Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was ist das für ein Bauteil?


von Joni (jonquil)


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Hallo,

auf einer Platine habe ich ein mir unbekanntes Bauteil gefunden, siehe 
Foto. Es hat die Abmessung von ca. 8,5 x 3 mm, Höhe ca. 1,8 mm.

Es sind mehrere davon vorhanden, bei einigen messe ich Durchgang bei 
andern unendlichen Widerstand. Das kann aber auch durch die weitere 
Schaltung bedingt sein.

Vielleicht weiß ja jemand, was das ist.

Grüße
Joni

: Verschoben durch Moderator
von Harald K. (kirnbichler)


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Sieht aus wie eine Induktivität, dazu passt aber nicht der von Dir 
angegebene "unendliche" Widerstand.

Kondensatoren gibt es in der Bauform auch, die sind aber üblicherweise 
bräunlich.

Offenbar ist das irgendeine Leistungeelektronik (erkennt man an den 
fetten FETs von Infineon), mach doch mal ein etwas weniger stark 
beschnittenes Bild, so daß man erkennen kann, wer die FETs ansteuert.

Wo drin steckt die Platine?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Es gibt so zum verwechseln ähnlich aussehende Varistoren und Polyfuses.

von H. H. (Gast)


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Joni schrieb:
> 8,5 x 3 mm

Ich messe da ehr 5x2mm, also SMD 2008. Und das sind wohl MLCC.

Die MOSFETs sind ja 3,3x3,3mm groß.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sieht irgendwie so aus wie der dort in der Mitte:
- https://passive-components.eu/smd-inductors/

: Bearbeitet durch Moderator
von Joni (jonquil)


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Habe jetzt auch etwas gesucht und das hier gefunden:
https://www.reichelt.de/emv-ferrit-enstoerfilter-smd-100-ohm-100-mhz-bead-smd-002-p105530.html

Das ist ein SMD-Entstörfilter. Da ist aber eine Impedanz von 100 Ohm 
angegeben, das passt nicht zum gemessenen Durchgang mit 0,x Ohm.

Andererseits könnten die Filter ohne Durchgang (unendlicher Widerstand) 
einfach durchgebrannt sein.

Die Platine steuert einen kleinen Motor, der auf dem Foto gezeigte 
Schaltungsteil mit dem unbekannten Bauteil liegt in der Nähe des 
Motoranschlusses. Die rechteckigen ICs sind Leistungstransistoren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Joni schrieb:
> Habe jetzt auch etwas gesucht und das hier gefunden:
> 
https://www.reichelt.de/emv-ferrit-enstoerfilter-smd-100-ohm-100-mhz-bead-smd-002-p105530.html
Das ist aber ein anderes Gehäuse und nicht das Bauteil aus dem Foto.

von Michael B. (laberkopp)


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von Stefan K. (stk)


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Joni schrieb:
> Da ist aber eine Impedanz von 100 Ohm
> angegeben, das passt nicht zum gemessenen Durchgang mit 0,x Ohm.

Das ist die Impedanz bei einer hohen Frequenz, bei dem von dir 
angegebenen Bauteil bei 100 MHz. Der Gleichstromwiderstand ist sehr viel 
niedriger, bei deinem Bauteil max. 15 mOhm.

von Joni (jonquil)


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Dann könnte das ja tatsächlich so ein Entstörferrit sein. Zum Testen 
könnten ich die Bauteile mit unendlichem Widerstand mit Fädeldraht 
überbrücken und sehen, ob der Motor dann wieder läuft.

von Max H. (nilsp)


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Von der Farbe sieht es für mich wie ein Murata SMD Ferrit der BLM 
Baureihe aus. Die haben diesen speziellen Grauton.

von Joni (jonquil)


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Also, die Vermutung, dass es ein Ferrit ist, war offenbar richtig:

Ich habe die beiden Bauteile ohne Durchgang mit Fädeldraht überbrückt 
und siehe, der Motor läuft.

Jetzt werde ich Ferrite mit passender Abmessung kaufen und diese 
einbauen. Ich hoffe, dass die tatsächlichen Bauteilwerte für die 
Funktion nicht besonders relevant sind und mein WLAN nach dem Tausch 
noch funktioniert.

Danke euch für alles Tipps!

Grüße
Joni

von H. H. (Gast)


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Joni schrieb:
> Also, die Vermutung, dass es ein Ferrit ist, war offenbar richtig:

Hätte man auch mit einem Magneten feststellen können.

von Joni (jonquil)


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Guter Tipp, danke! Habe es gerade ausprobiert, die Teile sind 
tatsächlich magnetisch.

von Harald K. (kirnbichler)


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Joni schrieb:
> Ich hoffe, dass die tatsächlichen Bauteilwerte für die
> Funktion nicht besonders relevant sind

Äh, nein. Das werden sie schon sein. Induktivität und Strombelastbarkeit 
sind hier nicht irrelevant.

Warum willst Du die Dinger eigentlich ersetzen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Joni schrieb:
> Jetzt werde ich Ferrite mit passender Abmessung kaufen
Ich würde (wenn ich kein Induktivitätsmessgerät, sondern nur ein 
Multimeter hätte) welche mit passenden Abmessungen und vor allem: 
passendem Widerstand(!) nehmen.

Und zur Not erkennbar mit dickem Draht bewickelte SMD-Induktivitäten 
drauflöten. Solche Multilayer-Induktivitäten wie die Murata BLM sind da 
sehr wahrscheinlich die falsche Wahl.

- 
https://electronics.stackexchange.com/questions/337796/difference-between-multi-layer-chip-inductor-and-high-frequency-chip-inductor

: Bearbeitet durch Moderator
von Daniel S. (supernova01)


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Harald K. schrieb:
> Warum willst Du die Dinger eigentlich ersetzen?

Ich finde es naheliegend sie zu ersetzen wenn sie hochohmig sind...

Joni schrieb:
> bei einigen messe ich Durchgang bei
> andern unendlichen Widerstand

Joni schrieb:
> Ich habe die beiden Bauteile ohne Durchgang mit Fädeldraht überbrückt
> und siehe, der Motor läuft.

Warum sollte er die defekten Bauteile nicht ersetzen?

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Dennis S. schrieb:
> Ich finde es naheliegend sie zu ersetzen wenn sie hochohmig sind...

Wenn sie es wirklich sind. Aber wir wissen: Wer misst, misst mist.

von Heinrich K. (minrich)


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Joni schrieb:
> Ich habe die beiden Bauteile ohne Durchgang mit Fädeldraht überbrückt
> und siehe, der Motor läuft.

Joni schrieb:
> Guter Tipp, danke! Habe es gerade ausprobiert, die Teile sind
> tatsächlich magnetisch.

von Daniel S. (supernova01)


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Harald K. schrieb:
> Wenn sie es wirklich sind. Aber wir wissen: Wer misst, misst mist.

A) ist es schon eher unwahrscheinlich ein Bauteil in einer bestehenden 
Schaltung als hochohmig zu messen, als es als niederohmig falsch zu 
messen. Ein hochohmiges Bauteil, welches niederohmig geworden ist, wird 
durch weiteres drum herum selten noch hochohmiger...

B) wenn man es dann überbrückt und der Verbraucher wieder funktioniert, 
ist das ja keine weitere Messung ...

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