Liebe Forumsmitglieder ich möchte für ein Kunstexperiment einen recht starken neodym zylindermagnet in einem intervall von ca. 30sekunden leicht verstärken oder schwächen. es geht dabei nicht darum das magnetfeld des permanentmagneten wie bei einem magnetschloss komplett zu kompensieren, sondern lediglich um etwa 5-10% zu beeinflussen. als versuchsaufbau hätte ich zuerst einfach eine spule um den zylindermagneten gewickelt und mit einem steuerbaren netzteil die spannung variiert. ein zweite variante wäre auf den permanentmagneten oben und unten je einen kleinen elektromagnete anzubringen und diese im intervall dazu- oder abzuschalten. hat jemand schonmal sowas probiert, oder tips, was man dabei genau beachten sollte? LG, Q
Warum nimmst Du nicht gleich (nur) einen Elektromagnet? Energie sparen? Batteriebetrieb?
Quirin K. schrieb: > ich möchte für ein Kunstexperiment einen recht starken neodym > zylindermagnet in einem intervall von ca. 30sekunden leicht verstärken > oder schwächen. Nö, geht nicht. Da hat man sich schon jahrhundertelang den Kopf daran zerbrochen. Schwächen geht nur durch zerstören, erhitzen bspsws. Ist allerdings irreversibel. Aber die Kräfte ab/umlenken und beeinflussen, das geht. Das tut jeder elektromagnetischer Motor: Spule mit Eisenkern erzeugt Magnetfeld welches sich dem Feld der Permanentmagneten fügt. Daher die Drehung. Die Magneten im Motor werden dabei weder verstärkt oder geschwächt. Umgekehrtes Prinzip in Windkraftanlagen: Da werden mitunter Neodym-Magnete im Backsteinformat verbaut. Aber auch hier: die Eigenschaften des Magnets selbst werden nicht verändert. Google mal nach Batterie/Kupferdraht/Neodym, da findest Du die skurrilsten Videos dazu. Sogar eine Art "U-Bahn" in der eine Mignonzelle mit Magnet daran durch eine meterlange Kupferspirale saust. Funktioniert, selbst probiert. Was Du im Projekt gut aufzeigen kannst: Die Wechselwirkung zw Permanent-Magnetfeld und einem elektrisch erzeugtem. Viel Spaß dabei! Und man lernt immer was dazu. Gruss, DerSchmied
C. D. schrieb: > Nö, geht nicht. Da hat man sich schon jahrhundertelang den Kopf daran > zerbrochen. Schwächen geht nur durch zerstören, erhitzen bspsws. Ist > allerdings irreversibel. Stell dir einfach vor, dass nicht der Magnet verstärkt oder geschwächt werden soll, sondern das nach außen wirkende magnetische Feld. Überlagerung nennt man das wohl. Es ist nicht das Experiment mit den beiden magnetischen Monopolen und dem Schürhaken gemeint.
Thomas B. schrieb: > Warum nimmst Du nicht gleich (nur) einen Elektromagnet? > Energie sparen? > Batteriebetrieb? Ich brauche für das projekt immer eine grundlegendes magnetfeld das auch zb. bei einem stromausfall noch vorhanden sein muss
"Aber die Kräfte ab/umlenken und beeinflussen, das geht. Das tut jeder elektromagnetischer Motor: Spule mit Eisenkern erzeugt Magnetfeld welches sich dem Feld der Permanentmagneten fügt. Daher die Drehung. Die Magneten im Motor werden dabei weder verstärkt oder geschwächt." ja genau - darum geht es mir eigentlich. es reicht die ausrichtung der feldlinien zu beeinflussen bzw. wie Rainer W. schreibt die magnetfelder zu überlagern und damit ein nach aussen wirksames "gesamtmagnetfeld" im intervall leicht zu verändern.
Rainer W. schrieb: > Stell dir einfach vor, dass nicht der Magnet verstärkt oder geschwächt > werden soll, sondern das nach außen wirkende magnetische Feld. > Überlagerung nennt man das wohl. Hab ich doch geschrieben... Könnte man Permanent Magnete ein- und ausschalten hätten wir kein Energieproblem mehr. Quirin K. schrieb: > Ich brauche für das projekt immer eine grundlegendes magnetfeld das auch > zb. bei einem stromausfall noch vorhanden sein muss Nuja, um das Magnetfeld dessen zu beeinflussen wirst Du immer einen zweiten Magneten brauchen - oder einen stromdurchflossen Leiter. Daran wird sich Dein Projekt orientieren müssen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Quirin K. schrieb: > es geht dabei nicht darum das magnetfeld des permanentmagneten wie bei > einem magnetschloss komplett zu kompensieren, Solche Magnete halten weil sie Elektromagnete sind. Da wird nichts kompensiert, sie werden zum Lösen schlicht abgeschaltet. Wie die großen runden Dinger am Kran auf dem Schrottplatz. Gruss, DerSchmied
Wird irgendeine art Pendel sein, denke ich mal. Und Grundlast ist der Neodym. Ok, macht Sinn Gutes Nächtle. Thomas. PS: Der Mann mit dem Minusfetisch sollte aber auch mal pennen gehen
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@ Quirin K.: Naja, wie Thomas B. schrieb könntest den Neodym als Pendel aufhängen, sagen wir mal einen Meter Schnur. Und das ganze in Ruhelage bringen. Je nach Entfernung der zweiten "Magnet-Kraftfeld-Quelle" läßt sich ein Einfluss auf den Neodym darstellen. Bspsws durch zwei ggü liegender Spulen mit dem Neodym in der Mitte kann man da schon deutliche Auslenkungen erreichen. Via Strom die eine stärken, die andere schwächen. Phantasie ist gefragt... Und üben vorher. Ist der Abstand zu knapp gewählt: -->Klack... und der Magnet klebt an der Spule. Oder dem zweiten Magnet. Wäre peinlich bei der Präsentation. Muss man sich halt heranpirschen. Gruss, DerSchmied
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danke an alle für die rege teilnahme! :) es wird kein pendel. ich versuche erstmal nur die ausrichtung von eisenpulver auf einer oberfläche zu beeinflussen ohne dabei den magneten zu bewegen. die neodym grundlast brauche ich, da die oberfläche von der decke hängt, also das pulver bei wegfall des magnetfeldes einfach runter fallen würde. noch eine konkrete frage: kann mir jemand ein gutes programmierbares netzteil empfehlen? am anfang dreh ich gern selber am regler, aber irgendwann sollte der spannungsverlauf über das zeitliche intervall auch automatisiert ausgegeben werden können. darf auch ein bisschen was kosten. dank euch und LG
Quirin K. schrieb: > hat jemand schonmal sowas probiert Bistabile Relais funktionieren so, dass ein Magnet den Anker in der jeweiligen Endstellung festhält und ein Spulenstrom die Magnetwirkung aufhebt oder verstärkt und so die Umschaltung bewirkt: - https://www.google.com/search?q=bistabiles+relais+aufbau&tbm=isch
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wenn der Permanentmagnet keine festgelegte Grösse ist (in Sachen Aufbau im Projekt) könnte man wie bei "Schaltbaren" Magneten (in Tischfüssen, Magnethebern etc) den Magnet drehbar zwischen 2 Polschuhen anordnen, sodass einmal die Feldlinien parallel zum "Schlitz" laufen und einmal quer dazu. Und in allen Zwischenpositionen darin wäre die Magnetkraft einstellbar. https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetfu%C3%9F
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(derschmied) hat noch nie von einer Magnetspannplatte gehört. Die gibt es auch elektrisch abschaltbar.
Beitrag #7395896 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7395905 wurde von einem Moderator gelöscht.
Quirin K. schrieb: > noch eine konkrete frage: kann mir jemand ein gutes programmierbares > netzteil empfehlen? am anfang dreh ich gern selber am regler, aber > irgendwann sollte der spannungsverlauf über das zeitliche intervall auch > automatisiert ausgegeben werden können. darf auch ein bisschen was > kosten. Das kannst Du eigentlich nur über den PC laufen lassen. Software ist auch so eine Sache. Netzteile mit Schnittstelle gibt es ja. Da braucht es aber mehr an Infos Schneid mal noch ein Stück von der Salami ab ;-) Thomas.
@Werner H.: Ich möchte mich für meinen Kommentar von heute Abend entschuldigen. Er war unbedacht, überzogen und in dieser Form nicht angebracht. Mfg, DerSchmied
Auf den zylindrischen Neodymmagneten einen Eeisenstab mit gleichem Durchmesser montieren. Dieser bekommt die Spule spendiert. So hast du 2 Magnete in Reihe die entweder miteinander oder gegeneinander arbeiten. So würde ich es lösen. Anselm
Neodym verliert den Magnetismus durch Wärme und Wechselfeld. Hab neulich einen Brushless überhitzt, der magnetische Rotor war danach fast nicht mehr magnetisch. Bilde mir ein, die Herstellung funktioniert so, dass man einen heißen Neodymblock kurz einem starken Magnetfeld aussetzt, fertig.... in deinem Fall, erhitzen und an einen Trafo halten....
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Christian M. schrieb: > Bilde mir ein, die Herstellung funktioniert so, dass man einen heißen > Neodymblock kurz einem starken Magnetfeld aussetzt in einem Video mal gesehen, wie man viele Magnete gleichzeitig auf nem Tray in einen "Schrank" stellt. Darin machte es nur kurz KLONK und aus den Keramikbausteinen wurden Magnete. muss also mit nur einem kurzen "Magnetstoss" funzen. ob die Dinger dabei warm waren konnte man nicht erkennen.
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Zum Netzteil: Wie schnell soll sich der Strom ändern? Wie viel Strom? Wenn's langsam ist, ist der Strom (bei begrenzter Spannung) nur durch den Ohmschen Widerstand der Spule begrenzt. Eine (dicker) Draht mit einer Windung mit 10A macht soviel Feld wie 10 Windungen mit dünnerem Draht und 1A. Anzahl der Windungen x Strom ist Dein Magnetfeld Irgendwann wird die Spule auch warm ;)
Der Magnet wird bei Raumtemperatur in die Sättigung getrieben, ein magnetischer Puls genügt. Magnetisieren eines gegossenen AlNiCo-Magneten (80cm x 30cm D für NMR-Spektrometer) in einer englischen Werkhalle gesehen: Magnet senkrecht gestellt, eine dicke Spule aus Schweißkabeldraht mit dem Kran darübergestülpt. Ein großes Regal voller geladener Autobatterien diente als Stromquelle, ein dickes Schütz zum Einschalten, ein Sicherungsautomat zum selbsttätigen Ausschalten. Es gab einen Knall, Spule und Kabel zitterten, der Magnet war durchmagnetisiert. Zum Stabilisieren des Magnetfeldes wurde er mit dem Kran hochgehoben und auf den Hallenboden aus Eichenholz fallen gelassen. Das wurde so oft wiederholt, bis sich die gemessene (verringerte) Feldstärke nicht mehr änderte. Schrittmotore werden vom Hersteller ähnlich aufmagnetisiert. Den fertig montierten Motor in eine Spule gesteckt und diese mit Impulsstrom beaufschlagt. Wenn man einen Stepper zerlegt und dabei auseinanderzieht, verliert er die magnetische Stärke und damit Drehmoment. Beim Lagerwechsel also nie aus dem Stator ziehen. Nachträgliches Magnetisieren funktioniert aber: Einige Dutzend Windungen starker Litze auf ein Rohr wickeln, einen Draht mit einem Autoakku (LKW) verbinden und den Stepper im Rohr fixieren. Mit dem anderen Draht über einen Sicherungsautomaten den zweiten Batteriepol berühren. Wenn der Automat ausgelöst hat, ist alles fertig. (Tip: Magnetpole vom Stepper und E-Magnet vorher mit einem Kompaß kontrollieren, ist sicherer als theoretische Überlegungen). Bei alten Hufeisenmagneten genügt ein Umwickeln der Pole mit Litze.
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