Moin Moin,
ich möchte mit dem Analog MEMS Mikrofon ICS-40180 Musik über ein
Mikrocontroller aufnehmen. Das verwendete Board hat schon einen OpAmp344
drauf. Ist also ein fertiges Board. Der Mikrocontroller hat einen 12Bit
ADC. Und eine Analoge Referenzspannung von 3.3V. Die Abtastrate ist
einstellbar. Das Aufnehmen funktioniert soweit ohne Probleme. Ich möchte
gerne im Detail folgende Abläufe verstehen, mit dem Hintergrund diese
neuen Erkenntnisse mit in das Projekt einzubauen.
1. Ich möchte gerne diese Angaben verstehen.
dB ist für mich soweit klar. Kann ich mit 20*log10(value/maxValue)
ausrechnen. Ich glaube das verwirrende daran ist einfach, das diese
ganze dB Werte halt relative sind.
Ich möchte dennoch die Spannung, die aus dem Mikrofon kommt, richtig mit
den Größen von dem Datenblatt verrechnen. Damit ich folgende Werte
erhalte:
- dB SPL
- dbV
- dBm
Diese Werte sollen mit Samples vom ADC ausgerechnet werden.
Das MEMS Mikrofon hat folgende Leistungen:
1
Sensitivity bei 1kHz, 94dB SPL: -38dBV
2
SNR bei bei 20Hz bis 20kHz A-weighed: 65dBA
3
Equivalent Input Noise (EIN) bei bei 20Hz bis 20kHz A-weighed: 29dBA SPL
4
....
Das MEMS Mikrofon hat einen Output:
1
Output Impedance: 350 Ohm
2
Output DC Offset: 0.7 Volt
3
Maximum Output Voltage bei 124dB SPL input: 0.398V RMS
4
Noise Floor bei 20Hz bis 20kHz A-weighed,rms: -103dBV
Der Hersteller des Boards mit dem OpAmp schreib aber:
1
OPA344 output impedance: 600 Ohm
2
Output DC Offset: 1/2VCC
3
Output Voltage: 200mVpp
4
Output Power: 40mW
2. Bei einem 65dBA SNR wie rechne ich zurück, damit ich weiß, wie hoch
die Spannung bei einer bestimmten Frequenz ist, bei absoluter Stille im
Raum? Denn das dBA bedeutet ja, das tiefe Frequenzen anders gewichtet
werden.
3. Wenn die Samples aufgenommen wurde sind. Sind die ADC-Werte zwischen
0 und 4095. Danach wird der DC Offset entfernt und die ADC-Werte sind
danach von -2048 bis 2047. Das Spectrum wird dann mit einer FFT
berechnet. Das bedeutet, ich weiß danach, wie hoch die Spannung der
einzelnen Frequenzen ist. Kann ich mit diesen Information eine
Umrechnung nach dBA und nach dBA SPL machen?
Im Anhang befindet sich das Datenblatt des Mikrofons.
Die Website ist: https://www.sparkfun.com/products/18011
Im Anhang befindet sich auch die dB A B C Berechnung der
Bewertungskurven.
Um Audio zu digitalisieren sollte man besser einen Sigma-Delta ADC
nehmen.
Meine persönliche Empfehlung wenn du unbedingt ein Mic an einen low-cost
MCU mit definiertem SNR brauchst:
Nimm ein PDM Mikrofon. Letztens wurde da sogar eines mit über 72dB SNR
vorgestellt.
Selbst wenn man kein extra PDM oder I2S Interface hat, kann man die im
Regelfall auch mit einer kontinuierlich laufenden SPI samplen.
Kevin H. schrieb:> 94dB SPL: -38dBV
-38dBV sind 9,75mVeff/mVrms und 27,58mVss, siehe hier:
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-db-volt.htm
Bei z.B. 100dB SPL wären es (linear betrachtet) -32dBV. Dass das
Mikrofon in weiten Grenzen linear arbeitet, sieht man dann bei 124dB
SPL, da ist der Ausgangspegel nämlich bei:
Kevin H. schrieb:> 0.398V RMS
was -8dBV entspricht und damit genau 30dB höher wie bei 94dB SPL liegt..
Die SNR hat mit dem Pegel vom Nutzsignal nichts zu tun.
Kevin H. schrieb:> Und eine Analoge Referenzspannung von 3.3V.> Output Voltage: 200mVpp> sind die ADC-Werte zwischen 0 und 4095
Überleg dir deine Werte nochmal etwas genauer.
Deine vollen 12Bit bekommst du nur wenn das Eingangssignal den vollen
Spannungsbereich auch ausnutzt.
Irgend W. schrieb:> Kevin H. schrieb:>> Und eine Analoge Referenzspannung von 3.3V.>> Output Voltage: 200mVpp>> sind die ADC-Werte zwischen 0 und 4095>> Überleg dir deine Werte nochmal etwas genauer.>> Deine vollen 12Bit bekommst du nur wenn das Eingangssignal den vollen> Spannungsbereich auch ausnutzt.
Habe das Signal vom Mikrofon mit einem Oszilloskop und Vcc von 3.3V vom
Labornetzteil mir angeschaut. Und festgestellt, dass die vollen 3.3Vpp
genutzt werden. Das kommt denn aber vom OpAmp? Das sind die Output DC
Offset: 1/2VCC ? Und das bedeutet, das ich nicht die vollen 12Bit von
meinen ADC nutzen kann?
Brüno schrieb:> Was für ein Board ist das?
Zwar ziemlich versteckt am Schluss des allerersten Posts, aber trotzdem:
Kevin H. schrieb:> Die Website ist: https://www.sparkfun.com/products/18011Kevin H. schrieb:> Das sind die Output DC Offset: 1/2VCC ? Und das bedeutet, das ich nicht> die vollen 12Bit von meinen ADC nutzen kann?
Und natürlich muss dieser OP VCC/2 = 1,65V als "Nullspannung" ausgeben,
denn dann kann von dort aus symmetrisch -1,65V und +1,65V ausgeben und
bleibt damit voll im Eingangsbereich des unipolaren ADC von 0..3,3V. Du
hast dann also mit dem ADC-Wert 0x000 die maximal "niedrigste"
Audiospannung (=1,65V-1,65V) und bei 0xFFF die maximal höchste
(=1,65V+1,65V).
Es ist keine Schande, da ruhig mal eine Nacht drüber nachzudenken.
Irgendwann fällt der Groschen...
Lothar M. schrieb:> Es ist keine Schande, da ruhig mal eine Nacht drüber nachzudenken.> Irgendwann fällt der Groschen
Mit deiner ausführlichen Erklärung ist der Groschen wieder etwas weiter
gefallen.
Irgendwie jede Stunde befindet
sich ein Signal auf der 230V Zuleitung???
Um die Spannungsversorgung vom uC auszuschließen habe ich auch das
Mikrofon mit einem Labornetzteil betrieben. Das Signal ist dort deutlich
geschwächt aber vorhanden.
Anbei die Bilder vom Spectrum und das wav file. Die Aufnahme wenn das
Signal weg ist, spare ich euch, denn da ist kein Rauschen etc...
Kevin H. schrieb:> Bei einem 65dBA SNR wie rechne ich zurück, damit ich weiß, wie hoch die> Spannung bei einer bestimmten Frequenz ist, bei absoluter Stille im> Raum? Denn das dBA bedeutet ja, das tiefe Frequenzen anders gewichtet> werden.
Die Gewichtung ist nicht das einzige Problem, sondern auch dass es keine
Angabe vom Rauschen über Frequenz gibt. Es kann nämlich gut sein dass
das Mikrofon bei höheren Frequenzen deutlich stärker oder auch weniger
stark rauscht wie bei niedrigen Frequenzen. Dafür gibt es aber eine
einfache Lösung, nämlich einfach die Platine mit Platine dick in
Dämmwolle einwickeln und dann gucken was an Ausgangssignal rauskommt.
Kevin H. schrieb:> Kann ich mit diesen Information eine Umrechnung nach dBA und nach dBA> SPL machen?
Die Umrechnung von Spannung nach dBV kannst du dir aus dem obigen Link
ableiten, 0dBV wären 132dB SPL bei 1kHz. Bei anderen Frequenzen musst du
den Typical Frequency Response mit einrechnen. Der zeigt bei 40Hz z.B.
-5dB, sprich das Ausgangssignal ist 5dB geringer als bei 1kHz. 0dBv bei
40Hz wären also 137dB SPL.
Das ganze ist aber nur typical und kann relativ weit streuen. Wenn du
wirklich messen willst, hol dir was kalibriertes wie z.B. das hier:
https://www.isemcon.net/ashop/product_info.php?products_id=57
Kevin H. schrieb:> 2. Bei einem 65dBA SNR wie rechne ich zurück, damit ich weiß, wie hoch> die Spannung bei einer bestimmten Frequenz ist, bei absoluter Stille im> Raum? Denn das dBA bedeutet ja, das tiefe Frequenzen anders gewichtet> werden.
Bei absoluter Stille ist der Wert für "Noise Floor" vom Mikrofon
ausschlaggebend für das Ausgangssignal bzw. "Equivalent Input Noise"
wenn man wissen will welchem Schallpegel das Rauschen entspricht. Ist
leider nur ein Wert A-weighted angegeben, wie sich das Rauschen genau im
Frequenzbereich verteilt ist nicht weiter spezifiziert.
Für das Signal am ADC muss man natürlich noch den Verstärker dazwischen
einrechnen. Welcher Verstärkungsfaktor das ist kann man aus den Angaben
nicht erkennen weil nicht angegeben ist auf welchen Schallpegel sich der
Wert "Output Voltage: 200mVpp" bezieht. Eventuell kann man den
Schaltplan verstehen (ist ja nicht so komplex mit einem einzigen OP) und
die Widerstandswerte mit einer Lupe ablesen.
Lothar M. schrieb:> Und natürlich muss dieser OP VCC/2 = 1,65V als "Nullspannung" ausgeben,> denn dann kann von dort aus symmetrisch -1,65V und +1,65V ausgeben und> bleibt damit voll im Eingangsbereich des unipolaren ADC von 0..3,3V. Du> hast dann also mit dem ADC-Wert 0x000 die maximal "niedrigste"> Audiospannung (=1,65V-1,65V) und bei 0xFFF die maximal höchste> (=1,65V+1,65V).
Dazu habe ich noch eine Frage.
Wenn ich die Abtastwerte umrechnen möchte nach dB.
Habe ich das bis jetzt wie folgt gemacht:
1. Nach dem Entfernen des DC-Offsets
2. Jeden Sample ins Quadrat genommen
3. Diese Aufsummiert bis Anzahl x erreicht
4. Durch Anzahl x geteilt
5. Wurzel gezogen
Dieses Ergebnis habe ich dann mit der Formel:
20*log10(Ergebnis / 4096)
Ist das überhaupt korrekt? Weil mein Ergebnis kann ja nur 0 bis 2048
sein. Ich schaue dann ja nur auf den Effektive Wert.
Müsste ich dann nicht noch das Ergebnis mal Wurzel2 um die
Spitzenspannung zu kommen und dann noch mal 2 um auf die
Spitzenspitzenspannung zu kommen und dieses Ergebnis in dB umwandeln?
Brüno schrieb:> Dafür gibt es aber eine> einfache Lösung, nämlich einfach die Platine mit Platine dick in> Dämmwolle einwickeln und dann gucken was an Ausgangssignal rauskommt.
Kannst du dafür eine passende USB Soundkarte empfehlen?
Ich habe eine Behringer UCA202. Und damit geht das wohl nicht, denn ich
habe bei einem leisen Raum kein Pegel. Und ich denke, das die Soundkarte
das Rauschen unterdrückt.
Brüno schrieb:> Das ganze ist aber nur typical und kann relativ weit streuen. Wenn du> wirklich messen willst, hol dir was kalibriertes wie z.B. das hier:> https://www.isemcon.net/ashop/product_info.php?products_id=57
Ich möchte kein Messinstrument bauen. Ich möchte mich mit der Thematik
befassen. Und finde das Thema interessant.
Wenn ich mit der USB Soundkarte über das MEMS Mikrofon Töne aufnehme.
Dann mit z.b audacity ein spektrum mir anzeigen lasse. Kann ich diese dB
Werte zurück in Spitzenspannung transferieren?
Hier: Beitrag "Re: Analog MEMS Mikrofon am Mikrocontroller"
wäre so ein Bild von einem Spectrum mit der USB Soundkarte und dem MEMS
Mikrofon erstellt.
Als Beispiel nehmen wir mal das erste Bild MEMS_am_uC_RMS_-22.65.
Bei ca. 42Hz einen Pegel von -45dB. Kann ich das zurück rechnen in
Spannung?
Jakob L. schrieb:> Für das Signal am ADC muss man natürlich noch den Verstärker dazwischen> einrechnen. Welcher Verstärkungsfaktor das ist kann man aus den Angaben> nicht erkennen weil nicht angegeben ist auf welchen Schallpegel sich der> Wert "Output Voltage: 200mVpp" bezieht. Eventuell kann man den> Schaltplan verstehen (ist ja nicht so komplex mit einem einzigen OP) und> die Widerstandswerte mit einer Lupe ablesen.
Muss man nicht, bei 94dB SPL @1kHz kommen -38dBV raus.
Kevin H. schrieb:> Kannst du dafür eine passende USB Soundkarte empfehlen?> Ich habe eine Behringer UCA202. Und damit geht das wohl nicht, denn ich> habe bei einem leisen Raum kein Pegel. Und ich denke, das die Soundkarte> das Rauschen unterdrückt.
Ich denke nicht dass dem so ist. Mit der Behringer sollte das Rauschen
messbar sein, einen Filter hat sie definitiv nicht. Hast du die Platine
dabei mit Spannung versorgt? Am Ausgang kommt natürlich nur was raus
wenn der OPV Saft bekommt.
Kevin H. schrieb:> Kann ich diese dB Werte zurück in Spitzenspannung transferieren?
Die sicherste Aussage erhälst du indem du die Soundkarte "kalibrierst",
z.B. indem du 1V mit 1kHz einspeist und dir anguckst was audacity dabei
anzeigt. Alternativ kannst du auch mit den Datenblattangaben arbeiten,
dort steht dass das Max. input level bei 2 dBV liegt, was in Audacity
0dB entsprechen müsste.
Brüno schrieb:> Hast du die Platine> dabei mit Spannung versorgt? Am Ausgang kommt natürlich nur was raus> wenn der OPV Saft bekommt.
Ja, ich konnte sogar reinreden und es war absolut kein Rauschen zu
hören.
Brüno schrieb:> Die sicherste Aussage erhälst du indem du die Soundkarte "kalibrierst",> z.B. indem du 1V mit 1kHz einspeist und dir anguckst was audacity dabei> anzeigt.
Das ist schnell gemacht. Amplitude ist 1Vpp und Frequenz ist 1kHz.
Anbei das Bild vom Spektrum.
Kevin H. schrieb:> Das ist schnell gemacht. Amplitude ist 1Vpp und Frequenz ist 1kHz.> Anbei das Bild vom Spektrum.
also -11dB in Audacity bei -9dBV am Eingang, was zur Annahme passt dass
0dB in Audacity 2dBV entspricht. Du kannst dementsprechend vom Wert in
Audacity 2dB abziehen und hast dann dBV.
Kevin H. schrieb:> Ja, ich konnte sogar reinreden und es war absolut kein Rauschen zu> hören.
Auch kein Rauschen in Audacity zu messen?
Brüno schrieb:> Jakob L. schrieb:>> Für das Signal am ADC muss man natürlich noch den Verstärker dazwischen>> einrechnen. Welcher Verstärkungsfaktor das ist kann man aus den Angaben>> nicht erkennen weil nicht angegeben ist auf welchen Schallpegel sich der>> Wert "Output Voltage: 200mVpp" bezieht. Eventuell kann man den>> Schaltplan verstehen (ist ja nicht so komplex mit einem einzigen OP) und>> die Widerstandswerte mit einer Lupe ablesen.>> Muss man nicht, bei 94dB SPL @1kHz kommen -38dBV raus.
Das ist der Wert vom Mikrofon selbst aus dem Datenblatt. Aber immerhin
gibt es auf der Sparkfun-Seite auch einen Schaltplan und da ist ein Gain
von 64 angegeben, was auch ganz gut mit den Widerständen (300k/4.7k)
zusammenpasst.
Für das Signal am Ausgang muss man also einfach die Angaben aus dem
Mikrofon-Datenblatt mit 64 multiplizieren (bzw. 36 dB addieren),
irgendwo geht der Verstärker aber natürlich in die Sättigung und ab
einem gewissen Schallpegel wird es nichtlinear.
Bei 94 dB SPL hätte man z.B. -38 dBV am Mikrofon, +36 dB Verstärkung
macht das -2dBV, also 0.8V RMS, sollte (bei 3.3V) noch halbwegs passen,
ist ja ein Rail2Rail Operationsverstärker.
Jakob L. schrieb:> Das ist der Wert vom Mikrofon selbst aus dem Datenblatt.
Das Datenblatt bezieht sich auf die Platine mit Mikrofon und OPV.
Dementsprechend sollte das 64x-Gain bei den Spannungswerten bereits
berücksichtigt sein.
Brüno schrieb:> Das Datenblatt bezieht sich auf die Platine mit Mikrofon und OPV.> Dementsprechend sollte das 64x-Gain bei den Spannungswerten bereits> berücksichtigt sein.
Nein, zumindest die angehängte Datei "DS-000021-v1.22.pdf" ist einfach
nur das Datenblatt zu dem ICS-40180 Mikrofon, inklusive SMD-Footprint
und allem, das Dokument ist definitiv nur für das Mikrofon und nicht die
Sparkfun-Platine. Von Sparkfun gibt es noch etwas zusätzliche
Dokumentation zu der Platine, z.B. den Schaltplan.
Jakob L. schrieb:> Von Sparkfun gibt es noch etwas zusätzliche Dokumentation zu der> Platine, z.B. den Schaltplan.
Faszinierend, da im Datenblatt was von
>The ICS-40180 includes a MEMS
microphone element, an impedance converter, and an output
amplifier.
stand und die Sparkfun-PCB und auch das Schematic ICS-40180 heißen,
haben sie mich erfolgreich ins Bockshorn gejagt.
Ich nehme also alles zurück und schließe mich deiner Aussage an:
Jakob L. schrieb:> Bei 94 dB SPL hätte man z.B. -38 dBV am Mikrofon, +36 dB Verstärkung> macht das -2dBV, also 0.8V RMS, sollte (bei 3.3V) noch halbwegs passen,> ist ja ein Rail2Rail Operationsverstärker.
Wenn Audacity also bei 1kHz 0dB zeigt, was 2dBV entspricht, hat man 98dB
SPL am Mikrofon. Bei 40Hz und 0dB in Audacity hat man 103dB SPL am
Mikrofon.
Kevin H. schrieb:> 1. Nach dem Entfernen des DC-Offsets
Wieso produziert deine Anordnung soviel DC-Offset?
Ich habe das gerade auch in einem deiner anderen Beiträge gelesen, wo du
die violetten Bilder gepostet hast. Mikrofone sollten doch keinen Offset
intus haben. Spätestens bei AC-Koppelung ist doch Schluss mit DC(???)
H. E. schrieb:> Wieso produziert deine Anordnung soviel DC-Offset?
Weil es sich um eine Single-Supply-Anordnung mit Bezug auf 1/2 VDD
handelt, siehe Anhang.
Kevin H. schrieb:> Als Beispiel nehmen wir mal das erste Bild MEMS_am_uC_RMS_-22.65.> Bei ca. 42Hz einen Pegel von -45dB. Kann ich das zurück rechnen in> Spannung?
Sind also -43dBV und damit 20mVss.
Bei 1kHz würde das 98dB SPL bei Vollaussteuerung (0dB in Audacity) -
45dB = 53dB SPL entsprechen. Bezieht man dann noch den Frequenzgang vom
Mikrofon mit ein, landet man bei 42Hz bei ungefähr 58dB SPL.
Ich möchte mich bedanken für eure ausführlichen Erklärungen und
Schlussfolgerungen.
Brüno schrieb:> -38dBV sind 9,75mVeff/mVrms und 27,58mVss, siehe hier:> http://www.sengpielaudio.com/Rechner-db-volt.htm
Habe das mit dem Rechner mal nachgerechnet und wollte dich fragen.
Warum hast du die -38dBV bei dem ersten Rechner von links eingesetzt.
Dort soll doch dBu eingesetzt werden. Hat das eine Grund oder hast du
dich vertan?
Brüno schrieb:> Auch kein Rauschen in Audacity zu messen?
Also wenn ich mich irre und es gibt kein Störsignal auf meiner
Netzleitung, dann ist hier das Grundrauschen von dem Mikrofon:
Beitrag "Re: Analog MEMS Mikrofon am Mikrocontroller"
Einmal direkt an 3.3V am Mikrocontroller. Und einmal 3.3V vom
Labornetzteil.
ABER JETZT kommt das ABER. Ich denke das ist kein Störgeräusch aus dem
Netz. Das habe ich gedacht, weil es nicht immer da war. Jetzt habe ich
das MEMS Mikrofon mal am Labornetzteil mit 2.5V betrieben und siehe da,
kein Störsignal mehr. Warum ist das so? Anbei 2 Bilder. Einmal mit 2.5V
und einmal mit 2.6V. Genau ab 2.6V entsteht das Störgeräusch und wird
pro 0.1V immer lauter.
Aber warum ist das so?
Jakob L. schrieb:> Bei absoluter Stille ist der Wert für "Noise Floor" vom Mikrofon> ausschlaggebend für das Ausgangssignal
Der wäre bei diesem Mikrofon -103dBV und das wären 7,07microVolt?
Das bedeutet dort ist der "Rauschteppich"?
Jakob L. schrieb:> "Equivalent Input Noise"> wenn man wissen will welchem Schallpegel das Rauschen entspricht.
Der wäre bei diesem Mikrofon bei 29dBA SPL.
Als Beispiel nehmen wir die Frequenz 1kHz. 94dBA SPL bei -38dBV.
Weil dies laut Datenblatt so definiert ist. Und weil laut Figure 7 dbA
SPL und dBV linear verläuft, das eins zu eins hoch und runter rechnen.
Also sind bei 29dBA SPL sind dann bei 1Khz -103dbV?
Dann ist der Rauschteppich so breit wo er sich auch befindet?
Mhh könnte dazu jemand noch was schreiben, damit das klarer wird?
Jakob L. schrieb:> Für das Signal am Ausgang muss man also einfach die Angaben aus dem> Mikrofon-Datenblatt mit 64 multiplizieren (bzw. 36 dB addieren)
Vielen Dank für diese Info. Ich würde damit es zur keiner Verwirrung
kommt die Daten aus dem Datenblatt ohne diesen Verstärker zu
dimensionieren.
Trotzdem meine Frage. Wenn der GAIN auf 64 eingestellt ist. Müssen dann
alle Werte um den Faktor 64 multipliziert werden? Und wie kommst du auf
die 36dB addieren? Weil 20*log10(1/2^6) = -36dB entspricht? Weil der
Nenner um 64x größer wird?
Brüno schrieb:> also -11dB in Audacity bei -9dBV am Eingang, was zur Annahme passt dass> 0dB in Audacity 2dBV entspricht. Du kannst dementsprechend vom Wert in> Audacity 2dB abziehen und hast dann dBV.
Danke ich musste ein paar mal nachrechnen, da mich diese negativen Werte
etwas verrückt gemacht haben.
Brüno schrieb:> Sind also -43dBV und damit 20mVss.>> Bei 1kHz würde das 98dB SPL bei Vollaussteuerung (0dB in Audacity) -> 45dB = 53dB SPL entsprechen. Bezieht man dann noch den Frequenzgang vom> Mikrofon mit ein, landet man bei 42Hz bei ungefähr 58dB SPL.
Okay da der extra OpAmp da nun mit drin ist im Schaltkreis, muss der
dort mit einbezogen werden? Weil ich konnte jetzt nicht ganz
nachvollziehen, woher die Werte kommen. Könnt ihr da bitte nochmal näher
drauf eingehen?
Kevin H. schrieb:> Hat das eine Grund oder hast du dich vertan?
Da habe ich mich vertan 🙈
Kevin H. schrieb:> Könnt ihr da bitte nochmal näher drauf eingehen?
94dB SPL sind -38dBV am Ende von Mikrofon.
Durch den OPV kommen 36dB dazu. Also sind 94dB SPL am Ende vom OPV
-2dBV.
+2dBV entsprechen 0dB in Audacity. Ergo entsprechen 0dB in Audacity 98dB
SPL.
Hast du nun -45dB in Audacity stehen, entspricht das 98dB SPL + -45dB =
53dB SPL.
Das Ganze gilt bei 1kHz.
Bei 42Hz ist das Mikrofon um ca 5dB unempfindlicher. Also musst du das
noch drauf rechnen und landest bei 58dB SPL.
Unabhängig von der Frequenz hast du in beiden Fällen +2dBV + -45dB =
-43dBV am Ende des OPVs und -43dBV - 36dB = -79dBV am Ende des
Mikrofons.
Brüno schrieb:> Bei 42Hz ist das Mikrofon um ca 5dB unempfindlicher.
wie tief gehen denn die Dinger überhaupt?
42 Hz ist doch schon bald das untere Ende des musikalischen Spektrums.
Das Audiospektrum hat kein wirkliches unteres Ende ... Es wird von der
Technik, von derem Marketing auferlegt.
Musik und Audio sind nur zufaellig beisammen, es gibt auch technische
Anwendungen mit mikrophonen, ohne Musik..
Die Frage ist auch, welche Stoerungen kommen wann rein. Ein schwacher
Seitenwind ans Mikro erzeugt Signale unter 100Hz.
Purzel H. schrieb:> Es wird von der> Technik, von derem Marketing auferlegt.
Dann frage ich so, welche untere Grenzfrequenz auferlegt uns die Technik
der Mems-Mikrofone?