Forum: Haus & Smart Home Warmwasser Zirkulationspumpe steuern


von Ulrich B. (bbk)


Lesenswert?

Guten Tag

für ein app- und WLAN loses Rentner-Reihenhaus suche ich nach einer 
Möglichkeit, die Warmwasserzirkulationspumpe nur nach Bedarf 
einzuschalten

Man hat dort gerade eine Brauchwasserwärmepumpe eingebaut und wundert 
sich, dass die andauernd ohne Wasserentnahme nachheizt.

Ich habe bei mir im Haus das gleiche Problem mit Wärmeverlusten in der 
Zirkulation und daher das Warmwasser komplett auf Zuruf umgestellt.
Geht ja an sich einfach mit dem ganzen Fritz DECT Zeugs
(nur dass die Fritz DECT Box seit dem Energie-Erwachen noch immer nicht 
wieder lieferbar ist)


das ist aber dort keine Option, eben weil ein unelektronischer Haushalt.

ich misstraue generell Funkschaltern, hier erst recht, weil es sich um 
ein dreigeschossiges Haus mit Stahlbetondecken handelt.

in jedem Stock ist ein Telefonanschluss vorhanden, von dem ich mir zwei 
Adern stibizen könnte und da jeweils einen Taster hinpappen könnte

Also in jedem Stock ein Taster (parallelgeschaltet) und im Keller eine 
Verzögerung von ca 5 Minuten, über ein Monoflop - oder so ein Finder 
Zeitrelais und dann die Pumpe. okay. soweit so klar

NUR: wie komme ich von der Niederspannung zu den benötigten 230 Volt
hat jemand einen Vorschlag wie das VDE gemäß umzusetzen ginge?
ich möchte da sehr ungerne jemanden verbrutzeln.

Danke vorneweg
Uli

von Clemens S. (zoggl)


Lesenswert?

Alternativvorschlag:

bau einen Durchflussschalter ein.

kurz warmwasser aufdrehen und wieder ausschalten, und dann warten.
spart den Schalter, Verkabelung und funktioniert bei allen Zapfstellen.

sg

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


Lesenswert?

schau mal dort:
https://www.deutsche-vortex.de/pumpen/ondemand-modul
das haben wir zuhause

Manu muß vor der Benutzung auf einen Funktaster drücken, dann wird die 
Zirkulation eingeschaltet. Ist nicht billig, reduziert aber bei uns die 
Warmwasserkosten um fast 60%.

von Clemens S. (zoggl)


Lesenswert?

Ulrich B. schrieb:
> NUR: wie komme ich von der Niederspannung zu den benötigten 230 Volt
> hat jemand einen Vorschlag wie das VDE gemäß umzusetzen ginge?
> ich möchte da sehr ungerne jemanden verbrutzeln.

es gibt die Zeitrelais auch in Schutzkleinspannung. damit brauchst du 
nur ein 12V Netzteil.

https://docs.rs-online.com/d5de/0900766b81717adf.pdf

sg

von Ulrich B. (bbk)


Lesenswert?

@Clemens: Durchflussschalter

Danke, da war ich auch schon bei mir zu Hause

1) jeder Dödel der unbedacht den WW Hahn aufdreht triggert die Mimik

2) ging nach relativ kurzer Zeit kaputt

3) teuer, wenn man nicht selber Wasserbasteln kann

dennoch DANKE !

: Bearbeitet durch User
von Ulrich B. (bbk)


Lesenswert?

@Clemens: Zeitrelais

Danke, das Teil sieht interessant aus. Auf ein kleines Netzteil war ich 
sowieso gefasst. Ich dachte zwar an 5 Volt und ein einfaches 
USB-Netzteil aber 12V gehen natürlich genauso.

Prima!

lG
Uli

von Michael K. (tschoeatsch)


Lesenswert?

Einen Temperaturfühler nahe am Boilerauslauf. Wird Warmwasser 
aufgedreht, dann fließt heißes Wasser recht schnell daran vorbei und 
wärmt das Rohr. Diese Temperaturerhöhung triggert ein Zeitrelais, das 
die Zirkulationspumpe für kurze Zeit anwirft.

von Chris K. (kathe)


Lesenswert?

Zirkomat / Zirk 24
https://www.haus-reha-pool.de/contents/de/d150_zirkomat.html

Aber das Programm auf nur wenn benötigt umstellen.
Dann musst du nur kurz den Wasserhahn öffnen und wieder schließen, dann 
wird die Pumpe eingeschaltet und du musst nur die "gewisse" Zeit warten 
bzw die schaltet wieder ab wenn warmes Wasser durch die 
Zirkulationsleitung wieder zurück kommt. Dann kommt am Hahn warmes 
Wasser.

von Klaus H. (hildek)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:
> Einen Temperaturfühler nahe am Boilerauslauf. Wird Warmwasser
> aufgedreht, dann fließt heißes Wasser recht schnell daran vorbei und
> wärmt das Rohr. Diese Temperaturerhöhung triggert ein Zeitrelais, das
> die Zirkulationspumpe für kurze Zeit anwirft.

So habe ich das vor einigen Jahren gemacht. Nur, statt Zeitrelais wurde 
ein Tiny25, NTC am Boilerauslauf und ein SSR für die Pumpe verwendet.
Der Tiny liest alle paar Sekunden die Spannung am NTC, die Werte werden 
in einen kleinen Ringpuffer geschrieben und der aktuelle Wert mit dem 
ältesten verglichen. Wenn eine bestimmte Differenz überschritten wird, 
wird die Pumpe für eine festgelegte Dauer aktiviert. Damit ist ein 
sprunghafter Anstieg leicht detektierbar, ein langsamer Anstieg (z.B. 
auf Grund von Wärmeleitung am Rohr, im Wasser oder durch geringe 
Schwerkraftzirkulation) wird ignoriert.

Es gibt wohl auch Durchflusssensoren mit denen man triggern könnte, aber 
das müsste dann (bei mir) der Klempner installieren.

Und als Kür könnte man mit einem zweiten NTC dasselbe am Rücklauf machen 
und dann das als Ausschaltkriterium nehmen anstatt nach einer festen 
Zeit wieder abzuschalten.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Ulrich B. schrieb:
> ich misstraue generell Funkschaltern, hier erst recht, weil es sich um
> ein dreigeschossiges Haus mit Stahlbetondecken handelt.

Das gleiche Problem gibt es in Bergwerken - alles eine Frage der 
passenden Frequenz.
Wenn es sich nicht gerade um einen Bunker mit 2m Betondecken und -wänden 
handelt, hast du auch mit LoRa gute Chancen.

Hans M. schrieb:
> Ist nicht billig, reduziert aber bei uns die
> Warmwasserkosten um fast 60%.

Das legst du bei der Heizung drauf - jedenfalls im Winter ;-)

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Es ist nicht zu entnehmen, wie weit das Wasser von der Heiz- zur 
Entnahmestelle braucht.

Ich habe hier gar keine Zirkulationsanlage. Wasseraufbereitung im 
Keller, Zapfstellen im EG. Die 2,5m Leitung bis zur ersten Zapfstelle 
sind schnell warm, wenn man den Hahn aufdreht.

Und der Badewanne ist es auch Wumpe, wenn beim Einlassen erst mal 2..3 
Liter kalt kommen.

von Andrea B. (stromteam)


Lesenswert?

Ulrich B. schrieb:
> Also in jedem Stock ein Taster (parallelgeschaltet) und im Keller eine
> Verzögerung von ca 5 Minuten, über ein Monoflop - oder so ein Finder
> Zeitrelais und dann die Pumpe. okay. soweit so klar
>
> NUR: wie komme ich von der Niederspannung zu den benötigten 230 Volt
> hat jemand einen Vorschlag wie das VDE gemäß umzusetzen ginge?
> ich möchte da sehr ungerne jemanden verbrutzeln.

Die angesprochenen Finder Zeitrelais sind auch mit 12V Betriebsspannung 
und 230V Kontakt VDE gemäß erhältlich, die 12V lassen sich eventuell von 
der Klingelanlage abzwacken.

Anstatt eines Tasters würde ich eine Automatisierung bevorzugen, also 
Pumpe an wenn sich jemand im Bad befindet.

von Mnax (moriz996)


Lesenswert?

Bei kurzen leitungen braucht man keine zirkulation. Wasser 20 sek laufen 
lassen und es ist warm. Ich habe 5 bis 8m leitungslänge und das klappt, 
ist nur anfangs etwas gewöhnungsbedürftig.

WW zirkulation ist was für warmduscher :)

von Andrea B. (stromteam)


Lesenswert?

Mnax schrieb:
> Bei kurzen leitungen braucht man keine zirkulation. Wasser 20 sek laufen
> lassen und es ist warm. Ich habe 5 bis 8m leitungslänge und das klappt,
> ist nur anfangs etwas gewöhnungsbedürftig.

Beim TO geht es um ein dreigeschossiges Haus also eher 15m+ 
Leitungslänge.

Der Sinn einer Zirkulationspume ist ja ursprünglich neben dem 
Komfortgewinn das Wassersparen, Warmwasser ist sofort verfügbar.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Andrea B. schrieb:
> ...
>
> Der Sinn einer Zirkulationspume ist ja ursprünglich neben dem
> Komfortgewinn das Wassersparen, Warmwasser ist sofort verfügbar.

Ist richtig. Im Zeitalter der Spülwagen, weil zu wenig Wasser durch die 
Siele rinnt, aber teilweise überholt. Man muss heute nicht mehr um jeden 
Liter feilschen, damit die Wasserwerke dann ein paar Kubik durch den 
Kanal donnern.

Bezahlen tut man es eh, so oder so.

Heizenergie wird für aktuell noch nach tatsächlichem Verbrauch 
abgerechnet. Zumindest für nicht Fernwärmekunden. Aber das werden ja 
demnächst mehr...

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Heizenergie wird für aktuell noch nach tatsächlichem Verbrauch
> abgerechnet.

Ja, aber da zählt das kalte Wasser mit, das durch den Hahn abläuft, 
bevor es endlich warm wird. Und genau das hilft eine Zirkulationsanlage 
zu reduzieren.

Wenn die aber schlecht isoliert ist, bringt sie selbst wiederum massive 
Wärmeverluste mit sich. Das kann man selbst rausfinden, einfach bei 
laufender Zirkulationspumpe ohne Wasserentnahme am Hahn direkt an der 
Austrittstelle am Warmwasserkessel die Temperatur messen und an der 
Eintrittsstelle des Zirkulationsrücklaufs.

Die Temperaturdifferenz entspricht der Abkühlung des "ungenutzt" 
zirkulierenden Wassers, wenn dazu noch die Durchflussmenge durch die 
Zirkulatonspumpe betrachtet wird, kann man erahnen, wieviel Heizenergie 
die Zirkulation "ungenutzt" abgibt.

Ich wohne in einem größeren Wohnhaus mit knapp 30 Wohnungen, unsere 
Zirkulationsanlage hat eine Temperaturdifferenz von etwa 2.5°C (und 
keine besonders heftig pumpende Pumpe), so daß der Verlust sich in 
deutlichen Grenzen hält. Ohne funktionierende Zirkulation dauert es in 
diesem Haus in den weiter vom Warmwasserkessel entfernten Wohnungen 
durchaus über eine Minute, bis am Hahn Warmwasser ankommt (wenn man 
morgens der erste ist).

Mit Zirkulation sind es sechs Sekunden. Das ist ein nicht zu 
unterschätzender Komfortgewinn.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Wenn die aber schlecht isoliert ist, bringt sie selbst wiederum massive
> Wärmeverluste mit sich. Das kann man selbst rausfinden, einfach bei
> laufender Zirkulationspumpe ohne Wasserentnahme am Hahn direkt an der
> Austrittstelle am Warmwasserkessel die Temperatur messen und an der
> Eintrittsstelle des Zirkulationsrücklaufs.

Das ist der Punkt wo der Hund das Wasser lässt!

Der Energieverlust (monetär) ist oft deutlich höher als der 
Wasserverlust.
Man kann es ganz einfach herausfinden, so habe ich es gemacht:

Nachmittags um 15:00Uhr den WW-Speicher geladen, 160l auf 60°C. Danach 
den Brenner aus.
Bei eingeschalteter Zirkulation hat es dann abends gegen 22:00Uhr noch 
43°C und morgens 8:00Uhr noch 32°C. Gegen 15:00Uhr, kurz vor der 
erneuten Ladung dann noch 27°C.

Gleiches Prozedere ohne Zirkulation: 22:00Uhr 52°C, 8:00Uhr 45°C und 
15:00 noch 36°C.

Man könnte jetzt in Joule genau ausrechnen wie groß der Wärmeverlust 
tatsächlich ist. Ums genau zu machen, müsste dann aber über einen 
längeren Zeitraum gemessen und auch die WW-Entnahmen mitgezählt werden.

Dieser Aufwand war mir aber zu groß

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Nun, da spielen zwei Faktoren mit: Die Qualität der Wärmeisolation des 
Rohrleitungssystems und der Durchfluss, den die Zirkulationspumpe 
erzeugt.

Du müsstest Dein Experiment mit verschiedenen Leistungseinstellungen der 
Zirkulationspumpe wiederholen, um das genauer quantifizieren zu können.
Oh, und Du solltest Dir natürlich Deine Rohre mal ansehen, wenn die 
nicht mehrere Zentimeter dick isoliert sind, dann ist's Essig.

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Ich habe eine Leitung vom Bad und Klolichtschalter in den Heizkeller 
gelegt um dort die Z Pumpe anzuwerfen. Klappt wunderbar, vorausgesetzt 
man schaltet das Licht an.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Du müsstest Dein Experiment mit verschiedenen Leistungseinstellungen der
> Zirkulationspumpe wiederholen, um das genauer quantifizieren zu können.

Ich will/wollte da keine Wissenschaft draus machen und habe das unter 
unseren alltäglichen Bedingungen gemacht. Einfach um einen grobe 
Einschätzung zu bekommen. Man könnte u.U. auch eine Dissertation draus 
machen, aber soweit geht mein Interesse nicht :-)

Harald K. schrieb:
> Oh, und Du solltest Dir natürlich Deine Rohre mal ansehen, wenn die
> nicht mehrere Zentimeter dick isoliert sind, dann ist's Essig.

Die Rohre sind für mich nicht zugänglich. Ich muss die Situation so 
hinnehmen wie sie ist. Wollte nur mirselbst die Frage beantworten, lasse 
ich die Zirkulation aus, oder an.

Bin zum finalen Ergebnis gekommen, daß ich einmal am Tag WW aufbereite, 
z.B. von 15-18 Uhr und per Zeitschaltuhr von 15-16 Uhr die Zirkulation 
laufen lasse, einfach um keine stagnierende Leitung zu haben und aus 
Desinfektionsgründen.

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Man könnte u.U. auch eine Dissertation draus
> machen

Damit kann man sich natürlich begnügen. Ist dann halt blöd, wenns nur an 
einer falsch dimensionierten/eingestellten Zirkulationspumpe liegt und 
man deswegen (unnötigen) Aufwand und (unnötige) Komfortabstriche 
betreibt.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Heizenergie wird für aktuell noch nach tatsächlichem Verbrauch
>> abgerechnet.
>
> Ja, aber da zählt das kalte Wasser mit, das durch den Hahn abläuft,
> bevor es endlich warm wird. Und genau das hilft eine Zirkulationsanlage
> zu reduzieren.
>

Das ist ein Denkfehler.
Richtig ist: es läuft 1x das Leitungsvolumen warmes Wasser kalt weg. Der 
Verlust sind also 2l? Wasser und die darin aufgewendete Heizenergie.

Bei der Zirkulation geht nur die Wärme der Leitung verloren. Aber eben 
immer wieder, den ganzen Tag.

Eine Abschaltung der Zirkulation mit Reaktivierung bei Bedarf ist die 
Kombination von beiden Nachteilen, zum Vorteil die Pumpleistung 
eingespart zu haben...

> ... Wenn die aber schlecht isoliert ist, bringt sie selbst wiederum massive
> Wärmeverluste mit sich. ...
>

Die Güte der Isolierung ist ohne Zirkulation beim EFH egal, da 
unterstellt werden kann, dass die Zeitspanne zwischen den Entnahmen so 
groß ist, dass das Wasser nach der Arbeit immer kalt ist.

Es ist auch kein Wärmeverlust, weil die Wärme erst mal im Haus bleibt.

Nur bei Zirkulation ist eine gute Wärmeisolation wichtig. Sonst hat man 
eine Wandflächenheizung. Soll ja aber auch nicht verkehrt sein...

> Ich wohne in einem größeren Wohnhaus mit knapp 30 Wohnungen,

Während der Hauptnutzungsphasen ist eine Zirkulation da eigentlich 
unnötig, weil die Entnahmen das Steigrohr warm halten. Lediglich in den 
Randzeiten hat der oben Pech...

> ...
> Mit Zirkulation sind es sechs Sekunden. Das ist ein nicht zu
> unterschätzender Komfortgewinn.

Ein teuer erkaufter und völlig überschätzter Komfortgewinn.

Ohne Zirkulation habe ich die 6s in der Küche auch. An der zu füllenden 
Badewanne sind es 15s. So what?

Mein Energieaufwand pro Jahr um 80l Wasser bei 65° vorzuhalten liegen 
bei unter 0,7*365 kWh. Die 0,7 gelten für 83°C Speichertemperatur.
Zzgl der Energie für die entnommenen Mengen.
Da kommt keine noch so clevere Sparzirkulation je hin, weil schon 
alleine die Pumpe mit 15W übers Jahr mindestens 25kWh (bei 6h/Tag) 
braucht...

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> Das ist ein Denkfehler.
> Richtig ist: es läuft 1x das Leitungsvolumen warmes Wasser kalt weg.

Nein, das ist mehr als das Leitungsvolumen, denn das Wasser muss auch 
erst mal das Rohr selbst erwärmen. Und das ist nicht einmal, sondern 
bei jedem Gebrauch.

Roland E. schrieb:
> Ohne Zirkulation habe ich die 6s in der Küche auch. An der zu füllenden
> Badewanne sind es 15s. So what?

Dann ist immerhin in Deiner Installation nicht der Schwachsinn gewählt 
worden, die Warmwassererzeugung so nah wie möglich an der Badewanne zu 
halten, wie es leider viel zu oft zu sehen ist.

Warmwassererzeuger müssen so nah wie möglich an den Zapfstellen 
untergebracht werden, an denen nur kurzzeitig warmes Wasser in geringen 
Mengen benötigt wird. Badewannen können am weitesten entfernt vom 
Warmwassererzeuger untergebracht werden.

Roland E. schrieb:
> Während der Hauptnutzungsphasen ist eine Zirkulation da eigentlich
> unnötig, weil die Entnahmen das Steigrohr warm halten.

Bei einem ausreichend großen Gebäude mit ausreichend durchmischter 
Bewohnerstruktur gibt es kaum noch zu unterscheidende Nutzungsphasen. 
Das sieht im Arbeiterwohnheim ganz anders aus.

von Peter B. (ich_bins)


Lesenswert?

Bei uns ist die Zirkulationsteuerung mit in Homematic integriert. Alle 
Badtüren haben einen Kontakt, in der Küche ein Bewegungsmelder. Alarm 
aus ebenfalls, wer den ausgeschaltet hat kommt nach Hause und wird sich 
die Hände waschen.
Einmal ausgelöst wird es für 30 Minuten totgeschaltet. Bei uns haben 
sich die 300l im Winter nachts innerhalb ca. 4 Stunden abgekühlt.

von Ulrich B. (bbk)


Lesenswert?

Herzlichen Dank für alle Beiträge

nachdem es hier ins Philosophische abzudriften drohte habe ich noch fix 
einen anderen Thread aufgemacht, aufs rein Elektrische beschränkt.
Beitrag "220 V Schalten" in dem sich dann auch zügig 
eine Lösung für das Problem fand

Michael B. (laberkopp) sei Dank!
Siehe https://www.ebay.de/itm/203588444089

Und ja, ich habe nun auch gelernt, dass es 230 V sind und nicht 220V. 
Ganz toll. Danke für die Belehrung.

Ich würde übrigens ganz sicher davon ausgehen, dass über Zirkulation 
schon mehrfach promoviert wurde.

Einen Durchflussschalter hatte ich bei mir im Haus auch im Einsatz. Der 
Nachteil ist häufige Fehlbedienung, wenn einfach unbedacht irgendein 
Wasser gezapft wird. (das trifft dann in der Folge auch auf die 
Differenz-Temperatur-Geräte zu)

Generell muss man natürlich zwischen Zirkulation im EFH und MFH 
unterscheiden, weil der Gesetzgeber beim MFH ja gnadenlose Vorgaben 
wegen der Legionellen macht. Da gibt es im Grunde keine Alternative zur 
dauernden Zirkulation und bestmöglicher Isolation.

(Nach meinen zuletzt gemachten Erfahrungen würde ich im Neubau intensiv 
über elektrische Durchlauferhitzer nachdenken)

Ich muss gestehen, dass ich das Thema insgesamt ziemlich unterschätzt 
hatte. In meinem Haus taugt die Isolation der Zirkulation allem Anschein 
nach gar nicht.

Zur Veranschaulichung:
Es geht um ein RMH, BJ 84, 175 qm, gekauft 1996, Gas-ZH aus dem Baujahr 
mit einem anfänglichen Jahresverbrauch von 40 MWh. Ich habe mir das zu 
Anfang eine Weile angesehen (es war auch genug mit Windeln zu tun) aber 
da und dort schon was optimiert (Vorlauftemperaturen runter und 
Betriebszeiten nachgeregelt, zwei Heizkörper vergrößert. Ergebnis: 
30MWh) und dann 2002 eine Gasbrennwertheizung eingebaut. Direkt nach 
Einbau ging der Verbrauch runter auf ca. 22 MWh und zuletzt (okay, die 
Winter wurden auch wärmer) war ich dann glücklich bei ca. 12 MWh 
angekommen für Heizung und Warmwasser. Und das ohne Komforteinbussen.
Also 12 MWh für 175 qm inkl. Warmwasser bei richtig doll warmen Zimmern 
(22 Grad)

Zu meiner Schande: Erst nach dem elenden Überfall fiel bei mir der 
Groschen: In den Sommermonaten noch immer 30 cbm Gasverbrauch 
entsprechend rund 300 kWh. Zu meiner Schande. Ja. Das hätte man echt 
früher erkennen können. Macht also 3.6 MWh gleich 30% für warmes Wasser. 
Den Teil habe ich inzwischen durch eine Brauchwasserwärmepumpe ersetzt, 
die aktuell rund 50 kWh im Monat an Strom schlürft (also ca. 150 kWh 
Wärme) und der Strom kommt quasi gratis vom Dach, zumindest außerhalb 
des Kern-Winters.
Zugegeben, das neue Spar-Warmwasser hat definitiv nicht den Komfort – 
und auch nicht den Wumms der alten Lösung.
(Wie auch, wenn die Heizung 15 kW hat und die WP nun ohne Nachbrenner 
1.5 kW Wärmeleistung)
Bevor man eine Badewanne mal eben so füllt guckt man besser nach dem 
aktuellen Status im Speicher
Ich weiß natürlich auch, dass die Abwärme des Warmwassers ja das Haus 
mitbeheizt hat.
Insofern bin ich sehr gespannt auf das erste Gas-Jahr ohne Warmwasser 
und ob es dann wirklich - wie zu erwarten - deutlich unter 10 MWh 
werden…


Und im Rückblick ärgere ich mich über meine Ignoranz ….

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.