Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärker verdrahtung - welcher Draht


von Robert A. (rangermayr)


Lesenswert?

Hallo forum,

ich muss einen 20W Verstärker in einem Gehäuse verdrahten/umbauen.
Was für einen Draht oder Litze nehme ich dafür?
Vor der Endstufe sollten 0,8mm reichen, aber was nach der Endstufe?
Z.B. der Draht zu den Ausgangsbuchsen.
Sollte ich für alles vor der Endstufe geschirmte Leitungen nehmen, 
obwohl es im Gehäuse ist?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

mach doch mal ein Foto von deinem Kandidaten. Vielleicht kann mann dann 
genaueres sagen

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Robert A. schrieb:
> Vor der Endstufe sollten 0,8mm reichen, aber was nach der Endstufe?

Da reichen auch 0,8mm².
Außer man kann in das Gehäuse reinsehen, dann schaut das natürlich blöd 
aus, wenn nur 0.8mm² zu den Klemmen führen, und nach den Klemmen dann 
2.5mm² zu den Lautsprechern.


Zum Nachrechnen: 20cm 0.8mm² Kupfer haben ~0.004 Ohm, dasselbe in 2.5mm² 
~0.001 Ohm.
Beides vernachlässigbar gering.

Robert A. schrieb:
> Sollte ich für alles vor der Endstufe geschirmte Leitungen nehmen,
> obwohl es im Gehäuse ist?

Macht Sinn, vor allem wenn der Verstärker (Class-D) selber Störungen 
aussendet.
Und sinnvolle Masse-Verlegung (Sternpunkt) ist auch wichtig.

: Bearbeitet durch User
von Robert A. (rangermayr)


Lesenswert?

Εrnst B. schrieb:
> Da reichen auch 0,8mm².

0,8mm waren schon richtig, sind dann etwa 0,5mm²

Dann werde ich mal alles vor dme Verstärker mit geschirmten Leitungen 
verlegen. Reinschauen kann man nicht, wäre aber auch egal.
Muss erstmal nur funktionieren.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Robert A. schrieb:
> ich muss einen 20W Verstärker in einem Gehäuse verdrahten/umbauen.
> Was für einen Draht oder Litze nehme ich dafür

Was du da hast. 20W sind nicht viel, bei 12V z.B. nicht mal 2A, und 
deine 1.5mm2 Hausinstallation schafft 16A, als Einzeldraht frei hängend 
in der Luft sogar 25A, es reicht 0.14mm2 Modellbahnlitze oder 
Klingeldraht.

Du kannst Starrdraht nehmen, denn im Gehäuse bewegt sich nichts, du 
kannst auch Litze nehmen wenn du deren Enden nicht lötest, sondern 
vercrimpst oder schraubst. Die Lautsprecherleitung braucht nicht 
geschirmt werden, deren Signale sind kräftig genug, aber die 
Eingangsleitung / Leitung zum/vom Lautstärkeregler sollte geschirmt 
sein, denn deren Störungen werden verstärkt, am wichtigsten ist aber die 
brummfreie Sternverdrahtung der Bezugsmasse. Denn das blödeste ist ein 
Verstärker der schwingt.

von Michi S. (mista_s)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Du kannst Starrdraht nehmen, denn im Gehäuse bewegt sich
> nichts,

Genau so ist es.

> du kannst auch Litze nehmen wenn du deren Enden nicht lötest,

Befürchtest Du, die Litze könnte im Gehäuse - im Gegensatz zum 
Starrdraht - Purzelbäume schlagen oder welches Problem siehst Du da bei 
Lötverbindungen?

von Herbert Z. (herbertz)


Lesenswert?

0,5m2 sollten reichen,da fließt doch relativ wenig Strom. An einem 
meiner DC- Elekro Motore sind auch nur 0,75m2 dran die etwas 15cm lang 
sind. Selbst bei Strömen von über 25 A konnte ich keinen Spannungsabfall 
messen. Das Kriterium ist die Länge. 0,5m2 passt schon für deine 20 Watt 
NF.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Michi S. schrieb:
> welches Problem siehst Du da bei Lötverbindungen?

Das übliche: das Flussmittel kriecht die Litze hoch und die Litzendrähte 
sind so fein, dass das Flussmittel sie mit den Jahren durchfrisst, dann 
fällt das Kabel ab.

Noch schlimmer wenn etwas wackelt: dann bricht der Draht am Übergang von 
verlötet zu Litze weil die Kraft jeden Litzendraht einzeln bricht.

von Herbert Z. (herbertz)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Noch schlimmer wenn etwas wackelt: dann bricht der Draht am Übergang von
> verlötet zu Litze weil die Kraft jeden Litzendraht einzeln bricht.

Eigenen Erfahrungen beim löten von Litzen gebe ich gerne weiter.Litze 
ist nicht gleich Litze. Bevor jemand so wie ich die Idee hat 
Flachbandkabel in einzelne Stränge zu zerlegen und die zum verdrahten zu 
nutzen möge er meine Zeilen lesen.
Flachbandkabel die zum verpressen gemacht sind werden beim anlöten nicht 
lange halten.Da reichen fünf verbiegungen über 90 Grad und schon war es 
das. Der Litzenaufbau und die Kupfer Härte sind bei Flachbandkabel zum 
verpresssen anders als es die Litzen zum anlöten sind und auch sein 
müssen. Nachdem ich das bemerkt habe musste ich eine komplette 
Verdrahtung neu machen.
Beim entfernen des Schrumpfschlauches an den Potis zb.sind mir dann auch 
schon die Litzen abgebrochen... noch ehe ich sie ablöten konnte. Ich 
mache das nie wieder! Ps: Litzen aus Flachbandkabel sind auch schlecht 
ab zu isolieren. Die Isolierung ist wohl für das verquetschen mit diesen 
Leisten optimiert.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.