Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Spannung und Strom herausfinden


von Gio B. (sanshine)


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Hallo zusammen,
ich habe LEDs aus einem PC-Monitor (HP Z23). Sie waren dort als 
Hintergrundbeleuchtung drin. Es waren 51 Stück, was für mich komisch 
ist, aber kommt vielleicht auch nicht drauf an.
Ich will sie nun ansteuern und würde gerne wissen, wie ich auf die 
optimale Spannung und Strom komme, sodass sie langfristig gut laufen. 
Zum Testen habe ich sie an mein Netzteil angeschlossen und mit 3V und 
30mA versorgt und da leuchten sie recht gut. Aber ich will eben 
sichergehen, dass sie auch langfristig leuchten und nicht nach zb 20min 
ausgehen oder so. Kann man das irgendwie messen oder ausrechnen (zb x% 
von der spannung, wo sie kaputt geht ist optimal)?
Danke schon mal

von Bruno V. (bruno_v)


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Gio B. schrieb:
> ber ich will eben
> sichergehen, dass sie auch langfristig leuchten und nicht nach zb 20min
> ausgehen oder so. Kann man das irgendwie messen oder ausrechnen (zb x%
> von der spannung, wo sie kaputt geht ist optimal)?

LEDs werden mit Strom betrieben. Doppelter Strom = doppelte Leistung. 
Die Spannung ändert sich dabei nur minimal

LEDs gehen durch Temperatur kaputt: Bits etwa 120° halten sie ewig, bei 
180° nur Sekunden.

Ein Indiz zu Leistung/Strom der LEDs geben Netzteil, Bauform, 
Datenblatt. Es geht auch ein Vergleich mit einem Funktionierenden 
Monitor: Wenn Deine gleich hell sind, hast Du in etwa den Strom den die 
Entwickler festgelegt haben.

--> Schau nach original Netzteil, Typbezeichnung oder Bauform.

--> Notfalls eine mit 10fach-geplantem Strom betreiben und schauen ob 
sie nach 24h dunkler wurde.

--> Wenn Dir 20mA hell genug sind, dann bleib dabei

von H. H. (Gast)


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Man kann versuchen es an der Bauform abzuschätzen. Mach mal Fotos mit 
Maßstab.

von Michael B. (laberkopp)


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Gio B. schrieb:
> Kann man das irgendwie messen oder ausrechnen (zb x% von der spannung,
> wo sie kaputt geht ist optimal

Nein.

Gio B. schrieb:
> Es waren 51 Stück, was für mich komisch ist,

3 Reihen a 17 LED, miss halt mal den Strom der heilen in Betrieb (und 
nutze 10% weniger, schliesslich sind 2 dabei kaputt gegangen). Die 
Spannung suchen sich die LED dann schon selbst aus.

von Peter N. (alv)


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Wenn die Leds bei 30mA nicht übermäßig warm werden, ist doch alles in 
Ordnung.

von Gio B. (sanshine)


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Hier mal ein foto

von Arno R. (arnor)


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Gio B. schrieb:
> Kann man das irgendwie messen oder ausrechnen (zb x%
> von der spannung, wo sie kaputt geht ist optimal)?

Man kann anhand der Flußspannung bei steigendem LED-Strom abschätzen wo 
man sich mit der Belastung in etwa befindet. In der Nähe des Nennstromes 
beginnt die Spannung sehr deutlich zu steigen, außerdem ist die Emission 
dort nicht mehr proportional zum Strom, was aber etwas aufwändiger zu 
messen ist. Im Anhang dazu mal ein Beispiel.

von Gio B. (sanshine)


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Was (für mich als Laien) noch komisch ist, ist, dass ich auf 3V 
einstelle, aber beim Anschluss dann 2,5V stehen beim Netzteil. 
Vielleicht sagt das ja jemandem von euch etwas.

von Rainer W. (rawi)


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Arno R. schrieb:
> In der Nähe des Nennstromes beginnt die Spannung sehr deutlich zu steigen

Wie liest du diesen Punkt aus den gezeigten Diagrammen ab?
In der Shockley-Gleichung, mit der sich auch die Kennlinie von LEDs 
recht gut beschreiben lässt, gibt es keinen Knick.

von Gio B. (sanshine)


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Michael B. schrieb:
> 3 Reihen a 17 LED

Das war schlau, danke. Ein Rätsel geklärt.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Gio B. schrieb:
> Was (für mich als Laien) noch komisch ist, ist, dass ich auf 3V
> einstelle, aber beim Anschluss dann 2,5V stehen beim Netzteil.
> Vielleicht sagt das ja jemandem von euch etwas.

dein Netzteil ist in seiner Spannungsabgabe relativ "weich": Es liefert 
im Leerlauf halt eine gewisse Spannung (3 Volt), welche bei einer 
Belastung dann ordentlich zusammen bricht.

Vergleiche es damit, wenn du mit dem Fahrrad einen Hang herunter rollst 
und nicht strampeln musst: Schon bist du auf 30 Km/h. Aauf grader Ebene 
kommst du auf 25 Km/h (leichte Last-Situation), und wenn du den Hang 
wieder hoch fährst und strampeln musst, dann kommst du vielleicht auf 15 
Km/h.

Hulk Hogan und Chuck Norris fahren natürlich konstant 30 Km egal ob Berg 
rauf oder runter, sogar unter Wasser!

von H. H. (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Arno R. schrieb:
>> In der Nähe des Nennstromes beginnt die Spannung sehr deutlich zu steigen
>
> Wie liest du diesen Punkt aus den gezeigten Diagrammen ab?
> In der Shockley-Gleichung, mit der sich auch die Kennlinie von LEDs
> recht gut beschreiben lässt, gibt es keinen Knick.

Eulersche Knick-Gleichung....

von Rainer W. (rawi)


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Gio B. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> 3 Reihen a 17 LED
>
> Das war schlau, danke. Ein Rätsel geklärt.

Das nennt sich Primfaktorenzerlegung und 51 setzt sich aus nur zwei 
Faktoren zusammen. Für die Aufteilung in mehrere Stränge gibt es also 
nur zwei Möglichkeiten und wenn man die Spannung auch nur ganz grob 
kennt, verbleibt davon nur eine.

von Michael B. (laberkopp)


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Gio B. schrieb:
> Hier mal ein foto

8520 LED gibt es extra für Samsung

https://de.aliexpress.com/item/4001098909904.html

Vielleicht ist im HP auch ein Samsung drin.

0.5W erlaubt 150mA wenn die Rückseite gekühlt wird

von Arno R. (arnor)


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Rainer W. schrieb:
> Wie liest du diesen Punkt aus den gezeigten Diagrammen ab?
> In der Shockley-Gleichung, mit der sich auch die Kennlinie von LEDs
> recht gut beschreiben lässt, gibt es keinen Knick.

Von einem bestimmten "Punkt" oder einem "Knick" war doch gar keine Rede. 
Nur davon, daß die Flußspannung etwa wie im Bild ansteigt.

von Bruno V. (bruno_v)


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Arno R. schrieb:
> Von einem bestimmten "Punkt" oder einem "Knick" war doch gar keine Rede.
> Nur davon, daß die Flußspannung etwa wie im Bild ansteigt.

Das tut sie aber nicht. Der Anstieg ist "immer gleich" und quasi nur 
durch die Skalierung auf den Nennbereich sichtbar.

So wie bei exponentiellem Wachstum (Aktien-Kurs) es immer so aussieht, 
als wäre es erst kürzlich stark gestiegen.

von Arno R. (arnor)


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Bruno V. schrieb:
> Der Anstieg ist "immer gleich"

Der Anstieg ist nur solange "immer gleich", solange der Bahnwiderstand 
der LED vernachlässigt werden kann. Bei großen Strömen wird der Anstieg 
nur noch durch den Bahnwiderstand bestimmt und nicht mehr durch den 
exponentiellen Verlauf der Shockley-Gleichung.

von Peter N. (alv)


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Wegstaben V. schrieb:
> Hulk Hogan und Chuck Norris fahren natürlich konstant 30 Km

Bei denen bewegt sich auch nicht das Fahrrad, sondern die Erde dreht 
sich drunter weg...

von Rainer W. (rawi)


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Arno R. schrieb:
> Von einem bestimmten "Punkt" oder einem "Knick" war doch gar keine Rede.

Der Nennstrom ist genau ein Punkt auf dieser Kurve und davon sprachst du

Arno R. schrieb:
> In der Nähe des Nennstromes ...

von Gio B. (sanshine)


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okya, danke euch allen. mit den ganzen infos habe ich jetzt mal 
getestet. ab 150mA, wie in einer antwort geschrieben, gibt es keine 
sichtbare änderung der helligkeit mehr. ich werde sie bei 100mA 
betreiben und 3V.

jetzt noch meine finale frage, zugegebenermassen sehr grundlegend:
wenn ich jetzt 2 von den leds in reihe schalte mit einem schaltnetzteil 
von 5v/2,4A würden die mir auf dauer ja durchbrennen, weil das netzteil 
mehr liefert als nur 100mA und die dioden soweit ich mich erinnere strom 
ziehen bis sie schwarz werden.
wenn ich jetzt 25 von diesen 2er reihen parallel schalte, kann ich doch 
2,4A/25 rechnen und dann kämen noch 96mA pro LED an, also perfekt, oder? 
2,5V/96mA pro LED.

Warum das ganze? ich will vermeiden noch widerstände zu besorgen und 
will die leds möglichst direkt an ein schaltnetzteil hängen mit besagten 
5v/2,4A. so würde das schaltnetzteil sozusagen den strom abriegeln 
(ständig auf max laufen) und alle leds laufen hell, aber eben nicht zu 
hell und sterben so nicht.

geht das so oder denkfehler und hinsetzen?

von Arno R. (arnor)


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Rainer W. schrieb:
> Der Nennstrom ist genau ein Punkt auf dieser Kurve und davon sprachst du
>
> Arno R. schrieb:
>> In der Nähe des Nennstromes ...

Gewöhnlich macht sich der Bahnwiderstand der LED etwas oberhalb des 
Nennstromes im Kennlinienverlauf durch einen zu großen Anstieg 
bemerkbar. Bei exponentiellem Anstieg steigt die Spannung bei 
Verdopplung des Strome immer um den gleichen Betrag. Im angehängten Bild 
einer 200mA-LED steigt die Spannung
bei 50mA -> 100mA um ~1V
bei 100mA -> 200mA um ~1,5V
bei 200mA -> 400mA um ~2,5V

von Jens G. (jensig)


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Arno R. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Der Nennstrom ist genau ein Punkt auf dieser Kurve und davon sprachst du
>>
>> Arno R. schrieb:
>>> In der Nähe des Nennstromes ...
>
> Gewöhnlich macht sich der Bahnwiderstand der LED etwas oberhalb des
> Nennstromes im Kennlinienverlauf durch einen zu großen Anstieg
> bemerkbar. Bei exponentiellem Anstieg steigt die Spannung bei
> Verdopplung des Strome immer um den gleichen Betrag. Im angehängten Bild
> einer 200mA-LED steigt die Spannung
> bei 50mA -> 100mA um ~1V
> bei 100mA -> 200mA um ~1,5V
> bei 200mA -> 400mA um ~2,5V

Von Abschätzungsmöglichkeit des Nennstroms kann hier keine Rede sein.
Von 100...150mA vielleicht 0,8V Anstieg
Von 350...400mA vielleicht 0,6...0,7V Anstieg

Wo finde ich also jetzt das typ. Merkmal in dieser Linie, das auf die 
200mA Nennstrom schließen lässt?
Auserdem steigt die Spannung unterproportional - also nix mit deutlich 
stärkerem Anstieg.

von Arno R. (arnor)


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Jens G. schrieb:
> Von Abschätzungsmöglichkeit des Nennstroms kann hier keine Rede sein.
> Von 100...150mA vielleicht 0,8V Anstieg
> Von 350...400mA vielleicht 0,6...0,7V Anstieg

> Auserdem steigt die Spannung unterproportional - also nix mit deutlich
> stärkerem Anstieg.

Du weißt was eine exponentielle Kennlinie ist?:

Arno R. schrieb:
> Bei exponentiellem Anstieg steigt die Spannung bei
> Verdopplung des Strome immer um den gleichen Betrag.

Aber nicht wenn man den Strom immer um den gleichen Betrag (bei dir 
50mA) erhöht.

Jens G. schrieb:
> Wo finde ich also jetzt das typ. Merkmal in dieser Linie, das auf die
> 200mA Nennstrom schließen lässt?

Man muss bei kleinen Strömen anfangen zu messen und dann immer 
verdoppeln. Wenn die Spannung dann merklich stärker als nach einer rein 
exponentiellen Kurve ansteigt, ist man in der Nähe des Nennstromes.

von Michael B. (laberkopp)


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Gio B. schrieb:
> ich will vermeiden noch widerstände zu besorgen

Falscher Ansatz.

LED kommen nicht an Spannung.

Das wurde schon hundertemale erklärt.

Wenn du kein Konstantstromnetzteil hast, brauchst du eine 
Strombegrenzung, entweder ein Widerstand oder ein Regler wie 
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/nsi50150ad-d.pdf

von Arno R. (arnor)


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Arno R. schrieb:
>> Von 100...150mA vielleicht 0,8V Anstieg
>> Von 350...400mA vielleicht 0,6...0,7V Anstieg

> Auserdem steigt die Spannung unterproportional

Das ist auch richtig so, weil der differentielle Widerstand der LED bei 
150mA größer ist als bei 400mA. Der richtige Vergleich wäre 100mA/150mA 
zu 300mA/450mA gewesen.

von Jens G. (jensig)


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Arno R. schrieb:
>> Auserdem steigt die Spannung unterproportional - also nix mit deutlich
>> stärkerem Anstieg.
>
> Du weißt was eine exponentielle Kennlinie ist?:
>
> Arno R. schrieb:
>> Bei exponentiellem Anstieg steigt die Spannung bei
>> Verdopplung des Strome immer um den gleichen Betrag.
>
> Aber nicht wenn man den Strom immer um den gleichen Betrag (bei dir
> 50mA) erhöht.

Da sieht man aber erst, daß man hier ab rund 50mA schon lange im primär 
ohmschen Bereich sind. Ich sehe also bei 200mA kein spezifisches 
Merkmal, was ungefähr diesen Punkt ausgerechnet zum Nennstrom machen 
würde - weder im linearen noch im logarithmischen Diagramm.

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Gio B. schrieb:
>wenn ich jetzt 25 von diesen 2er reihen parallel schalte,
>kann ich doch 2,4A/25 rechnen und dann kämen noch 96mA
>pro LED an, also perfekt, oder?

Nein, garnicht perfekt, nimm 10V, zwei LEDs und ein Widerstand
50 Ohm in Reihe. Man betreibt LEDs nicht mit konstant Spannung,
entweder mit Widerstand oder Konstantstromschaltung.

von Arno R. (arnor)


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Jens G. schrieb:
> Da sieht man aber erst, daß man hier ab rund 50mA schon lange im primär
> ohmschen Bereich sind.

Nein, dann wäre die Kennlinie nicht mehr gekrümmt, sondern eine Gerade, 
so wie bei hohen Strömen.

Jens G. schrieb:
> Ich sehe also bei 200mA kein spezifisches
> Merkmal, was ungefähr diesen Punkt ausgerechnet zum Nennstrom machen
> würde - weder im linearen noch im logarithmischen Diagramm.

Ich rede ja auch nicht von einem genauen Punkt, sondern es geht nur um 
eine grobe Abschätzung, wenn man sonst gar nichts weiter hat. 
Beispielsweise gibt es ja gefakte (COB-) LEDs, die viel zu kleine Chips 
enthalten und trotzdem mit den echten Maximalwerten beworben werden. Die 
kann man so ganz leicht erkennen.

Im Anhang noch eine Kurve zu eine normalen Gleichrichterdiode. Da sieht 
man vielleicht besser was ich meine. Der Anstieg der Kurve in der Nähe 
des Nennstromes. Bei LEDs verhält es sich im Prinzip genauso.

von Gio B. (sanshine)


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Günter L. schrieb:
> von Gio B. schrieb:
>>wenn ich jetzt 25 von diesen 2er reihen parallel schalte,
>>kann ich doch 2,4A/25 rechnen und dann kämen noch 96mA
>>pro LED an, also perfekt, oder?
>
> Nein, garnicht perfekt, nimm 10V, zwei LEDs und ein Widerstand
> 50 Ohm in Reihe. Man betreibt LEDs nicht mit konstant Spannung,
> entweder mit Widerstand oder Konstantstromschaltung.

aber der strom wäre doch konstant, wenn man den maximalstrom vom 
netzteil (5v/2,4A) verwendet oder? ich mein mehr als max geht ja nicht. 
oder?

von Peter N. (alv)


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Gio B. schrieb:
> aber der strom wäre doch konstant, wenn man den maximalstrom vom
> netzteil (5v/2,4A) verwendet oder? ich mein mehr als max geht ja nicht.
> oder?

Es ist die Frage, was das Netzteil beim Überschreiten des Maximalstroms 
macht.

Manche schalten einfach ab, manche gehen in den Hickup-Modus (schalten 
ständig aus/ein) und manche gehen in die Strombegrenzung und sind dann 
eine Stromquelle.

von Gio B. (sanshine)


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Günter L. schrieb:
> nimm 10V, zwei LEDs und ein Widerstand 50 Ohm in Reihe.

in ordnung. ich habe noch fragen dazu:
1. heisst das ich kann an eine led auch 30V anlegen und auf 100mA 
begrenzten strom?
2. ich würde pro led gerne 3v und 100mA anlegen, da habe ich das licht 
was ich will und der led scheint es gut zu gehen. kann ich ein 12V 
schaltnetzteil nehmen mit 3,2A und 4 leds in reihe schalten (4 x 3V 
=12V) und vor jeder 4er reihe einen 12V/0,1A=120 Ohm widerstand und das 
dann 12 x parallel?
wobei 4 x 100mA x 12 4,8A macht. leistung vom schaltnetzteil würde das 
nicht schaffen, korrekt?

von Stefan F. (Gast)


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Bruno V. schrieb:
> Bits etwa 120° halten sie ewig, bei 180° nur Sekunden.

Ich habe da andere Informationen: 
http://stefanfrings.de/LED/index.html#kuehlung

Gio B. schrieb:
> Was (für mich als Laien) noch komisch ist, ist, dass ich auf 3V
> einstelle, aber beim Anschluss dann 2,5V stehen beim Netzteil.
> Vielleicht sagt das ja jemandem von euch etwas.

Ein Labornetzteil liefert immer maximal die eingestellte Spannung und 
maximal den eingestellten Strom. Es ist daher ganz normal, das immer 
einer der beiden Werte nicht erreicht wird.

> leds in reihe schalte mit einem schaltnetzteil von 5v

Du musst die Stromstärke begrenzen. Ein Festspannungsnetzteil hat diese 
Funktion nicht.

Selbst bei exakt passender Spannung (was hier nicht der Fall ist) wäre 
eine Parallelschaltung problematisch. Liest dir mal die ganze oben 
genannte Webseite durch, da wird erklärt.

von Stefan F. (Gast)


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Gio B. schrieb:
> heisst das ich kann an eine led auch 30V anlegen und auf 100mA
> begrenzten strom?

Offenbar haben deine LED bei 100 mA eine Flussspannung von 3 Volt. Wenn 
du da wesentlich mehr als 3 Volt anlegst, wird die LED sofort 
durchbrennen. Dabei werden zwangsläufig sehr viel mehr als 100 mA 
fließen.

Wenn du die LED hingegen mit 100 mA betreibst, wird sich eine Spannung 
von etwa 3 Volt einstellen.

Generell gilt: Du kannst nicht beides fest vorgeben (Spannung und 
Strom). Spannung bewirkt einen Strom, oder Strom bewirkt eine Spannung.

Bei Dioden gilt noch die Besonderheit, dass man sie besser mit einem 
bestimmten Strom betreibt, und die sich daraus ergebende Spannung als 
gegeben hin nimmt. Denn an einer festen Spannung bekommst du Probleme 
mit einem thermischen Effekt, den ich auf meiner Homepage ausführlich 
erkläre.

von Michael B. (laberkopp)


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Gio B. schrieb:
> aber der strom wäre doch konstant, wenn man den maximalstrom vom
> netzteil (5v/2,4A) verwendet oder? ich mein mehr als max geht ja nicht.
> oder?

Eben, daher schaltet es ab, LEDs aus.

Du brauchtest schon ein Konstantstrom Netzteil aka LED Netzteil.

Gio B. schrieb:
> heisst das ich kann an eine led auch 30V anlegen und auf 100mA
> begrenzten strom?

Wenn der Strom auf 100mA begrenzt wird, bleiben es keine 30V sondern sie 
werden auf ca. 3V heruntergezwingen - wenn das Netzteil das mit sich 
machen lässt.

> ich würde pro led gerne 3v und 100mA anlegen,

Du kannst dir das nicht aussuchen
 Du schickst 100mA durch die LED und ob es dann 2.9 oder 3.2 oder 3.5V 
werden sucht sich die LED aus.

Grundlagen: https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.8

Gio B. schrieb:
> wenn ich jetzt 25 von diesen 2er reihen parallel schalte...

... geht erst eine Reihe, dann die nachste, kaputt, weil sich der Strom 
eben NICHT gleichmässig aufteilt. Man braucht 
Stromverteilungswiderstânde (z.B. 10 Ohm).

von Gio B. (sanshine)


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Stefan F. schrieb:
> Offenbar haben deine LED bei 100 mA eine Flussspannung von 3 Volt. Wenn
> du da wesentlich mehr als 3 Volt anlegst, wird die LED sofort
> durchbrennen. Dabei werden zwangsläufig sehr viel mehr als 100 mA
> fließen.

Aber doch nicht wenn das netzteil auf max 100mA eingestellt ist..?
Meine Frage mit den 30v war nur hypothetisch weil es heißt die led nimmt 
sich die Spannung die sie will. Aber ganz so ist das offenbar nicht

von Gio B. (sanshine)


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Michael B. schrieb:
> ... geht erst eine Reihe, dann die nachste, kaputt, weil sich der Strom
> eben NICHT gleichmässig aufteilt. Man braucht
> Stromverteilungswiderstânde (z.B. 10 Ohm).

Das ist interessant. Danke.
Wie müsste ich denn dann die 51 3V 100mA LEDs korrekt verbinden und 
anschließen, damit sie mit welchem led Netzteil korrekt laufen? Keine 
Parallelschaltung wie sich das anhört.
Ich habe hier ein labornetzteil mit einstellbaren konstantstrom (0-30v/ 
0,01-2,5A). Wenn das ok ist brauche ich nur noch zu wissen wie ich die 
LEDs verbinde und wieviel Spannung und Strom ich einstellen soll.

von Michael B. (laberkopp)


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Gio B. schrieb:
> brauche ich nur noch zu wissen wie ich die LEDs verbinde

Na ja, vor allem brauchst fu Widerstände, und da hast du dich ja 
geweigert  welche zu kaufen.

Gio B. schrieb:
> ich will vermeiden noch widerstände zu besorgen

Dann eben nicht.

von Gio B. (sanshine)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, vor allem brauchst fu Widerstände, und da hast du dich ja
> geweigert  welche zu kaufen.

ich dachte es ginge ohne aber in dem fall werde ich es so machen. bei 
mir hier gibt es keinen laden mehr wie früher, wo man sich die teile 
noch selber abgerissen hat. jetzt heisst es bestellen und das macht die 
sache kompliziert und teuer, mindesmenge, versand. aber kein problem, 
dann soll das so sein

von Uli S. (uli12us)


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Ich hab vor kurzem mal einige LEDs in Reihe mit nem Netzgerät betrieben,
nach Einstellen des gewünschten Stroms ergab sich eine Spannung die 
deutlich unter der vorher eingestellten lag. Also einfach mal probieren, 
einen bestimmten Strom einstellen und schauen was die Spannungsanzeige 
sagt. Die dann durch die Anzahl der LEDs teilen.

von Gio B. (sanshine)


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Uli S. schrieb:
> Ich hab vor kurzem mal einige LEDs in Reihe mit nem Netzgerät betrieben,
> nach Einstellen des gewünschten Stroms ergab sich eine Spannung die
> deutlich unter der vorher eingestellten lag. Also einfach mal probieren,
> einen bestimmten Strom einstellen und schauen was die Spannungsanzeige
> sagt. Die dann durch die Anzahl der LEDs teilen.

das verstehe ich nicht so ganz. wenn ich 3v und 100mA einstelle, dann 
geht die spannung auf 2,5 runter. wenn ich 51 dieser leds in reihe 
schalte, was soll ich dann teilen?

von Gio B. (sanshine)


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Uli S. schrieb:
> nach Einstellen des gewünschten Stroms ergab sich eine Spannung die
> deutlich unter der vorher eingestellten lag.

was sagt dir das? ist das schlimm?

von Michael B. (laberkopp)


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Gio B. schrieb:
> bei mir hier gibt es keinen laden mehr wie früher, wo man sich die teile
> noch selber abgerissen hat. jetzt heisst es bestellen und das macht die
> sache kompliziert und teuer, mindesmenge, versand. aber kein problem,
> dann soll das so sein

Als es bei mir noch einen Radio&Fernsehladen gab, wollte der pro 
Widerstand 1 DM. Da bezahle ich das Porto gerne, z.B. 1.60 bei 
https://www.marsch-elektronik.de/shipping.php

von Carypt C. (carypt)


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led nicht paralell ohne einzelne strombegrenzung (widerstand) betreiben.
ja, man kann led auch mit 30V mit geeigneter strombegrenzung betreiben.
möglichst wenig wärme am vorwiderstand verbraten, dh wenig spannung am 
vorwiderstand abfallen lassen.
wenn das 5V/2,5A netzteil mit 2,5A betrieben wird, wird es 12,5 Watt 
warm, glaube ich.

https://www.led-treiber.de/html/vorwiderstand.html
https://praktische-elektronik.dr-k.de/Praktikum/Analog/Le-LED-Eigenschaften.html
https://praktische-elektronik.dr-k.de/Praktikum/Analog/Le-LED-Schaltungen3.html

die led-spannung hängt von der farbe ab , bei kaltweiß eher 3,6V. wenn 
es nun eine 250mA led ist, wird auch dann erst diese spannung an der led 
abfallen.
an einem kleinen widerstand wird auch weniger spannung bei 100mA 
abfallen als an einem hohem widerstand.

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Gio B. schrieb:
>Aber doch nicht wenn das netzteil auf max 100mA eingestellt ist..?
>Meine Frage mit den 30v war nur hypothetisch weil es heißt die led nimmt
>sich die Spannung die sie will. Aber ganz so ist das offenbar nicht

Doch ist es. Nimm die 30V, schließe die LED in Reihe
mit einen 275 Ohm-Widerstand an. Messe die Spannung
über die LED, sie ist 2.5V. Sie hat sich die Spannung
genommen die sie will. Die Spannung über den Widerstand
ist dann 27,5V. Messe den Strom, er ist 100mA, auch dann
wenn du an dein Netzteil 1A Strombegrenzung eingestellt hast.
Der Widerstand bestimmt die Strombegrenzung. Versuch mal das
Ohmsche Gesetz zu verstehen. Wenn du bei einer Reihenschaltung
alle Teilspannungen addierst, kommt die Gesammtspannung raus.

von Peter N. (alv)


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Gio B. schrieb:
> das verstehe ich nicht so ganz. wenn ich 3v und 100mA einstelle, dann
> geht die spannung auf 2,5 runter. wenn ich 51 dieser leds in reihe
> schalte, was soll ich dann teilen?

Wenn du 51 Leds in Reihe an 3V anschließt, leuchtet gar nichts, weil die 
Flußspannung der Ledkette nicht erreicht wird. Dafür würdest du ca. 153V 
brauchen.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Gio B. schrieb:
> das verstehe ich nicht so ganz. wenn ich 3v und 100mA einstelle,
> dann geht die spannung auf 2,5 runter.

Und wenn du einen Widerstand von 10 Ohm anschließt geht
die Spannung auf 1V runter, und wenn du einen Widerstand
von 60 Ohm anschließt hast du 3V und es fließt ein Strom
von 50mA. So ist nun mal das ohmsche Gesetz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ohmsches_Gesetz

von Sebastian W. (wangnick)


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Günter L. schrieb:
> Die Spannung über den Widerstand
> ist dann 27,5V. Messe den Strom, er ist 100mA

Und die Wärmeleistung des Widerstands ist 2,75 Watt. Vorsicht beim 
Anfassen!

LG, Sebastian

von Harald W. (wilhelms)


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Gio B. schrieb:

> ,Aber ich will eben sichergehen, dass sie auch langfristig leuchten
> und nicht nach zb 20min ausgehen oder so. Kann man das irgendwie messen

Ja, mit einem Thermometer. Je heisser die LEDs, desto kürzer
die Lebensdauer.

von Carypt C. (carypt)


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@michael b , danke für den einkaufslink.

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> Da bezahle ich das Porto gerne

wenn wenigstens die Verkaufsbilder passen würden, zeigen Epoxy Platinen 
und liefern Hartpapier!

was seht ihr als Platine? (ich sah Epoxy FR4)
https://i.ebayimg.com/images/g/SxEAAOSwjIVaiWYS/s-l1600.jpg
https://www.ebay.de/itm/332559316063

Was steht am Ende der Beschreibung?
Was wurde mir 2x geliefert?
"Hartpapier, Lötpunkte, 39 Reihen, Rastermass 2,54mm"

immer noch fehlerhaft obwohl beim Verkäufer und bei Ebay reklamiert!

Carypt C. schrieb:
> @michael b , danke für den einkaufslink.

na ja ich habe gemischte Gefühle wenn Bilder so falsch sind!

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Gio B. schrieb:
> Aber doch nicht wenn das netzteil auf max 100mA eingestellt ist..?

Habe ich direkt im nächsten Satz erklärt.

> Meine Frage mit den 30v war nur hypothetisch weil es heißt die led nimmt
> sich die Spannung die sie will. Aber ganz so ist das offenbar nicht

Nochmal: Du brauchst ein Netzteil, das die Stromstärke regelt und dessen 
Ausgangsspannung dabei variabel ist. LED Treiber nennt man die.

> Wie müsste ich denn dann die 51 3V 100mA LEDs korrekt verbinden und
> anschließen, damit sie mit welchem led Netzteil korrekt laufen?


51 mal 3V sind 153 Volt. Also brauchst du einen LED Treiber, der 100 mA 
bei 153 Volt liefern kann.

Wenn du z.B. eins mit der Angabe 100 mA 120-200 V findest, dann passt 
das. Denn es liefert die gewünschten 100 mA im Bereich 120-200 V tun. 
Deine LEDs liegen dazwischen, passt also.

von Rainer W. (rawi)


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Carypt C. schrieb:
> die led-spannung hängt von der farbe ab , bei kaltweiß eher 3,6V

Ob die kaltweiß, warmweiß oder blau leuchtet, ist völlig egal. 
Elektrisch steckt immer eine blaue LED dahinter.

von Peter N. (alv)


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Rainer W. schrieb:
> Carypt C. schrieb:
>> die led-spannung hängt von der farbe ab , bei kaltweiß eher 3,6V
>
> Ob die kaltweiß, warmweiß oder blau leuchtet, ist völlig egal.
> Elektrisch steckt immer eine blaue LED dahinter.

Trotzdem gibt es unterschiedliche Flußspannungen...

von Gio B. (sanshine)


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Peter N. schrieb:
> Gio B. schrieb:
>> das verstehe ich nicht so ganz. wenn ich 3v und 100mA einstelle, dann
>> geht die spannung auf 2,5 runter. wenn ich 51 dieser leds in reihe
>> schalte, was soll ich dann teilen?
>
> Wenn du 51 Leds in Reihe an 3V anschließt, leuchtet gar nichts, weil die
> Flußspannung der Ledkette nicht erreicht wird. Dafür würdest du ca. 153V
> brauchen.

Genau. Und weil mir das bissl viel ist wollte ich ein paar reihen noch 
parallel schalten. Werde ich nicht mehr machen, wurde hier ja gesagt, 
dass es nicht geht. Aber das war der plan. Ich mag so hohe Spannungen 
nicht wegen bissl Licht.

von Gio B. (sanshine)


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Danke euch allen recht herzlich für eure infos, jedem einzelnen! Ich 
besorge mir jetzt so einen led trafo wie hier erwähnt wurde. Das ohmsche 
Gesetz ist mir bekannt, wenngleich ich nicht jeden Tag damit hantiere. 
Das hilft sehr.
Danke nochmal, ihr habt alle super geholfen! Bestes forum für mich dank 
euch!

von Peter N. (alv)


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Gio B. schrieb:
> Genau. Und weil mir das bissl viel ist wollte ich ein paar reihen noch
> parallel schalten. Werde ich nicht mehr machen, wurde hier ja gesagt,
> dass es nicht geht. Aber das war der plan. Ich mag so hohe Spannungen
> nicht wegen bissl Licht.

Du kannst auch einzelne Ketten parallel schalten, dann braucht jede 
Kette einen eigenen Vorwiderstand.

Z.B. 17 Ketten a 3 Leds an >10,5V.

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