Forum: PC Hard- und Software USB-Hub und USB-PD


von Marci W. (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich habe eine Frage zu USB-Hubs bzw. USB-PD:

Für meine HW-Basteleien und weitere Anwendungen möchte ich gerne einen 
USB-Hub mit externer Stromversorgung verwenden. Nun gibt es ja Hubs mit 
einem USB-PD Anschluss. So wie ich es verstehe, kann man an diesem 
Anschluss einen USB-"Ladestecker" anschließen und darüber den Hub 
versorgen. Ist das so korrekt.
Nun habe ich allerdings bei der Beschreibung verschiedener Hubs gelesen, 
dass man, wenn man z.B. ein Notebook an einen USB-C-Anschluss des Hubs 
anschließt, dieses über den Hub betreiben bzw. sogar den Akku laden 
kann.
Ist das so korrekt?
Allerdings hat mein doch recht betagtes NB nur USB-2.0 Anschlüsse. Ich 
habe nun die Befürchtung, dass es, wenn ich gleichzeitig den USB-PD 
Anschluss des Hubs an ein Netzteil und außerdem einen der USB-Anschlüsse 
an das NB anschließe, es evtl. zum Kurzschluss kommen könnte, da ja am 
USB-Anschluss des NB auch 5V anliegen und zusätzlich der Hub mit Strom 
versorgt wird.
Kann mich da bitte jemand aufklären, ob das geht oder nicht. WIMRE ist 
es so, dass es bei USB-3.X (oder ist das USB-C-spezifisch?) Protokolle 
gibt, mit denen ein Gerät solche Dinge steuern kann. Also z.B. ein 
aktuelles NB dem Hub mitteilen, dass der Hub das NB versorgen soll. Ist 
das so korrekt?
Und letzte Frage: Falls das prinzipiell funktioniert, kann es Probleme 
geben, wenn ich einen USB-C-Anschluss des Hubs über einen Adapter auf 
USB-A an meinem NB anschließe?

Sorry für die lange Frage, aber ich hoffe, es ist dadurch klar, wo die 
Unsicherheiten bestehen.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten.

ciao

Marci

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Marci W. schrieb:
> Notebook an einen USB-C-Anschluss des Hubs anschließt, dieses über den
> Hub betreiben bzw. sogar den Akku laden kann.
> Ist das so korrekt?

Ja, vorausgesetzt das Notebook unterstützt dies. Was allenfalls bei 
einem USB C Anschluss am Notebook der Fall ist, also nicht bei dir.

von Oliver R. (orb)


Lesenswert?

Marci W. schrieb:
> So wie ich es verstehe, kann man an diesem
> Anschluss einen USB-"Ladestecker" anschließen und darüber den Hub
> versorgen. Ist das so korrekt.

Ein Hub mit PD ist erstmal ein ganz normaler Hub mit einem Eingang an 
den der Rechner angeschlossen wird, einem Anschluß für die 
Stromversorgung und mehreren Anschlüssen für die USB-Geräte.
Der PD-Anschluß ist da, um Geräte aus dem Hub zu versorgen, nicht den 
Hub selber. PD ist ein Protokol mit dem das angeschlossene Gerät eine 
höhere Versorgungspannung anfordern kann. Kann das Gerät kein PD kommen 
da nur die üblichen 5 Volt raus.

Wenn der Anschluß für den Rechner USB-C ist, kann der Hub da auch oft 
Spannung liefern um ein Notebook/Handy/Tablett zu laden, aber auch das 
macht er nur auf Anforderung.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Marci W. schrieb:
> es evtl. zum Kurzschluss kommen könnte

Das passiert bei USB grundsätzlich nicht. USB ist für Endverbraucher 
narrensicher konzipiert. Alle konformen USB-Komponenten, die sich 
mechanisch zusammen stecken lassen, funktionieren auch und gehen schon 
mal gar nicht kaputt. Zertifierte USB-Produkte erkennt man am USB-Logo 
(Dreizack). Du musst dir da also keine Sorgen machen, ganz besonders 
nicht bei so etwas gewöhnlichen wie einem Hub. Und wie schon erwähnt 
kommt USB-PD sowieso nur bei USB-C zum Einsatz.

von Oliver R. (orb)


Lesenswert?

Niklas G. schrieb:
> Und wie schon erwähnt kommt USB-PD sowieso nur bei USB-C zum Einsatz.

Nein, USB-C ist erst seit PD 2.0 im Standard enthalten und wird in der 
aktuellen 3.1 erst für EPR über 100W vorausgesetzt. Die Profile 1-5 
gehen auch über USB-A und B.

von Marci W. (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen!

Zuerst einmal vielen Dank für die Antworten.

Niklas G. schrieb:
> Und wie schon erwähnt
> kommt USB-PD sowieso nur bei USB-C zum Einsatz.

In welcher Richtung? Beim Hub ging es mir ja um den Anschluss eines 
"Netzteils" über den als USB-C ausgeführten PD-Anschluss.

Ich war ob des PD-Anschlusses davon ausgegangen, dass die Geräte, die 
ich an den Hub anschließe (USB-A, USB-C), diese auch (bei Bedarf, z.B. 
externe DVD-Laufwerke) über den PD-Anschluss, und nicht vom "Host" mit 
Energie versorgt werden. Außerdem, und das hätte ich vllt. erwähnen 
sollen, haben viele "Hubs" unter anderem auch RJ45, SD etc.
Ich ging deshalb davon aus, dass der PD-Anschluss dasselbe bedeutet wie 
ein "externes Netzteil". Hubs mit externem Netzteil finde ich nämlich 
eher selten, mit PD-Anschluss hingegen oft.

Mein Ziel ist es, die Versorgung der angeschlossenen Geräte vom Host zu 
"entkoppeln".

Wäre schön, wenn dazu noch jemand etwas schreiben könnte.

Ich muss zugeben, dass ich aus der IT-Ecke (SW und Elektronik 
Entwicklung) komme. Auch wenn es mir etwas peinlich ist, wollte ich mir 
Klarheit verschaffen, ohne die dicken Specs zu wälzen.

ciao

Marci

von Jim M. (turboj)


Lesenswert?

Oliver R. schrieb:
> Die Profile 1-5
> gehen auch über USB-A und B.

Mir ist aber noch nie ein Laptop begegnet der USB-PD auf was anderem als 
USB-C unterstützt.

Bei USB-C-to-A Adapter Kabel entscheidet das Kabel was passiert via 
Widerstand im USB-C Stecker.

Die Kabel für 500mA und 1,5A sind sicher einsetzbar mit normaler PC 
Hardware.

Der Chinamann verkauft Dir aber auch schon mal ein 3A Kabel, das ist 
nicht sicher am PC einsetzbar - da brennt Dir schon mal intern ein Kabel 
ab fall der Strom mal wirklich ausgenutzt werden sollte.

USB-C ist leider nicht zu 100% narrensicher.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Marci W. schrieb:
> Ich ging deshalb davon aus, dass der PD-Anschluss dasselbe bedeutet wie
> ein "externes Netzteil".

Ja richtig, aber eben auch dass ein USB PD-fähiger Host (z.B. viele 
Smartphones) über den Hub mit hoher Leistung geladen werden können. Bei 
einem USB-2.0 Notebook passiert das aber dann einfach nicht und es 
verhält sich wie ein gewöhnlicher alter Hub, bloß dass USB-Devices eben 
aus dem USB-PD-Ladegerät versorgt werden statt aus dem Notebook.

Jim M. schrieb:
> da brennt Dir schon mal intern ein Kabel
> ab fall der Strom mal wirklich ausgenutzt werden sollte.

Naja, die Notebook-Firmware sollte schon wissen was die internen Kabel 
abkönnen und sich nicht einfach nur auf den eMarker vom extern 
angeschlossenen Kabel verlassen.

Jim M. schrieb:
> USB-C ist leider nicht zu 100% narrensicher.

Das Schlimmste was bei konformer Hardware passieren kann ist dass es 
langsam lädt oder keine Daten übertragen werden können. Konformität 
erkennt man an den Markenzeichen von USB, also Dreizack oder die 
Wortmarken "USB-C" und "USB Type-C". Dass man bei Aliexpress & Co 
Hardware bekommt wo der Hersteller sich die Konformität großzügig selbst 
bescheinigt sollte klar sein, aber was hierzulande bei den üblichen 
Verdächtigen verkauft wird sollte i.A. ok sein.

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Jim M. schrieb:
> Mir ist aber noch nie ein Laptop begegnet der USB-PD auf was anderem als
> USB-C unterstützt.

USB PD über Type A gabs auch nur bei PD < 2.0 und das war in der Praxis 
irgendwie nicht verbreitet. Seit PD 2.0 ist C Type Voraussetzung und die 
Kommunikation läuft über die CC Leitungen, die im A Type gar nicht drin 
sind.

von Marci W. (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich bedanke mich nochmals sehr für die auführlichen und erleuchtenden 
Antworten!

Viele Grüße,

Marci

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.