Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 74x4051 Spannungsteiler mux


von David G. (Gast)


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Hallo,
ich wollte fragen, ob ich ein 74x4051 Analog Mux dazu nutzen kann, 
zwischen mehreren Widerständen zu schalten, um einen Spannungsteiler für 
einen entsprechenden Messbereich einzustellen (Eingangspannung bis zu 
mehrere hundert Volt). Der 74x4051 ist für 5V/-5V max gemacht, aber die 
Widerstände im Spannungsteiler werden mehrere Kiloohm haben, also 
theoretisch sollte der Spannugsabfall des 74x4051 unter 5V/-5V sein und 
nichts hochgehen. Liege ich da richtig? (Beim TI tida-00879 habe ich 
gesehen, das die auf änliche Art arbeiten [nur mit einem anderen Mux].)

von Helmut -. (dc3yc)


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Dann male das doch mal auf, wie du dir das denkst. Dann sieht man 
weiter!

von David G. (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Dann male das doch mal auf, wie du dir das denkst. Dann sieht man
> weiter!

Werde später eine konkrete Zeichnung machen, aber damit man sich schon 
einmal vorstellen kann, was ich in etwa meine, auf Seite 11 in diesem 
Dokument kann man in etwa sehen, wie ich es meine (Voltage Ranges mit 
TS5A3359 als Mux): 
https://www.ti.com/lit/ug/tidubm4a/tidubm4a.pdf?ts=1682948631169

von Motopick (motopick)


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Spaetestens wenn umgeschaltet wird, ist u.U. gar kein
Widerstand ausgewaehlt und es macht ZAPP.

von Helmut -. (dc3yc)


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Motopick schrieb:
> Spaetestens wenn umgeschaltet wird, ist u.U. gar kein
> Widerstand ausgewaehlt und es macht ZAPP.

Und ich dachte immer, wenn der magische Rauch aus dem IC steigt, macht 
es KABOING?

von Motopick (motopick)


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Ein "wenig" Ueberspannung laesst noch keinen
> magische Rauch
entweichen!

Es bleibt beim ZAPP.

Aus dem praktischen Leben: Ein Funktionsgenerator(-Bausatz)
hatte einen Ausgangsspnnungsteiler, der "zwischen" den
Raststellungen des Schalters immer die volle Ausgangsspannung
auf den Ausgang gelegt hat. Dumm im NF-Bereich, wenn man nur
ein paar mV auf einen Vestaerkereingang gibt, und dann mal
schaltet...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Motopick schrieb:
> Aus dem praktischen Leben: Ein Funktionsgenerator(-Bausatz)
> hatte einen Ausgangsspnnungsteiler, der "zwischen" den
> Raststellungen des Schalters immer die volle Ausgangsspannung
> auf den Ausgang gelegt hat.

Ach, der alte ELV WFG 7000? Den habe ich auch noch irgendwo herumliegen. 
Bei kleinen Pegeln rauscht das Teil doch eh wie ein Wasserfall.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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David G. schrieb:
> also
> theoretisch sollte der Spannugsabfall des 74x4051 unter 5V/-5V sein und
> nichts hochgehen.

Dann mache halt noch solche Dioden mit dran, die nennen sich Z-Dioden.



mfg

von Frank E. (ffje)


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Man sollte die geeigneten (mechanischen) (Dreh)Schalter, wählen: 
überlappend schaltend o.s.ä.; habe ich bei meiner Anlehnung des 
ELV-µCurrent so gemacht.
mfG fE

von Michi S. (mista_s)


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David G. schrieb:
> (Eingangspannung bis zu mehrere hundert Volt).

> Widerstände im Spannungsteiler werden mehrere Kiloohm haben

Da fließen dann also (sofern mehrere = const.) 100mA und produzieren 
mehrere 10W an Verlustleistung - wird das 'ne Heizung?


David G. schrieb:
> auf Seite 11 in diesem
> Dokument kann man in etwa sehen, wie ich es meine

Da seh ich erstmal 'nen Spannungsteiler mit 10 Megaohm in Serie zu einem 
nicht näher spezifierten Widerstand, zu dem zwecks Meßbereichswahl per 
Analogschalter weitere Rs parallel geschaltet werden können; der 
empfindlichste Bereich (60mV) ist also der ohne parallelen Widerstand.

Daraus (und der break before make Spezifikation des MUX) folgt 
jedenfalls, jeder Meßbereichswechsel schaltet zumindest kurz in den 
empfindlichsten (60mV) Bereich bzw. man sollte bereits vor dem Anlegen 
der zu Messspannung bereits den korrekten (oder einen höheren) Bereich 
ausgewählt haben; ob das TI Beispiel ein Umschalten vom 60V auf den 6V 
Bereich bei z.B. 5V anliegender Spannung überstehen würde, dazu wird 
nichts gesagt, außer dem deutlichen Hinweis auf das Fehlen jeglichen 
Überspannungsschutz.


David G. schrieb:
> Der 74x4051 ist für 5V/-5V max gemacht

Dann braucht er aber auch eine entsprechende (symmetrische) 
Spannungsversorgung von +/- 5V.


David G. schrieb:
> also theoretisch sollte der Spannugsabfall des 74x4051 unter
> 5V/-5V sein

Also in dem von Dir verlinkten TI-Beispiel gilt Deine Theorie nur 
solange Du niemals den Messbereich bei anliegender Spannung >5.5V 
wechselst; nachdem der zweithöchste Bereich da nur bis 6V reicht, könnte 
das in der Praxis grad noch so klappen.

Aber nachdem Du von für Eingangsspannungen von mehreren 100V designst, 
wir Dein zweithöchster Messbereich vermutlich so eine Größenordnung 
höher anfangen, oder?

von Robert M. (r0bm)


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David G. schrieb:
> Hallo,
> ich wollte fragen, ob ich ein 74x4051 Analog Mux dazu nutzen kann,
> zwischen mehreren Widerständen zu schalten, um einen Spannungsteiler für
> einen entsprechenden Messbereich einzustellen (Eingangspannung bis zu
> mehrere hundert Volt).

Ohne die konkrete Schaltung zu kennen, lässt sich deine Frage nicht 
beantworten.

David G. schrieb:
> Werde später eine konkrete Zeichnung machen, aber damit man sich schon
> einmal vorstellen kann, was ich in etwa meine, auf Seite 11 in diesem
> Dokument kann man in etwa sehen, wie ich es meine (Voltage Ranges mit
> TS5A3359 als Mux)

Im Referenzdesign von TI sitzt in der GND-Leitung ein 10 MOhm 
(Schutz)Widerstand. Selbst wenn die Spannung über den (offenen) 
Analogschaltern, wegen eines falsch eingestellten Messbereiches (z.B. 
60mV) bei gleichzeitig hoher Eingangsspannung (z.B. 60V), die 
Betriebsspannung übersteigt, wird die Elektronik es überleben.

von Motopick (motopick)


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> ein 10 MOhm (Schutz)Widerstand

Fuer Schaeden durch Ueberspannung muss kein(!) Strom fliessen.
Ob der Widerstand also "nuetzlich" ist, ist fraglich.

> Ach, der alte ELV WFG 7000?

Guter Versuch :). Der wars hier aber nicht.
Aber der "Konstrukteur" war da wohl auch nicht weit entfernt.

von Peter D. (peda)


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David G. schrieb:
> Der 74x4051 ist für 5V/-5V max gemacht

Na dann weißt Du doch schon alles nötige. Solange Dein unbekannter 
Schaltplan sich danach richtet, ist alles in Butter.

von David G. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier sind zwei Schaltpläne (sind nur "Skizzen"). Ich habe das ganze mit 
Relais mal gemacht anstatt mit Multiplexer Chips (Kann aber auch beide 
mit einem Mux-Chip machen). Dabei sieht man aber, dass das teils viele 
Relais braucht und mit über 2€ pro Stück und den dazukommenden Treiber 
ist das schon ein unterschied gegenüber einem 74x4051 für um die 1€ je 
nach Händler und Hersteller. Für die Widerstände dient ein Array von 
Caddock. Der erste Plan ist so änlich wie TIDA-00879, die zu messende 
Spannung geht durch den die Verteilung in einen Spannungteiler. Der 
zweite orientiert sich ein bischen an dem DMM 7001. Das nutzt zwar noch 
Schalter, aber greift die Messpannung am jeweiligen Spannungsteiler. 
Warscheinlich wird ein 74x4051 das bei einigen Stellen bei denn 
Spannungsteiler nicht verkraften, wenn er höhere Spannungen blocken 
muss.

(und ich habe die erste Skizze versehentlich zweimal hochgeladen, also 
nicht wundern)

von Helmut -. (dc3yc)


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Du hast noch vergessen, V_High und V_Low (Maximalwerte) anzugeben!

von Rainer W. (rawi)


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David G. schrieb:
> ... um einen Spannungsteiler für einen entsprechenden Messbereich einzustellen

David G. schrieb:
> Hier sind zwei Schaltpläne (sind nur "Skizzen").

Bei einem Spannungsteiler hätte ich erwartet, dass wenigstens ein Ende 
an Gnd angeschlossen ist.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei Skizze 1 ist der Spannungsteiler genau verkehrt herum eingezeichnet. 
Außerdem wäre es vorteilhaft, dass der Eingang bei ausgeschaltetem Gerät 
nicht gerade im empfindlichsten Messbereich hängen bleibt.

Skizze 2 ist da schon besser, aber das Relais K4 wird überhaupt nicht 
benötigt.

von Motopick (motopick)


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> 2.png

Da wird etwas simples wieder dadurch verkompliziert, dass man
versucht die Anzahl der Relais zu "minimieren".
Man nimmt einfache Reedrelais die jeweils genau einen Abzweig
des Teilers durchschalten. Die haben genau den einen Arbeitskontakt
den man dafuer braucht.

Richtig revolutionaer waere natuerlich die Verwendung einer genauen
PWM im Spannungsteiler. Eine ED von 0.1 % ergibt z.B. eine Teilung
um den Faktor 1000. Geruechteweise soll es Geraete geben, die es
genau so machen...

von David G. (Gast)


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Ich werde erstmal Relais verwenden. Aber ich werde parallel dazu 
probieren einen diskreten Mux-Switch mit MOSFETs zum machen der höhere 
Spannungen abkann für mein Projekt. Ich werde keinen 74x4051 weil die 
Changce, das der abraucht zu hoch ist. Hab zu paar Artikel gefunden, die 
helfen für eine diskrete Variante 
(https://www.analog.com/en/analog-dialogue/articles/switch-and-multiplexer-design-for-hostile-environ.html 
, 
https://www.analogictips.com/whats-difference-analog-switch-digital-switch-ics/). 
Ich poste das, damit falls einer in Zukunft eine änliche Frage hat, der 
darauf verwiesen werden kann und keine langen Diskusion gibt. Wird auch 
vorerst der letzte Post von mir in diesem Thread sein. Danke für eure 
Antworten und Hilfe.

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