Ich hatte letztens das Vergnügen mit einer Metcal MFR1351 zu arbeiten. https://de.farnell.com/metcal/mfr-1351/l-t-entl-tsystem-interne-pumpe/dp/1909695 Es ist schon etwas komisch keinerlei Temperatur Feedback zu haben. Ich hatte einmal das Problem das nach 20 Sekunden immer noch keine Lötung möglich war. Warum weiß ich aber noch nicht, wahrscheinlich wurde sie aus dem Schlafmodus nicht wach oder es dauert wirklich so lange aus dem Stand bis die Spitze warm wird. Wie sind eure Erfahrungen dazu, hat schonmal jemand das Aufheizverhalten (Dauer Überschwinger usw...) mit Messmitteln aufgenommen. Hab mir interessehalber mal das Patent dazu angesehen, da hier immer wieder von 13,xx MHz gesprochen wird, das war anscheinend nur die Frequenz einer völlig anderen Induktivheizanwendung damit kam es aber aufgrund des starken Skineffekt zu einer ungenügend tiefen Durchdringung der Lötspitze, das Herabsetzen auf etwa 450kHz brachte eine um Faktor 6 tiefere Durchdringung. Die 13,xx MHz scheinen also nur noch Marketing zu sein. Die tatsächliche Frequenz liegt bei ca. 450kHz. Das Patent scheint auch seit 2012 abgelaufen zu sein, anscheinend gibt es aber nur Metcal und Thermaltronics die darauf setzten.
Ich habe eine alte reparierte MX500. Die Spitze ist meist warm genug zum Löten auf dem Weg vom Stand bis hin zur Leiterplatte. Sind bestimmt nicht mehr als 2s. Es lötet sich sehr angenehm damit. Nur sind die Spitzen sehr teuer und umständlich zu bekommen. Sonst ein traumhaftes Lötgerät. Ich habe auch eine ältere 455khz Metcal. Die funktioniert nicht ganz so gut wie die 13.56Mhz Version. Das Heizen um auf Temperatur zu kommen dauert aber deutlich etwas länger. Ich habe versuchshalber eine eigene Lötspitze aus einer alten Metcal-kartusche und eigener Induktionswicklung gebastelt und hat ganz gut funktioniert. Für tägliche Arbeiten hat sich bei mir die Hakko FX-888D sehr bewährt. Die Spitze hält ewig und der Lötgriffel ist sehr angenehm. Für filigrane SMD Arbeiten dient dann noch eine uralte AD-2200 von JBC mit T220 Lötgriffel. Diese finde ich ergonomisch auch sehr gut und heizt sehr schnell. Kauf aber im Fall der Fälle lieber eine JBC vor einer Metcal. Hat aus praktischen Gründen mehr Sinn. Die Metcal finde ich ein bisschen zu exotisch.
:
Bearbeitet durch User
Ich selbst benutzte JBC privat. War jetzt das erste mal mit der Metcal, habe aber inzwischen auch entdeckt das das ein Fehler in der Firmware wäre das Sie manchmal schlafen bleibt.
Thomas O. schrieb: > Ich selbst benutzte JBC privat. War jetzt das erste mal mit der > Metcal, > habe aber inzwischen auch entdeckt das das ein Fehler in der Firmware > wäre das Sie manchmal schlafen bleibt. Meine MX500 hat keine digitale Steuerung. Bei mir sitzt ein Magnet in der Halterung der den Curie Effekt der Spitzenlegierung beeinflußt und die Hitze dadurch sehr reduziert. Vielleicht lässt sich die FW auffrischen. Im Falle eines Kaufes würde ich wie gesagt die JBC der Metcal vorziehen. Auch deswegen, daß die Temperatur bei der Metcal nur durch Spitzenwechsel zu bewerkstelligen ist.
Gerhard O. schrieb: > Meine MX500 hat keine digitale Steuerung. Bei mir sitzt ein Magnet in > der Halterung der den Curie Effekt der Spitzenlegierung beeinflußt und > die Hitze dadurch sehr reduziert. Ich dachte immer, das wäre das Funktionsprinzip der alten "Magnastat"- Lötkolben von Weller.
Harald W. schrieb: > Gerhard O. schrieb: > >> Meine MX500 hat keine digitale Steuerung. Bei mir sitzt ein Magnet in >> der Halterung der den Curie Effekt der Spitzenlegierung beeinflußt und >> die Hitze dadurch sehr reduziert. > > Ich dachte immer, das wäre das Funktionsprinzip der alten "Magnastat"- > Lötkolben von Weller. Ist auch sehr ähnlich. Wenn bei der Metcal die Curie Temperatur in der Spitze überschritten wird, entsteht an der 13.56MHz PA eine starke Fehlanpassung, so daß die Induktionsleistung drastisch reduziert wird. Ist im Prinzip dem des Magnastaten gleich. Nur daß beim Weller halt konventionell mit Netzfrequenz geschaltet wird. Bei der Metcal geschieht das durch HF-Magie:-)
:
Bearbeitet durch User
Ich vermute das die Magnastat Teile eher ein Bimetall hatten. Bei der Metcal geschieht dies nach dem Indunktionsprinzip ab einer bestimmten Temp verliert das Material seine Ferromagnetischen Eigenschaften (Curie Effekt) wodurch das heizen unterbrochen wird, es gibt also keinen Temperatursensor und Regelung mehr das macht die Spitze alleine. Fraglich warum die Geräte dann so teuer sind. Sind ja eigentlich nur Schaltnetzteil mit höherer Frequenz.
Also meine Vermutung war falsch bei der Magnastat wird ebenfalls durch den Verlust der Ferromagnetischen Eigenschaften abgeschaltet (wie wenn ein Relais stromlos geschaltet wird). Bei der Metcal wird eben die HF kontaktlos unterbrochen.
:
Bearbeitet durch User
Thomas O. schrieb: > Ich vermute das die Magnastat Teile eher ein Bimetall hatten. Bei > der > Metcal geschieht dies nach dem Indunktionsprinzip ab einer bestimmten > Temp verliert das Material seine Ferromagnetischen Eigenschaften (Curie > Effekt) wodurch das heizen unterbrochen wird, es gibt also keinen > Temperatursensor und Regelung mehr das macht die Spitze alleine. > Fraglich warum die Geräte dann so teuer sind. Sind ja eigentlich nur > Schaltnetzteil mit höherer Frequenz. Thomas, das mit dem Bimetall, stimmt nicht. Die Magnastatspitze hat am Ende einen speziellen Legierten Knopf der bei Erreichen einer bestimmten Curie Temperatur, je nach Spitzennummer, dann schlagartig unmagnetisch wird. Das Innere des Lötkolbenheizers ist hohl und wird vom Magnastaten Baugruppe und Schalter ausgefüllt. Dieser Magnet wird durch den Spitzenknopf normalerweise angezogen und schließt die Schaltkontakte. Dieser Schalter am anderen Ende ist mit einem Stössel am Magneten befestigt der bei Unterbrechung des magnetischen Flusses dadurch lose wird und die Schaltkontakte öffnet. Dieser Magnet bewegt sich also ruckartig je nach Zustand des Spitzenkopfes um 1-2mm hin und her. Sobald die Curie Temperatur unterschritten wird, verbindet sich der Magnet wieder mit dem Ende der Spitze und drückt den Stössel zu den Schaltkontakten und schließt wieder den Kontakt zum Wiederaufwärmen der Spitze. Ich finde das Prinzip eigentlich genial (einfach). Die Temperaturkonstanz ist gar nicht so schlecht. Wenn Du dir eine Magnastat Lötspitze genau ansiehst, erkennst Du, daß ein kleiner Metalpfropfen mit einer Nummer hinten angekrimpt ist. Dieser Pfropfen ist so legiert, daß er eine bestimmte definierte Curie Temperatur aufweist die mit Spitzennummer im Einklang ist. Eine "7" steht für 700 Grad Fahrenheit. Über der Curie Temperatur wird dieser Pfropfen dann schlagartig unmagnetisch. Das bewirkt wie vorher beschrieben, daß sich der Magnatstatbaugruppen Magnet hin und her schieben kann. Die Federkraft der Kontakte bewirkt, daß der Magnet leicht vom Pfropfen angezogen werden kann. Natürlich kann der Magnastat wegen des schlechten Spitze auf Heizungsübergang nicht mit JBC direkt geheizten Spitzen konkurieren. In meiner Jugend in den 70ern war der Magnastat für mich ein "High-Tech" Lötgerät. Dank Fortschritt vermag es JBC durch Direktheizung noch viel besser. Ich hoffe das war nicht zu langatmig. Jedenfalls verstehe ich so die Arbeitsweise des Magnastaten. Für mich ist der Magnastat eine brilliante Ingenieur Meisterleistung einer früheren Ära.
Thomas O. schrieb: > Also meine Vermutung war falsch bei der Magnastat wird ebenfalls > durch > den Verlust der Ferromagnetischen Eigenschaften abgeschaltet (wie wenn > ein Relais stromlos geschaltet wird). Bei der Metcal wird eben die HF > kontaktlos unterbrochen. Das ist technisch nicht ganz zutreffend. Bei der Metcal wird der Leistungsumsatz durch Fehlanpassung stark beeinflußt. Von Schalten kann hier also nur bildlich die Rede sein. Unter der Curie Temperatur ist die Induktionsspule mit dem Leistungsverstärker gut angepasst. Darüber wird die Energie zur Leistungsstufe reflektiert. Ist also eine Art elektronisches Schalten.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.