Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie heißt der Anschluss?


von Jan B. (jan_be27)


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Hallo, ich habe an einem alten Gerät diesen Anschluss. Google Lens und 
mehrfache suchen nach dem Namen (R-Y B-Y Y) konnten mir nicht 
weiterhelfen, den richtigen Namen herauszufinden. Es sollte ein 
Videoanschluss sein und ist auf der Rückseite eines Sony-Geräts. Ich 
benötige einen Adapter von VGA out auf diesen als Input, konnte aber 
leider bisher keinen finden, da mir der Name ja nicht bekannt ist. Ich 
hoffe hier hat jemand diesen schon mal gesehen und kann mit 
weiterhelfen. VG Jan

von Peter K. (chips)


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Jan B. schrieb:
> R-Y B-Y Y

ist kein Name, sondern die Bez. für Bild-Komponentensignale

von Achim M. (minifloat)


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Jan B. schrieb:
> einem alten Gerät

Was für ein Gerät ist das denn?

Jan B. schrieb:
> Ich hoffe hier hat jemand diesen schon mal gesehen und kann mit
> weiterhelfen.

Wie sind denn die Maße vom schwarzen Innenteil? Ich habe solche 
Buchsen/Stecker schon mal in der Sportfliegerei an diversen Instrumenten 
und bei Kistler / Dr.Staiger-Mohilo Drehmomentmesswellen gesehen.

Jan B. schrieb:
> Ich benötige einen Adapter von VGA out auf diesen als Input

VGA müsste dann YPbPr liefern, ob das in selber Summationsregel wie die 
YPbPr als RCA-Buchsen läuft, ist auch fraglich.

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Jan B. schrieb:
> Google Lens und mehrfache suchen nach dem Namen (R-Y B-Y Y) konnten mir
> nicht weiterhelfen, den richtigen Namen herauszufinden

R steht für Red, B für Blue und Y für Luminance.

von Wolf17 (wolf17)


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Jan B. schrieb:
> Ich benötige einen Adapter von VGA out auf diesen als Input

3 Probleme:
1) Wie ist die Kontaktbelegung? >Servicemanual, mit Glück auch in der 
Bedienungsanleitung
2) passender Stecker.  Wahrscheinlich ist es einfacher ein paar Drähte 
zu einer neuen Buchse rauszulegen. Notfalls Pindurchmesser der Buchse 
mit Bohrerschäften ermitteln und Adapter basteln.
3) VGA hat RGB, das Gerät möchte YUV, da reichen ein paar Widerstände 
nicht aus. Falls die Quelle nicht auf das Differenzsignalformat 
umgestellt werden kann ist ein Signalkonverter nötig. google: RGB to YUV

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Achims Stecker sind Amphenol C091
https://www.amphenol-industrial.de/en/C091-M16-Circular-Connectors
aber die gibt es maximal 14-polig, keine 16.

Bei Mouser kann man nach 16-poligen Rundsteckern suchen, aber schon 
"Standard-Typen" findet 1075 verschiedene:
https://www.mouser.de/c/connectors/circular-connectors/standard-circular-connectors/standard-circular-connector/?number%20of%20positions=16%20Position&sort=pricing

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>das Gerät möchte YUV
das war noch ein Stichwort:
https://de.wikipedia.org/wiki/YUV-Farbmodell
Wobei sich die beiden Signalpaare R-Y,B-Y und U,V um zwei Faktoren 
unterscheiden, U= 0,493 *(B-Y)), V= 0,877 *(R-Y)

Nachdem analoges Video allmählich ausstirbt, wird das auch in 
Vergessenheit geraten. Es gab mehrere Videoschnittstellen:

* Alles über eine Koaxleitung, da sind acht Signale zusammengepfercht:
Helligkeit, quadraturmodulierter Farbträger, 2 Synchronimpulse plus 
Farbburst und zwei Stereo-Tonkanäle. Bezeichnung "Composite Video" oder 
"FBAS"
https://de.wikipedia.org/wiki/Composite_Video
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsignal#FBAS-Signal

* Zwei Koaxverbindungen für Helligkeit und den quadraturmodulierten 
Farbträger
Das lief z.B. über den "S-Video"-Stecker, fälschlich auch S-VHS genannt, 
ein 4-poliger Mini-DIN. https://de.wikipedia.org/wiki/S-Video
Ton und Synchronsignale müssen anscheinend, über weitere Verbindungen 
laufen, dazu sagt Wikipedia nichts.

* Drei Koaxverbindungen wie hier, Bezeichnung "Component Video", eher 
selten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Component_Video

* Vier oder fünf Koaxleitungen und mehr, oft über den 24-poligen 
SCART-Verbinder, Die Signale können unterschiedlich sein, RGB oder YUV 
oder FBAS
https://de.wikipedia.org/wiki/SCART

Aber ein 16-poliger Rundstecker scheint sehr herstellerspezifisch zu 
sein.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_video_connectors
https://pinoutguide.com/Video/
nirgends mehr als 10 pins.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Imho wurden mit solchen Steckverbindern in den 70er/80er Jahren Kameras 
mit Videorecordern verbunden.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> * Alles über eine Koaxleitung, da sind acht Signale zusammengepfercht:
> Helligkeit, quadraturmodulierter Farbträger, 2 Synchronimpulse plus
> Farbburst und zwei Stereo-Tonkanäle.
> Bezeichnung "Composite Video" oder "FBAS"

das mit den Stereo-Tonkanälen bei (F)BAS glaub ich dir nicht ;-)

von Heinrich K. (minrich)


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Jan B. schrieb:
> . Ich benötige einen Adapter von VGA out auf diesen als Input, konnte
> aber leider bisher keinen finden, da mir der Name ja nicht bekannt ist.

Die Signale an sich sind als Y-U-V bekannt, nützen Dir aber an VGA 
nichts.

Denn: VGA hat mindestens die doppelte Zeilenfrequenz (31 kHz) ggü. 
normalem "Video", statt PAL hier halt in "Komponenten" zerlegt. Der 
Eingang erwartet Videosignale mit 15,625kHz Zeilenfrequenz, 50Hz 
Bildfrequenz. VGA hat von beidem deutlich mehr.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rainer D. schrieb:
> Imho wurden mit solchen Steckverbindern in den 70er/80er Jahren Kameras
> mit Videorecordern verbunden.

Nö, da war der 10-polige 'K10' Stecker üblich - ganz selten auch mal ein 
14-poliger (der sich bei mir an einer semiprof. Panasonic Kamera 
findet). Aber dieser 16-polige bei Sony scheint was sehr seltenes zu 
sein. Abgesehen davon geht das, was der TE sich vorstellt, sowieso 
nicht, wie verschiedene Teilnehmer ja schon gepostet haben.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>das mit den Stereo-Tonkanälen bei (F)BAS

Die Tonkanäle werde in der Literatur recht stiefmütterlich behandelt. Im 
Wikiartikel zu FBAS sind sie im Spektrum dargestellt. Und 
"Fernsehtechnik ohne Ballast" (Limann/Pelka 1998 19.Auflage) zeigt sie 
in der Darstellung eines Videosignals, das aber da nicht als FBAS 
bezeichnet ist. Ich meine auch schon die Kürzel FBAST (für Ton) gesehen 
zu haben.
Damals wurde schon MPEG2 am Ende des Buches kurz dargestellt, der Anfang 
der Digitalisierung des TV. Es gab auch einen TV-Empfänger der irgendwie 
VGA auch noch beherrschte.

Um VGA in ein TV-Bild umzuwandeln gab es Konverter mit digitalem 
Bildspeicher. Aber die dürften allmählich auch aussterben.

Reichelt hat noch einen VGA -> S-Video 69,30 €:
https://www.reichelt.de/vga-auf-s-video-konverter-1080p-st-vga2vid2-p303905.html?&trstct=pos_7&nbc=1
und VGA -> Composite 139,90 € :
https://www.reichelt.de/vga-auf-composite-s-video-konverter-st-vga2vid-p246262.html?&trstct=pos_10&nbc=1

Aber das wars auch schon. Für YUV gibts das nicht.

von Heinrich K. (minrich)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Nachdem analoges Video allmählich ausstirbt, wird das auch in
> Vergessenheit geraten. Es gab mehrere Videoschnittstellen:
>
> Alles über eine Koaxleitung, da sind acht Signale zusammengepfercht:
> Helligkeit, quadraturmodulierter Farbträger, 2 Synchronimpulse plus
> Farbburst und zwei Stereo-Tonkanäle. Bezeichnung "Composite Video" oder
> "FBAS"

Ein FBAS = (F)arb(B)ild(A)ustast(S)ynchronsignal enthält nie Tonkanäle.

Erst wenn selbiges via UHF-Modulator zum Antenneneingang des Fernsehers 
geschickt wird, werden dem FBAS-Signal auf 5,5Mhz und 5,74MHz 
Tonhilfsträger zugefügt, die selber wieder FM-moduliert sind.

Dazu erhält der Modulator über separate Anschlüsse (=Eingänge) die 
Audiosignale, das FBAS enthält sie nicht.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Kann man so machen, ist aber kein Naturgesetz. Man kann auch die 
modulierten Träger zum Video addieren (Widerstand oder Filter) und das 
Gesamtsignal auf den UHF-Modulator geben.
Heute sind allerdings Kapazitätsdioden für 5,5 MHz selten geworden. Aber 
das betrifft beide Möglichkeiten.

Ich habe einige 16-polige Stecker durchgeschaut, aber dieser sechseckige 
innere Kreis ist mir nicht begegnet. Entweder fünf Ecken oder je drei 
bis fünf Stifte in einer Reihe.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7432907 wurde vom Autor gelöscht.
von Uli S. (uli12us)


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Es gab mal vor nem gefühlten halben Jhdt für Videokameras so ähnliche 
vielpolige Steckverbinder. Leider hab ich vergessen, ob die nen 
bestimmten Namen hatten, ist einfach schon zu lange her. Jedenfalls war 
da die Kamera etwa ziegelsteingross mit nem ähnlichen Gewicht, der 
Recorder eher doppelt so gross und schwer. Dazwischen das Kabel, das 
alle möglichen Signale führte.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Vielleicht helfen noch Maßangaben weiter. Es gibt mehrere 
Rundsteckerfamilien die mit "M" bezeichnet sind, M8, M12 oder M23. Das 
sind metrische Abmessungen in Millimeter. Damit lässt sich die Suche 
einschränken.
https://en.wikipedia.org/wiki/IEC_metric_screw_sized_connectors

https://www.conrad.de/de/p/lumberg-automation-2135-sr-sensor-aktor-steckverbinder-unkonfektioniert-m23-kupplung-gerade-polzahl-19-1-st-2187442.html
Der hat wenigstens ein inneres Sechseck, und entspricht eher der 
Stiftanordnung. Im Videobereich würde ich aber eher nicht metrische Maße 
erwarten.

Ist das überhaupt ein Videoeingang oder ein Ausgang? YUV könnte im 
Prinzip beides sein.

Wenn man RGB-Signale hätte, ließen die sich mit kleinem Aufwand auf YUV 
unwandeln, das wären nur drei schnelle Operationsverstärker in 
Addiererschaltung, die die drei Umrechnungen erledigen.

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