um TTL-Gräber zu verkleinern.
> Was nimmt man denn heutzutage als Alternative?

Da in Mikroprozessorsystemen mehrere ausdekodierte Adressbereiche 
unterschiedlicher Größe für Speicher und Peripherie benötigt wurden, hat 
man dafür erst TTL-Gräber und später eben solche kleinen PROMs, PALs 
oder GALs benutzt.

Ein Mikrocontroller hat das alles intern.

von Peter N. (alv)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mikrocontroller.

Ja, das ergibt solche Perversionen, wie einen µC einzusetzen, nur um aus 
3 Tastern 3 Schalter zu machen...

von (prx) A. K. (prx)


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Peter N. schrieb:
> Ja, das ergibt solche Perversionen, wie einen µC einzusetzen, nur um aus
> 3 Tastern 3 Schalter zu machen...

Perversion? Nur wenn man als Graubart die Transistoren der Lösung zählt, 
nicht das Nettoergebnis betrachtet. Das weniger Platz und weniger Strom 
braucht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter N. schrieb:
> Was nimmt man denn heutzutage als Alternative?

Heute hat man keine TTL-Gräber mehr, die man verkleinern wollte, da 
praktisch alles, was früher "diskret" aufgebaut wurde, in einem µC 
enthalten ist.

Und sonst nimmt man (für dann auch deutlich komplexere Schaltungen) ein 
CPLD oder FPGA. Größere FPGAs sind so leistungsfähig, daß man in ihnen 
auch komplette Microcontroller oder mehr unterbringen kann ...

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