Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akku Ventilator, Hilfe bei Instandsetzung


von Bob (zurkon)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich bräuchte kurz Hilfe bei der Reparatur eines Akku-Ventilators von 
einem chinesischem Hersteller.

Das Gerät funktioniert im Netzbetrieb ganz Normal, jedoch wenn ich den 
Netzstecker ziehe fängt er an zu piepen. Normal sollte er in 
Bereitschaft  gehen und im Akkubetrieb aufs einschalten warten. Neben 
dem nervigen Gepiepe tut sich aber gar nichts, keine Reaktion auf 
irgendwelche Tasten.

Habe nun den Sockel aufgeschraubt und es ist ein Akkupack verbaut mit 4x 
18650 Zellen und der Ladeelektronik, ich höre ein leises surren an der 
Elektronik vermutlich Spulenpfeifen. An B+ B- an der Platine gemessen 
habe ich 6,0 V auch im Lademodus also wenn ich den Netzstecker einstecke 
habe ich an den beiden Polen 6V, die Zellen einzeln habe ich nicht 
gemessen, dafür müsste ich sie ja voneinander trennen.

Nun meine Frage, meint ihr die Akkus sind hin? Oder die Ladeelektronik?
Kann man dem irgendwie auf den Grund gehen?

Danke

: Verschoben durch Moderator
von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

Du kannst von +B auf M messen, das sollte die halbe Spannung sein.

von Bob (zurkon)


Lesenswert?

Hubert G. schrieb:
> Du kannst von +B auf M messen, das sollte die halbe Spannung sein.

Ja 2,97V. Was bedeutet das jetzt?

von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

Die zweite Seite kannst du auch messen, wird das gleiche sein.
Da ist wahrscheinlich die Ladeelektronik defekt. Mit 3V sind die Akku 
leer.

von Bob (zurkon)


Lesenswert?

Hubert G. schrieb:
> Die zweite Seite kannst du auch messen, wird das gleiche sein.
> Da ist wahrscheinlich die Ladeelektronik defekt. Mit 3V sind die Akku
> leer.

Sind die Tiefentladen? Also defekt? Jemand eine Idee welchen Laderegler 
ich da als Austausch nehmen kann? Sollte nicht allzu teuer sein, der 
Lüfter hat 50 Euro gekostet.

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Bob schrieb:
> Sollte nicht allzu teuer sein, der
> Lüfter hat 50 Euro gekostet.

Wundert mich nicht. Auf dem Akkupack werden 2800mAh erlogen und im Pack 
sind Zellen auf denen, vermutlich ebenfalls erlogene, 2500mAh 
aufgedruckt sind.

Mit 2,9V bzw 3V sind die Zellen noch nicht tiefentladen.
Da wird, wie schon angesprochen, die Ladeelektronik nicht mehr 
funktionieren.
Ein Controller der das Laden sicherheitshalber unterbindet ist auch 
nicht auf Anhieb zu erkennen. Wobei der kleine Chiprechts mitte rechts 
oberhalb der Zellen so was sein könnte und der 8-Beiner sein Eprom dazu 
ist...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Armin X. schrieb:
> Wundert mich nicht. Auf dem Akkupack werden 2800mAh erlogen und im Pack
> sind Zellen auf denen, vermutlich ebenfalls erlogene, 2500mAh
> aufgedruckt sind.

Die 2800mAh beziehen sich auf die 12V Ausgangsspannung.

Die Zellen selbst haben 3,7V  2500mAh  4 = 37Wh. Auf dem Typenschild 
sind entnehmbare 33,6Wh angegeben, was 91% Wirkungsgrad des Step-Up 
entspricht.

Das ist schon alles plausibel.

von Frederic S. (frederics)


Lesenswert?

Teste mal ob die Akkuspannung steigt wenn Du das Ladegerät anschließt.

von Bob (zurkon)


Lesenswert?

Frederic S. schrieb:
> Teste mal ob die Akkuspannung steigt wenn Du das Ladegerät anschließt.

Die Spannung von 6V bleibt auch wenn ich das Ladegerät anschließe.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

wie geht es denn der "F1" (im Bild IMG_9064, bei der 2. Zelle von links) 
?

: Bearbeitet durch User
von Bob (zurkon)


Lesenswert?

Wegstaben V. schrieb:
> wie geht es denn der "F1" (im Bild IMG_9064, bei der 2. Zelle von links)
> ?

die ist i.O.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Bob schrieb:
> An B+ B- an der Platine gemessen habe ich 6,0

Der Akku ist tiefstentladen auf 1.5V/Zelle und die Ladeelektronik 
weigert sich sinnvollerweise, ihn wieder aufzuladen und zur Brandbombe 
zu machen.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Bob schrieb:
>> An B+ B- an der Platine gemessen habe ich 6,0
>
> Der Akku ist tiefstentladen auf 1.5V/Zelle

Es sind jeweils zwei Zellen parallel geschaltet!

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Der Akku ist tiefstentladen auf 1.5V/Zelle

Die Akkus.... 2S2P! Sind während des Betriebs unter die vom IC 
vorgegebene Entladespannung gesunken (~2,5-2,7V) und wie immer, 
abgeschaltet worden. Alles normal, da aber am Lebensende, kommen sie 
ohne Belastung nicht mehr über die geforderte Spannung (~3-3,1V(?)) -> 
Das IC verweigert das laden.....
Man könnte ja mal testen..... Neee, nich von mir. ICH will mir ja nicht 
die schuld geben, wenn... nenene ... NE.

von Bob (zurkon)


Lesenswert?

Teo D. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Der Akku ist tiefstentladen auf 1.5V/Zelle
>
> Die Akkus.... 2S2P! Sind während des Betriebs unter die vom IC
> vorgegebene Entladespannung gesunken (~2,5-2,7V) und wie immer,
> abgeschaltet worden. Alles normal, da aber am Lebensende, kommen sie
> ohne Belastung nicht mehr über die geforderte Spannung (~3-3,1V(?)) ->
> Das IC verweigert das laden.....
> Man könnte ja mal testen..... Neee, nich von mir. ICH will mir ja nicht
> die schuld geben, wenn... nenene ... NE.

komm schon, was testen? ich mach das in der Garage....


Aber grundsätzlich, was ist denn da falsch gelaufen? Wenn ich den vom 
Netz nehme, und im Winter einlagere, wie will man dann umgehen dass sich 
die Akkus tiefentladen?

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Bob schrieb:
> komm schon, was testen? ich mach das in der Garage....

Die Akkus.... Auslöten, ein wenig laden, einlöten und (sehr 
wahrscheinlich) vollkommen sinnlos hoffen.... Das is wie ne 
Tonerkassette schütteln, nur seltener erfolgreich aber von ähnlicher 
Dauer.


> im Winter einlagere, wie will man dann umgehen dass sich
> die Akkus tiefentladen?

Nicht entladen lagern...... Neu, halten die ihre Ladung Jahre lang! (Und 
bald Jahrzehnte:)

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


Lesenswert?

Ach was. Da muss Mann nuex
> Auslöten

Einfach Strom druff mit dem Labor-NT. 4 V einstellen und GO!

Das selbe Procedere bei den anderen beiden Zellen.

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

>  Neu, halten die ihre Ladung Jahre lang!

Das kann ich fast bestaetigen. Ein Thinkpadakkupack von BHVW(?).
Baujahr 2014. Hat genau 1 Zyklus runter und noch "100 % of designed
capacity". :)

1x im Jahr wird es von den dann 80 % wieder vollgeladen.
Und steckt ansonsten natuerlich nicht im Notebook.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Motopick schrieb:
>>  Neu, halten die ihre Ladung Jahre lang!

Bei mir liegen einige Zellen seit 4..5 Jahren, ohne dass sie nennenswert 
Spannung verloren hätten.

> Das kann ich fast bestaetigen.

Aber nur, wenn nicht irgendwelche Elektronik für die Entladung sorgt.

Die Chinaplatinchen mit TP4056 und DW01-Schutz-IC ziehen einstellige µA, 
das tut nicht weh. Wie es anders geht, kann man in dem Thread zu den 
ausgefallenen Lidl-Smart-Akkus sehen, ab Werk mit Selbstzerstörung 
geliefert.

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Teo D. schrieb:
> Sind während des Betriebs unter die vom IC
> vorgegebene Entladespannung gesunken (~2,5-2,7V) und wie immer,
> abgeschaltet worden. Alles normal, da aber am Lebensende, kommen sie
> ohne Belastung nicht mehr über die geforderte Spannung (~3-3,1V(?)) ->
> Das IC verweigert das laden.....

Das halte ich auch für sehr plausibel.
Man kann, anstelle der vorgeschlagenen Einzelladung die Zellen auch 
gleich mit etwa 7V in Serie vorladen und dann versuchsweise mit dem 
original Netzteil fertigladen probieren..

von Jack V. (jackv)


Lesenswert?

Motopick schrieb:
> Ein Thinkpadakkupack von BHVW(?).
> Baujahr 2014. Hat genau 1 Zyklus runter und noch "100 % of designed
> capacity".

Das Problem damit ist: die Angabe kann erst nach einigen Zyklen 
einigermaßen genau sein. Fahr mal zwei, drei volle(!) Zyklen und schau 
dann nochmal nach. Auch steigt der Innenwiderstand mit der Zeit, sodass 
sich das Gerät unter Umständen bei Lastspitzen einfach abschaltet, weil 
der Akku das nicht mehr liefern kann.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Armin X. schrieb:
> mit etwa 7V in Serie vorladen

Ich würde mit 1A einige Sekunden laden, bzw. bis die Leerlaufspannung 
auf >3,1V gestiegen ist.
Aber wie bereits erwähnt, ist das wie ne leere Tonerkassette schütteln. 
Mit Glück kommen da noch ein paar Seiten.... äh Ladezyklen dabei raus.

von Bob (zurkon)


Lesenswert?

Das mit der Selbstentladung wird wohl daran liegen dass der Ventilator 
Wlan hat, denn wenn ich ihn vollgeladen in die Ecke packe ist er nach 
1-2 Tage Leer. Das ding ist in irgendeinem Stdby Modus damit man ihn per 
App einschalten kann.

Labornetzteil habe ich nicht, aber jede menge Steckernetzteile in 
verschiedenen Variationen, kann man es damit versuchen?

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Bob schrieb:
> jede menge Steckernetzteile in
> verschiedenen Variationen, kann man es damit versuchen?

Nein, wozu auch. Wie geschrieben, das taugt nur für Notfälle! NUR, das 
ist ein Akku-Lüfter mit WLan, Notfall? Und ob der nun 2-3 mal länger 
funktioniert, macht den Fehlkauf auch nicht mehr wett.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.