Forum: PC Hard- und Software Schneider Euro PC wiederbeleben, Monitorausgang?


von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Eigentlich wollte ich ihn gar nicht haben, aber er lag auf dem Weg zur 
Arbeit auf einem kleinen Sperrmüllhäufchen. Irgendwie hatte ich Mitleid, 
inzwischen sind die Teile selten geworden und fast zu schade zum 
wegwerfen. Zu Hause gab es eine Bestandsaufnahme und erst mal eine 
Reinigung, die Akkus laufen natürlich in dem Alter aus und hinterlassen 
ihre Spuren.
Die Leiterplatte sieht wieder ganz passabel aus, der ISA-Slot ist auch 
wieder schick geworden. Ein NiMh Akku hat sich auch noch gefunden.

Nun die Probleme: kein Netzteil, kein Monitor. Beim Netzteil konnte ich 
mir mit einen Eigenbau behelfen, aber der Monitor Herkules Grafik, 
CGA-Monitor, da hab ich nichts passendes da.

Ich will den PC eigentlich gar nicht behalten, meinetwegen kann sich ein 
Sammler den hinstellen, aber ich würde wenigstens gerne mal sehen ob der 
läuft. Ein Versuch mit einem Adapter CGA>Scart hat nicht funktioniert. 
Der TV meinte nur kein Signal.

Gibt es irgendeine einfache Lösung / Adapter um ein Bildsignal auf etwas 
modernere Geräte anzuzeigen? Also eine einfache Bastellösung, Geld 
wollte ich da nicht investieren.

Mal der Ist stand, der PC gibt Pieptöne von sich und mit dem Oszi sehe 
ich Signale bei den RRG Ausgängen am Monitorausgang. Dazu gibt es noch 
ein paar Bilder von dem Teil.

von Motopick (motopick)


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Der Euro-AT(!) konnte auf seinem Videoausgang verschiedene Normen
ausgeben. Was beim Euro-PC(XT!) da der Default ist, weiss ich nicht.

Aber er wird sicher auch verschiedene Videomodi koennen.
Der Euro-AT konnte bis zu 800x600 als Super-EGA.

Ganz ohne Herkulesfernseher :) oder ein Multisync mit EGA-Eingang
wird dir da nicht viel gelingen.
Du koenntest hoechstens eine 8 bit VGA in den Slot stecken...

von (prx) A. K. (prx)


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Zunächst müsste man wohl feststellen, ob überhaupt ein Signal rauskommt. 
Und welches. Ein Oszi könnte dabei helfen.

> Herkules Grafik, CGA-Monitor

Die haben verschiedene Parameter. Die CGA war für TV-Signal gebaut. 
Herkules war eine Erweiterung des Monochromen Display-Adapters mit 
völlig anderen Parametern. Der Sync-Bereich späterer Monitore fing oft 
erst bei VGA-Parametern an, konnte dann weder CGA noch MDA.

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (Gast)


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Der hat "Herkules" finde ich aber besser als CGA:-)
Das auf dem Foto ist der 8088, XT

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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(prx) A. K. schrieb:
> Zunächst müsste man wohl feststellen, ob überhaupt ein Signal rauskommt.
> Und welches. Ein Oszi könnte dabei helfen.

Ich habe mal kurz das Oszi rangehalten, bei den Pins 3,4,5 (RGB) kommt 
ein Signal. Channel 2 und 4 zeigen das, derr Platz an der Buchse war zu 
knapp für alle Prüfspitzen daher nur zwei Signale.
Am Pin8 der Buchse (Hsync?) ist das Signal was im Channel 1 dargestellt 
wird.

von Max H. (nilsp)


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Hab mal kurz geschaut:

Vom Sync Timing, was ich auf dem Scope Foto sehen kann, komme ich auf 
63.5µS, was für CGA üblich ist.

von Motopick (motopick)


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Ich musste muehselig 64 µs ( => 15625 Hz) auszaehlen.
Es kommt also irgendein CGA-Modus raus.

Schaffst du es bei deinem Oszi nicht, mal die Marken
passend zu setzen? :)

von Peter K. (Gast)


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Also hier steht was von CGA, aber alle die ich kenne, hatten damals nur 
mit einem CGA Emulator CGA nutzen können und dabei ist der HG12 Monitor 
dann auch gerne mal kaputt gegangen
https://en.wikipedia.org/wiki/Schneider_Euro_PC.

Hm, oder hatte wirklich nur niemand den benötigten CGA  Monitor? Jetzt 
werde ich langsam unsicher

von M. P. (Firma: Läuft) (mastermixer)


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von Motopick (motopick)


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> die Lösung

Durch den Einwurf von 28 Euronen?

Immerhin passt die Zeilenfrequenz ja schon mal zur deutschen
Fernsehnorm. Aber die Bildwiederholfrequenz war wohl 60 Hz.

Spochtlich & artgerecht waere eher der Aufbau eine "Adapters",
der fuer einen alten Fernseher das Synchronsignal und zumindest
ein Luminanzsignal erzeugt. R, G, B und Intensity liegen ja
als digitale Signale vor. Sparsame Naturen benutzen nur
G und Intensity.

Am allerallereinfachsten ist nach wie vor eine 8 bit VGA-Karte.
Die schaltet den internen Videoadapter naemlich einfach aus.
Dann kann man allerdings keine Platte mehr anschliessen.


Oder man holt den Herkulesfernseher aus dem Keller.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Hmmh, 28€ ist nicht viel Geld für den Adapter, allerdings will ich nicht 
investieren. Ich will den eigentlich verschenken, aber vorher hätte ich 
halt gerne gesehen ob der auch lebt. Ich muss mal wühlen, irgendwo liegt 
noch ein SW/WS Sucher von einer alten Videokamera. Möglicherweise kann 
ich da auf der Leiterplatte Signale einspeisen. ISA Grafikkarte habe ich 
leider nicht da.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du müsstest HSync und VSync ver(x)odern und invertieren und R,G, und B 
auf einen Scart Stecker legen. Das Syncsignal dann auf den Video In Pin 
des Scart.
Pegel vom Sync nicht zo gross (so etwa 0,3V) und darauf achten, das 
beide Syncsignale nach der Verschnurzelung nach unten gehen, also Sync 
Signal gegen Masse (genau andersrum als im Oszilloskop Bild von jetzt).
@mastermixer: Bitte poste uns in den Links doch nicht deine ganze 
Lebensgeschichte. Das hätte gereicht:
https://www.ebay.de/itm/403962773312

: Bearbeitet durch User
von C-hater (c-hater)


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Motopick schrieb:

> Immerhin passt die Zeilenfrequenz ja schon mal zur deutschen
> Fernsehnorm. Aber die Bildwiederholfrequenz war wohl 60 Hz.

Die allermeisten CRT-TVs mit RGB-Scart schlucken auch die 60Hz ohne zu 
zucken.

D.h.: Der Adapter für so einen TV wäre recht trivial. Entweder rein 
passiv (bei sehr gutmütigen TVs) oder maximal mit einem XOR-Gatter als 
einzigem aktiven Bestandteil.

Bei den Flatscreens oder auch schon den späten TVs der CRT-Ära (100Hz 
Geräte) ist das leider nicht mehr ganz so einfach.

Im Minumum brauch man einen "Scan-Doubler", d.h.: einen Zeilenpuffer mit 
allem Gedöhns, also PLL, ADC und DAC.

Kann man noch recht einfach selber bauen, ergibt aber keinen Sinn, da 
Wandler mit vollständigen Framebuffern für kleines Geld kaufbar sind. 
Kleineres Geld, als so ein selbstgebauter Scan-Doubler kosten würde.

von Motopick (motopick)


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> für kleines Geld kaufbar sind

Ich kann den TO schon verstehen. Fuer so ein "Fundstueck" will man
eben nicht:

> Hmmh, 28€ ist nicht viel Geld für den Adapter, allerdings will ich nicht
> investieren.

Er kann sein "Fundstueck" ja zu mir schicken. :)
Ich habe hier ein Originalnetzteil, dass ich mal fuer andere
Zwecke erworben habe und einsetze. als auch einen Multisyncmonitor
der neben VGA auch noch EGA, CGA und Herkules versteht.
Ich wuesste allerdings auch nicht, was ich mit einem XT mit
nur einem 8 bit Slot sollte...
Da muesste ich mir dann eine "Slotverlaengerung" bauen.

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Ich muss da jetzt mal Werbung machen, denn eigentlich ist das ein Fall 
für meine Kollegen vom Verein zum Erhalt klassischer Computer:
https://forum.classic-computing.de/forum/
Dort findest du sicher tatkräftige Hilfe! Je nach Wohnort findet sich 
oft sogar ein lokales Vereinstreffen, wo man mit dem Teil mal vorbei 
gehen kann.
Ich habe selbst übrigens mal einen EuroPC mit Akkuschaden auf einem 
Vereinstreffen wiederbelebt. :-)

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Erst mal Danke für eure Beiträge, mit verträglichen Aufwand wird das 
nichts. Ein Bekannter hat noch eine Dartautomat mit monochromen Monitor. 
Vielleicht kann ich den ja da mal ranstöpseln.

Wenn nicht geht er halt ungeprüft weg, ich wollte den in die Marktecke 
zum verschenken einstellen. Wenn es hier jemand gibt der den bewahren 
will, soll mir das auch recht sein.

von Sven H. (schlaub_01)


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Frank D. schrieb:
> Wenn nicht geht er halt ungeprüft weg, ich wollte den in die Marktecke
> zum verschenken einstellen.

Das ist doch hoffentlich nicht Dein Ernst. Ich habe letztens bei Ebay 
erst einen defekten Euro PC für 150 Euro mit Glück ersteigert. 
Funktionierende sind teilweise schon für über 200 Euro weggegangen. Die 
Teile sind echt selten und scheinbar auch begehrt. Falls Du Deinen 
irgendwann doch nicht mehr haben möchtest, dann kaufe ich Dir den auch 
gerne ab. Bei meinem defekten ist nämlich leider das Flexkabel von der 
Tastatur gerissen. Da eine neue Platine zu machen ist ein ziemlicher 
Aufwand, da habe ich mich noch nicht herangetraut...
Aber trotzdem, schöner Fund, hätte auch gerne so ein Glück gehabt...

Viele Grüße,
Sven.

von Motopick (motopick)


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> einen defekten Euro PC für 150 Euro
Krass.

> das Flexkabel von der Tastatur gerissen
Und in den Sand gesetzt.
Wer fuer solchen "Schrott" so viel zahlt, verdirbt nur die Preise.

Ich habe mal bei einem Thinkpad ein solches Flexkabel durch
0.2 CuL ersetzt. Das war eine recht langwierige und ausgesprochen
fummelige Arbeit. Aber zum Schluss funktionierte es wieder.
Das Flexkabel sass auch im Display und wurde mechanisch nicht
belastet.

von Harald K. (kirnbichler)


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Sven H. schrieb:
> Die Teile sind echt selten und scheinbar auch begehrt.

Selten kann ich verstehen, aber begehrt? Was macht man damit?

von Motopick (motopick)


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> Was macht man damit?

Ich hatte mal einen Bekannten, der hat damit zur damaligen Zeot mit
MS Works 1.0 seine Rechnungen geschrieben.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Ja, "zur damaligen Zeit". Aber abgesehen von sehr speziellen Zauseln 
käme niemand, aber wirklich niemand auf die Idee, das heute auch noch 
machen zu wollen.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Der PC ist jetzt vergeben, Dank an alle die mit Rat und Tat zur Seite 
standen.

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