Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 53,5 VDC direkt neben Telefonleitung und Ethernet-Kabel?


von Andreas (andreas_mlk)


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Ein Adernpaar mit 53,5 VDC direkt neben einer VDSL/Telefonleitung 
(J-Y(St)Y) und Ethernet-Kabel, ist das unproblematisch? Am liebsten 
würde ich die beiden freien Adern aus der Telefonleitung nutzen und auf 
das separate Adernpaar verzichten, aber ich glaube, das wäre nicht gut.

von Motopick (motopick)


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> ist das unproblematisch?

Ja, wenn es wirklich DC ist. Und kein verstrahlter Muell aus einem 
SNT.

von Andreas (andreas_mlk)


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Ist aus einem Schaltnetzteil für PoE, TP-Link T535131-2-DT.

von Motopick (motopick)


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> Ist aus einem Schaltnetzteil für PoE, TP-Link T535131-2-DT.

Da kann man dann nur beten.
Oder einen Specki bemuehen. Aber auf den richtigen Anschluss achten.

Ich taet es dann wohl eher lassen.
Weil selbst eine Messung nicht alle Betriebszustaende erfassen kann.

von Andreas (andreas_mlk)


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Bei so geringen Distanzen (Kabel an Kabel) schlägt das also auch durch 
die Schirmung durch? An sich kann ich beide Datenleitungen (Ethernet + 
VDSL) geschirmt verlegen.

von Motopick (motopick)


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> Bei so geringen Distanzen

Man kann ja mal, nur zum Spass, eine Ethernetdose schlampig auflegen.
Und dann womoeglich feststellen, dass dann nur 100 Mbit ausgehandelt
werden. Und dabei geht es nur um wenige Millimeter.

Ein Meter Kabel reicht, um genug Dreck in ein anderes Adernpaar
einzukoppeln. Und ob die Schirmung da dann wirklich greift?

Versuch es halt.

von Motopick (motopick)


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> An sich kann ich beide Datenleitungen (Ethernet +
> VDSL) geschirmt verlegen.

Ich habe schon amoklaufende USVen gesehen, deren Stoerspektrum
die Schirmung muehelos ueberwunden hat. Wundern tut mich da
gar nichts mehr.
Der Nachweis war mit Scope und Breitbandempfaenger (100 kHz -
1.3 GHz) recht einfach.

von Kilo S. (kilo_s)


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Motopick schrieb:
> Man kann ja mal, nur zum Spass, eine Ethernetdose schlampig auflegen.
> Und dann womoeglich feststellen, dass dann nur 100 Mbit ausgehandelt
> werden. Und dabei geht es nur um wenige Millimeter.

Meinst du jetzt das ablängen der aufgelegten Adern oder?

Also wenn hier mal ne Rastnase am Ethernet Kabel bricht, schnapp ich mir 
die crimpzange, schneide den Stecker der defekt ist gerade und so kurz 
wie möglich ab, crimpe einen neuen drauf und gut. Das längste Kabel hat 
auch tatsächlich schon am meisten neue Stecker gesehen, weil des öfteren 
mal neu verlegt, teils sogar durch Rigips Wände hindurch. Das handelt 
immer noch   Gigabit aus.

;-)

von Andreas (andreas_mlk)


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Motopick schrieb:
> Man kann ja mal, nur zum Spass, eine Ethernetdose schlampig auflegen.
> Und dann womoeglich feststellen, dass dann nur 100 Mbit ausgehandelt
> werden. Und dabei geht es nur um wenige Millimeter

Meinst Du, wenn man zu viel Kabel lässt?

von Christian M. (christian_m280)


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Andreas schrieb:
> beiden freien Adern aus der Telefonleitung nutzen

Ja klar, 1.31A über das Telefonkäbelchen... Im Nachbarthread hast Du 
sogar Probleme mit dem Stecker...

Gruss Chregu

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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> Das handelt immer noch   Gigabit aus.

Ja, Gigabit != Gigabit.

Als abschreckendes Beispiel habe ich ein "Hama Ethernetflachkabel".
Wo ein richtiges Patchkabel einen Durchsatz von ca. 100 MByte/s
schafft, troepfeln aus diesem "Flachkabel" nur 50 - 60 MByte/s.
Auf beiden Seiten war Intelhardware.

Aber es laesst sich halt gut aufrollen. :)

Edith:
> Ja klar, 1.31A über das Telefonkäbelchen... Im Nachbarthread hast Du
> sogar Probleme mit dem Stecker...

Man darf gerne raten, warum die POE-Spannung so hoch ist.
Wenn da am Ende ein paar Volt fehlen, who cares.

Chinesische USB-Ladegeraete liefern auch gerne ein Volt mehr.

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Andreas schrieb:
> Ein Adernpaar mit 53,5 VDC direkt neben einer VDSL/Telefonleitung
> (J-Y(St)Y) und Ethernet-Kabel, ist das unproblematisch?

Ich würde es einfach probieren. Bei VDSL Routern wie der FritzBox kann 
man unter Internet/DSL-Informationen/DSL oder /Spektrum nachsehen, ob es 
einen negativen Einfluss hat. Bei Ethernet ist die Übertragung 
differentiell, da beeinflusst eine Gleichkanalstörung kaum.
Im Störungsfall kann man die 53Vdc immer noch LC filtern.

Parallelverlegung, oder Adernpaar in einem Netzwerkkabel? Das hat oft 
nur AWG26 (0,13qmm. Cu 2x 0,14R/m, CCA 2x 0,22R/m).
Da ist die Strombelastbarkeit gering,
http://www.hardwarebook.info/AWG  sagt 0,4A, bei CCA sicher noch 
weniger.

: Bearbeitet durch User
von Andreas (andreas_mlk)


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Christian M. schrieb:
> Andreas schrieb:
>> beiden freien Adern aus der Telefonleitung nutzen
>
> Ja klar, 1.31A über das Telefonkäbelchen... Im Nachbarthread hast Du
> sogar Probleme mit dem Stecker...
>
> Gruss Chregu
Das dürftest Du stark unterschätzen. Die Adern haben einen Querschnitt 
von 0,5 mm², daher sind 1,31 A völlig unproblematisch.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Andreas schrieb:
> Ein Adernpaar mit 53,5 VDC direkt neben einer VDSL/Telefonleitung
> (J-Y(St)Y)

Die Spannung ist kein Problem, ISDN kam mit 90V-DC vom Amt.

Andreas schrieb:
> Bei so geringen Distanzen (Kabel an Kabel) schlägt das also auch durch
> die Schirmung durch?

Die von Dir genannte Fernmeldeleitung hat nur einen Summenschirm außen 
herum, die inneren Paare können koppeln. Mit viel Glück geht das 
trotzdem, weil Deine (eventuell!) störende Speisung symmetrisch 
einkoppelt.

Christian M. schrieb:
>> beiden freien Adern aus der Telefonleitung nutzen
> Ja klar, 1.31A über das Telefonkäbelchen...

Das kann funktionieren, wenn genug Spannungsreserve vorhanden ist.

Andreas schrieb:
>> Ja klar, 1.31A über das Telefonkäbelchen...
>>
> Das dürftest Du stark unterschätzen. Die Adern haben einen Querschnitt
> von 0,5 mm²,

Diese Leitung möchte ich gerne sehen. Üblich sind 0,60 mm Durchmesser, 
was einen Querschnitt von 0,28 mm² ergibt. Deine 0,5 mm² passen zu 
0,8mm, was man eigentlich nur für lange Strecken verlegt.

Man kann ja mal rechnen, ob es reichen könnte: Die 0,6er hat 1,3 Ohm pro 
10 Meter.

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