Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Grundsätzliche Frage zu LEDs in Gartensolarleuchten


von Armin (pdaladin)


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Hallo, wir haben drei Billig-Solarleuchten gekauft, von denen bei zweien 
mittlerweile die LEDs definitiv kaputt sind, was mit einem Multimeter 
gemessen wurde. Die Lampen werden mit jeweils einem 1.2 V NiMh Akku 
bespeist. Sind das gewöhnliche warm-weisse LEDs mit 20mA oder gibt es 
mittlerweile spezielle LEDs, die für Spannungen so um 1,2 V ausgelegt 
sind? Normale LEDs brauchen ja eine fast doppelt so hohe Spannung.
Andere LEDs habe ich bis jetzt nirgendwo finden können.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Die Spannung wird intern erhöht durch ein YX.... und einer 
Induktivität...

Mit dem Multimeter kannst Du keine Led messen...

Eine Led mit einer Flußspannung von 1,2 V gibt es nicht...

: Bearbeitet durch User
von Georg M. (g_m)


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von H. H. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Eine Led mit einer Flußspannung von 1,2 V gibt es nicht...

Natürlich gibt es die, nur ist das Licht ehr nicht sichtbar.

von Mani W. (e-doc)


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Ich weiß, IR-Leds, die scheiden aber aus bei Gartensolarleuchten...

von Armin (pdaladin)


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… danke für die schnellen Antworten!
Sorry, habe mich sehr schlecht ausgedrückt in meinem Eröffnungspost, 
aber es wurde ja verstanden, was ich meinte.

Habe es jetzt kapiert, dass und wie die Spannung erhöht wird. Dann kann 
ich ja die defekten LEDs mit gewöhnlichen „sparsamen“ LEDs ersetzen; 
kann geschlossen werden.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Armin schrieb:
>gibt es mittlerweile spezielle LEDs, die für Spannungen
>so um 1,2 V ausgelegt sind? Normale LEDs brauchen ja eine
>fast doppelt so hohe Spannung.

Eine Sperrschwingerschaltung transformiert hoch,
so wie im Link "von Georg M." erklärt.
Eine Sperrschwingerschaltung verhält sich wie eine
Konstantstromschaltung. Deshalb funktioniert es
auch, obwohl die Flussspannung der LED größer als 1,2V
ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Armin schrieb:
> Sind das gewöhnliche warm-weisse LEDs mit 20mA

Ja, oder kaltweiss.

Aber ich denke, die Reparatur lohnt nicht, der Rest geht auch gleich 
kaputt.

Das ist produzierte Wegwerfware die niemand wirklich braucht.

von Harald A. (embedded)


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Wenn Du Spaß daran hast suche Dir bei Aliexpress/ebay etc. eine LED in 
passender Bauform. Die vorgelagerte Schaltung wird dafür sorgen, dass es 
funktioniert. Farb- und Helligkeitsabweichungen wirst Du bei Teiltausch 
akzeptieren müssen.

von Klaus H. (hildek)


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Armin schrieb:
> die LEDs definitiv kaputt
Es wurde ja schon gesagt, dass man die nicht einfach mit dem Multimeter 
messen kann.
Ich hatte vor Jahren auch einige dieser Leuchten gekauft. Einige Jahre 
laufen die schon. Dann gibt es Ausfälle wegen dem Schalter (Korrosion), 
dem Akku oder auch dem Wandler-IC.
Die LEDs sind alle noch intakt und werden anderweitig verwendet.

von Armin (pdaladin)


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Michael B. schrieb:
> Armin schrieb:
>> Sind das gewöhnliche warm-weisse LEDs mit 20mA
>
> Ja, oder kaltweiss.
>
> Aber ich denke, die Reparatur lohnt nicht, der Rest geht auch gleich
> kaputt.
>
> Das ist produzierte Wegwerfware die niemand wirklich braucht.

Ja, da magst du recht haben! Man sollte sowas gar nicht kaufen, aber 
meine Frau hat das angeschleppt. Wenn es nur wenige Ct-Beträge ausmacht, 
dann repariere ich sowas, wegschmeißen täte mir ein wenig weh - besser 
gar nicht kaufen. Danke für die Antwort!

von Karl B. (gustav)


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Schau mal hier:
Beitrag "RGB LED mit Chip drin Typenbezeichnung gesucht"

Brauche hier keinen Widerstand, mit der Drossel kann der Strom in
Durchlassrichtung bestimmt werden.
Bei mir: 5 mA bei 470 µH, ca. 35 mA bei 100 µH.
Übrigens:
So funktionierts:
http://www.bromba.com/exele/ee210521.htm

Das sind aber die kleineren.
Die haben auch sowas als Bausatz:

verkauf@wolfi-e-shop.de

ciao
gustav

BTW:
Summt auch schön im Langwellenradio so bei 120 kHz, je nach Farbe.
Ist also ein rudimentärer Schaltwandler

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (thombde)


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Michael B. schrieb:
> Aber ich denke, die Reparatur lohnt nicht, der Rest geht auch gleich
> kaputt.
>
> Das ist produzierte Wegwerfware die niemand wirklich braucht.

Lebensverlängernd bei diesen Billigleuchten ist
Plastikspray,
Richtig vollsabbern
Und diesen blöden Ein/Aus-Schalter den keiner benötigt einfach 
überbrücken.

Ich habe mal ein Leuchte komplett mit Kerzenwachs vergossen.
Hat sehr lange funktioniert.
Aber wenn man eine Arbeitsstunde investieren muß, mache ich lieber
eine Überstunde bei meinem Arbeitgeber.
Dann kann ich einige (viele)  neue Solarlampen kaufen.
Ist dann aber nicht nachhaltig.

von Tim D. (Gast)


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Armin schrieb:
> Hallo, wir haben drei Billig-Solarleuchten gekauft, von denen bei zweien
> mittlerweile die LEDs definitiv kaputt sind, was mit einem Multimeter
> gemessen wurde. Die Lampen werden mit jeweils einem 1.2 V NiMh Akku
> bespeist. Sind das gewöhnliche warm-weisse LEDs mit 20mA oder gibt es
> mittlerweile spezielle LEDs, die für Spannungen so um 1,2 V ausgelegt
> sind? Normale LEDs brauchen ja eine fast doppelt so hohe Spannung.
> Andere LEDs habe ich bis jetzt nirgendwo finden können.

Wirklich die LEDs kaputt? Da geht eigentlich alles kaputt, aber eine 
kaputte LED hatte ich noch nie, außer die Beine waren abgerostet.

Bei den ganz billigen Leuchten werden die meist mit 1,5mA betrieben. 
Durch ändern der Drossel kannst du den Strom und die Helligkeit erhöhen 
(und damit die Leuchtdauer verringern).

Tipp: Schmeiß die "Strawhat" LEDs raus und ersetze sie durch ultrahelle 
klare 5mm-Leds und lasse sie etwas weiter rausstehen. Trotz den 
kleineren Abstrahlwinkels wirkt die Lampe nun deutlich heller. Noch ein 
Reflektor unten rein wirkt Wunder. Siehe hier: 
Beitrag "Re: Welche NiMH Akkus (AA) taugen für Solarleuchten?"

von Armin (pdaladin)


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Ja, die LEDs waren wirklich hinüber. Habe sie an eine Gleichstromqualle 
mit drangehangen und mit einem Bauteiltester geprüft. Definitiv kaputt. 
Hab jetzt 3 mm klare LEDs mit 20mA reingelötet, die ich vor vielen 
Jahren mal gekauft habe, weil ich ein paar Carrera-Autos mit Licht 
ausstatten wollte. Die Lampen leuchten wieder, aber ein klein wenig 
dunkler.

von Tim D. (Gast)


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Armin schrieb:
> Gleichstromqualle

Kein Wunder, dass sie nicht geleuchtet haben ;-)

Aber Spaß beiseite, ich hoffe du meinst wirklich Stromquelle und nicht 
Spannungsquelle. Wenn du die LED an einem normalen Netzteil testen 
willst, brauchst du einen Vorwiderstand, abhängig von der eingestellten 
Spannung. Du kannst nicht einfach die Spannung an deinem Netzteil auf 
die vom Verkäufer angegebene Flussspannung einstellen.

Hier ist es erklärt:
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0201111.htm
(Abschnitt: Warum wird ein Vorwiderstand benötigt?)

Bei deiner Solarleuchte brauchst du keinen Vorwiderstand. Das ist eine 
andere Funktionsweise, da wird der Strom durch die Schaltung begrenzt.

> Hab jetzt 3 mm klare LEDs mit 20mA reingelötet

Es gibt keine LEDs "mit 20mA", nur welche die je nach Typ bis zu 20mA 
oder mehr vertragen. Wenn du den Strom mal nachmisst, wirst du sehen, 
dass bei deiner Solarleuchte nicht mal annähernd 20mA durch deine LED 
fließen, egal welche du rein lötest.

Aber da ich nicht weiß um welche Leuchte es sich handelt, hast du mal 
ein Foto oder einen Link? Würde mich wirklich interessieren, was das für 
eine Leuchte ist.

Noch mal zu deinem Eingangspost:

> Die Lampen werden mit jeweils einem 1.2 V NiMh Akku
> bespeist. Sind das gewöhnliche warm-weisse LEDs mit 20mA oder gibt es
> mittlerweile spezielle LEDs, die für Spannungen so um 1,2 V ausgelegt
> sind? Normale LEDs brauchen ja eine fast doppelt so hohe Spannung.
> Andere LEDs habe ich bis jetzt nirgendwo finden können.

Stark vereinfacht ausgedrückt: Ab der vom Hersteller angegebenen 
Flussspannung deiner LED fließt Strom durch die LED, der wie erwähnt 
begrenzt werden muss. Da aus dem Akku nur 1,2V kommen, erzeugt die 
Schaltung in deiner Solarleuchte die benötigtes Spannung und begrenzt 
ebenso den Strom.

Wenn die LED angeschlossen ist, misst du vielleicht 3,2V. Wenn du die 
LED abklemmst, kannst du im Leerlauf durchaus bis zu 60V messen, mit 
einem 1,2V Akku.

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> BTW:
> Summt auch schön im Langwellenradio so bei 120 kHz, je nach Farbe.
> Ist also ein rudimentärer Schaltwandler

Habe nochmal ohne IC getestet.
Es brummt auch, wenn LED direkt an Gleichspannungsquelle angeschlossen 
wird.
Die RGB-Wechselfarben-LED arbeitet nicht an 1,2V.
Habe 2 Akkus in Reihe geschaltet (also 2,4 V). Dann leuchtet sie und 
wechselt Farben.
Die PWM-Frequenz ist im Radio zu hören.
Aber nur, wenn man LED direkt an die Ferritantenne hält.
Der Spannungswandler macht eben Step-Up, damit man mit einer 1,2V 
Akkuzelle auskommt. Der ist aber für die LW-Einstreuung nicht alleine 
ursächlich, was ich zuerst vermutete.
Abgesehen davon eben als Störquelle absolut vernachlässigbar. Bei der 
einen mickrigen LED bestimmt. Wie es bei "dickeren" LEDs aussieht, weiß 
ich nicht. Aber sie hängen ja nicht am Stromnetz und können so 
"Störungen" auch nicht fortleiten.

ciao
gustav

von Armin (pdaladin)


Angehängte Dateien:

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> Es gibt keine LEDs "mit 20mA", nur welche die je nach Typ bis zu 20mA
> oder mehr vertragen. Wenn du den Strom mal nachmisst, wirst du sehen,
> dass bei deiner Solarleuchte nicht mal annähernd 20mA durch deine LED
> fließen, egal welche du rein lötest.
> Aber da ich nicht weiß um welche Leuchte es sich handelt, hast du mal
> ein Foto oder einen Link? Würde mich wirklich interessieren, was das für
> eine Leuchte ist.

Hallo Tim, anbei Fotos der Solarleuchte ohne die kugelartige Abdeckung. 
Bin nicht vom Fach, deswegen habe ich bei den richtigen Begriffen 
danebengegriffen. Bitte hier um Nachsicht! Danke an alle für die 
ausführlichen Antworten, die ich sehr zu schätzen weiß.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Armin schrieb:
> ohne die kugelartige Abdeckung

Wieso hat die denn die LED auf derselben Seite wie die Solarmodule, soll 
die etwa Nachts in den Himmel strahlen ? Wie idiotisch, normal ist Solar 
oben und Licht nach unten.

von H. H. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Armin schrieb:
>> ohne die kugelartige Abdeckung
>
> Wieso hat die denn die LED auf derselben Seite wie die Solarmodule, soll
> die etwa Nachts in den Himmel strahlen ? Wie idiotisch, normal ist Solar
> oben und Licht nach unten.

Orientierungslicht.

von Georg M. (g_m)


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: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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H. H. schrieb:
> Orientierungslicht

Orientierungslosigkeitslicht.

Wenn man mal annimmt, dass sie wie in Georgs Beitrag sind, dann ist das 
Licht heller als der danebenliegende Weg. Man erkennt also den Weg NOCH 
SCHLECHTER weil man durch die unsäglich blöde Lampenkonstruktion 
geblendet wird, zumindest die Augen die Dunkeladaptierung verlieren.

von H. H. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> geblendet wird

Wenn man Nachtvogel ist...

von Martin L. (makersting)


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Dass die LEDs bei den Dingern kaputt gehen, kann ich bestätigen.
Ich ersetze sie mit warmweißen 5mm mit mattem Gehäuse. Z. B. :
https://a.aliexpress.com/_EHnffpF

Dann, ganz wichtig, gleich die Induktivität durch eine mit 330uH 
ersetzen. Ist noch hell genug und nuckelt den Akku nicht so schnell 
leer.
https://a.aliexpress.com/_Ew1n2lr

Ansonsten wurde schon Richtiges zum Überbrücken des Schalters und 
Korrosionsschutz der Platine geschrieben. Das gammelt sonst nach ~1 
Jahr. Dann noch gut Polfett auf die Akkuhalterkontakte. Und am besten 
unten ins Plastikgehäuse noch etliche 1,5mm Löcher zum 
Wasserablauf/Belüftung bohren. Dann halten die Lampen viele Jahre.

Irgendwann korrodieren manchmal die Solarzellenanschlüsse durch. 2V 
Solarzellen ähnlicher Bauform gibts im 5er Pack beim Chinamann.

Ja, ich kann auch schlecht wegwerfen, und ja, diese Biester spornen 
meinen Ehrgeiz (Mensch contra Chinakrempel) an.

: Bearbeitet durch User
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