Weiß hier jemand, was genau das für Anzeige-Instrumente und wie man die am besten ansteuert? (Falls das überhaupt Anzeige-Instrumente sind, und nicht irgendwelche Sensoren mit interner Anzeigemöglichkeit) Hab die in einer Schachtel mit alten Messintrumenten gefunden.
Das ist ein Betriebsstundenzähler ohne bewegte Teile: https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsstundenz%C3%A4hler#Quecksilber-Coulometer
Bauform B. schrieb: > ohne bewegte Teile: Naja, wenn sich nichts bewegen würde, dann könnte man da nichts ablesen.
H. H. schrieb: >> ohne bewegte Teile: > > Naja, wenn sich nichts bewegen würde, dann könnte man da nichts ablesen. Zumindest wird nicht das sichtbare Quecksilbertröpfchen bewegt. (Siehe Beschreibung des Funktionsprinzips)
Fabian E. schrieb: > Weiß hier jemand, was genau das für Anzeige-Instrumente und wie man die > am besten ansteuert? Das Coulometer wird mit einem Konstantstrom in der Größenordnung 50 µA versorgt. In den meisten Fällen reicht ein großer Vorwiderstand. Das Quecksilber wandert zur Kathode, d.h. die Lücke wandert zum Pluspol. Je mehr Strom, desto schneller. Der Vorwiderstand wird daher so gewählt, dass sich eine Anzeige von 10 oder 100 Betriebsstunden pro Skalenteil ergibt. Wenn die Lücke nach 100 bzw 1000 h am Ende der Skala angekommen ist, muss das Ding umgedreht werden. Das Quecksilber darf niemals ganz auf eine Seite wandern!
LOL, hätte ich auch gewusst... daß es sowas heute real noch gibt... Schöne Teile, leider kein ROHS.
Ich habe ein Datenblatt gefunden, siehe Anhang. Das muss nicht unbedingt Deins sein, aber die sind alle sehr ähnlich.
Ben B. schrieb: > daß es sowas heute real noch gibt... "heute noch" weil eben Sammler es beherbergen. Hier liegt noch ein Platinchen dafür mit Spannungsteiler, was 1982 geklebt wurde! Dass ich dazu noch originale Unterlagen finde, ist nicht sehr wahrscheinlich. Wenn ich es damals richtig aufgeschrieben habe, sollte ein Durchlauf 6 mAh entsprechen. Das Datenblatt von Soul E. könnte sogar passen.
Danke für die Infos. Hat sehr geholfen. Ich hätte sonst vermutlich irgendwann die Sünde begangen, diese Quecksilberkapseln nicht fachgerecht zu entsorgen. Jetzt bekommt das Zeug die Aufschrift, was es ist - und vielleicht muss ich das ja irgendwo noch einbauen(nur Reparatur), sonst werde ich das in Zukunft über andere Wege weitergeben. Vielleicht interessiert sich dann in 40-50 Jahren, wenn ich in Rente gehe, irgend ein Museum für die Teile... (hab davon knapp 10 Stück)
Ja,zum Entsorgen sind sie zu schade. Solange das Quecksilber da drin bleibt tut es niemanden was. Wie beim Thermometer.
Fabian E. schrieb: > Vielleicht interessiert sich dann > in 40-50 Jahren, wenn ich in Rente gehe Haben denn junge Leute keinen Spiel- oder Forschertrieb mehr? Nehme Dir einen 9V-Block, schicke 50µA durch das Teil und schreibe Datum / Uhrzeit dran. Einen Tag später sollte es sich schon sichtbar bewegt haben. Es ist rückstellbar. Mal kurz am Labornetzteil gucken: Das Teil hat bei 50µA 25mV. Also 9V-Block mit 180 kOhm dran, auf Genauigkeit kommt es ja erstmal nicht an.
Manfred P. schrieb: > Fabian E. schrieb: >> Vielleicht interessiert sich dann >> in 40-50 Jahren, wenn ich in Rente gehe > > Haben denn junge Leute keinen Spiel- oder Forschertrieb mehr? Ja, schon, aber irgendwann geht einem halt die Zeit aus. Ich hab schon'ne alte Schreibmaschine und einen Commodore 8296 auf dem Tisch, die irgendwann mal Liebe haben wollen, nachdem ich mich um zwei Kleine 6kV-Netzteile und der Neuentwicklung eines Einkanal-Fenster-Pulshöhen-Diskriminator mit einstellbaren Triggergrenzen gekümmert hab. Und dann wollte ich mich auch vertieft mit Leiterplattenfertigung beschäftigen (d.h. Abwassernachbehandlung, Lithographie, Zusammensetzung der Ätzchemie, Besonderheiten beim Galvanisieren der Leiterplatten, evtl. sogar mit dem Betrieb von Multilayerpressen, falls ich demnächst eine bekomme...) Die Liste ist lang. Und das doofe, dadurch, dass ich für Experimentalphysiker arbeite, taucht an jeder Ecke was neues Spannendes auf. Ich wollte mich auch Mal mit dem fast mannshohen Wassergekühlten 50R-Widerstand im Keller beschäftigen und irgendwann auch Mal eine Grundinventur in der Elektronikwerkstatt durchführen, un überhaupt zu wissen, was da ist. Und irgendwo dazwischen soll dann auch noch 'gearbeitet' (meist Kleinstaufträge/Hilfe zur Selbsthilfe für Studenten/Reparaturen, etc.) werden. Und man will ja auch irgendwo einen Überblick über all die angefangenen Projekte haben. Vieleicht sollte ich mal meinen Tagesplan ein wenig umstellen. ---------------- (Morgen wieder vom Hauptaccount)
Also wegschmeißen ist bei sowas echt zu schade. Die Dinger wurden zwar in größeren Mengen hergestellt, aber so alt wie sie sind, gibt's davon heute nicht mehr viele. Es ist auch eine Technik, die es so nie wieder geben wird. Weiß eigentlich jemand was darüber, wieviele Zyklen die Dinger überstehen? Die Polung bestimmt ja darüber, zu welcher Seite das Quecksilber bewegt wird, aber wie oft kann man diesen Prozess reversieren ohne das Teil nennenswert zu verschleißen?
Ben B. schrieb: > Also wegschmeißen ist bei sowas echt zu schade. Die Dinger wurden zwar > in größeren Mengen hergestellt, aber so alt wie sie sind, gibt's davon > heute nicht mehr viele. Es ist auch eine Technik, die es so nie wieder > geben wird. Weiß man halt auch erst, wenn man weiß, was das Ding genau macht.
In den USA werden diese (billigen) Betriebsstundenzähler auch heute noch serienmäßig in Lichtquellen für Spektrometer (Hohlkathodenlampen) eingebaut. Sie beseitigen Streitereien wegen der tatsächlichen Brenndauer solcher Lampen...
Mein Datenblatt ist ein Jahr älter. Aber Soul_Eye war schneller. Ich meine, die wurden z.B. für Plattenspieler vorgeschlagen, um den Spitzenverschleiß beurteilen zu können.
Manfred P. schrieb: > Dass ich dazu noch originale Unterlagen finde, ist nicht sehr > wahrscheinlich. Und nun doch, sogar mit dem Herstellernamen "Fuji". Da sieht man auch 6/81, also vor über 40 Jahre um 10 DM. Fabian muß mal gucken, ob es wirklich zu seinen passt.
Hier ist ein Datenblatt. https://www.wiringdepot.com/Shared/Spec%20Images/120-pc.pdf Sie scheinen noch erhältlich zu sein. https://www.wiringdepot.com/electro-mechanical-elapsed-time-indicator-etis-coulometer.aspx USD$25 Hier sind interessante Anzeigen zu sehen: https://amironic.co.il/wp-content/uploads/L-3-Electrodynamics-Catalog.pdf Ein interessanter elektronischer Coulomb Messer anderer Art: https://download.siliconexpert.com/pdfs/2006/12/21/c/3/oxl/electronic%20elapsed%20time%20indicators/eti%202020efa.pdf?
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