Forum: Platinen Aktueller Stand Dampfphasenlöten


von Luky S. (luky)


Lesenswert?

Ich wollte mal fragen, was es so mitte 2023 an interessanten Lösungen 
zum DIY Dampfphasenlöten mit Galden 230 gibt. Ist die simple Methode von 
z.B. Marco Reps (https://www.youtube.com/watch?v=D28uSzCs7-k&t=318s) 
brauchbar?

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Keine Lust, mir stundenlange Egobooster reinzuziehen. Und nein, VP ist 
nix für Bastler. Kauf dir so ein Infrarotdingens und gut isses. Es gibt 
heute schon brauchbare Teile, aber auch nicht für ganz umsonst. Irgendwo 
gab es hier einen Thread dazu.
BTW: der Preis für Galden ist letztens gestiegen, von 600 auf über 700 € 
netto für die 5-kg-Sparpackung.

von DSGV-Violator (Gast)


Lesenswert?

fine pitch smd löten wollen aber keinen Suchstring fürs Forum 
zusammenschubsen können ....

https://www.google.com/search?q=site%3Amikrocontroller.net+Galden

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Bernd G. schrieb:
> BTW: der Preis für Galden ist letztens gestiegen, von 600 auf über 700 €
> netto für die 5-kg-Sparpackung.

5kg braucht kein Hobbybastler, da ist man mit vielleicht 250ml/500g gut 
dabei.

In der Firma haben wird die Jumbo-Anlage. Die läuft super für 
Einzelstücke und Prototypen! Ok, ist jetzt nicht das echte 
Bastlerbudget, aber auch keine Monsterinvestition. Da kippen wir um die 
400ml Galden rein und gut. Nach dem Löten zurück in die Flasche, 
minimaler Verlust.

https://www.imdes.de/produkt-kategorie/kondensations-reflow-loetanlagen/

von Luky S. (luky)


Lesenswert?

Die MINI CONDENS-IT PROFILER schaut auf den ersten Blick schon 
interessant aus, aber halt auch sehr simpel...
Meine Frage war nach dem aktuellen Stand, da die Threads in diesem Forum 
alle eingeschlafen zu sein scheinen und es nichts wirklich aktuelles zum 
Thema gibt.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Luky S. schrieb:
> Meine Frage war nach dem aktuellen Stand

Kleine Behälter (Fritteuse, Gastro) haben einen zu hohen Galden-Verlust, 
damit wird löten zu teuer und zu umweltschädlich (wie gut, dass Galden 
so teuer ist, dann geben sich die Leute mehr Mühe bzw. geben es auf).

Man muss tiefe Behälter nicht aus Alu mit ausreichendem Kühlbereich 
haben, und die Platine motorisch unter dem geschlossenen Deckel 
entsprechend der Lötkennlinie absenken.

Selbst wer das so gebaut hat, hat wohl ein Problem mit flüssigen 
Galdenpfützrn auf der Platine beim abkühlen.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Luky S. schrieb:
> Die MINI CONDENS-IT PROFILER schaut auf den ersten Blick schon
> interessant aus, aber halt auch sehr simpel...

Ist praktisch identisch zu den größeren Anlagen. Gleiche Steuerung, nur 
kleinerer Behälter. Und das Steuerprinzip ist einfach und genial. Der 
Temperatursensor hängt ca. 40mm über dem Flüssigkeitspegel. Die Maschine 
heizt so lange, bis der Dampf ausreichend hoch steigt um den Sensor zu 
heizen. Wenn die Nenntemperatur des Galdens erreicht ist, wird die nur 
sehr kurz noch gehalten, ca. 10s. Dann wird schon mittels Lüfter 
gekühlt. Geht wunderbar!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Luky S. schrieb:
>> Meine Frage war nach dem aktuellen Stand
>
> Kleine Behälter (Fritteuse, Gastro) haben einen zu hohen Galden-Verlust,

Sprach der allwissende Theoretiker, der nie so ein Ding betrieben hat.

> Man muss tiefe Behälter nicht aus Alu mit ausreichendem Kühlbereich
> haben,

Haben die Anlagen, sind aus Edelstahl.

> und die Platine motorisch unter dem geschlossenen Deckel
> entsprechend der Lötkennlinie absenken.

Nö, das muss man nur für Serienproduktion haben.

> Selbst wer das so gebaut hat, hat wohl ein Problem mit flüssigen
> Galdenpfützrn auf der Platine beim abkühlen.

Die kommen selten vor.

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> und die Platine motorisch unter dem geschlossenen Deckel
> entsprechend der Lötkennlinie absenken.

Genau das passiert nicht. Die Position des Lötgutes im abgesenkten 
Zustand bleibt fix. Wenn jemand irgendetwas mit Lötkennlinie haben will, 
kann er die Heizleistung einstellen. Damit steigt die Dampfwolke mit 
variabler Geschwindigkeit auf.
Referenz: VP450 Asscon.

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

So muss das. Das letzte was ich will das ist, daß
meine 0201-Bauteile mit einem preisoptimierten Lift herumfahren.
Und montieren könnte man den Lift wohl auch nicht ohne Löcher
im Topf. Die Dampferzeugung starte ich wenn ich sicher bin, dass
die Platine(n) an der richtigen Stelle liegen und die Bauteile
nicht weggewackelt sind.
Nach dem Löten kann der ganze Kasten gerne auf Zimmertemperatur
abkühlen. Die Löte ist für's Labor und nicht für die Bestückungs-
firma.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von J. S. (jojos)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Galden bekommt man in kleinen Mengen bei Beta Layout:
https://de.beta-layout.com/elektronik-shop/loettechnik-zubehoer/

Ich habe das zuletzt in einem 3 L Zylinder auf einer kleinen 1 kW 
Kochplatte benutzt. Zuerst so einen geregelten Heater mit 400 Watt, aber 
das ist zuwenig Power gewesen. Die Kochplatte einfach manuell geregelt.
Das ging gut, hatte allerdings lange gedauert weil die Platinenhalterung 
nicht gut war. Dafür habe ich ein Stück Alu Streckmetall 
zurechtgeschnitten. Das hatte aber schon zuviel Masse, es dauert bis das 
auf Temperatur ist und die Dampfwolke kondensiert daran. Mit einem 
Halter aus Draht gebogen sollte es besser gehen.
Das ist jetzt schon eine Zeitlang her, habe es bisher nur einmal 
probiert. Aber so wie das Selberätzen überflüssig geworden ist, lohnt es 
sich ja mittlerweile sogar im Hobbybereich auch Bestücken zu lassen.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Ich hatte mir mal überlegt, das Galden durch Autobremsflüssigkeit zu 
ersetzen, die hat doch einen Siedepunkt ganz in der Nähe und liesse sich 
durch einen geringen Wasserzusatz sogar reduzieren. Wenn man das 
gelötete Teil nach dem löten wäscht, dann sollte dieses aggressive 
ALkoholestergemisch doch spurlos abgewaschen werden können.
Aber für die wenigen Teile, die ich zu löten habe, lohnt sich der ganze 
Aufwand nicht.

von Marc X. (marc_x)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Ich hatte mir mal überlegt, das Galden durch Autobremsflüssigkeit zu
> ersetzen, die hat doch einen Siedepunkt ganz in der Nähe und liesse sich
> durch einen geringen Wasserzusatz sogar reduzieren. Wenn man das
> gelötete Teil nach dem löten wäscht, dann sollte dieses aggressive
> ALkoholestergemisch doch spurlos abgewaschen werden können.
> Aber für die wenigen Teile, die ich zu löten habe, lohnt sich der ganze
> Aufwand nicht.

Interessante Idee, würde aber das Wasser nicht zuerst verdampfen und 
hätte dann keinen Effekt auf den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit? 
(Stichwort: Destillation)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Marc X. schrieb:
> Interessante Idee, würde aber das Wasser nicht zuerst verdampfen und
> hätte dann keinen Effekt auf den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit?
> (Stichwort: Destillation)

Doch, genau das wäre eines der Probleme, vor allem, weil die 
Siedepunktverschiebung ggf. langsam erfolgt. Der Ideengeber erkannte 
zudem schon selbst, dass die Bremsflüssigkeit chemisch aggressiv ist. 
Die Dampfphasse soll aber nicht als Flussmittel o.ä. dienen, sondern nur 
den Luftsauerstoff verdrängen und durch Kondensation Wärme übertragen.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Es gibt ja auch unterschiedliche Bremsflüssigkeiten mit entsprechenden 
Siedepunkten. DOT4 mit 230° dürfte für Sn-PB passen. Ob jedoch Dot5 mit 
260° für Bleifrei reicht, ist eher fraglich.  Ich hab das ganze halt 
verworfen, weil der nötige Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen 
steht. Auf die Idee, dass dieser Alkoholester auch als Flussmittel 
wirken könnte, bin ich gar nicht gekommen, wäre aber, falls das 
funktioniert ein netter Nebeneffekt.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Luky S. schrieb:
> DIY Dampfphasenlöten

Galden zersetzt sich thermisch zu Flusssäure, wenn Du den Prozess nicht 
unter Kontrolle hast. Möchtest Du nicht einatmen.

Ich löte bei Prototypen TQFP, QFN, BGA etc. pp- in einem 
Brötchenbackofen mit unter / oberhitze + Umluft(!!) für 70€.
Ohne extra Controller und ohne irgendwelche Modifikationen.
Die Öfen sind eh viel zu schwach um das Lötprofil einzuhalten.
Auch doppelseitig ohne Kleben geht super.
Die Bauteile halten durch die Oberflächenspannung des Lotes wenn man die 
schweren Bauteile oben platziert und zuletzt lötet.

Ofen auf Max Temp.
PCB beobachten, wenn die Bauteile sich absenken nochmal 30sek extra 
draufgeben für die Nachzügler.
Für Einzelstücke viel zuverlässiger als ein DIY Ofencontroller der an 
irgendeiner Stelle eine Temperatur misst und ins blaue hinein regelt.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Die Regelung erfolgt doch im wesentlichen durch die Flüssigkeit. Die 
kann einfach nur den Siedepunkt erreichen und bleibt auf der Temperatur 
bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist.

von DSGV-Violator (Gast)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Die Regelung erfolgt doch im wesentlichen durch die Flüssigkeit. Die
> kann einfach nur den Siedepunkt erreichen und bleibt auf der Temperatur
> bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist.

Eben, diese simple, aus dem Physikunterricht der Schule bekannte 
Tatsache ist das ganze Geheimnis der Dampfphase. Dieses Phänomen sorgt 
für eine gleichmäßige Temperaturverteilung über dem Lötgut. Probleme 
durch "Abschattungen" oder Überhitzung wie beim Infrarot-Reflow gibt es 
nicht/weniger.

http://www.halbmikrotechnik.de/service/chemie/fluessig/siedediagramm.png

Hausfrauen können den selbe Effekt beim Dampf Garen beobachten. Man muss 
also nicht unbedingt zur Schule gegangen sein, um das KnowHow für die 
Dampfphase zu erlernen. ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Dampfgaren

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Uli S.

Uli S. schrieb:
> Die Regelung erfolgt doch im wesentlichen durch die Flüssigkeit. Die
> kann einfach nur den Siedepunkt erreichen und bleibt auf der Temperatur
> bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist.

Das ist nur ein Teil der Vorteile des Verfahrens. Der andere ist, das 
sich die Flüssigkeit beim Kondensieren besonders an den kälteren Stellen 
zuerst niederschlägt, und diese darum besonders gut aufheizt. Das führt 
auch zu einer Vergleichmäßigung der Temperatur über die Leiterplatte.

Ungleichmäßigkeiten entstehen so im wesentlichen nur an Stellen, wo der 
Dampf nicht so gut hindiffundiert.

Im Gegensatz dazu erwärmt eine Infrarotstrahlung gerade metallisch 
glänzende Lötstellen schlechter als die Umgebung. Schattenstellen unter 
Bauteilen sind auch ein Problem. Bei Heissluft sind Abschattungen der 
Luftströmung hinter Bauteilen oder Engstellen unter Bauteilen auch ein 
Problem.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Peter L. (oe6loe)


Lesenswert?

Dampfphasenlöten ist leider auch nicht das Allheilmittel.
Unsere Anlage (REHM) kann noch kein Vakuum, dieses wird aber benötigt, 
um den Siedepunkt zu verringern um die Rampe beim Aufheizen etwas 
abzuflachen.
Viele Bauteile (Elkos) vertragen zu schnelles Aufheizen nicht.
Für Bauteile die viel Wärme ziehen (grosse SMD Stecker, Kühlkörper, 
Module)  usw, ist Dampfphase aber unübertroffen

von DSGV-Violator (Gast)


Lesenswert?

Peter L. schrieb:
> Unsere Anlage (REHM) kann noch kein Vakuum, dieses wird aber benötigt,
> um den Siedepunkt zu verringern um die Rampe beim Aufheizen etwas
> abzuflachen.

Ist das der einzige Grund fürs Vakuum?
Vakuum/Unterdruck wird auch gern genutzt um Gaseinschlüße (Lunker) aus 
den Lotstellen zu ziehen. Die Verschiebung der Kondensationstemperatur 
ist da eher ein Nebeneffekt.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Die Regelung erfolgt doch im wesentlichen durch die Flüssigkeit. Die
> kann einfach nur den Siedepunkt erreichen und bleibt auf der Temperatur
> bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist.

So sollte es sein.
Trotzdem sollte man wissen mit was man da hantiert und was passiert wenn 
man mit umgebauten Friteusen Galden aufkocht.
Zudem halte ich die ganze DIY Dampfphasenlöterei für Mumpitz.
Dampfphase bietet echte Vorteile für den Profi.
Der Hobbyist / Prototypenbauer kommt ganz hervorragend ohne aus.
Ohne eine Chemikalie die nur in Profi Hände und in Profi Equipment 
gehört.

Da stimmt doch irgendwas nicht.
Die einen kleben sich wegen CO2 an den Asphalt und andere bekommen ohne 
eine Chemikalie die 14000 mal klimaschädlcher ist als CO2 nicht ihr 
Hobby Gefriggel auf die PCB, können das aber auch nicht von JLCPCB für 
einen schmalen Taler machen lassen?

BGA geht im Pizzaofen UND auch per Heißluftstation.
Wer hat denn hier Stückzahlen die Dampfphase erfordern und zugleich 
nicht die Kohle für ein Fertiggerät?

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Da stimmt doch irgendwas nicht.

Sage ich doch schon die ganze Zeit. Deshalb finde ich den prohibitiven 
Preis für Galden völlig in Ordnung.

von Jack V. (jackv)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Die einen kleben sich wegen CO2 an den Asphalt und andere bekommen ohne
> eine Chemikalie die 14000 mal klimaschädlcher ist als CO2 nicht ihr
> Hobby Gefriggel auf die PCB

Während CO₂ unter normalen Bedingungen gasförmig ist und daher 
vollständig in die Atmosphäre gelangt, ist die hier verwendete Substanz 
unter normalen Bedingungen flüssig, sodass der klimaschädliche Effekt 
selbst bei unsachgemäßer Handhabung marginal sein dürfte. Wäre also 
schon gut, bei der Argumentation auf dem Boden der Physik zu bleiben.

Die Entsorgung würde mir mehr Sorgen bereiten.

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Jack V. schrieb:
> sodass der klimaschädliche Effekt
> selbst bei unsachgemäßer Handhabung marginal sein dürfte.

Mir scheint, dass man da nichts genaues weiß. Die Aussagen 
selbsternannter Fachleute reichen dort von völlig harmlos bis ganz 
schlimm. Solange das nicht verlässlich geklärt ist, sollte das Zeug 
sparsamst und kontrolliert eingesetzt werden. BTW: Galden wird nicht nur 
für Lötprozesse eingesetzt.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Jack V. schrieb:
> Wäre also
> schon gut, bei der Argumentation auf dem Boden der Physik zu bleiben.

Das Galden in geringen Mengen sublimiert und in klimaschädliche 
Spaltprodukte zersetzt wird ist wohl nicht Teil Deiner Physik?
Wo landet denn der Galden Verlust den man regelmäßig ersetzen muß und wo 
landet das Galden des Hobby Heimwerkers wenn es verbraucht ist?
Im Wertstoffhof auf der Rampe mit den Lackfarben in einer 
unbeschrifteten Flasche oder gleich im Klo?

Es geht darum den Umgang mit schädlichen Stoffen zu begrenzen.
Sofern es große wirtschaftliche Interessen gibt und der fachlich 
korrekte Umgang in einer regelmentierten Umgebung mit 
Gefärdungsbeurteilung gewährleistet ist, kann man das machen.
Der Hobbyist hat einfach keinen sinnvollen Nutzen von Galden.
Wer ohne Dampfphase seinen Kram nicht gelötet bekommt, braucht keine 
Dampfphase sondern einen Lötkurs oder mehr Prozesskontrolle bei Lötpaste 
und Ofen.

von Peter L. (oe6loe)


Lesenswert?

@DSGV-Violator
du hast natürlich Recht, Lunker sind bei uns aber nicht das große 
Problem, dass Platinen mit SMD Elkos nicht in die Dampfphase dürfen, 
schon.

von J. S. (jojos)


Lesenswert?

Das Zeug hält ewig und muss nicht entsorgt werden, nur gelegentlich der 
Flussmitteldreck rausgefiltert werden.
Bei meinem Versuchen sind ca. 2g verloren gegangen, davon ist über 1g im 
Reinigungstuch geblieben. Pfützen von Galden hatte ich auch nicht auf 
der Platine. Ich habe 20 Jahre altes gebraucht gekauft zum 
Schnäppchenpreis.
Gute Öfen sind auch teuerer als die kleine Menge Galden + Herdplatte + 
Glaszylinder.
Die Idee von Marco kommt sicher daher das es kaum günstige fertige tiefe 
Behälter gibt. Die GN Behälter sind nicht besonders tief, daher wohl die 
Idee mit dem dicht schließenden Deckel. Der Galdendampf hat nur einen 
geringen Druck, damit geht das.
Und das Galden soweit zu erhitzen das sich Flusssäure bildet muss man 
erstmal schaffen, das Zeug verdampft ja sofort.
Soviel zu den Bedenken gegen den Fortschritt.

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> und wo
> landet das Galden des Hobby Heimwerkers wenn es verbraucht ist?

Einspruch Euer Ehren. Galden verdampft und weiter nichts, d.h. es pfeift 
in die Atmosphäre ab. Galden ist eine inerte Flüssigkeit, die sich 
während des Lötprozesses nicht verbraucht. Wenn es durch irgendwelche 
Einflüsse dreckig geworden ist und dieser Umstand sören sollte, kann man 
es gerne filtern und solange verwenden, bis auch der letzte Rest 
verdunstet ist.

von Peter L. (oe6loe)


Lesenswert?

@ Michael
"Wer ohne Dampfphase seinen Kram nicht gelötet bekommt, braucht keine
Dampfphase sondern einen Lötkurs oder mehr Prozesskontrolle bei Lötpaste
und Ofen."

dann löt mal so ein Ding in  Stückzahlen <50 beidseitig im 
Konvektionsofen:
Samtec ASP-184329-01

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Soviel zu den Bedenken gegen den Fortschritt.

Stilisiere Dich mal nicht zum Opfer der Pösen Fortschrittsfeinde hoch.
Niemand hat was gegen Fortschritt.
Fortschritt besteht aber nicht zuletzt darin ein Umweltschädliches 
Verfahren gegen ein Umweltfreundliches zu ersetzen und sachunkundigen 
Personen außerhalb jeder Kontrolle den Zugriff auf potentiel gefährliche 
Stoffe zu entziehen.

Welchen großen Fortschritt hat Dampfphase Dir denn gebracht?
Was hast Du damit löten können das Du anders nicht hast Löten können?

von Jack V. (jackv)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Das Galden in geringen Mengen sublimiert und in klimaschädliche
> Spaltprodukte zersetzt wird ist wohl nicht Teil Deiner Physik?

In „meiner“ Physik spielen Mengenverhältnisse und Maßstäbe eine Rolle, 
wenn man Dinge gegenüberstellt. In deiner nicht?
Auch sind Aggregatzustände nicht völlig unwichtig bei so Vergleichen.

Ansonsten: Flüssigkeiten sublimieren per Definition nicht, und 
Zersetzung ist Chemie, und der Maßstab ist hier noch weniger 
nennenswert, als der das Abdampfens.

Michael schrieb:
> wo landet das Galden des Hobby Heimwerkers wenn es verbraucht ist?

Schrieb ich ja, dass mir das Sorgen bereiten würde. Nicht, weil’s akut 
schädlich wäre oder sich direkt zersetzen würde – im Gegenteil: weil’s 
sich eben kaum bis gar nicht zersetzt, und die Langzeitfolgen in der 
Umwelt nicht abschließend geklärt sind.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (jojos)


Lesenswert?

Michael schrieb:

> Was hast Du damit löten können das Du anders nicht hast Löten können?

USB Buchsen im umgebauten Pizzaofen gingen nicht. Nachlöten war 
schwierig weil die Kontakte hinter einer Abdeckung waren, Heißluft hatte 
ich da noch nicht.
Als das Thema hier neu war, da wurde es deutlich interessierter 
diskutiert.
Umweltschädlich war früher das Verfahren mit 2 verschiedenen 
Dampfphasen, zum Galden habe ich nichts gefunden. Und schon weil das 
Zeug so teurer ist, lässt man es nicht einfach verflüchtigen.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Peter L. schrieb:
> dann löt mal so ein Ding in  Stückzahlen

Stückzahlen gehen zum Bestücker bei mir.
50Stk dieser Stecker kosten 1750$ bei Samtec.
Plus PCB + die Elektronik die solche Stecker braucht ist man da doch 
ratz fatz bei 10K€.
Und da ist weder ein professioneller Bestücker drin noch ein 
professioneller Dampfphasenlöter?
In der Preislage muss es der hohe Kochtopf oder die umgebaute Friteuse 
sein?

Hab ich gesagt Dampfphase mit Galden sei im Prinzip abzulehnen?
Nein, habe ich nicht gesagt.
Ich habe gesagt Galden gehört weder in zusammengestümpertes DIY Gerät 
noch in Privathände.

Beitrag #7438747 wurde vom Autor gelöscht.
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

Post bezog sich auf den gelösten Vorgänger...


Michael schrieb:
> Der Hobbyist hat einfach keinen sinnvollen Nutzen von Galden.
> Wer ohne Dampfphase seinen Kram nicht gelötet bekommt, braucht keine
> Dampfphase sondern einen Lötkurs oder mehr Prozesskontrolle bei Lötpaste
> und Ofen.

Das vollständige Zitat... und damit hat er recht!

Es gibt Sonderfälle, die ohne Dampfphase ziemlich schwierig sind. Aber 
nachdem JLC und Aisler quasi alles bestücken, sehe ich absolut keinen 
Grund, dass jemand zu Hause mit sowas "experimentiert".

50 Stück und Spezialstecker sind kein Hobby mehr.

73

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Jack V.

Jack V. schrieb:

>– im Gegenteil: weil’s
> sich eben kaum bis gar nicht zersetzt, und die Langzeitfolgen in der
> Umwelt nicht abschließend geklärt sind.

Es zersetzt sich genau dort, wo es selber und seine Zerfallsprodukte 
auch besonders klimaschädlich ist: Durch UV Strahlung in der 
Hochatmosphäre.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Paul B. (paule201)


Lesenswert?

https://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/maschine/loetbad/loeter.htm

Recht amüsant zu lesen und ein paar Erfahrungen sind auch dabei.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Ich habe gesagt Galden gehört weder in zusammengestümpertes DIY Gerät
> noch in Privathände.

Ja, auch keine Schwefelsäure, sagt der Staat, schade dass man daher 
alles zu eloxierende von Firmen machen lassen muss wie auch 
Chromatierung, und Isopropanol auch nicht, sagt der kalifornische Staat, 
der Bürger soll bitte dumm bleiben, sagt die Kirche.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Bernd W. schrieb:
> Hallo Jack V.
>
> Jack V. schrieb:
>
>>– im Gegenteil: weil’s
>> sich eben kaum bis gar nicht zersetzt, und die Langzeitfolgen in der
>> Umwelt nicht abschließend geklärt sind.
>
> Es zersetzt sich genau dort, wo es selber und seine Zerfallsprodukte
> auch besonders klimaschädlich ist: Durch UV Strahlung in der
> Hochatmosphäre.

Naja, dazu muss es aber erstmal dort hinkommen. Ist wie die Hysterie um 
SF6, das ja soooooo böööööse ist. Wie kommt ein so schweres Gas in die 
Hochatmosphäre? Gilt das Gesetzt des Austriebs nicht mehr?

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwefelhexafluorid

Luft hat ca. 0,8kg/m^3, somit ist SF6 ~8mal schwerer als Luft!

https://de.wikipedia.org/wiki/Perfluorpolyether

Wie kommt das dort hoch, wenn es einen Siedepunkt zwischen 180-250C hat? 
Wie hoch ist der Dampfdruck? Wieviel g verdunsten da pro m^2?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> https://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/maschine/loetbad/loeter.htm
>
> Recht amüsant zu lesen und ein paar Erfahrungen sind auch dabei.

"Ein Test mit einer Lochrasterplatine, Lotpaste und Galden hat mir dann 
gezeigt, das erstens der Behälter nicht hoch genug ist (der Dampf 
schlägt sich an der Scheibe nieder) und das man das tunlichst draußen 
machen sollte. SCHEISSE hat das gestunken..."

Der letzte Satz ist irreführend. Der Behälter ist tief genug. Was schief 
gelaufen ist, weiß ich nicht. GGf. eher zu wenig Galden! Denn der 
beheizte Boden muss vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sein, um keine 
lokale Überhitzung zu verursachen!

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> der Bürger soll bitte dumm bleiben, sagt die Kirche.
Oha, die Grundstoffüberwachung als Inquisition der Neuzeit.
Wird heute eigentlich jeder aufgrund seiner freiheitlichen und 
fortschritlichen Überzeugungen verfolgt?
Lauter Jesuse an zahllosen Kreuzen die für unsere Wohl eintreten.
Darunter macht man es wohl nicht mehr.

Sollte also auch waffenwähiges Plutonium bei Amazon gehandelt werden?
Der Bürger möchte es doch so....

Schwefelsäure ist eine Zutat der Nitriersäure.
Ist finde das ganz beruhigend das nicht jeder Bekloppte sein 
Nitroglyzerin in der Badewanne anmischen kann, ohne aufzufallen.

Und was machst Du dann mit Deinen Galvanikresten?
Klo?
Eben deshalb sind die Verbote leider dringend notwendig.
Weil Menschen eben nur bis zur eigenen Nasenspitze schauen und den 
Uweltschutz als Sache der anderen sehen.

von J. S. (jojos)


Lesenswert?

Ich finde das Video auf dem Beitrag vom TO schon interessant, konnte 
aber keine weiteren Infos finden. Also z.B. welches Silikon er dort 
verwendet hat.  Und auch das Glas ist ja etwas Temperaturfestes.
Das Silikon ist im Video ein 2K Zeug das erst noch aufgekocht wurde. 
Reicht so etwas wie HT300 von Weicon nicht?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Das Silikon ist im Video ein 2K Zeug das erst noch aufgekocht wurde.

Nix gekocht, nur evakuiert, um Lufteinschlüsse rauszukriegen. Braucht 
man für sowas eher nicht, ist ja kein Verguß im Vakuum.

> Reicht so etwas wie HT300 von Weicon nicht?

Sollte reichen.

von J. S. (jojos)


Lesenswert?


: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Schwefelsäure ist eine Zutat der Nitriersäure.
> Ist finde das ganz beruhigend das nicht jeder Bekloppte sein
> Nitroglyzerin in der Badewanne anmischen kann, ohne aufzufallen.

Sorry, aber dir fehlt auch hier wieder der Bezug zur Praxis:

Schwefelsäure für Nitriersäure darzustellen, ist auch heute überhaupt 
kein Problem. Von Schwefelsäure zu Nitroglyzerin ist’s hingegen ein 
weiter Weg, der gewisse Kenntnisse und Fertigkeiten erfordert – ein 
Beklopper wird ihn mit einiger Wahrscheinlichkeit nie in einem Stück bis 
zum Ende beschreiten. Der „Grund“ für das Verbot von Schwefelsäure ist 
vorgeschoben, und das wissen selbst die, die’s verbrochen haben. Es gibt 
durchaus sinnvolle Verbote, aber dieses gehört nicht dazu.
Und überhaupt: wie kommst du von da zum Galden? Das Zeug ist inert, 
ansich nicht toxisch und in der Handhabung problemarm – weniger 
problematisch, als der größte Teil der Haushaltsreiniger im Schrank 
unter meiner Spüle.

Michael schrieb:
> Und was machst Du dann mit Deinen Galvanikresten?

Entsorger? Bei einem Galvanik-Fachbetrieb abgeben?

Wenn man dein Geschreibsel so liest, müssten ja auch Steine für 
Privatpersonen verboten werden: man kann damit werfen und Dinge 
kaputtmachen. Plastik müsste verboten werden: die umweltschädlichen 
Auswirkungen sind bekannt, und es ist ebenso bekannt, dass es in vielen 
Fällen nicht sachgerecht entsorgt wird. Farben und Lacke müssten unter 
allen Umständen für Privatpersonen verboten werden, denn wenn man was zu 
streichen hat, kann man ja auch ’nen sachkundigen Maler beauftragen – da 
muss eine Privatperson nicht mit diesen teils giftigen und 
umweltschädlichen Stoffen rumhantieren, deren Reste er möglicherweise 
auch nicht ordnungsgemäß entsorgt. Und so weiter […]

Kannst du dir wirklich nicht vorstellen, dass man auch als Hobbyist 
durchaus verantwortungsvoll mit Substanzen fast jeder Art umgehen kann? 
Das stimmt mich nun schon ein wenig traurig :(

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

In den 80ern wurde ein Riesenhype um dieses damals in den Spraydosen als 
Treib/Lösemittel enthaltene FCKW gemacht, innert Jahresfrist würde die 
Erde untergehen und nur mehr von seit Mio Jahren ausgestorbenen Dinos 
bevölkert werden. Dann wurde das alles verboten und obwohl sich das ja 
alles nie mehr abbaut, wusste dieses FCKW nix davon und wurde halt 
trotzdem zersetzt. Soweit mir bekannt, kann mich da aber irren, ist die 
Erde in den letzten 30 Jahren auch nicht untergegangen. Auch wenn die 
Politik und Medien mittlerweile den selben Blödsinn mit CO2 abziehen, 
vermutlich mit demselben Resultat wie bei FCKW. Jedenfalls ist es sicher 
kein Problem, wenn mal ein paar Dutzend Amateurbastler wenige Liter von 
dem Zeug nutzen.
Übrigens Chromatierung ist genauso wie Blei schon seit vielen Jahren 
verboten. Da wird halt jetzt eine andere weniger giftige Chromvariante 
benutzt. Schöne Grüsse an die Schauspielerin, die Schokoriegel quer 
essen kann.

von Jack V. (jackv)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Dann wurde das alles verboten und obwohl sich das ja
> alles nie mehr abbaut, wusste dieses FCKW nix davon und wurde halt
> trotzdem zersetzt.

Keiner hat je behauptet, dass es sich nie abbauen würde – im Gegenteil: 
wenn es aufgrund seiner Inertheit unzersetzt in der oberen Atmosphäre 
angekommen ist und der dortigen UV-Strahlung ausgesetzt wird, zersetzt 
es sich, und eines der Zersetzungsprodukte zerlegt dann lustig O₃. Das 
war ja das Problem, und die (nachvollziehbare) Begründung für das 
Verbot. Und ja – ohne dieses würde es vermutlich noch beschissener 
aussehen, als so schon.

Das Problem mit deiner Darstellung ist: wenn jemand die Geschichte 
verdreht, damit seine eigene Story stimmig erscheint – sollte man 
denjenigen wirklich ernstnehmen, wenn er was zu einem aktuellen Thema 
schreibt?

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Jack V. schrieb:
> Von Schwefelsäure zu Nitroglyzerin ist’s hingegen ein
> weiter Weg, der gewisse Kenntnisse und Fertigkeiten erfordert
Und MIR fehlt also der Praxisbezug?
Nitro habe ich als 17Jähriger im Kinderzimmer hergestellt ohne jede 
Chemie Kenntniss oder Equipment.
Pfannkuchen machen ist deutlich komplexer als das und damals war das 
garkein Problem das zu besorgen.

Und ja, das Zeug hat erschreckend gut funktioniert.
Bin recht blaß geworden als die Probe mit einem linsengroßem Tropfen 
detonierte. Das hätte schwer schiefgehen können bei der Menge die ich 
gemacht hatte.

von Jack V. (jackv)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Nitro habe ich als 17Jähriger im Kinderzimmer hergestellt ohne jede
> Chemie Kenntniss oder Equipment.
> Pfannkuchen machen ist deutlich komplexer als das und damals war das
> garkein Problem das zu besorgen.

Gut, diese Selbstdarstellung hilft mir, dein Geschreibsel etwas besser 
einzuschätzen: hat keinen Sinn, da mit Fakten zu argumentieren. Weil 
du offensichtlich nicht verantwortungsvoll mit Substanzen umgehen 
kannst, wie du hier selbst darlegst, bist du also der Meinung, es könne 
auch kein Anderer, und alles müsse für Alle verboten sein. Nun ja …

Wünsche noch ein angenehmes Leben o/

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Sollte also auch waffenwähiges Plutonium bei Amazon gehandelt werden?
> Der Bürger möchte es doch so....

Na ja, ich mache mich strafbar, wenn ich Omas Wecker unter den 
Geigerzähler lege, weil der Zeiger damit zur radioaktiven Probe wird 
deren Besitz mir verboten ist.

Michael schrieb:
> Und was machst Du dann mit Deinen Galvanikresten?
> Klo

Früher konnte man sie problemlos kostenlos beim Problemabfall 
zurückgeben, heute ist schon der Besitz von Salpetersäure strafbar, man 
wird sich besser hüten die zu offiziellen Stellen zu transportieren, das 
macht ja schon bei Opas Revolver Probleme 
https://www.t-online.de/leben/familie/id_89968630/schusswaffe-gefunden-das-sollten-sie-jetzt-tun.html

Früher konnte man auch das Gold aus Goldzähnen selbst zurückgewinnen und 
z.B. Vergoldungselektrolyt draus gewinnen, heute scheitert sowohl der 
Bezug von Scheidewasser als auch (in der Not frisst der Teufel Fliegen) 
von Quecksilber, und ob dein dir verkauftes Goldarmband die Punzierung 
750 zu Recht trägt kannst du ohne tausenderteures 
https://www.olympus-ims.com/de/landing/the-vanta-series/ nicht mehr 
überprüfen weil der Besitz von Prüfsäuren verboten ist, was noch nicht 
jeder Händler weiss 
https://www.amazon.de/Gold-Test-Pr%C3%BCf-Set-Gold-Tester-Set-Pr%C3%BCfs%C3%A4uren-14K/dp/B01N5G4D9W/ref=asc_df_B01N5G4D9W/

Das Problem an Stoffverboten ist die Masslosigkeit der fachlich 
ahnungslosen Politik gepaart mit Populismus für die Dümmsten 
"Nitroglycerin in der Badewanne"(wie oft ist das vorgekommen als die 
Zutaten noch problemlos beschaffbar waren). So kannst du heute nicht mal 
mehr deinen Fahrradreifen flicken, weil Tetrahydrofuran aus 
Umweltschutzgründen limitiert ist, sondern darfst dir bei jedem Loch 
einen Neuen kaufen - wie umweltfreundlich und ökologisch ist das denn.

Und eben in Kalifornien gibts kein Isopropanol. Die Politik ist an 
Dämlichkeit nicht zu überbieten.

Dann wird gejammert, dass es in Deutschland keinen Fachkräftenachwuchs 
gibt. Woher sollen die ihr Fachwissen auch beziehen.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Woher sollen die ihr Fachwissen auch beziehen.

Aus dem Erwerb von Salpetersäure bezieht man Fachwissen?

Michael B. schrieb:
> (wie oft ist das vorgekommen als die
> Zutaten noch problemlos beschaffbar waren)
Wie oft hat damals jemand einen LKW in Menschenmassen gelenkt?
Wie oft sind seit 'damals' Attentate von den Behörden vereitelt wurden 
WEIL durch die Grundstoffüberwachung der Bezug größerer Mengen auffällt 
und die Händler sensibilisiert sind?
Sollte es Dir nicht aufgefallen sein:
Die Welt dreht durch und die Menschen extremisieren sich in einem 
beängstigendem Maße.
Im anbetracht der Möglichkeiten ist es erstaunlich das nciht viel mehr 
passiert und das dem so ist, liegt oft am Verfassungsschutz und seinen 
V-Leuten.
Die Grundstoffüberwachung trifft einen sehr geringen Prozentsatz der 
Bevölkerung und schützt dabei sehr viele.
Also ich fühle mich dadurch nicht weiter eingeschränkt und kann auch 
meine Fahrradreifen weiter flicken, sowie Teile vergolden.
Keine Ahnung warum es alle gerade auf Dich abgesehen haben.

Wenn Du übrigens Chemiker oder Biologe bist und in einem Labor 
arbeitest, kommst Du an all das gute Zeug problemlos heran und das 
völlig legal.
Es ist durchaus handelbares Gut wenn man die Berechtigung zum Bezug 
nachweisen kann und der Kauf registriert wird.

Ich konnte auch gerade kürzlich je 1L Toluol und hochprozentiges 
Wasserstoffperoxyd aus der Apotheke beziehen.
Ich habe gesagt was ich damit will, habe mit Karte bezahlt und 
freiwillig meinen Perso kopieren lassen.
Der Apotheker war beruhigt und wer mich überprüfen möchte kann das tun.

Ich muss mal im Freundeskreis fragen wann die zuletzt hochprozentige 
Salpetersäure und Tetrahydrofuran benötigt haben.
Wohl genauso häufig wie ich. Nie!
Und wir alle haben geflickt Fahrradreifen.
Ist doch creepy, oder?

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

Jack V. schrieb:
> Michael schrieb:
>> Schwefelsäure ist eine Zutat der Nitriersäure.
>> Ist finde das ganz beruhigend das nicht jeder Bekloppte sein
>> Nitroglyzerin in der Badewanne anmischen kann, ohne aufzufallen.
>
> Sorry, aber dir fehlt auch hier wieder der Bezug zur Praxis:

Also, wir als Schüler haben das Zeugs schon mal gebraut, 200 m
hinter dem Haus, damit uns keiner zusehen konnte und überhaupt.
Erstmal homöopathische Dosen, dann etwas mutiger, da hat
GottseiDank der ganze Aufbau Feuer gefangen bevor sich
nennenswerte Wirkstoffmengen bilden konnten. :-)

Mein Vater hat im Saarland ganz früher (r) die Sprengmeister-
prüfungen abgenommen. Ist zwar gestorben bevor ich in die Schule
kam, aber verschiedene Interessen hat er mir zweifellos vererbt.

So etwas mulmig war mir aber schon, als später beim THW der
Sprengmeister das übergebliebene NitroGelit im Lagerfeuer
entsorgt hat. Brennt ab wie die Wunderkerzen vom Weihnachtsbaum,
halt 10 dB toller.

Ich vermisse die usenet-Gruppe alt.rec.kaboom.
Die dürfte einige Leben gerettet haben, z.B per Aufklärung
über die unerwarteten Interaktionen von brisanten Mischungen
und Buntmetallen.

Gerhard

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Das Problem ist, dass die bösen Jungs und Mädels problemlos an das Zeug 
für ihre Bomben, Drogen rankommen, man aber dem normalo das Leben völlig 
unnötig schwer macht. Selbst die bei vorschriftsgemässer Anwendung 
völlig harmlose Natronlauge steht mittlerweile schon aufm Index.

von J. S. (jojos)


Lesenswert?

Und was haben eure Bombenbasteleien mit dem Thema zu tun?

Das Video vom TO habe ich an die Sammlung in dem Artikel angehängt:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Dampfphasen_L%C3%B6ten_-_DIY_L%C3%B6sungen

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Die Welt dreht durch und die Menschen extremisieren sich in einem
> beängstigendem Maße.
> Im anbetracht der Möglichkeiten ist es erstaunlich das nciht viel mehr
> passiert und das dem so ist, liegt oft am Verfassungsschutz und seinen
> V-Leuten.

Werbung wirkt, äh, Propaganda.

Fakt ist hingegen, dass Gesellschaften, je länger es her ist dass in 
ihrem Land Krieg herrschte, um so friedvoller werden, hier Deutschland

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1100598/umfrage/polizeilich-erfasste-faelle-von-mord-in-deutschland/

Und nein, das liegt nicht am Verfassungsschutz (die einzigen Menschen, 
die in unserem Land die Verfassung überhaupt angreifen und verändern und 
damit beschädigen können, sind übrigens die Politiker).

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Fakt ist hingegen, dass Gesellschaften, je länger es her ist dass in
> ihrem Land Krieg herrschte, um so friedvoller werden, hier Deutschland
>
> 
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1100598/umfrage/polizeilich-erfasste-faelle-von-mord-in-deutschland/

Hmm. Wann war der letzte Krieg in den USA? Dort liegt die Mordrate 
DEUTLICH höher, allein durch Schußwaffen.

> Und nein, das liegt nicht am Verfassungsschutz (die einzigen Menschen,
> die in unserem Land die Verfassung überhaupt angreifen und verändern und
> damit beschädigen können, sind übrigens die Politiker).

In der Tat!

von Luky S. (luky)


Lesenswert?

Interessante Diskussion über Dampfphasenlöten...

von J. S. (jojos)


Lesenswert?

Fehlt nur noch Percy der mit seinen Gesetzeszitaten den Rest plattmacht.

von Gerhard H. (ghf)


Lesenswert?

Luky S. schrieb:
> Interessante Diskussion über Dampfphasenlöten...

Ich red' nicht drüber, ich mach's.

(imes mini condens-it)

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Sascha S. (dec)


Lesenswert?

Hallo,

damit der Galdenverbrauch wirklich niedrig ist, benötigt man im/am 
Behälter eine Kühlfalle. Die meisten Anlagen, welche ich kenne, machen 
das durch ein wassergekühltes Rohr über der Lötzone. Durch die niedrige 
Temperatur kondensiert dort das gasförmige Galden aus uns tropft ins 
Becken ab. Durch den lokal entstehenden niedrigen Dampfdruck strömt dann 
weiteres gasförmiges Galden nach. So entweicht fast kein Galden aus der 
Anlage.

Wichtig dabei ist aber, dass auch nur völlig durchgewärmte Baugruppen 
aus der Lötzone ausgefahren werden, denn dann dampft in diesem Bereich 
alles Galden ab. Fährt man eine Baugruppe ohne diese Kühlung nach oben, 
so zieht man Galden mit sich, welches dann oben verdampft. Wenn der 
Behälter dann geöffnet wird, kann dieses natürlich entweichen. Dies 
bedingt indirekt dann auch ein Hubsystem, vor allem ist dieses notwendig 
um sinnvoll Lötprofile fahren zu können. Die reine Leistungsregelung 
über die Heizplatten ist nicht das wirklich wahre, auch wenn's irgendwie 
funktioniert. Die Anlagen der bekannten Hersteller sind zwar so zu 
erwerben, aber da gibt es als Option auch immer die Möglichkeit geregelt 
in den Dampf einzutauchen. Hierzu gehört oft auch eine Eindüsung von 
kaltem Galden, um damit die schon aufgebaute Dampfdecke kurz vor dem 
Eintauchen zu eliminieren. Mit der ist es nämlich super möglich 
Komponenten "thermo-zu-schocken" oder dass hohe Bauteile auf der PCB 
Unterseite sprunghaft erwärmt werden.
Wenn man zuerst die Baugruppe einbringt und dann anfängt zu heizen hat 
man dieses Problem natürlich nicht, dafür muss man dann ganz schön viel 
Energie zuführen um ein flottes Profil zu bekommen.
Vielleicht habe ich es oben auch falsch verstanden: Es darf auf keinen 
Fall der beheizte Boden des Lötbehälters galdenfrei sein. Dann kann 
dieser überhitzen und sich daran das Galden zersetzen. Ist dieser mit 
Galden benetzt, so hat dies maximal die Siedetemperatur und alles ist 
gut.

Grüße
Sascha

von DSGV-Violator (Gast)


Lesenswert?

//offtopic

J. S. schrieb:
> Fehlt nur noch Percy der mit seinen Gesetzeszitaten den Rest
> plattmacht.

Nee, das Bärchie braucht keine Paragraphen um alle Anwesenden völlig 
losgelöst von Elektronik-Fachwissen verbal anzugehen als wäre er Roland 
Freisler persönlich.
Dazu muß er nur im Zustand aggressiver Langeweile mit einer kleine 
Portion Profilneurose sein. Das ist er so ziemlich immer und deshalb ist 
sein korrekter Platz der, der auf der "Unter allen Umständen zu 
ignorieren"-Liste.

offtopic//

von Peter L. (oe6loe)


Lesenswert?

@Sascha
"Es darf auf keinen Fall der beheizte Boden des Lötbehälters galdenfrei 
sein".
aber genau so wirds bei Rehm gemacht(haben ein Patent drauf) , der 
(massive) Boden wird auf Temperatur gehalten und eine bestimmte Menge 
Galden eingepritzt.
Die Temperaturregelung des Bodens muss natürlich funktionieren und 
redundant ausgelegt sein.
Nach dem Lötvorgang, wird der Dampf wieder abgesaugt (über 
Wärmetauscher) und die ganze Prozesskammer ist so gut wie Galdenfrei

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Michael B. und Uli S.

Michael B. schrieb:

>> Die Welt dreht durch und die Menschen extremisieren sich in einem
>> beängstigendem Maße.
>> Im anbetracht der Möglichkeiten ist es erstaunlich das nciht viel mehr
>> passiert und das dem so ist, liegt oft am Verfassungsschutz und seinen
>> V-Leuten.
>
> Werbung wirkt, äh, Propaganda.
>
> Fakt ist hingegen, dass Gesellschaften, je länger es her ist dass in
> ihrem Land Krieg herrschte, um so friedvoller werden, hier Deutschland
>

Das ist aber eine Statistik, und individuelle Ausreisser können da viel 
kaputtmachen.

Beispiel: Die Formel von Richardson, mit der recht erfolgreich 
Rüstungswettläufe beschrieben werden können, hat früher mal recht gut 
gepasst und
gab denen Recht, die die in Abrüsten eine Friedensaktion sahen.
(Dieser Richardson: https://de.wikipedia.org/wiki/Lewis_Fry_Richardson )

Es gibt aber Ausnahmen. z.B. Hitler oder Putin, da passt dieser Schluss 
nicht.
Die haben trotz Vertäge weiter gerüstet, und der Ukrainische Staat hat 
vor 2014 stark abgerüstet und sogar Atomwaffen an Russland abgegeben.


Uli S. schrieb:
> Das Problem ist, dass die bösen Jungs und Mädels problemlos an das Zeug
> für ihre Bomben, Drogen rankommen, man aber dem normalo das Leben völlig
> unnötig schwer macht. Selbst die bei vorschriftsgemässer Anwendung
> völlig harmlose Natronlauge steht mittlerweile schon aufm Index.

Das sind nicht nur "Kriminelle", weil auch der Bürger ohne passende 
Allgemeinbildung ist da entweder zu mutig oder zu bewquem....

Als es noch üblich war, Ölwechsel am Auto selber zu machen, haben die 
wenigsten das Altöl gesammelt und abgegeben, obwohl es geboten war. Das 
ging in den Gully oder hinter die Hecke.

Solche Maßnahmen sind teuer. Darum versuchen ja gerade Geschäftsleute, 
die sich in einer Leistungsgesellschaft behaupten müssen und am Rande 
der Wirtschaftlichkeit krauchen, ihre Kosten durch die Umgehung von 
Vorschriften zu minimieren.

Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende 
Wirtschaft auf Schiebung.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Bernd W. schrieb:
> Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
> Wirtschaft auf Schiebung.

Das Gejammer der ewigen Verlierer.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Das Gejammer der ewigen Verlierer.

Nein, mathematisch logische Schlussfolgerung aus dem Mechanismus.

Könnte ich jetzt ausführen, aber OT, es ist jedoch der Grund, warum GE, 
Siemens etc. im regulierten Markt des kranken Gesundheitswesens ihre 
Profite suchen, und nicht im freien Wettbewerb.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Das Gejammer der ewigen Verlierer.
Der völlig grundlose Optimismus der unerfahrenen Jungen.
Eine Gesellschaft sollte den Menschen dienen aus denen sie besteht und 
nicht den wenigen die Reichtümer und Macht anhäufen.
Aus großer Ungleichheit und der Not vieler entstehen Krisen die nur noch 
den wenigsten dienlich sind.

Alle Gesunden und Leistungsfähigen mit Zugang zu Bildung, Stabilität und 
Arbeit sind also Gewinner, wärend alle anderen elendige Verlierer sind 
den zu recht geschieht was ihnen die Lebensfreude nimmt?

Du wirst diese Haltung von ganz alleine überdenken, in weniger Jahren 
als Du glaubst.

Jetzt müssen wir nur noch die gesellschaftliche Relevanz des 
Dampfphasenlötens herausarbeiten um zurück zum Thema zu kommen.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Jetzt müssen wir nur noch die gesellschaftliche Relevanz des
> Dampfphasenlötens herausarbeiten um zurück zum Thema zu kommen.

Wenn man Dampf hat, dann sollte man nicht an der Phase rumlöten, sonst 
entfernt man sich relevant aus der Gesellschaft. R.I.P.

von Sascha S. (dec)


Lesenswert?

Hallo,

das war mir bei Rehm nicht bekannt.
Kann sein, dass die den Boden dann knapp unterhalb der 
Zersetzungstemperatur des Galdens halten? Weil den Dampf alleine könnte 
ich ja ohne das flüssige Galden überhitzen und damit den Dampf darüber 
zersetzen.
Weiß da jemand mehr?

Grüße
Sascha

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Sascha S. schrieb:
> das war mir bei Rehm nicht bekannt.

Ist bei Asscon genauso. Es wird in der Ba darauf hingewiesen, dass 
während des Lötprozesses im Schauglas kein Galdenspiegel zu sehen ist, 
weil das gesamte Galden als Dampf vorliegt. Eine Wolke mit einem Gewicht 
von 5 kg...

von Norbert T. (atos)


Lesenswert?

>Eine Wolke mit einem Gewicht von 5 kg...

Wie viel Galden braucht man eigentlich für zB. ein Gefäß mit einem 
Volumen von 5 Litern/5 dm³?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Bernd G. schrieb:
> Ist bei Asscon genauso. Es wird in der Ba darauf hingewiesen, dass
> während des Lötprozesses im Schauglas kein Galdenspiegel zu sehen ist,
> weil das gesamte Galden als Dampf vorliegt. Eine Wolke mit einem Gewicht
> von 5 kg...

Wieviel m^3 hat die Anlage denn? Glaub ich nicht so recht. Galdendampf 
ist schwerer als Luft, vermutlich schwerer als Wasserdampf.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Norbert T. schrieb:
> Wie viel Galden braucht man eigentlich für zB. ein Gefäß mit einem
> Volumen von 5 Litern/5 dm³?

Vermutlich weniger als 100ml. Ich hab mehrfach mit dem Ding gearbeitet.

https://www.imdes.de/produkt/jumbo-condens-it/

605 x 385 x 450 mm (L x B x H) = 105l

Das sind die Außenmaße, innen geschätzt vielleicht 70l. Dort hab ich 
immer die volle Flasche, ca. 500ml reingschüttet, damit der Boden 
vollständig mit Flüssigkeit bedeckt ist. Wenn man einen kleinen Kocktopf 
mit 20cm Durchmesser und 20cm Höhe benutzt, sind das ~6,3l. Entscheidend 
ist die Grundfläche, die sollte ca. 5mm hoch mit Flüssigkeit bedeckt 
sein. Macht hier im Beispiel ~160ml.

von Norbert T. (atos)


Lesenswert?

Vielen Dank. Irgendwann möchte ich das Mal ausprobieren.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

https://hackaday.io/project/28449-vapsy/log/72076-some-thermophysical-properties-of-galden-ls-230

Wenn die Grafik und Rechnung stimmt, hat Galden ca. 24-30kg/m^3! Uuups! 
D.h. 5kg Galden haben nur ~150l Volumen. Ok, könnte bei einer größeren 
Anlage hinkommen. Luft hat bei 230°C ca. 0,7kg/m^3!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Norbert T. schrieb:
> Vielen Dank. Irgendwann möchte ich das Mal ausprobieren.

Besorg dir einen gebrauchten Edelstahltopf mit dickem Boden und 
Glasdeckel, der so ein Metallloch hat. Dort kann man den 
Temperatursensor durchführen. Und durch das Glas den Lötprozess 
beobachten. Der Sensor sollte ca. 20mm über der Platine hängen. Diese 
wiederum sollte auf einem möglichst luftigen Drahtgestell ca. 10mm über 
dem Boden gehalten werden. So macht des die Anlage oben und es funzt 
prima!

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> 
https://hackaday.io/project/28449-vapsy/log/72076-some-thermophysical-properties-of-galden-ls-230
>
> Wenn die Grafik und Rechnung stimmt, hat Galden ca. 24-30kg/m^3! Uuups!
> D.h. 5kg Galden haben nur ~150l Volumen. Ok, könnte bei einer größeren
> Anlage hinkommen. Luft hat bei 230°C ca. 0,7kg/m^3!

Das kommt schon hin. Galden 230 hat eine mittlere Molmasse von 1020 
g/mol.

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> D.h. 5kg Galden haben nur ~150l Volumen.

Kommt schon hin, Gesamtes Innenvolumen vom Boden bis zum Deckel grob 200 
l.

von Sascha S. (dec)


Lesenswert?

Bernd G. schrieb:
> Sascha S. schrieb:
>> das war mir bei Rehm nicht bekannt.
>
> Ist bei Asscon genauso. Es wird in der Ba darauf hingewiesen, dass
> während des Lötprozesses im Schauglas kein Galdenspiegel zu sehen ist,
> weil das gesamte Galden als Dampf vorliegt. Eine Wolke mit einem Gewicht
> von 5 kg...

Interessant,
meine VP2000-410 braucht definitiv einen Bodensatz Galden von 10 mm. Es 
liegt sogar im Prozessbehälter ein Messklotz, falls die elektrische 
Füllstamdsüberwachung ausfällt, dass man optisch den Galden-Stand prüfen 
kann. Habe jedoch die Option des Dynamic-Profilings nicht, also keine 
aktiven Temperaturreferenzen sondern Prozessregelung über ASB.
Von welchem Asscon Modell sprichst du?

Grüße
Sascha

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Sascha S. schrieb:
> Von welchem Asscon Modell sprichst du?

VP450

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.