Hallo Funkamateure und HF-Spezialisten, vor vielen Jahren hatten wir in einer Firma für Video-Funkübertragung den o.g. Verstärker als Bausatz gekauft (für "Industrieanwendungen"), der ist aber nie in Betrieb gewesen. Heute könnte ich den gut brauchen, um Störleistung in Prüflinge einzuspeisen, indem ich ihn am Ausgang des Tracking Generators anschließe. Die Frage ist jetzt, ob ich ihn breitbandig machen kann? Ich denke, aufgrund der geringen Koppelkapazitäten von 8,2pF hat der eine untere Grenzfrequenz von etwa 2GHz, jetzt nur geschätzt. Indem ich die vergrößere, könnte er doch auch tiefer runter gehen, richtig? Im speziellen bezieht sich meine Frage auf die Leiterbahnstrukturen. Kann mir jemand sagen, was das ist? Filter oder Anpassung? Und wie kann ich das analytisch simulieren? Ich habe ansatzweise Puff angesehen, die Anleitungen von Gunthard Kraus, bin aber nicht weit gekommen. Über sachkundige Hilfe würde ich mich sehr freuen! 73 schreibt man, glaube ich... Gruß Gunnar
Ich habe auch eine Endstufe aus der Zeit, damals von Uli Kafka gekauft: https://www.eisch-electronic.com/index.html Eine Ultralam-Platine gibt laut Katalog S.37 anscheinend noch: 2,3GHz Endstufe DK2DB 1008612 Pin 1,5W Pout 10Watt 22,50 € Das war damals für FM-ATV über DB0OFG. Eine Vorstufe mit CLY-5, Endstufe waren dann noch zwei MGF0905 (?) parallel. Hier abgebildet: http://www.id-elektronik.de/produkte/atv/pa/ -> PA 13 - 10 Daten zum CLY-5 und CLY-10 gibt es noch von Qorvo, die empfehlen allerdings einen Nachfolgetyp, beide "discontinued": https://store.qorvo.com/products/detail/cly5-qorvo/87192/ https://store.qorvo.com/products/detail/cly10-qorvo/306269/ Das Datenblatt zum CLY-5 enthält die S-Parameter-Tabelle nach Betrag und Phase ab 100 MHz. Zum CLY-10 muss man sich registrieren oder das alte Siemens-Datenblatt nehmen, das enthält ebenfalls S-Parameter 0,1-6 GHz: https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/45145/SIEMENS/CLY10.html Für meinen Artikel zu QO-100 habe ich hier auch Links für 2,3 GHz Endstufen gesammelt: https://www.mikrocontroller.net/articles/QO-100_der_erste_geostation%C3%A4re_Amateurfunkumsetzer#Sendeendstufe
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Na den Michael gibt's doch hoffentlich noch. Einfach mal nachfragen: Internet: www.kuhne-electronic.de
Michael hat auch 1997 einen Breitbandverstärker in den UKW-Berichten veröffentlicht, der hatte ähnliche Leitungskreise. Sollte also machbar sein. Sonst eben mit den S-Parametern simulieren, zur Not mit Smith-Diagramm. Hier noch zwei weitere 13cm-Endstufen von 1993/94, mit dem alten DOS-Programm PUFF simuliert.
Hi vielen Dank! Ich muss aber gestehen, dass mein Know-how zu HF (so jemals vorhanden) sehr eingestaubt und rostig ist. Ich habe das mal vor 30 Jahren gelernt und weiß in etwa was Smith-Chart und S-Parameter sind, bin aber weit davon entfernt, die lesen und verstehen zu können. Werde mir aber die Berichte mal durchlesen. Ein erster Blick bestätigt, was ich dachte: Der Verstärker fängt erst bei etwa 2GHz an zu leben. Gibt es denn eigentlich keine modernere Alternative zu Puff? Ich habe durchaus gesucht, aber nichts dergleichen gefunden. Dann mal versucht, Puff in einer virtuellen Maschine zum Laufen zu kriegen, aber sehr schlecht, mit falschen Zeichensätzen und elend langsam. Müsste ich dann doch tatsächlich ein altes Mainboard raussuchen und nochmal DOS6.22 installieren.... Oh jeh..
Hallo Gunnar F., da dieser Verstärker, wie so oft in diesem Frequenzbereich, für Funkamateurzwecke konzipiert wurde und frequenzbestimmende Teile durch PCB-Stripline-Technik realisiert, ist der auf das jeweilige Frequenzband ausgelegt und damit selektiv. Man kann zwar die Striplines in gewissen Grenzen durch mechanische Modifikationen (mittels Fräser/Cutter) oder durch Parall-/Serienschaltung von Kondensatoren oder Coaxleitungen verstimmen aber dies ist bestimmt aufwendiger und wird nicht zu große Bereichsveränderungen nach sich ziehen. (und meist nur in eine Richtung, nicht zu beiden Seiten). Es ist wohl einfacher mit heutigen Teilen einen breitbandigen Verstärker in dieser Leistungsklasse (1W) bis zu diesem Frequenz- Band zu realisieren. Da gibt es genug Beispiele, z.B. in den schon genannten UKW-Berichten. UKW-Berichte 1/2021 Seite 11 - Breitbandverstärker für 50 - 2500 MHz mit 1W Leistung UKW-Berichte 2/2021 Seite 103 - MMIC-Breitbandverstärker Ich hoffe diese Infos helfen Dir bei Deinem Vorhaben weiter. Markus
Ganz herzlichen Dank für die super Antworten! Ich werde mir das Programm mal ansehen und versuchen, die Stripline-Anpassung etwas zu verstehen.
>fängt erst bei etwa 2GHz an Bei Michaels Breitbandverstärker steht noch ein kleiner Punkt vor der 2, das sind 0,2 GHz oder 200 MHz. Einen Frequenzbereich von 15:1 oder fast vier Oktaven würde ich schon als breitbandig bezeichnen. Auch die 8,2 pF Koppelkondensatoren scheinen nicht zu stören. Daher vermute ich, dass in Serie dazu nur Transformationsleitungen liegen, die nicht schmalbandig sind. Man könnte die Platinendaten suchen, und die Bahnlängen und -breiten ausmessen, dann wüsste man, welchen Wellenwiderstand und elektrische Länge die haben. Im CQ/DL-Artikel steht ja das Material: Ultralam 2000 0,78mm dick (soll das wohl bedeuten). https://www.cirexx.com/wp-content/uploads/P_rogers_ultralam.pdf also Epsilon_r = 2,4...2,6 und Dicke = 0.030” (0.762mm) zur HF-Berechnungssoftware: Gunthard Kraus bietet noch den kostenlosen Download von "Ansoft Designer SV" an: https://www.gunthard-kraus.de/Ansoft%20Designer%20SV/index.html Zu Qucsstudio hat er auch schon Texte verfasst und Vorträge gehalten.
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Schmalbandige Verstaerker arbeiten mit Striplines zur Anpassung und erzielen hohe Verstaerkungen mit wenig Stufen. Falls man etwas Breitbandiges will, muss man mit weniger Verstaerkung pro Stufe auskommen und breitbandiger arbeiten. Bedaempfen und gegenkoppeln. Eine Spannungsversterkung wird bei Leistungsverstaerkern im sub GHz mit LDMOS Endstufen erreicht. Die haben eine sehr niedrige Ausgangsimpedanz. Ein Trafo mit 2:1 transformiert die Impedanz um den Faktor 4 hoch. Wie weit hoch und runter die Bandbreiten gehen weiss ich grad nicht.
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