Forum: PC Hard- und Software Frage zum Recapping / Kondensatortausch Grafikkarte


von Björn S. (xnyle)


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Nachdem ich erfolgreich meine erste Grafikkarte wiederbelebt habe (yay), 
sitz ich jetzt etwas verwirrt vor der nächsten.

Es ist eine Ti4800, siehe Anhang, genau die Karte. Hat Streifen / 
Artefakte im Bild und crasht bei HDD DMA Zugriff das ganze System.

Aussehen tun die Kondensatoren eigentlich noch alle gut, nix ausgelaufen 
bei den SMD, evtl. einer von den Through-hole ist etwas gewölbt.

Das ist der obere in der 3er Reihe ganz rechts im Bild, werd aber alle 3 
tauschen.

So jetzt die Frage:

Im Bild scheinen das alles die gleichen zu sein, leider kann ich nicht 
entziffern welche genau das sind, ich entziffer da 310HF, also 
vielleicht 310uF Low ESR?

Bei mir sind aber andere drin, die unteren beiden lila 510 uF 4V von 
Sanyo und oben (der potenzielle Übeltäter) ein gelber 330uF No-Name 16V.

Haben die da damals bei Creative in den Kondensatur wühltisch gegriffen, 
oder hat das einen tieferen Sinn, wenn andere drin sind?

Was soll ich da jetzt reintun? Ich würd jetzt einfach die 510 durch 470 
tauschen und 330 oben so lassen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Hat Streifen / Artefakte im Bild und crasht bei
> HDD DMA Zugriff das ganze System.
Streifen sind eher ein Zeichen für ein RAM-Problem, Artefakte können von 
der GPU aus gehen, aber auch eine Folge von RAM-Fehlern sein.

> Was soll ich da jetzt reintun? Ich würd jetzt einfach die 510
> durch 470 tauschen und 330 oben so lassen?
Kannst Du machen. Etwas geringere Kapazität ist nicht so schlimm, 
sollten aber low ESR Typen sein. Nur die Spannungsfestigkeit solltest Du 
nicht unterschreiten, also wenn 4V Typen drin waren, müssen auch wieder 
4V Typen rein, 6,3V oder 10V würden ebenfalls gehen, aber die haben 
vermutlich schon eine zu große Bauform. Bei 16V müssen auch wieder 16V 
rein, 25V wären auch von der Bauform zu groß.

von Ove M. (Firma: ;-) gibt es auch) (hasenstall)


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Wenn du nicht das passende Messwerkzeug hast, um die Cˋs vernünftig zu 
prüfen, dann wechsele alle aus.
Alle low ESR und von der Kapazität eher höher als tiefer.
Wenn du dann noch auf die Typen mit hoher Temperaurstabilität nimmst, 
machst du nichts falsch!
Der Platz und der Pinabstand muss halt passen.

von Björn S. (xnyle)


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Ben B. schrieb:
> Streifen sind eher ein Zeichen für ein RAM-Problem, Artefakte können von
> der GPU aus gehen, aber auch eine Folge von RAM-Fehlern sein.

Das kenne ich aber dann anders, dann ist das nicht gleichmässig.

Bei der hier sind im Textmode einfach in jeder zweiten Zeile  die 
Character kaputt. Bei höheren Auflösungen sind dann wunderschön 
gleichmässig irgendelche roten Punkte als Hintergrundtapete.

Der Rechner war 2 Jahre nicht an, vorher kein Problem. Wird RAM einfach 
so schlecht?

Bauform ist kein Problem, die neuen, die ich hier habe sind eher alle 
kleiner bei gleicher Spannung.

> eher höher als tiefer

Von den gängigen Typen geht ja nur entweder 10% weniger oder 100% mehr.

Frag mich halt nach wie vor, warum da machnmal 310 und machnmal 510 drin 
sind.

von Harald K. (kirnbichler)


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Das ist eine AGP-Karte. Wow.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Frag mich halt nach wie vor, warum da machnmal
> 310 und machnmal 510 drin sind.

510µF med-ESR sind genau so gut wie 310µF low-ESR. Wobei, bei schlechten 
Elkos kann's auch anders herum sein. Egal, die genauen Kapazitäten 
spielen meist keine so große Rolle, die Wandler sind StepDown-Wandler 
mit hoher Betriebsfrequenz, die haben ausgangsseitig keinen großen 
Ripple-Strom bzw. die ganze Grafikkarte hat noch keine so hohen 
Betriebsströme wie das heute üblich ist.

> Bei der hier sind im Textmode einfach in jeder zweiten Zeile die
> Character kaputt. Bei höheren Auflösungen sind dann wunderschön
> gleichmässig irgendelche roten Punkte als Hintergrundtapete.
Genau das ist typisch für einen RAM-Defekt (Bitfehler).

von Björn S. (xnyle)


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Ja schade, dann bin ich wohl raus, BGA Chips da braucht man wohl mehr 
Equipment.

Also erstmal wieder in den Schrank, bis der Preis den Aufwand 
rechtfertigt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Björn S. schrieb:
> Also erstmal wieder in den Schrank, bis der Preis den Aufwand
> rechtfertigt.

Glaubst Du an einen steigenden Preis für eine AGP-Karte? Was sollten da 
die Wirkfaktoren sein? Retrokult, wie beim von Woz handgelöteten 
Nullserienmodell des Apple I?

von Björn S. (xnyle)


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Harald K. schrieb:
> die Wirkfaktoren sein? Retrokult, wie beim von Woz handgelöteten
> Nullserienmodell des Apple I?

Gibt nicht so viele Karten, die den eierlegenden Wollmilchspagat 
zwischen early Dos Gaming bis hin zu Windows98 und HDMI Out abbilden 
können.

Noch kann man für 50€ Ersatz beschaffen, also lohnt Rep. nicht. Aber zum 
wegschmeissen def. zu Schade.

von Harald K. (kirnbichler)


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Björn S. schrieb:
> early Dos Gaming bis hin zu Windows98

Ah, das ist ja schon "Retro". Wenn das die Zielgruppe ist ...

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