Hallo zusammen, Ich möchte von der Unterseite einer Fotokamera einen Abdruck mit Abformsilikon machen. Ich habe mir Abformsilikon aus zwei Komponenten besorgt, nach Anleitung 1:1 gemischt und gut durchgerührt und dann auf die Unterseite der Kamera draufgegossen und durch schwenken so verteilt, dass ca. eine 1mm dicke Schicht entstanden ist. Die Aushärtungszeit sollte 3 Stunden betragen. Das Problem: In der Mitte der Unterseite der Kamera ist Gummi und darum lackiertes Magnesium. Auf dem Metall ist das Silikon perfekt ausgehärtet, aber über dem Gummi ist es noch so flüssig wie beim Gießen. Es sind inzwischen 12 Stunden her und es scheint dort überhaupt nicht auszuhärten. Der deutlich dickere Rest im Mischbecher (10mm dick) ist komplett ausgehärtet. Woran liegt das? Habe ich das falsche Silikon? Hat jemand eine Idee?
Rainbow D. schrieb: > Habe ich das falsche Silikon? Welches Silikon hast du denn genau? Manchmal gibt es ja doch halbwegs sinnvolle Dokumentation vom Hersteller.
Ich kenne sowas von Harz 3D drucken. Wenn man die nicht zu 100% aushärtet sorgen irgendwie die Phosphor Verbindungen dafür, dass Platin vernetzte Silikone nicht aushärten viele Stellen den Druck dann für 2W ins Fenster. Hier ist's bestimmt ähnlich, dass irgendwelche Weichmacher den Vernetzungsprozess stören. Du könntest versuchen das ganze mit Moldrelease oder Vaseline zu überdecken. Oder nimm eine knetbare Silikonabformmasse die sind gefühlt nicht so anfällig oder ein Thermoplast Alla polyshape polymorph.
Genau das mit dem Phosphor wird es wohl sein, ich zitiere mal aus der FAQ von https://www.siliconesandmore.com/de/service/faq/: > Das Platin im Katalysator ist sehr empfindlich auf chemische Verunreinigung von u.a.: Phosphor, Schwefel (auch schwefelhaltige Latex Handschuhe), Zinnsalze (dies kommen in Kondensationssilikonen vor), Stickstoff, Arsen, PVC Stabilisatoren oder Epoxid Katalysatoren. Wenn der Katalysator mit einer dieser Substanzen in Verbindung gerät reagiert das Platin damit und dadurch nicht mehr ausreichend mit dem Silikon selbst. Diese Substanzen findet man u.a. in mit Schwefel ausgehärteten Gummis oder Latex, Kondensationssilikonen, verdorbenen Speiseresten oder in verschiedenen Klebstoffen.
> Woran liegt das?
Das ist normal. Silikone sind beim aushaerten EXTREM empfindlich gegen
geringste Spuren von Verunreinigungen. Dazu gehoeren auch Weichmacher
oder Trennmittel wie sie z.B beim Gummi verwendet werden.
Vanye
Vanye R. schrieb: > Das ist normal. Silikone sind beim aushaerten EXTREM empfindlich gegen > geringste Spuren von Verunreinigungen. wahrscheinlich Schwefel. https://www.smooth-on.com/support/faq/104/ sg
Clemens S. schrieb: > wahrscheinlich Schwefel. Sogar ganz sicher. Rainbow D. schrieb: > Dieses habe ich: > https://www.reschimica.com/de/silikonkautschuke/122-230-r-pro-20-flussigsilikonkautschuk-fur-formen-mittlerer-harte.html#/108-verpackung-500_gr_250_gr_a_250_gr_b Zitat: "️HINWEIS: Modelliermasse auf Schwefelbasis ist NICHT kompatibel und kann die Katalyse von R PRO-Gummis hemmen."
> Sogar ganz sicher.
Naja, irgendwelche Schwefelverbindungen stehen sicher ganz
oben auf der "ich bin boese" Liste, aber da gibt es noch
jede Menge weiteres Zeugs. Letztlich muss man es ausprobieren.
Vanye
Über dem Gummi vorher Alufolie anschmiegen, sollte das Problem zukünftig vermeiden helfen.
Blöderweise weiss man das immer erst hinterher, dass es nicht klappt, aber wärs möglich vorher ein Trennmittel draufgeben, wie mans für Abgüsse mit Epoxy bzw Polyestergiessharzen benutzt, oder ist da möglicherweise auch was drin, was Silikon nicht mag?
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