Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Alu Anschlusspole verbinden


von M. E. (engelhard)


Lesenswert?

Aktuell gibt es hier 21700 Zellen zum sehr attraktiven Preis:

https://eu.nkon.nl/rechargeable/li-ion/21700-20700-size/samsung-inr21700-33j-3270mah-3-2a.html

Damit könnte man sich sehr günstige Akkupacks bauen. Der Haken, und 
deshalb vmtl. der niedrige Preis: der Pluspol ist aus Alu, der Minuspol 
aus dem üblichen punktschweißbaren Metall.

Die Frage ist jetzt: wie bekommt man die in Serie verbunden? Nur durch 
Batteriehalterungen mit Federkontakt? Oder ginge es selbst da nicht, 
weil am Kontakt ein galvanisches Element entsteht und außerdem die 
Aluoxidschicht an der Oberfläche zu schlechten Kontakt bietet? 
Punktschweißen mit den üblichen Nickelblechen scheint keine haltbaren 
Verbindungen zu erzeugen.

Wo und wie werden solche Zellen wohl normal verbaut? Für irgendetwas 
müssen die ja hergestellt worden sein. Oder hat da der Lehrling ein 
Blech aus dem falschen Werkstoff eingelegt in der Fertigung und jetzt 
versuchen sie, den Ausschuss doch nohc irgendwie zu verkaufen? :-)

von M. E. (engelhard)


Lesenswert?

Hmm... Niemand eine Idee? Mir fällt irgendwie nur Bonden ein, aber zu 
einer solchen Maschine habe ich keinen Zugang.

von Daniel S. (stokmar)


Lesenswert?

Verzinnen? Es gibt z.b. von Klauke verzinnte Alu Kabelschuhe für 
trockenen Übergang von Alu auf Kupfer wenn ich das richtig verstanden 
haben. Dazu noch Kontaktfett und gut. Für eine Feste Verbindung im 
Privatbereich würde mir das ausreichen. Der preis ist ja wirklich sehr 
gut. 50stk für 75 euro in Tx und DPD...

Gruß

von Daniel S. (stokmar)


Lesenswert?

https://www.klauke.com/de/de/al-und-cu-richtig-verbinden


und dann recht mittig der Abschnitt:

"Weiterhin besteht die Möglichkeit verzinnte Aluminiumkabelschuhe 
einzusetzen. Diese Lösung sollte nur in ständig trockenen Räumen 
Anwendung finden, da auch schon kleine Beschädigungen der Zinnschicht 
ausreichen, um die Kontaktkorrosion in Gang zu bringen."

von M. E. (engelhard)


Lesenswert?

Und wenn man es dann verzinnt hat, lässt es sich punktschweißen, um sie 
wie gewohnt mit Nickelblechen zu verbinden?

Wenn man die daraus gebauten Akkus als Speicher für Strom aus der 
eigenen Photovoltaikanlage nutzt, braucht man nicht mal die 
Mehrwertsteuer bezahlen und kommt auf 83 €/kWh reinen Zellenpreis und 
sogar mit Markenzellen. Das wäre echt unschlagbar.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Da ja offenbar so einige damit klarkommen, solche Dinger zu löten:

Alu zu löten ist durchaus möglich.
Mit 'nem Fett abdecken, darunter frei kratzen und dann löten.

Ob Du die aber wirklich löten willst überlasse ich Dir.

von M. E. (engelhard)


Lesenswert?

Löten würde ich gerne vermeiden. Ich sehe mich da nicht in der Lage 
einschätzen zu können, was da im Inneren der Zelle passiert. Ich kann 
den Lötprozess ja von Hand nicht so gleichmäßig hin bekommen, dass ich 
immer sicher sein kann, die Zellen intern nicht zu schädigen. Außerdem 
habe ich ja keine Angabe, wie viel Wärme in welcher Zeit an die Pole 
kommen darf, ohne die Zellen zu schädigen.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Wo steht denn da, dass der Pluspol aus Alu ist?

Alu wird galvanisch schon ewig erst mal stromlos zinkatiert, bevors in 
der Galvanik mit dem gewünschten Metall beschichtet wird. Diese 
Zinkschicht lässt sich so wie massives Zink löten.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Wo steht denn da, dass der Pluspol aus Alu ist?

link aufrufen, strg+f

"alu"

und schon findet man das

von M. E. (engelhard)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Wo steht denn da, dass der Pluspol aus Alu ist?

Wenn man welche in den Warenkorb legen will, muss man bestätigen, dass 
man das zur Kenntnis genommen hat, dass es aus Alu ist. Auch in den 
Bewertungen des Produkts wird darüber diskutiert.

> Alu wird galvanisch schon ewig erst mal stromlos zinkatiert, bevors in
> der Galvanik mit dem gewünschten Metall beschichtet wird. Diese
> Zinkschicht lässt sich so wie massives Zink löten.

Löten würde ich wie gesagt sehr ungern.

von Bernd M. (bernte_one)


Lesenswert?

Einfach mal die Bewertung lesen:
They can be spot welded using 0.1mm nickel plated steel. I'm using a 
"Schmidt-Instrumente UIP-1000" with 1.3 ms / 500 W ~ for the positive 
aluminium capped side and 0.4 ms / 250 W for the negative side.

ich denke die Dinger sind gleich ratz fatz ausverkauft
 werde mir gleich mal einen Karton bestellen

von M. E. (engelhard)


Lesenswert?

Ja dass sie geschweißt werden können, haben ja auch andere gesagt und 
man kann sie ja auch mit angeschweißten Fahnen bestellen. Die halten 
aber halt nicht gut, was besonders für mobile Anwendungen dann keine 
gute Idee ist.

Aktuell sind noch über 10.000 Stück auf Lager, glaube nicht, dass die so 
schnell weg gehen.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Ich wollte weder welche kaufen, noch in den WK legen, noch interessieren 
mich dabei die Bewertungen. Generell finde ich die technischen Daten 
jetzt nicht sonderlich gut. Die 35H ausm gleichen Stall haben ähnliche 
Daten bei nur 18650 Grösse, sind zwar teurer aber das macht, wenn man 
nen bestehenden Akku ersetzen will nichts aus. Übrigens, löten beim 
Pluspol ist in der Regel unschädlich, weil das bloss ne aufgesetzte 
Kappe ist, die häufig auch noch einen absichtlich erhöhten thermischen 
Widerstand hat, weil dort mehrere Löcher eingestanzt sind.

von Michi S. (mista_s)


Lesenswert?

M. E. schrieb:
> man kann sie ja auch mit angeschweißten Fahnen bestellen.

Dann mach das doch.

> Die halten aber halt nicht gut,

Sagt wer?


> was besonders für mobile Anwendungen dann keine
> gute Idee ist.

Wolltest Du doch gar nicht?

M. E. schrieb:
> Wenn man die daraus gebauten Akkus als Speicher für Strom
> aus der eigenen Photovoltaikanlage nutzt


M. E. schrieb:
> Punktschweißen mit den üblichen Nickelblechen scheint
> keine haltbaren Verbindungen zu erzeugen.

Hmm... zum Thema Punktschweißen Alu hat mir Google u.a. folgendes 
erzählt: daß die Probleme eine Folge des vglw. geringen Widerstands und 
der guten Wärmeleitfähigkeit von Alu sind; daß es aber prinzipiell 
trotzdem klappt, weil der Schmelzpunkt doch deutlich unter dem von Cu 
liegt, aber man sehr deutlich höhere Stromstärke (2-3 fach) verwenden 
sollte und sich die Elektroden relativ schnell abnutzen.

Das klingt für mich alles schlüssig und logisch nachvollziehbar, 
allerdings ist eben Alu nicht gleich Alu und Legierungen haben u.a. auch 
deutlichen Einfluss auf den Schmelzpunkt; insofern wird Dir hier kaum 
jemand mit Sicherheit sagen können wie guts mit genau dem Alu der Akkus 
klappt.

von M. E. (engelhard)


Lesenswert?

Klar gibt's welche mit besserer Energiedichte. Aber die kosten dann halt 
auch mal eben das Dreifache pro kWh.

So pauschal würde ich mich das nicht behaupten trauen, dass Löten auf 
dem Pluspol nicht schädlich ist. Besonders bei dieser Zelle scheint die 
Kappe ja recht massiv zu sein, was das Risiko erhöht, dass zu viel Wärme 
nach innen geleitet wird.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Kommt immer aufs Gerät an, mit nem 20W Lötkolben, der allein schon ne 
gefühlte Viertelstunde braucht, um Löttemperatur zu erreichen teile ich 
deine Bedenken durchaus. Dafür sollte man schon einen kräftigen schnell 
aufheizenden Kolben benutzen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.