Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Alte 9,6V NiMh Akkus retten (Senderakku Graupner RC)


von Markus K. (markus-muenchen)


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Servus zusammen,

der Senderakku der Graupner RC hat nun jahrelang im Keller 
herumgelümmelt und sich dabei auf 5V entladen.

Müsste nun neuen kaufen ... und die sind nicht gerade billig ...

Daher die Frage: kann man die irgendwie retten ? Meine bereits das mal 
versucht zu haben, also mit original-Ladegerät zu laden, allerdings war 
die Kapazität nicht mehr wie gewünscht bzw. als Einsatz im RC Sender ist 
das Risiko zu hoch.

Aktuell versuche ich den Akku zu laden (12V, nimmt nur 100mA an 
aktuell). Vermute aber sinnlos. Selbst wenn geladen ist der dann wieder 
schnell leer ...

Oder kann man die wieder 'auftrainieren' durch zyklisch laden + entladen 
... ?

Danke + Gruß

PS: falls ich das Ding wegwerfen kann ... gibt es da Alternativen die 
nicht kaputtgehen ? Anstatt NiMh ? LiPoFe ? oder Anderes ?

von Uli S. (uli12us)


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Das kommt jetzt auf die Baugrösse an. NiMh Akkus gibts ja derzeit wieder 
billig zu kaufen. 8 davon in Reihe und das anschlusskabel dran ist jetzt 
keine superkomplizierte Arbeit. Blöd nur, wenn die Grösse nicht mit den 
gängigen Akkugrössen zusammenpasst.

von H. H. (Gast)


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Markus K. schrieb:

> der Senderakku der Graupner RC hat nun jahrelang im Keller
> herumgelümmelt und sich dabei auf 5V entladen.

Ich hätte noch weniger erwartet, aber das muss den Akkus nicht geschadet 
haben.


> Müsste nun neuen kaufen ... und die sind nicht gerade billig ...

25€?


> Daher die Frage: kann man die irgendwie retten ? Meine bereits das mal
> versucht zu haben, also mit original-Ladegerät zu laden, allerdings war
> die Kapazität nicht mehr wie gewünscht bzw. als Einsatz im RC Sender ist
> das Risiko zu hoch.
>
> Aktuell versuche ich den Akku zu laden (12V, nimmt nur 100mA an
> aktuell). Vermute aber sinnlos. Selbst wenn geladen ist der dann wieder
> schnell leer ...
>
> Oder kann man die wieder 'auftrainieren' durch zyklisch laden + entladen
> ... ?

Nach ein paar Zyklen sollte es sich wieder normal verhalten, oder eben 
den Weg in die Tonne finden.


> PS: falls ich das Ding wegwerfen kann ... gibt es da Alternativen die
> nicht kaputtgehen ? Anstatt NiMh ? LiPoFe ? oder Anderes ?

Batterien, und vor Einlagerung entnehmen.

von Michael B. (laberkopp)


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Markus K. schrieb:
> Oder kann man die wieder 'auftrainieren'

So alte NiMH sind hin.

Man kann entweder ein fertiges Akkupack neu kaufen, oder aus 
Einzelzellen so ein Akkupack selbst zusammenstellen wenn man unbedingt 
sparen will.

Aber in 5 Jahren sind die NiMH wieder hin, egal ob benutzt oder 
unbenutzt.

NiMH ist bei weitem nicht so langlebig wie NiCd, sondern eher so 
schlecht wie LiIon

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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H. H. schrieb:
> 25€?

Kommt hin:-) z.B.:
- 
https://www.akkukaufhaus.de/akkus/akkupacks-auch-modellbau/fuer-sender/graupner/mc18/6406/senderakku-9-6v/2400mah-fuer-graupner-etc
- 
https://www.akkukaufhaus.de/akkus/akkupacks-auch-modellbau/9-6v/5703/9-6v-nimh-2200mah-sender-akku-fuer-graupner-wie-8nh-3000-mc-10

Michael B. schrieb:
> NiMH ist bei weitem nicht so langlebig wie NiCd

Nach meinen Erfahrungen mögen es NiCd genausowenig jahrelang 
tiefentladen rumliegen gelassen zu werden. Noch dazu haben NiCd mit die 
höchste Selbstentladung. Am ende geben sich alle drei nicht viel und 
haben alle ihre speziellen Nachteile.

von J. S. (jojos)


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Gerade Senderakkus sollten frisch und zuverlässig sein.

von Jens G. (jensig)


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Markus K. schrieb:
> Daher die Frage: kann man die irgendwie retten ? Meine bereits das mal

Wenn die jahrelang nur so tiefentladen rumgelegen haben, dann eher 
nicht, bzw. man bekommt nur sehr bescheidene Verbesserungen hin.

> versucht zu haben, also mit original-Ladegerät zu laden, allerdings war
> die Kapazität nicht mehr wie gewünscht bzw. als Einsatz im RC Sender ist
> das Risiko zu hoch.

Eben.

> Aktuell versuche ich den Akku zu laden (12V, nimmt nur 100mA an
> aktuell). Vermute aber sinnlos. Selbst wenn geladen ist der dann wieder
> schnell leer ...

Ja.

> Oder kann man die wieder 'auftrainieren' durch zyklisch laden + entladen
> ... ?

Wie gesagt, man bekommt bescheidene Verbesserungen, aber mehr nicht. 
Kaum Kapazität, hoher Innenwiderstand, ...

> PS: falls ich das Ding wegwerfen kann ... gibt es da Alternativen die
> nicht kaputtgehen ? Anstatt NiMh ? LiPoFe ? oder Anderes ?

Die Alternativen gibt es, aber dann brauchste ein neues Ladegerät, bzw. 
geänderte Ladeschaltung im Sender (falls Akku im sender ladbar).

Michael B. schrieb:
> NiMH ist bei weitem nicht so langlebig wie NiCd, sondern eher so
> schlecht wie LiIon

Der erste Halbsatz stimmt, aber der zweite ist Humbug. Seitdem ich hier 
Mobil-Telefone mit LiIon habe (und das ist nun schon an die 10 Jahre), 
ist Schluß mit Akkuproblemen ...

von Michael B. (laberkopp)


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Jens G. schrieb:
> Seitdem ich hier Mobil-Telefone mit LiIon habe (und das ist nun schon an
> die 10 Jahre), ist Schluß mit Akkuproblemen ...

Also mein Mobilophon, Pixel 4a, schwächelt schon nach 1 Jahr deutlich, 
vielleicht 60% Kapazität. Das erste ging auf Garantie, es ist schon das 
zweite.

10 Jahre LiIon Lebensdauer ist wahrlich nicht üblich, eher am Rand der 
Gaussglockenkurve.

NiCd kann auch 20 Jahre rumliegen sogar jede Zelle kurzgeschlossen und 
bleibt wiederaufladbar, nur darf nie eine Zelle umgepolt werden.

von Jens G. (jensig)


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Michael B. schrieb:
> Also mein Mobilophon, Pixel 4a, schwächelt schon nach 1 Jahr deutlich,

Ich meinte Mobiltteile von Festnetz-Telefonen. Handys "für draußen" 
schwächeln dagegen schon eher. Aber das hängt auch davon ab, wie sehr 
der Power-User es stresst ...
Jedenfalls kann ich bei LiIon grundsätzlich nicht meckern, bei NiCd bzw. 
erst recht bei NiMH gab es dagegen grundsätzlich nach gewisser Zeit was 
zu meckern ...

von Uli S. (uli12us)


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Jeder Akku hat halt seine speziellen Schwächen. NiCd mögen es nicht, 
lange halbgeladen zu liegen. Li-Ion dagegen nicht vollgeladen.

von Michael B. (laberkopp)


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Uli S. schrieb:
> NiCd mögen es nicht, lange halbgeladen zu liegen.

Keine Sorge, kommt nicht vor, die Selbstentladung ist zu hoch.

(Jede Woche ein Neues Märchen...)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Jens G. schrieb:
> Jedenfalls kann ich bei LiIon grundsätzlich nicht meckern, bei NiCd bzw.
> erst recht bei NiMH gab es dagegen grundsätzlich nach gewisser Zeit was
> zu meckern ...

LiIon sind problemlos, wenn sie aus seriöser Fertigung stammen - ich 
habe bei sehr heftiger Nutzung eines DECT-Mobilteils 6 Jahre erreicht. 
Leider ist auch Müll am Markt, wo nach wenigen Zyklen der 
Innenwiderstand deutlich ansteigt.

Der Vorteil bei Li ist, dass man die spannungsbegrenzt kaum totladen 
kann, im Gegensatz zu Nickel, die fast immer überladen werden.

Michael B. schrieb:
>> NiCd mögen es nicht, lange halbgeladen zu liegen.
> Keine Sorge, kommt nicht vor, die Selbstentladung ist zu hoch.

Die finden sich irgendwann bei 0,8 Volt und gehen nicht mehr weiter 
runter, selbst nach mehreren Jahren.

NiCd schlechter Qualität erreichen irgendwann fast Null-Volt, die kann 
man direkt wegwerfen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Meine FM4014 habe ich vor einiger Zeit auf 3S LiIon umgebaut. Zugegeben 
ist das mechanisch nicht gerade super geworden, aber 18650 Zellen in 
guter Qualität sind hier in grösseren Mengen vorhanden. Die erhöhte 
Betriebsspannung stört nicht, man kann den Sender ja auch mit 8 Stücken 
AA Batterien (12V) betreiben.

von Andrew T. (marsufant)


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Matthias S. schrieb:
> Meine FM4014 habe ich vor einiger Zeit auf 3S LiIon umgebaut. Zugegeben
> ist das mechanisch nicht gerade super geworden, aber 18650 Zellen in
> guter Qualität sind hier in grösseren Mengen vorhanden.

Dito.Habe es genauso gemacht
Und mit derartigen Umbauten bin ich ebenfalls sehr gut gefahren.
Ebenfalls angenehm: Der Sender ist noch etwas leichter geworden -- was 
die Handlichkeit erhöht.

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