Hallo. Bei diesem Exemplar (Foto anbei) kann ich weder außen noch innen einen Hinweis auf den Hersteller finden. Innen sind viele Komponenten (Kondensatoren, Röhren) mit deutscher Beschriftung verbaut. Hat jemand eine Idee, was Hersteller und Typbezeichnung sein könnten? LG.
Gemäss der Beschreibung dieses Stockphotos handelt es sich um ein Gesellenstück: https://www.alamy.de/technik-oszilloskop-gesellenstuck-eines-spateren-broadcast-engineering-masters-deutschland-1959-additional-rights-clearance-info-not-available-image431538853.html später ev. als Kleinserie aufgelegt. Der HAMEG-Gründer hat ja auch so angefangen.
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Was mich eben etwas stutzig gemacht hat, ist die Grafik oben Mitte um die Lampe herum - das ist beim HM 107 praktisch identisch, nur ohne Lampe. Ich kannte Karl Hartmann persönlich, und war bisher der Meinung, daß der HM 107 das erste Gerät aus seiner Hand war, ohne die BNC-Buchen für Y, sondern mit 3 Bananenbuchsen. Außerdem hat dieses Gerät X links und Y rechts, das war beim 107 anders herum. Das HM 107 hat aber schon tiefgezogene Blechteile, was für eine etwas größere Serie sprechen würde. Das hier verwendete Gehäuse könnte man manuell biegen und auch die Laschen stanzen. Noch ein Fakt: Karl Hartmann fing 1957 an, die Geräte zu bauen. Hat jemand noch Infos? Ein Bild von den Innnereien wäre sehr interessant! Gruß, Jochen
Danke, ja das sieht in der Tat sehr danach aus, das Layout und Schalterstellungen sind sehr ähnlich.
Etwas anderes ist mir noch aufgefallen: Horizontal heißt "Kipp", daß ist der Jargon der damaligen Fernsehtechniker.
Gern, ich hab noch ein paar Fotos gemacht. Ich find's super spannend, und danke für die Hinweise bis jetzt. Einen schönen Abend.
Sieht mir aber nicht nach HM-107 aus, eher nach Grundig G5!
Christoph Z. schrieb: > Sieht mir aber nicht nach HM-107 aus, eher nach Grundig G5! Der Optik und dem Aufbau nach hätte ich auch auf etwas aus dem Hause Hartmann und Braun getippt. Die haben damals vieles wie den G5 für (in Zusammenarbeit mit?) Grundig gemacht.
Okay, für einen Hameg der Epoche viel zu viele Röhren, außerdem die C-Trimmmer rund aus Alu, das ist kein Hameg. ich bin auf die Auflösung gespannt!
Auf der Frontplatte des Stockphotos liest man HB-SS 02-59. HB wie Hartmann Braun?
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Hi ! Auf dem Image 1 ist ein Wima Kondensator 0,01uF erkennbar. Diese Dinger sind der letzte Dreck. Solltest Du mal austauschen.
Stimmt Edgar, diese Tropydur Lutschbonbons waren wirklich schlecht. Arno
Die 3 Aluzylinder auf dem Drehschalter sind Trimmkondensatoren, genauer: Philips Lufttrimmer. Die sind sehr verlustarm und stabil im justierten Wert.
Thorsten S. schrieb: > Philips Lufttrimmer. Ja, und dir hellbraunen Polyester-Kondensatoren und blauen Elkos. Da wurde einiges von Philips/Valvo verbaut. Sollte mich nicht wundern, wenn auch die CRT von dort stammt und nicht von Telefunken (hat Siemens, Lorenz auch welche gemacht?). Philips Scopes aus jener Zeit habe ich aber eher als schwarze Kisten mit Kräusellack in Erinnerung. P.S.: >Auf dem Image 1 ist ein Wima Kondensator 0,01uF erkennbar. Diese Dinger sind der letzte Dreck. Solltest Du mal austauschen. In Bild 5 auf dem Trennblech hinter der Bildröhre ist noch so ein Teil von Wima zu sehen. Die sind alle nass. Weg damit, bevor der noch etwas anderes kaputt macht! Die hellbraunen Kondensatoren hingegen haben eine metallisierte Polyesterfolie (MKT) umd dürften i.O. sein.
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> Etwas anderes ist mir noch aufgefallen: Horizontal heißt "Kipp", daß ist > der Jargon der damaligen Fernsehtechniker. Das heisst eher, dass das Oszi keinen Trigger im heute ueblichen Sinne hat. Sondern nur einen synchronisierbaren Saegezahngenerator. Und der wurde als Kippgenerator bezeichnet. Benutzer heutiger Oszis wuerden sich mit der Bedienung von so etwas wohl eher schwertun. Aber sonst zweifellos ein schoenes Teil.
Interessant die Runde Bildschirmfassung, die, wäre sie tiefer, als Halterung für Kameraobjektive damaliger Bauart dienen könnte (siehe Anhang). Die grünlich-verschwommene Gehäuseoberfläche scheint mir auch typisch für einen Hersteller und Zeit, kann es aber nicht genau benennen. Neben den bereits genannten sollte man vielleicht noch auf die anderen deutschen Elektronikbuden der damaligen Zeit denken: -Mende -Nordmende -Werkstätten Thalheim -Rafena -Fernsehwerk Stassfurt -Saba -Hameg ... Es soll mal zeiten gegeben haben, da hatte quasi jede Landstrich ihren Radio/Fernsehhersteller
> -Werkstätten Thalheim
Mit so einem EO1/71 habe ich als Kind in der Werkstatt meines
Onkels gespielt. Die linke Seitenwand war zwecks besserer
Luftzirkulation abgenommen.
Typisch fuer diese Geraete waren die schwarze Frontplatte und
hammerschlaglackierte Stahlgehaeuse.
Also eher nicht so wie das Geraet des TOs.
Und natuerlich die abgeschirmte HF-(Bananen-)Buchse fuer den
Eingang. In der bei meinem Onkel ein ganz normales 75 Ohm
Antennenkoaxkabel mit einem aus dem Innenleiter gebogenen
Haken steckte. Tastkoepfe waren wohl zu der Zeit noch ein Fremdwort.
Das rechts im Bild ist der optionale Kameratubus.
Den hat man aber in einer Reparaturwerkstatt eher nicht gebraucht.
DSGV-Violator schrieb: > Die grünlich-verschwommene Gehäuseoberfläche Nennt sich Hammerschlag, war lange Zeit weit verbreitet und keine Spezialität einzelner Hersteller.
DSGV-Violator schrieb: > -Werkstätten Thalheim Eher nicht mit Siemens-Kondensatoren und -Widerständen.
Jörg W. schrieb: > DSGV-Violator schrieb: >> -Werkstätten Thalheim > > Eher nicht mit Siemens-Kondensatoren und -Widerständen. Ja, unwahrscheinlich, aber wenn in den Fünfzigern, also vor der Zumauerung, verbaut, nicht unmöglich, das einer für ne PGH-Kleinserie an der staatlichen Bauteilversorgung vorbei 0815 Elektrik von einer West- oder Berlinreise mitbrachte. Aber ausschliesslich Westteile wäre für späte Fünfziger wehr ungewöhnlich da ab ca. 1952 eigene VEB's (bspw. Kondensatorenwerk Görlitz) lieferten. BTW, wo wurden eigentlich die DDR-Widerstände gewickelt resp. verkohlt? Hermsdorf? Exclusive?
DSGV-Violator schrieb: > wo wurden eigentlich die DDR-Widerstände gewickelt resp. verkohlt? Bin ich mir gerade nicht sicher. Hermsdorf wohl eher alles, was mit Keramik zu tun hatte, also KerKos, aber keine Widerstände. Ich kann dir nur sagen, dass die Taktstraßen dafür im Elektromat Dresden gebaut worden sind (wurde später ins ZFTM eingegliedert). Ah, in Teltow offenbar: https://imt-museum.de/de/das-museum/ausstellung/elektronik/dralowid-teltow
Christoph Z. schrieb: > Sieht mir aber nicht nach HM-107 aus, eher nach Grundig G5! Die Front dann noch eher Grundig/H&B W3: https://www.oscilloscopemuseum.org/oscilloscope-grundig-w3-6013-s1387.html Beim Innenleben gibt es aber deutliche Unterschiede und das Instrument des TO ist deutlich besser erhalten.
Kann es nicht sein, daß es diese Gehäuse schon fertig gab, für allerlei andere Elektrogeräte? Bzw. daß Blechbiegereien auch Einzelstücke anfertigten, denen man die Verwendung professioneller Werkzeuge ansah? Guß-Kanaldeckel wurden ja auch mit Jahreszahlen versehen oder individuellen Beschriftungen ("Fernheizwerk Breslau" kenne ich), weil man ohnehin einen sehr handwerklichen Produktionsprozeß hatte, bei dem Abweichungen kein Problem waren. Dann wäre die Frontplatte der einzige Hinweis auf den Erbauer, und da finde ich die Anmerkung von Jochen interessant. Und woher weiß Alamy, daß das ein Gesellenstück war? Da muß das Bild doch aus dem Firmenarchiv oder Nachlaß des Gesellen stammen.
Wollvieh W. schrieb: > Guß-Kanaldeckel wurden ja auch mit Jahreszahlen versehen oder > individuellen Beschriftungen ("Fernheizwerk Breslau" kenne ich), weil > man ohnehin einen sehr handwerklichen Produktionsprozeß hatte, Auch heutzutage werden Kanaldeckel noch mit viel Handarbeit hergestellt. Hier ein äußerst interessanter Videobeitrag von Galileo: https://www.youtube.com/watch?v=wpOMOfN0Vbs > bei dem Abweichungen kein Problem waren. Doch, Kanaldeckel müssen wirklich plan auf ihrem Ring aufliegen, denn sonst verschleißen sie sehr schnell und verursachen Lärm. Auf vielbefahrenen Straßen ist der Verschleiß wackelnder Kanaldeckel so groß, dass dies für die Städte ein durchaus relevanter Kostenfaktor ist. Der Trend geht sogar dahin, in die Kanaldeckel Sensoren (mittels LoRaWAN o.ä. angebunden) zu integrieren, um deren Wackeln frühzeitig zu detektieren. Einfache Neigungssensoren oder Schalter zur Diebstahlerkennung sind für bestimmte Anwendungen schon länger erhältlich.
Christoph Z. schrieb: > Sieht mir aber ..... eher nach Grundig ....! Ich dachte beim Anblick auch an mein erstes Grundig Oszi! Auch nur synchronisierbar.
Rainer D. schrieb: > Auch nur synchronisierbar. Das dürfte allerdings noch ziemlich lange der Fall gewesen sein. Meine Vermutung ist, dass die Triggerung erst mit Halbleitern Einzug hielt.
Jörg W. schrieb: > Das dürfte allerdings noch ziemlich lange der Fall gewesen sein. Meine > Vermutung ist, dass die Triggerung erst mit Halbleitern Einzug hielt. Schon das erste Tektronix-Scope 511 von 1947 hatte Bedienelemente für "Trigger". Aus einer Beschreibung: ...It would start a horizontal trace when the input voltage exceeded an adjustable threshold. Triggering allows stationary display of a repeating waveform, as multiple repetitions of the waveform are drawn over the exact same trace on the phosphor screen... ...The trigger invention transformed the Oscillograph to a Oscilloscope. The idea of the trigger was late and still revolutionary and made Tektronix the leading company for such instruments.
> Das dürfte allerdings noch ziemlich lange der Fall gewesen sein. Meine > Vermutung ist, dass die Triggerung erst mit Halbleitern Einzug hielt. Man muss nicht mal die "Grossgeraete" von Tektronix bemuehen. Das Sioskop in der S.B.Z. gefertigt, und auch im erheblichen Mass mit Roehren bestueckt, konnte schon richtig triggern.
Die Scopes mit Sync waren die (relativ) billigen für die Werkstatt und die großen und schweren mit Trigger waren für Laborbetrieb.
> Das dürfte allerdings noch ziemlich lange der Fall gewesen sein. Meine > Vermutung ist, dass die Triggerung erst mit Halbleitern Einzug hielt. Könnte man auch anders formulieren: Triggerung wird bei aperiodischen Signal nötig. Und solche aperiodischen signale traten erst mit der Rechentechnik vermehrt auf. Die (Klassische) Radio-/Fernsehtechnik herrschte bis in die Sechsziger vor, also war bis dahin ein Scope mit Handsynchronisierung auf einen Träger, eichton ausreichend. https://www.youtube.com/watch?v=PQQZlSyF2-0 Scopes für Rechentechnik wurden erst mit Vebreitung der Mikrocontroller (bspw. Homecomputer der frühen Achtziger) nötig. Für frühe Mainframetechnik genügten die Fähigkeiten eines Textronic 545 (75 Röhren): https://youtu.be/0hCYCjRaRr0?t=58 https://www.welt-der-alten-radios.de/ausstellung-messen-detail-1677.html > Die Scopes mit Sync waren die (relativ) billigen für die Werkstatt und > die großen und schweren mit Trigger waren für Laborbetrieb. das 545 galt als Laborscope, wobei der Übergang zwischen Labor und Werkstatt doch eher fliessend ist. In einer Werkstatt/Produktion legt man die Testpunkte eben so das man auch mit einem 'Wald-Wiesen-Scope' 'hinkommt'. https://www.youtube.com/watch?v=lxQS58t39_U
> ein Scope mit Handsynchronisierung
Das ist nun Unfug. Ein Saegezahngenerator laesst sich relativ
einfach auf ein externes Signal synchronisieren.
Die "Hand" hat da wenig zu tun. Ein getriggertes Scope
haette da auch noch einen "Holdoff". Wenn die Periodizitaet
zu wuenschen uebrig laesst, kann man damit den Trigger
"warten" lassen.
Und auch die geaeusserte Vermutung dass digitale Rechentechnik
der Haupttreiber war. Es gab und gibt genuegend analoge
Schaltungen die aperiodische Signale erzeugen und verarbeiten.
Z.B. Echolote, ...
Die digitale Rechentechnik hat eher die Entwicklung und
den Bau von "Digitizing Scopes" vorangetrieben.
Mit einem reinen Trigger ist man da naemlich sonst ziemlich
machtlos.
Richtig ist, dass man fuer die Beurteilung der Signalformen
in Rundfunk- und Fernsehtechnik mit einem synchronisierbaren
Saegezahn hinreichend gut bedient war.
Das Oszi vom TO hat ja sogar extra Einstellungen des
"Kippgenerators" fuer B(ild) und Z(eile).
Schon mit dem Farbfernsehen hat sich das geaendert.
Nicht zuletzt ist ein Trigger eine Komfortfunktion eines
analogen Scopes. Und wer will schon auf Komfort verzichten...
Triggerung war nach dem Buch von Heinz Richter, das ich hab, ( Hilfsbuch der Kathodenstrahl-Oszillographie ) auch in der A.B.Z., der F.B.Z. und der E.B.Z. bei besseren Röhrengeräten schon vorhanden. Nur bei Werkstatt-Service-Oszilloskoen meist nicht. mfg
> auch in der A.B.Z., der F.B.Z. und der E.B.Z.
Das hast du jetzt aber nett geschrieben :).
Das Standardwerk in der S.B.Z. war vom Herrn Czech
"Oszillografenmesstechnik". Das habe ich vor vielen
Jahren wohl auch mal gelesen, aber ob in dem schon
"getriggert" wurde, koennte ich heute nicht mehr sagen.
Das Sioskop, das muesste das EO1/76 gewesen sein,
kam wohl Anfang der 70er Jahre auf den Markt.
3 dB Grenzfrequenz waren bescheidene 5 MHz.
Geraete die etwas "schwierig" in der Triggerung waren,
benutzten Tunneldioden. Die hatten fuer die Einstellung
des Biasstroms einen extra Regler der recht feihfuehlig
bedient werden wollte.
Nun waren die Schaltungen von freilaufenden Sägezahngeneratoren viel einfacher als die fremdgesteuerten Generatoren, die man ja zum Triggern braucht. Der EO 1/71 war auch ein Service-Oszillograf und hatte "nur" Syncronisation. Trotzdem wars ein geiles Gerät, außer der EZ81-Gleichrichterröhre und dem 150 Volt Stabi hatte der außer der Bildröhre nur ECC85 drinne. "Atombombensicher" mit geilen Keramik-Röhrenfassungen, die sich heut mit ihren Keramikstützpunkten genial zum Basteln eignen. mfg
> von freilaufenden Sägezahngeneratoren
Die waren eben nicht freilaufend.
Sondern wurden synchronisiert. Bei diesen Saegezahngeneratoren
aenderte sich sogar die Amplitude bei der Synchronisation.
Und von den ECC85 steckten auch mehrere in einem EO1/71.
Wie gesagt, mein Onkel hatte fuer eine bessere Luftzirkulation
sogar die linke Seitenwand entfernt.
Da sollte man sein Patschhaendchen aber nicht hineinstecken.
So ein Sioskop wurde sogar noch waermer, und haette eine
gute Heizung abgegeben.
Wars nicht die rechte Seitenwand, von Vorn gesehen? Da waren nämlich außer der Reihe ECC85 auch noch der Stabi und die EZ81... ;-P mfg
> Wars nicht die rechte Seitenwand, von Vorn gesehen?
Hmm, moeglicherweise. Aber mein fotografisches Gedaechtnis sagt
es war die Linke. Es fiel naemlich das Fensterlicht auf das Geraet
und dessen entbloesste linke Seite
Warum auch immer. Es war der Onkel der sie abgeschraubt hat.
Hallo, ein Gesellen- oder Meisterstück scheint mir eher unwahrscheinlich. Ich tippe - nach optischen Merkmalen bewertet - auf eine 0-Serien-Fertigung der Firma Arthur Klemt. Arthur Klemt (Genialer Erfinder und Vater der Echolette). Ehemaliger Firmensitz in Orsching bei München.
> Ich tippe - nach optischen Merkmalen bewertet - auf eine > 0-Serien-Fertigung der Firma Arthur Klemt. > Arthur Klemt (Genialer Erfinder und Vater der Echolette). > Ehemaliger Firmensitz in Orsching bei München. Interessanter Hinweis, Ähnlichkeiten im Aufbau sind im Vergleich zur Echolette durchaus gegeben: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Echolette_M40.jpg, wenn aber Hammerschlag und andere Merkmale damals (50er) verbreitet gewesen sein sollten hilft die 'Optik' nur bedingt weiter. Der Arthur Klemt soll auch Messgeräte gebaut und vertrieben haben, wahrscheinlich hatt er eher Geräte gebaut die er selber in seiner Werkstatt gebraucht/benutzt hätte. Daraus kann man jetzt die Frage ableiten, ob das gezeigte Messgerät zum Aufbau der Echolette und Ähnlichem (Audio-equipment) geeignet war. Welches Equipment hat man damals zur Konstruktion/Produktion von Hallgeräten benutzt/benötigt? https://www.radiomuseum.org/dsp_hersteller_detail.cfm?company_id=8530 https://de.wikipedia.org/wiki/Echolette PS: Der Firmensitz wird aber mit Olching und nicht mit Orsching angegeben. Tippfühler? Ergänzung: Da ein weiteres Messgerät (Wobbelgenerator) bei dem eine Abstammung aus dem Hause Klemt vermutet wird: https://www.welt-der-alten-radios.de/ausstellung-messen-detail-1256.html Sieht IMHO auch "Knopftechnisch" sehr ähnlich aus.
> Welches Equipment hat man damals zur Konstruktion/Produktion von > Hallgeräten benutzt/benötigt? Das "Multimeter" der Zeit hiess "Vielfachmessgeraet" und war ein spannbandgelagertes Drehspulmesswerk mit ein paar Widerstaenden und (Selen/Ge-)Dioden drumherum. Statt 10 Mohm Eingangswiderstand gab es 20 kOhm/V, 33 kOhm/V und die besseren: 100 kOhm/V. Ausrechnen musst es du jetzt selber. Andere Eigennamen dafuer waren z.B. Multizet. Dazu gesellte sich ein "Schwebungssummer". Eine Art Sinusgenerator der zwei HF-Signale zu einem NF-Sinus mischte. Ein Roehrenvoltmeter mit hohem Eingangswiderstand (>= 10 MOhm) wurde auch in Roehrenschaltungen gelegentlich gebraucht. Z.B zur Messung der Schirmgitterspannung von Pentoden. Mit einem HF-Tastkopf konnte man auch HF-Spannungen messen Nicht fehlen durfte auch ein NF-Roehrenvoltmeter zur Messung niedriger NF-Spannungen. Das sollte eigentlich fuer die Konstruktion, den Musterbau und die Fertigung von "Echomaschinen" reichen. Edith: > Daraus kann man jetzt die Frage > ableiten, ob das gezeigte Messgerät zum Aufbau der Echolette und > Ähnlichem (Audio-equipment) geeignet war. Die intendierte Verwendung war wohl eher die Fernsehreparaturwerkstatt. Siehe die B und Z des "Kippgenerators". Aber ein Oszi ist ein Oszi ist ein Oszi und weiss nicht woher sein Signal kommt. Es ist ihm also egal.
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Motopick schrieb: > Das "Multimeter" der Zeit hiess "Vielfachmessgeraet" und war > ein spannbandgelagertes Drehspulmesswerk mit ein paar Widerstaenden > und (Selen/Ge-)Dioden drumherum. Am Anfang auch noch Kupferoxydul Gleichrichter, Spitzname Maikäfer.
Motopick schrieb: >> Welches Equipment hat man damals zur Konstruktion/Produktion von >> Hallgeräten benutzt/benötigt? > Das "Multimeter" der Zeit hiess "Vielfachmessgeraet" > Dazu gesellte sich ein "Schwebungssummer". Eine Art Sinusgenerator > der zwei HF-Signale zu einem NF-Sinus mischte. > Nicht fehlen durfte auch ein NF-Roehrenvoltmeter zur Messung > niedriger NF-Spannungen. > > Das sollte eigentlich fuer die Konstruktion, den Musterbau und > die Fertigung von "Echomaschinen" reichen. Naja, sich war auch das "Gehör" ein wichtiges Messmittel bei solchen Audio-Gerätschaften. Und wenn man sich nicht auf vermutetet Gleichartigkeit der verschiedenen "Gehöre" der Belegschaft verlassen wollte und reproduzierbare Ergebnisse erreichen musste, scheint mir ein Scope für den Audiobereich mit dem man die dort üblichen (Echo-) Laufzeiten ablesen konnte, erforderlich. Nach weitere Recherche war Audio wohl nicht die einzige "Spielwiese" der genannten Werkstatt, da gabs auch Fernsehequipment: https://www.radiomuseum.org/r/klemt2_universal_fernseh_servic.html#pic-tabs-1
Motopick schrieb: > Das "Multimeter" der Zeit hiess "Vielfachmessgeraet" und war > ein spannbandgelagertes Drehspulmesswerk Spannbandlager kamen erst später auf, lange Zeit waren spitzengelagerte Drehspulmesswerke der Standard. Auch mit 50 µA Endausschlag ("20 kΩ/V"), spannbandgelagerte gab es bis hinab zu 10 µA.
> Am Anfang auch noch Kupferoxydul Gleichrichter, Spitzname Maikäfer. Ja, die sehen auch tatsaechlich so aus! Wie ein grosser Maikaefer :). > auch das "Gehör" ein wichtiges Messmittel Wer es sich leisten konnte, hatte auch einen "Frequenzzeiger". Ein Geraet das auf einem Messinstrument die anliegende Frequenz anzeigte. Sehr praktisch! Hoerte nur leider schon bei 100 kHz auf. Das es fuer Klirrfaktormessungen natuerlich auch "Sperrfilter" gab, muss man sicher auch noch erwaehnen. Das fiel aber in die Rubrik "Zubehoer". > Spannbandlager kamen erst später auf Ich will ja nicht streiten, aber empfindliche Messwerke benutzten das eigentlich schon immer. > lange Zeit waren spitzengelagerte > Drehspulmesswerke der Standard. Damit kann man nur (Mess-)Geraete bauen, wo man vorher an der Scheibe des Instrumentes "anklopfen" muss, um den richtigen Wert ablesen zu koennen.
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Motopick schrieb: > Damit kann man nur (Mess-)Geraete bauen, wo man vorher an der > Scheibe des Instrumentes "anklopfen" muss, um den richtigen > Wert ablesen zu koennen. Nur, weil du nur solche kennst, heißt das nicht, dass sie alle so schlecht waren. ;-) Kurze Literraturrecherche bringt, dass Spannbandlager etwa in den 1960er Jahren aufkamen. Die Messempfindlichkeit ist ja weniger das Problem bei Spitzenlagern, sondern vor allem die Wiederholgenauigkeit der Messung (inklusive des Nullpunkts).
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Bearbeitet durch Moderator
> Nur, weil du nur solche kennst, heißt das nicht, dass sie alle so > schlecht waren. ;-) Alle die ich kenne sind/waren so schlecht. > scheint mir ein > Scope für den Audiobereich mit dem man die dort üblichen (Echo-) > Laufzeiten ablesen konnte, erforderlich. Das scheint auch nur so. Damalige Oszilloskope waren nicht kalibriert. Fuer genaue Spannungs- und Frequenzmessungen musste man erst mit einem (AC-)Spannungs/Frequenznormal kalibrieren. Oder Lissajousfiguren und aehndliches benutzen.
Motopick schrieb: >> Nur, weil du nur solche kennst, heißt das nicht, dass sie alle so >> schlecht waren. ;-) > > Alle die ich kenne sind/waren so schlecht. OK, ich habe solche auch kennen gelernt, aber auch bessere. ;-) Selbst die einfachen Panel-Messgeräte hier in der Kiste sind nicht so, dass man erst dran herum klopfen muss. > Fuer genaue Spannungs- und Frequenzmessungen musste man erst > mit einem (AC-)Spannungs/Frequenznormal kalibrieren. Für eine Spannungsmessung kann man ja auch gegen Gleichspannung vergleichen. Das Eingangsbild hat ein "Eichen" mit einem Pfeil nach unten. Irgendein Knopf zum Reindrücken, oder was ist damit gemeint?
Jörg W. schrieb: > Das Eingangsbild hat ein "Eichen" mit einem Pfeil nach unten. Irgendein > Knopf zum Reindrücken, oder was ist damit gemeint? Ich vermute, da sich "Eichen" direkt unter dem Focus Drehschalter befindet, das damit gemeint ist, das beim 'Eichen' per eingespeisten Referenz-Rechteck sich der Focus-Dreher am li.u. Anschlag befinden muß. > Damalige Oszilloskope waren nicht kalibriert. > Fuer genaue Spannungs- und Frequenzmessungen musste man erst > mit einem (AC-)Spannungs/Frequenznormal kalibrieren. > Oder Lissajousfiguren und aehndliches benutzen. Davon gehe ich für die damaligen Geräte aus, das (aufgeätzte) Raster ist nicht kalibriert, der Vergleich erfolgt über Referenzsignale. Und oft hatte das scope einen halbwegs (für Probeabgleich) brauchbaren(?) Rechteck-Referenzgenerator (1 kHz 5V PP an Board).
> Für eine Spannungsmessung kann man ja auch gegen Gleichspannung > vergleichen. Auch falsch. Von teuren Laborgeraeten abgesehen, waren die Verstaerker nur AC-gekoppelt. Man benutzte z.B. "polarisierte Relais" als "Zerhacker" um entsprechende (AC-)Kalibrierspannungen zu erzeugen. > hatte das scope einen halbwegs (für Probeabgleich) brauchbaren(?) > Rechteck-Referenzgenerator Wohl eher nicht. Man koennte auch: Ganz bestimmt nicht sagen. "Richtige" Laborgeraete vllt schon eher. Deswegen gab es ja sogenannte "Markengeneratoren". Und wenn es sowas gehabt haette, waere es auch nur ein Schaetzgenerator gewesen. Das hoechste der Gefuehle waere eine separate Wicklung auf dem Netztrafo, die eine "Kalibrierspannung" von 50 Hz bereitstellt. Als Sinus natuerlich und mit der Netzspannung schwankend.
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Dieses Gerät wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit als Abschlußarbeit (Meisterprüfung) - im Rahmen der Meisterausbildung zum Rundfunkmechaniker - an der damaligen Meisterschule in Karlsruhe hergestellt. Bj. ca. 1950 - 1960. Viele Grüße
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Mein HM107 hat eine PL259 Buchse aber es gab auch die Version mit Bananen Buchsen. Die Dinger sind von 1963. Leider hab ich das Oszilloskop nicht mehr das ich 1969 zum 7ten Geburtstag bekam. Etwa 110cm tief, 65cm Hoch und 45cm Breit, eine mehr als 1cm dicke Filterscheibe und die am längsten Nachleuchtende Röhre der damaligen Welt. Dazu jede Menge Röhren darin. Hat Blaupunkt damals in der Entwicklung gehabt und mein Vater hat es dann einem Kollegen abgeschwatzt, der es schon etwas länger als Fußbank benutzte. Das Dinge hatte wenige Mhz Bandbreite war aber der Hit für mich als Zwerg. Daneben gab es noch einen echten Zweikanal Eigenbau meines Vaters, bis ich mir den ersten eigenen Hameg nach der Lehrzeit gekauft habe. Auch das gibt es leider nicht mehr. Jetzt sind mir neben dem HM107 noch ein HungChang OS-635 und ein HM1507-3 zugelaufen zum spielen hab ich inzwischen den LeCroy Wavejet 354 den HDS2202S und den Fnirsi 1013D mfG Michael
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