Hallo Leute, mir ist da etwas widerfahren und ich möchte Euch hier einen (etwas länglichen) Erfahrungsbericht dazu schreiben. Es geht um den einigermassen billigen Audioverstärker des Typs HVA-500 des namhaften Herstellers HOLLYWOOD. Dieses Gerät hatte ich auf einer bekannten Aukionsplattform für knapp 43€ von einem deutschen Händler erworben. Auf dem Gerät selbst steht auch ein deutscher Inverkehrbringer aus Braunschweig. Nirgendwo steht, ob und woher das Gerät nach Deutschland importiert wurde. So kann ich nur eine Herkunft in Fernost vermuten... . Ich hatte mal vor längeren ein ähnliches Modell auf gleichem Wege erstanden, und dies funktionierte soweit zufriedenstellend. So waren meine Erwartungen an meine Neuerwerbung nicht unbedingt hoch, aber für den angedachten Zweg, nämlich ein paar Passivboxen an meinem PC zum Erklingen zu bringen, sollte das Gerät wohl reichen. Ausgepackt, angeschlossen, eingeschaltet --- ohweh, der erste Schreck! Das Geräte funktionierte soweit, dass das vom PC erzeugte Audiosignal wiedergegeben wurde. Zusätzlich gabs als Bonus noch ein surrendes Geräusch bei jeder Mausbewegung und ein Prasseln bei allen Festplattenzugriffen. Aber das kennt der audiophile Toningenieur ja schon und nach Einfügen eines Audioübertragers in den Signalweg zw. PC und Verstärker waren die Störgeräusche verschwunden. Klassische Masseschleife also. Das ist wohl kaum dem Verstärker anzulasten. Also weiter getestet. Den 6.3 mm Adapter für meinen Lieblingskopfhörer gesucht und den Kopfhörer in die Kopfhörerbuchse des Verstärkers gesteckt. Oh, nichts passiert. Die Lautsprecher bleiben aktiv und der Kopfhörer stumm. Ja sowas. Anleitung konsultiert, ob man da mit den wenigen Schaltern irgendwas manuell umschalten muss. Auch nicht schlauer. Enttäuschnung macht sich breit. Verwende ich doch den Kopfhörer sehr intensiv am PC. Erst etwas später merke ich zufällig, als ich wegen eines kleinen Umbaus nochmal die Boxen abgeklemmt hatte, dass doch ein Ton aus dem Kopfhörer kam. Nur eben sehr sehr leise. So leise, das es bei den gleichzeitig aktivierten Boxen gar nicht zu hören gewesen war. Also noch schnell ein paar andere Kopfhörer getestet, aber bei keinem eine akzeptable Lautstärke erzielt. Hmmmmm, mein Ärger über das Gerät begannt weiter anzuwachsen. Den Kopfhörer wollte ich ja eigentlich schon nutzen... . Die nächste Pleite erfolgt dann beim Testen der Bluetooth Funktion. Das war jetzt für mich nicht das absolute Killerkaufkriterium, aber wenn der Verstärker das hat, dann sollte es eigentlich auch funktionieren. Also das Mobiltelefon gezückt und ein Paarungsversuch unternommen. Der gestaltete sich, wie bei Bluetooth eben so üblich, etwas hakelig. Bluetooth aus-/eingeschaltet, Corona-App deaktiviert, Handy neu gestartet und siehe da, das Handy meldet erfolgreiche Paarung. Der Verstärker allerdings gibt nur laut prasselnde Grunzgeräusche von sich. Keine Musik, nur digitaler Datenmüll. Na prima. Ich muss zugeben, ich begann jetzt leicht sauer zu werden. Also, tief Luft geholt, zur bekannten Versteigerungsplattform gesurft und den Händler mit den Tatsachen konfrontiert und um Rückgabe gebeten. Der Händler meint, die 10 Tage Umtauschzeit seien vorbei. Daher könne ich das Gerät nicht zurück geben. Ich könne es aber gerne zur Reparatur/Umtausch einschicken. Ihr ahnt evtl schon, dass diese Lösung nicht ganz in meinem Sinne war, denn nach einer kurzen Recherche in den weltweiten Weiten des Webs fand ich auch andere leidgeplagte Besitzer dieses Kleinods der Verstärkertechnik. Also hätte ein Umtausch mit grosser Wahrscheinlichkeit nur mit einem neuen disfunktionalen Gerät geendet. Da hatte ich nun wirklich keine Lust drauf. Zum Glück hatte das Gehäuse des Verstärkers aber nirgends ein sichtbares Garantiesiegel. Und wie ich da so am probieren war, ob ich evtl einen passenden Kreuzschlitzschraubenzieher hätte, mit dem ich (rein theoretisch) das Gehäuse hätte öffnen können, war plötzlich die Kiste offen und ein Blick ins Innere wurde frei. Hoppla! Ein dicker Ringkerntrafo, drei Platinen, eine offensichtlich mit dem Leistungsverstärker und die zweite mit dem Vorverstärker+Quellenwahl etc. Und drittens ein kleines Bluetooth Modul, dass an einer Schraube über dem Vorverstärker hing. Die Verarbeitung auf den ersten Blick ganz OK. Aber ein Blick auf die Befestigungsschraube am Bluetoothmodul lies Schlimmes erahnen (Siehe Anhang). Die Schraube schien hier gleich mehrere Bauteile kurzzuschliessen. Nach dem Lösen der Schraube funktionierte das Blutoothmodul auch plötzlich. Also, funktieren wieder in dem Sinne, dass das abgespielte Signal hörbar war. Zusätzlich hört man allerdings auch gemütlich prasselnd die HF-Kommunikation in den Vorverstärker einstreuen. Und das sogar, wenn Bluetooth am Verstärker gar nicht aktiviert war. Es genügt, dass ein Gerät gepaart ist und schon knattert es nervig vor sich hin. Mein Stresspegel stieg also immer weiter. Ich habe dann das Kabel am BT-Modul um ein paar cm verlängert. Dann das Modul in Isolierband gehüllt und hinter den Rinkerntrafo geklemmt. Dort ist es maximal weit weg von allen Audioschaltungen. Damit war die Sache schon mal deutlich besser, aber das Prasseln ist ohne Audiosignal dann doch immer noch zu hören, so dass ich derzeit darüber nachdenke, das Modul in ein kleines Platikgehäuse zu verpacken und auf der Gehäuserückseite (außen) anzukleben. Das sollte dann eigentlich genügen, wurde aber noch nicht umgesetzt. Aber wie ich bereits schrieb, war Bluetooth gar nicht das Kaufkriterium gewesen. Der Kopfhöreranschluss allerdings doch. Also nahm ich mir diesen als nächstes vor. Was als Erstes auffiel war, dass der Kopfhörer direkt aus dem Lautsprechersignal gespeist wird. Damit er eine passende Lautstärke bekommt, ist ein Serienwiderstand von 10kOhm, 1W(!) pro Kanal eingebaut. 10kOhm erschien mir dann doch ein bisschen zu viel. Nach ein bisschen Probieren, konnte ich den Wert auf 1.2kOhm optimieren (siehe Bild). Damit erhalte ich mit den bei mir verfügbaren Kopfhörern eine akzeptable Lautstärke. Wäre aber immer noch das Problem, dass sich die Boxen nicht abschalten, sobald der Kopfhörer eingesteckt wurde. Nach genauerer Untersuchung der Klinkenbuchse musste ich feststellen, dass sie zwei potentialfreie Kontakte besitzt, die sich öffnen, sobald ein Stecker eingesteckt wird. Leider sind diese Kontakte auf der Platine aber allesamt mit Masse verbunden. Dennoch wären sie gut geeignet, um die Lautsprecher darüber zu führen und sie beim Einstecken des Kopfhörers abzuschalten. Nach ein bisschen Kratzarbeit auf der Platine konnten die Kontakte von der Masse getrennt werden und mit etwas Verdrahtung, der man meiner Meinung nach auch ansieht (siehe Bild), dass ich beim Löten eine ziemliche Wut im Bauch hatte, gelang der Umbau so, dass nun die Lautsprecher beim Einstecken des Kopfhörers deaktiviert werden. Puh. Mein Blutdruck sank langsam wieder. Endlich macht das Gerät also das, was ich eigentlich von ihm erwartetet hätte. Ich frage mich nur, wieso nicht gleich so. Was hat die Entwickler geritten so etwas abzugeben und offensichtlich im großen Stil nach Europa zu verticken? Fragen, auf die ich nie eine Antwort erhalten werde. Aber jetzt kann zumindest meine Erfahrung dazu beitragen anderen Ofpern dieses verpfuschten Stücks Elektronik den Weg zu einem funktionierenden Gerät leichter zu machen und zugleich eventuellen Kaufinteressenten als Mahnung dienen! :-) Andi
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Andi M. schrieb: > Ich frage mich nur, wieso nicht gleich so. Nee, fragtest du dich nicht. Das einzige, was man sich nach der Geschichte fragt, ist: wo bleibt die Pointe? Oliver
Andi M. schrieb: > HVA-500 des namhaften Herstellers HOLLYWOOD Cooles Gerät, Leistung 2× 100W Musikleistung (2× 25W RMS), welche Endstufenchips sind denn drin, sieht sehr nach Dynavox CS-PA1 mit zusätzlichen Bluetooth Modul aus, damals wurde der TDA2004 am 13.5VA Trafo noch auf 50Wrms hochgelogen.
Michael B. schrieb: > Andi M. schrieb: >> HVA-500 des namhaften Herstellers HOLLYWOOD > > Cooles Gerät, Leistung 2× 100W Musikleistung (2× 25W RMS), welche > Endstufenchips sind denn drin, sieht sehr nach Dynavox CS-PA1 mit > zusätzlichen Bluetooth Modul aus, damals wurde der TDA2004 am 13.5VA > Trafo noch auf 50Wrms hochgelogen. Ich hatte keine Lust die Unmengen Wärmeleitpaste wegzuputzen, um die Beschriftung des Verstärker ICs zu entziffern. Ist aber definitiv ein class-AB Verstärker, da nirgends eine auf class-D hindeutende Induktivität zu sehen ist. 100W sind absolut lächerlich. Denn wenn ich davon ausgehe, dass der 10k Serienwiderstand vor dem Kopfhörer seine 1W Belastbarkeit zu Recht hat, dann sind das ja rechnerisch 2500W wenn man statt der 10k nur 4Ohm rechnet... ;-)
Beitrag #7388976 wurde vom Autor gelöscht.
You get what you pay for. Du erwartest doch nicht ernsthaft, daß für diesen Preis irgendwelche Entwicklungsingenieure eingestellt werden?
Andi M. schrieb: > Ich hatte keine Lust die Unmengen Wärmeleitpaste wegzuputzen, um die > Beschriftung des Verstärker ICs zu entziffern Nanu, normalerweise ist der Kühlkörper hinten und die Schrift vorne. Also doch so was leistungsfähiges wie ein AN7145 ?
Michael B. schrieb: > Andi M. schrieb: >> Ich hatte keine Lust die Unmengen Wärmeleitpaste wegzuputzen, um die >> Beschriftung des Verstärker ICs zu entziffern > > Nanu, normalerweise ist der Kühlkörper hinten und die Schrift vorne. > Also doch so was leistungsfähiges wie ein AN7145 ? Und normalerweise ist die Wärmeleitpaste auch nur zwischen Kühlkörper und IC und nicht überall auf dem IC... Hier meinte wohl jemand viel hilft viel und hat das Teil komplett von allen Seiten eingeschlonzt. Ob zwischen IC und Kühlkörper wohl auch was hingekommen ist?
Andi M. schrieb: > Was hat die Entwickler > geritten so etwas abzugeben und offensichtlich im großen Stil nach > Europa zu verticken? Fragen, auf die ich nie eine Antwort erhalten > werde. Doch, eine Antwort kannst du hier erhalten https://www.youtube.com/watch?v=Zqzrm_4_B94
Mit den Schaltkontakten der Klinkenbuchse wirst du womöglich keine lange Freude haben. Die werden den erheblichen Strom für die LS nicht vertragen. Besser wäre es mit einem Kontakt ein Relais anzusteuern.
Mark S. schrieb: > Andi M. schrieb: >> namhaften Herstellers HOLLYWOOD > > Der war gut! Der macht sogar ganz groß Werbung in Los Angeles!
Mark S. schrieb: > Andi M. schrieb: >> namhaften Herstellers HOLLYWOOD > > Der war gut! Bei kleinen China-Shops findet sich halb Hollywood wieder. Da kann man auch einer Audrey Hepburn begegnen, weil die nicht zu unrecht annehmen, dass die hiesige Kundschaft damit mehr anfängt als mit den wirklichen Namen. Insofern liegt das nahe.
Martin L. schrieb: > Mit den Schaltkontakten der Klinkenbuchse wirst du womöglich keine > lange Freude haben. Die werden den erheblichen Strom für die LS nicht > vertragen. Besser wäre es mit einem Kontakt ein Relais anzusteuern. Das ist zwar tatsächlich besser, aber... Andi M. schrieb: > Für den angedachten Zweck, nämlich ein paar Passivboxen an meinem PC zum > Erklingen zu bringen, sollte das Gerät wohl reichen. Michael B. schrieb: > 2× 25W RMS Selbst die 2x 25 Wums werden für die paar Windows Systemtöne nicht voll ausgereizt. Die Kontakte sollten bei nicht allzu hoher Volume Einstellung eigentlich nicht kaputt gehen. 🔉
(prx) A. K. schrieb: > Mark S. schrieb: >> Andi M. schrieb: >>> namhaften Herstellers HOLLYWOOD >> >> Der war gut! > > Bei kleinen China-Shops findet sich halb Hollywood wieder. Da kann man > auch einer Audrey Hepburn begegnen, weil die nicht zu unrecht annehmen, > dass die hiesige Kundschaft damit mehr anfängt als mit den wirklichen > Namen. Insofern liegt das nahe. https://cdn.filmpuls.info/wordpress/wp-content/uploads/2021/06/zukunft-des-kinos-in-china-1024x576.webp
H. H. schrieb: > https://cdn.filmpuls.info/wordpress/wp-content/uploads/2021/06/zukunft-des-kinos-in-china-1024x576.webp 403
(prx) A. K. schrieb: > H. H. schrieb: >> > https://cdn.filmpuls.info/wordpress/wp-content/uploads/2021/06/zukunft-des-kinos-in-china-1024x576.webp > > 403 Liegt bei dir.
H. H. schrieb: > (prx) A. K. schrieb: >> H. H. schrieb: >>> >> > https://cdn.filmpuls.info/wordpress/wp-content/uploads/2021/06/zukunft-des-kinos-in-china-1024x576.webp >> >> 403 > > Liegt bei dir. Bei mir auch - man bekommt wohl nur Zutritt, wenn man von der richtigen startseite (filmpuls.info) aus dahin steuert
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Bei mir geht es in Chrome und Derivaten, nicht aber im Firefox.
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(prx) A. K. schrieb: > Bei mir geht es in Chrome und Derivaten, nicht aber im Firefox. Inzw. geht's bei mir auch im FF, nachdem ich mal auf filmpuls.info war.
Dann eben: https://chinafilminsider.com/wp-content/uploads/2016/10/qingdao_hollywood_sign_1200x750.jpg
Andreas B. schrieb: > You get what you pay for. > Du erwartest doch nicht ernsthaft, daß für diesen Preis irgendwelche > Entwicklungsingenieure eingestellt werden? Genau das waren auch meine Gedanken.
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