Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik WT32-ETH01 ethernet connection


von Simon W. (simon_w578)


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Hallo zusammen,

in meinem neusten Projekt möchte ich LED-Streifen mit einem 
Mikrocontroller ansteuern und hab hierfür den "WT32-ETH01" gekauft. Ich 
hab WLED auf den Controller geflasht und den Ethernet-Type auf den 
Controller eingestellt. Die Verbindung über Wlan funktioniert 
einwandfrei. Mein Grundgedanke war jedoch eine direkte Verbindung des 
Laptops über ein USB-Ethernet-Adapter zu dem Controller, da ich das 
Ergebnis des Projektes gerne ohne Router nutzen möchte. Leider hab ich 
mit Netzwerken keinerlei Erfahrung. Ist eine solche direkte Verbindung 
ohne Switch oder Router generell möglich?

Die Verbindung wird in den Netzwerkeinstellungen erkannt, jedoch wird 
mir keine IP4 Adresse angezeigt, über die ich zugreifen könnte. Wie wäre 
hier das vorgehen?

Vielen Dank im Voraus!
Simon

von 900ss (900ss)


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Wenn die IP-Adressen richtig vergeben sind, dann ja.

Z.B. WT32: 192.168.1.2
Laptop: 192.168.1.3

Die ersten 3 "Stellen" müssen identisch sein, die letzte muss sich 
unterscheiden.
Die ersten beiden "Stellen" sollten wie angegeben vergeben werden. Es 
gibt noch andere Bereiche die auch geeignet sind, kenn ich aber gerade 
nicht.

Ach so und es könnte je nach Alter des Laptop sein, dass du ein 
Cross-Link Ethernetkabel brauchst für die direkte Verbindung.

: Bearbeitet durch User
von Simon W. (simon_w578)


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Vielen Dank für die Antwort!

Wie im Bild zu sehen, hab ich die oben genannte IP Adresse vergeben. Ich 
find aber keine Möglichkeit die zweite Adresse für das andere Gerät zu 
vergeben und weiß nicht so genau, für welches Gerät diese jetzt gilt. 
Muss ich eventuell irgendwie erst ein Netzwerk erstellen, in dem ich 
festlege, dass diese zwei Geräte verbunden werden sollen?

Wenn ich im Komandofenster mit "ipconfig" die IP Adressen abrufen lass, 
so zeigt es mir für den Laptop noch eine Adresse an, die mit 172. 
beginnt...
Dann hat der Laptop für das Internet eine andere IP Adresse?

Mein Laptop ist ein Surface Book aus dem Jahr 2018.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Tja. Entweder es ist eine Default-IP eingestellt oder man kann irgendwo 
eine Default-IP für den WT32 vergeben (über WLAN?)

Im "Worst Case" erwartet der WT32 einen DHCP-Server im Netzwerk, der 
sich um die IP-Vergabe kümmert. Das geht unter Windows zwar, ist aber 
auch nicht mal eben mit einem Klick gemacht

von 900ss (900ss)


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Simon W. schrieb:
> Wenn ich im Komandofenster mit "ipconfig" die IP Adressen abrufen lass

Du müsstest die Ausgabe Mal hier reinstellen.
Dein Screenshot sieht ansonsten richtig aus.

Am WT32 musst du die IP fest im Sourcecode konfigurieren.
DHCP musst du dort ausschalten.
Dann neu kompilieren und flashen.

von Simon W. (simon_w578)


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Im Anhang ist ein Bild von der Ausgabe.

Ich hab WLED von der folgenden Seite direkt auf den Controller geflasht:
https://install.wled.me/

Vor dem flashen werd ich darauf hingewiesen, dass alle Daten vom 
Controller gelöscht werden. Dann würden ja auch die DHCP Einstellungen 
und die IP Adresse zurückgesetzt werden?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Simon W. schrieb:
> Ich hab WLED von der folgenden Seite direkt auf den Controller geflasht:
> https://install.wled.me/

Ah, das WLED hatte ich überlesen. Ich tippe mal darauf, dass WLED auch 
über LAN die 4.3.2.1 hat. Also Adaptger auf 4.3.2.2 oder sowas 
konfigurieren und dann, wie über WLAN auch, 4.3.2.1 oder wled.me 
aufrufen.

von Simon W. (simon_w578)


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Leider schlägt die Verbindung bei beiden IP-Adressen fehl.
Was mach ich da noch falsch?

von Sebastian R. (sebastian_r569)



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Beim Zugriff über WLAN hast du sicherlich die richtige Option gesetzt?


Ansonsten suche ich gleich mal mein Olimex-Board und probiere es selber.

von 900ss (900ss)


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Sebastian R. schrieb:
> über WLAN

Er möchte die Ethernetverbindung seines Boards nutzen.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Okay. Ich habe es gerade ausprobiert und ein bisschen gegooglet. Wenn 
man nach "WLED Ethernet" googlet, findet man recht schnell das hier:

https://wled.discourse.group/t/how-to-configure-ethernet/2476/5

Für dich interessant:
- Statische IPs über Kabel sind zur Zeit nicht vorgesehen
- Das Ding ist ein reiner DHCP-Client


Also:
Du brauchst definitiv einen DHCP-Server in dem Netzwerk. In meinem Fall 
ist es der Router, der es übernimmt, die IPs zu verteilen.

Es gibt aber auch DHCP-Server-Optionen für Windows. Aber da was zu 
finden überlasse ich erst einmal dir ;)

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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900ss D. schrieb:
> Sebastian R. schrieb:
>> über WLAN
>
> Er möchte die Ethernetverbindung seines Boards nutzen.

Ahhh! Entschuldigung, das wusste ich nicht....

Das habe ich gelesen, keine Sorge. Aber er muss zunächst per WLAN auf 
das Gerät, um Ethernet überhaupt erst aktivieren zu können. Das Problem, 
dass WLED über Ethernet keine statischen IPs beherrscht und auf einen 
DHCP-Server angewiesen ist, bleibt dennoch.

: Bearbeitet durch User
von 900ss (900ss)


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Simon W. schrieb:
> Was mach ich da noch falsch

Keine Ahnung. Ich muss mir WLED erst ansehen.
Unterstützen die denn dein Board mit Ethernet?

Die IP Adresse von zweiten Screenshot ist ja auch ganz daneben.
Nur wenn der ESP dann 4.3.2.1 z.B. hätte, dann könnte es funktionieren.

von 900ss (900ss)


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Sebastian R. schrieb:
> Das Problem, dass WLED über Ethernet keine statischen IPs beherrscht und
> auf einen DHCP-Server angewiesen ist, bleibt dennoch.

Wenn das so ist, hat er verloren.

von C-hater (c-hater)


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Simon W. schrieb:

> Mein Grundgedanke war jedoch eine direkte Verbindung des
> Laptops über ein USB-Ethernet-Adapter zu dem Controller, da ich das
> Ergebnis des Projektes gerne ohne Router nutzen möchte. Leider hab ich
> mit Netzwerken keinerlei Erfahrung. Ist eine solche direkte Verbindung
> ohne Switch oder Router generell möglich?

Natürlich ist das möglich. Du must halt nur für die nötige Infrastruktur 
sorgen. Beide Teilnehmer an dem entstehenden Mini-Netz müssen irgendwie 
eine IP-Adresse im gleichen logischen Netz bekommen.

Es gibt dafür (mindestens) drei Möglichkeiten:
1) feste Adressen für beide
2) Einer der Pears bietet über seine Schnittstelle einen DHCP-Server an, 
der andere benutzt dann dieses DHCP, um zu einer IP-Adresse zu kommen
3) Man benutzt APIPA

1) ist in jeder Hinsicht am einfachsten einzurichten. Da nur zwei Peers 
miteinander reden sollen, kann man eine Peer2Peer-Verbindung 
konfigurieren. Sprich: Netzwerkmaske ist für beide 255.255.255.255, die 
Adressen sind (fast) Wurscht. Nur wenn einer der Peeers (hier wohl eher 
nur das Notebook) auch noch in anderen Netzen unterwegs ist, sollte 
keine der beiden Peer-Adressen im Bereich irgendeines dieser anderen 
Netze liegen. Naja, und ein paar reservierte Adressen gibt es auch noch, 
die man ebenfalls nicht nutzen sollte, inbesondere nicht 0.0.0.0 und 
255.255.255.255...

2) Ist auch leicht einzurichten. Der eine Peer (hier also das Notebook) 
muß halt einen DHCP-Server anbieten. Wenn Windows, dann geht das, indem 
man die Schnittstelle für "Internetverbindungsfreigabe" konfiguriert. Im 
Prinzip verhält die sich dann wie ein billigster Home-Router. Stellt 
also insbesondere einen DHCP-Server an der Schnittstelle bereit. Der 
andere Peer tut halt das normale DHCP-Client-Zeugs und kommt so auf 
jeden Fall an eine IP-Adresse.

3) Beide Peers kegeln sich eine (zufällige) Adresse im APIPA-Bereich 
aus. Keine Ahnung, ob dieses Arduino-Zeugs APIPA kann. Windows 
jedenfalls kann es und macht es von Hause aus immer dann, wenn für eine 
Schnittstelle ein Link etabliert wird, aber keine feste IP konfiguriert 
ist und auch kein DHCP-Server seine Dienste anbietet.
Nützlich ist das allerdings nur, wenn der Peer dann irgendwie über 
Broadcasts was über seine Anwesenheit verrät, denn so weit haben zwar 
beide erst mal eine IP im gleichen Netz, aber keiner der beiden kennt 
die des jeweils anderen. Dazu kämen dann Protokolle wie Bonjour oder 
MDNS in's Spiel.
Alles in allem: diese Variante ist eher nicht empfehlenswert. Schon 
garnicht, wenn man keine Ahnung von Netzwerken hat.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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C-hater schrieb:
> Es gibt dafür (mindestens) drei Möglichkeiten:
> 1) feste Adressen für beide

Ist (noch) nicht vorgesehen.

> 2) Einer der Pears bietet über seine Schnittstelle einen DHCP-Server an,

Ist die momentan einzige Möglichkeit.

> der andere benutzt dann dieses DHCP, um zu einer IP-Adresse zu kommen
> 3) Man benutzt APIPA

Ist nicht vorgesehen, WLED ist aber auch kein "Arduino Zeugs"

von C-hater (c-hater)


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Sebastian R. schrieb:

>> 2) Einer der Pears bietet über seine Schnittstelle einen DHCP-Server an,
>
> Ist die momentan einzige Möglichkeit.

Nun, dann ist die einzig mögliche Lösung ja klar.

> Ist nicht vorgesehen, WLED ist aber auch kein "Arduino Zeugs"

Naja, kenne ich nicht (muss man wohl auch nicht kennen). Ist 
offensichtlich noch dümmer als Arduino. Keine festen IP-Adressen zu 
unterstützen, ist ja geradezu idiotisch. Damit fängt man immer an. 
Erst der nächste Schritt sollte dann DHCP-Support o.ä. sein. Das ergibt 
sich einfach aus der Logik des IP-Protokollstacks selber.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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C-hater schrieb:
> Naja, kenne ich nicht (muss man wohl auch nicht kennen). Ist
> offensichtlich noch dümmer als Arduino. Keine festen IP-Adressen zu
> unterstützen, ist ja geradezu idiotisch.

Vielen Dank für deine Meinung.
Vielleicht solltest du dich über das Projekt, den Funktionsumfang und 
die Hintergründe erst einmal informieren und darauf deine Ansichten 
basieren.

Ethernet ist recht neu "angeflanscht" und was das Ding sonst über WLAN 
kann ist schon echt beeindruckend.

von C-hater (c-hater)


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Sebastian R. schrieb:

> Ethernet ist recht neu "angeflanscht" und was das Ding sonst über WLAN
> kann ist schon echt beeindruckend.

Ich verstehe das nicht. Bezüglich des IP-Support spielt es absolut keine 
Rolle, ob über WLAN oder LAN angeflanscht. Auch WLANs kann man 
schließlich mit festen IPs betreiben. Oder ultimativ als AdHoc-WLANs.

Das ist nur deshalb relativ unüblich, weil WLAN halt lange Zeit eher als 
"mobiles" Netz verwendet wurde, also als ein fremdes Netz, was man 
benutzten darf, sich aber deshalb auch zwangsweise dessen Regeln 
unterwerfen muss. Das meiste dieser Regeln wird halt per DHCP 
übermittelt.

Mir scheint, die Entwickler hatten auch schon keine Ahnung von 
Netzwerken, als sie an WLAN angedockt haben...

von 900ss (900ss)


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C-hater schrieb:
> Ich verstehe das nicht.

Eben, also halte doch die Finger still :)

von Simon W. (simon_w578)


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Noch als Update:

Ich hatte herausgefunden, dass die peer2peer Verbindung mit der WLED 
Version von der Internetseite zum direkt flushen manchmal nicht klappt. 
Hab mir WLED daraufhin mal als ZIP aus GIT gedownloaded und das mit 
einem flasher auf den ESP geladen.

Hat dann geklappt!

900ss D. schrieb:
> Wenn die IP-Adressen richtig vergeben sind, dann ja.
>
> Z.B. WT32: 192.168.1.2
> Laptop: 192.168.1.3
>
> Die ersten 3 "Stellen" müssen identisch sein, die letzte muss sich
> unterscheiden.

So hatte ich es gemacht - das hatte mit der anderen WLED Version nicht 
funktioniert.

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