Forum: Haus & Smart Home Immer mehr Solarmodule auf Nord-Dächern


von Hans H. (wen_h)


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Hallo,

hier werden immer mehr Norddächer mit Solarmodulen belegt. Gestern sah 
ich ein rel. steiles Nord-Dach mit geschätzten 45°. Kann mir nicht 
vorstellen, dass sich das jemals rechnet. Oder hat sich an der Physik 
was geändert?

Hans

von Teo D. (teoderix)


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Mach dir nix draus, ich leide auch an einer Nord/Süd-Schwäche. Aber zum 
Glück gibts ja Navis.... ;DDD

von Nils S. (wall-e)


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Nein, das loht sich nicht, sind alles Unwissende. <Sarkasmus Ende>

Eine dreisekündige Suche bei Tante Google liefert gleich als erstes 
Ergebnis:  "Photovoltaik auf der Nordseite erzeugt 30 bis 40 Prozent 
weniger Strom als unter optimalen Bedingungen. Dabei gilt: Je flacher 
das Dach, desto mehr Ertrag. Bei diffusem Licht produziert eine 
PV-Anlage auf dem Norddach genauso viel Solarstrom wie andere 
Dachseiten. "

https://gruenes.haus/photovoltaik-nordseite/

von Harald A. (embedded)


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Hans H. schrieb:
> Kann mir nicht
> vorstellen, dass sich das jemals rechnet. Oder hat sich an der Physik
> was geändert?

An der Physik nicht, aber am Preis der Module. Was sich vor Jahren nicht 
gerechnet hat ist jetzt durchaus eine Option. Neben der angesprochenen 
diffusen Beleuchtung kann das Norddach in den Abendstunden auch noch 
direkte Sonne abbekommen, je nach Ausrichtung des Hauses.

von Christian W. (orikson)


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Harald A. schrieb:
> Neben der angesprochenen
> diffusen Beleuchtung kann das Norddach in den Abendstunden auch noch
> direkte Sonne abbekommen, je nach Ausrichtung des Hauses.

Gleiches gilt für die aufgehende Sonne in der Früh. Es geht bei 
PV-Anlagen schon lange nicht mehr um das Erreichen einer maximalen 
Leistung, wozu man eben ideal ausgerichtete Module braucht. Viel mehr 
Sinn macht es Strom über einen möglichst langen Zeitraum zu erzeugen, 
dann aber eben z.B. mit geringerer Peakleistung.

von Harald A. (embedded)


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Obwohl - an der Physik hat sich tatsächlich auch etwas geändert. Der 
Wirkungsgrad insbesondere bei diffuser Beleuchtung hat sich über die 
letzten Jahre deutlich nach oben bewegt.

von Gustav K. (hauwech)


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Nils S. schrieb:
> Eine dreisekündige Suche bei Tante Google liefert gleich als erstes
> Ergebnis:
>
> https://gruenes.haus/photovoltaik-nordseite/

Zitat von der Seite:

"In anderen Fällen lohnt sich meist die Nordseite für eine 
Photovoltaikanlage, insbesondere, wenn Sie auch im Winter Solarstrom 
produzieren wollen."

Ihr mit eurer lustigen Tante Google. Und dann wird auch noch frohlockend 
die erste gefundene Müllseite verlinkt. Oh, wie gescheit bin ich doch.

@Nils: 3 Sekunden ergeben leider keine 1 sondern: 6 - setzen !

von Re D. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Ihr mit eurer lustigen Tante Google. Und dann wird auch noch frohlockend
> die erste gefundene Müllseite verlinkt. Oh, wie gescheit bin ich doch.
> @Nils: 3 Sekunden ergeben leider keine 1 sondern: 6 - setzen !

Da musst wohl ehr du dich wieder mit einer 6 setzen. Als geistiger Zwerg 
sollte man nicht Oberlehrer spielen.

von Nils S. (wall-e)


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Was ist dein Problem?
Du kommst nicht auf die Idee das das ein Schreibfehler ist und Südseite 
gemeint sein könnte ?
Einfach mal sinnvoll lesen und nicht schwurbeln..

von Rainer W. (rawi)


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Hans H. schrieb:
> Kann mir nicht vorstellen, dass sich das jemals rechnet. Oder hat sich
> an der Physik was geändert?

Ein N-Dach liefert im Sommer bereits/noch Strom, wenn das S-Dach 
noch/schon tief im Schatten liegt. Jemand, der auch morgens und abends 
Strom braucht, muss dazu nicht die Physik ändern, sondern guckt an den 
Himmel, um zu prüfen, wo die Sonne ist.

von Christian M. (likeme)


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Rainer W. schrieb:
> Hans H. schrieb:
>> Kann mir nicht vorstellen, dass sich das jemals rechnet. Oder hat sich
>> an der Physik was geändert?
>
> Ein N-Dach liefert im Sommer bereits/noch Strom, wenn das S-Dach
> noch/schon tief im Schatten liegt. Jemand, der auch morgens und abends
> Strom braucht, muss dazu nicht die Physik ändern, sondern guckt an den
> Himmel, um zu prüfen, wo die Sonne ist.

Das Stimmt, wir haben auf unserem Haus eine Anlage, die 100% nach Süden 
ausgerichtet ist. In diesem Sommer hab ich mal genau hingeschaut und 
festgestellt, dass die Sonne NordÖstlich aufgeht, ich würde somit paar 
Wochen im Jahr von der Nordseite, morgendlich, Strom bekommen. Wir haben 
auf unserem Grundstück 5 Anlagen auf allen möglichen Dächern und 
Ausrichtungen installiert, bei diffusen Wolkenlicht bekommen wir sehr 
gleichmäßig verteilt ziemlich viel Strom über den Tag. Plan ist nun 
tatsächlich die Nordseite zu belegen, also die 6. Anlage aufzubauen. 
Angenehmer Nebeneffekt, das bewohnte Dachgeschoß ist viel kühler 
geworden im Sommer.

von H. H. (Gast)


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Hans H. schrieb:
> hier werden immer mehr Norddächer mit Solarmodulen belegt.

Australien?

von Bruno V. (bruno_v)


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Christian M. schrieb:
> Angenehmer Nebeneffekt, das bewohnte Dachgeschoß ist viel kühler
> geworden im Sommer.

Ja, Solarmdoule sind ein billiger (Zusatz-) Schutz für Dächer.

Mit weiteren Vorteilen (keine zusätzliche Wechselrichter-Leistung 
erforderlich, längerer Eigenverbrauch morgens und abends) lohnt es sich 
umso schneller bei fallenden Preisen. Infrastruktur, Erfahrung, 
Verträge, Installation, ... sind ja schon da.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Evtl. geht es bei diesen Anlagen nicht um möglichst hohe Leistung, 
sondern um möglichst hohe Autarkie auch an schattigen Tagen. Also wenn 
man das Geld übrig hat, dann bekommt man damit an wolkenreichen Tagen 
evtl. ein paar 100W zusätzlich durch indirektes Licht.

von Rüdiger B. (rbruns)


Angehängte Dateien:

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Siehe Grafik:
Norddach 60 Grad 35 %

: Bearbeitet durch User
von Mnax (moriz996)


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Den subventionen ist es egal in welche richtung die panels stehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rüdiger B. schrieb:
> Siehe Grafik:
Da sieht man auch schön die zugrunde liegenden Sinusfunktionen, mit 
denen man sich das selber leicht ausrechnen könnte...

von Bruno V. (bruno_v)


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Rüdiger B. schrieb:
> Siehe Grafik: Norddach 60 Grad 35 %

Whow, schöne Grafik: Wenn man ein Satteldach beidseitig belegen will, 
spielt die Ausrichtung keine Rolle.

von Rubble C. (Gast)


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Schlimmer sind die die zur Hälfte belegten Dächer:

Da wird das Haus eingerüstet ($ $ $) und ein Pneukran gemietet ($ $) um 
die Panels hochzuhieven und dann wird trotz dieser Fixkosten nur das 
halbe Dach belegt, wohl weil es sich "nicht rechnet".

Manche haben den Schuss echt noch nicht gehört..

von Keks F. (keksliebhaber)


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OP kann ja, weil er Adresse der Häuser kennt und die Belegung, selber 
mal online durchrechnen lassen wie die Erträge und Ertragszeiten sind. 
Dann kann er ja selber wissen, ab welchem Preis sich die Anlage 
rentiert.
Grundsätzlich ist es wirtschaftlicher sich eine vollausgebaute Anlage 
aufschwatzen zu lassen, als eine viel zu kleine (Installations- und 
Wechselrichterkosten sind gleich), oder noch schlimmer, eine überteuerte 
Batterie.
Die meisten Anlagen zahlen mit großem Stolz 1,20€/kWh Batteriestrom.

von Dirk O. (dirk_sdr)


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Hans H. schrieb:
> Oder hat sich an der Physik was geändert?
Tatsächlich lohnt es zunehmend, auch Norddächer mit Solarmodulen zu 
bestücken!
Wenn du dir die mal ansiehst, sind das eher dunkle bzw. fast schwarze 
Module im Gegensatz zu den bläulichen Typen auf der Sonnenseite.
Das sind dann immer öfter PERC Module, die einen höheren Wirkungsgrad 
insb. bei längerwelliger Einstrahlung (bei Sonnenauf-/Untergang) haben. 
Außerdem sind sie hinten mit einer Reflexionsschicht versehen, damit das 
Licht noch einmal durch die Halbleiterschicht zurück reflektiert wird 
mit einer 2. Chance zur Stromerzeugung.

Also: mit solchen Modulen kann sich die Nordseite inzwischen lohnen.

Beispiel PERC Modul:
https://www.g-part.de/OLP-180W-Solarpanel-12V-Schindeltechnologie-PERC

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Am frühen Abend ist der Strom am teuersten momentan. Mehr muß man dazu 
nicht sagen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rüdiger B. schrieb:
> Siehe Grafik:

Die meisten Dächer liegen im Bereich von 100:52. Wobei das Diagramm für 
Gebiete mit leicht unterdurchschnittliche Sonnenstunden ausgelegt wurde. 
Aber 100:30 für sonnenstundenreichere Orte ist auch noch deutlich mehr, 
als viele vermutet hätten.

Ein Nachteil wäre immer noch die höhere Wärmeabgabe an die Umgebung 
durch die solare Aufheizung der Flächen, obwohl 23% als elektrische 
Energie abgezogen werden gegenüber nicht bestückten Dächern. Noch 
schlechter wird es, wenn das Netz & Akku die Energie nicht mehr 
aufnehmen kann und die Solaranlage gedrosselt werden muss.

Ettliche Anlagen bekommen abgeregelt dadurch in wenigen Jahren einen 
Knacks weg, indem sich dabei HotSpots bilden. Solaranlagen, die nur 
Diffuslicht abbekommen haben, vertragen das viel besser, bzw. es ist 
sehr unwahrscheinlich, dass diese dabei eine Schaden nehmen können.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Mnax schrieb:
> Den subventionen ist es egal

Der Ertrag wurde(wird) subventioniert, nicht der Kauf!!!

von Rainer W. (rawi)


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Rüdiger B. schrieb:
> Mnax schrieb:
>> Den subventionen ist es egal
>
> Der Ertrag wurde(wird) subventioniert, nicht der Kauf!!!

Bezeichnest du den Verzicht auf 19% MwSt bei der Errichtung nicht als 
Subvention?

von Hans H. (wen_h)


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Rüdiger B. schrieb:
> Norddach 60 Grad 35 %

Das kann dann nur über das ganze Jahr gemittelt sein.

Wenn ich mir die kürzlich gesehene exakt nach Nord ausgerichtete 45° 
Dachschräge ansehe, dann sehen die Module im Winterhalbjahr genau null 
Sonne, also auch keinen Sonnenauf- oder Untergang. Gerade im 
Winterhalbjahr hapert es aber schon bei konventionell aufgestellten 
Anlagen beim Ertrag. Da bleibt im Winterhalbjahr nur diffuses Licht mit 
winzigem Ertrag.

Dirk O. schrieb:
> Tatsächlich lohnt es zunehmend, auch Norddächer mit Solarmodulen zu
> bestücken!
> Wenn du dir die mal ansiehst, sind das eher dunkle bzw. fast schwarze
> Module im Gegensatz zu den bläulichen Typen auf der Sonnenseite.
> Das sind dann immer öfter PERC Module, die einen höheren Wirkungsgrad
> insb. bei längerwelliger Einstrahlung (bei Sonnenauf-/Untergang) haben.

Also ich sehe hier an den Dächern mit Nordausrichtung die üblichen 
bläulichen Typen.

Habe mal eben ein PERC-Modul mit einem klassischen monokristallinen 
Modul gleicher Größe verglichen: PERC hat 1% mehr Wirkungsgrad (= 6% 
mehr Leistung bezogen auf die Fläche), das PERC-Modul ist aber um 18% 
teurer. Zudem weisen PERC-Module eine erhöhte lichtinduzierte 
Degradation auf. Wie da eine PERC-Anlage kostengünstiger sein soll, 
erschließt sich mir nicht.

Wie sich das lohnen soll, bleibt mir ein Rätsel.
Mir wird da zu viel schön gerechnet.

von Max I. (powermeter)


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Hans H. schrieb:
> Kann mir nicht vorstellen, dass sich das jemals rechnet.

Schon länger, insbesondere auf relativ flachen Dächern und bei möglichst 
hohem Eigenverbrauch. Habe ich selbst schon länger so.

Selber mit den Werten spielen und staunen:

https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html

> Oder hat sich an der Physik was geändert?

Nein, aber an den Kosten. Mittlerweile rechnet sich das u.U. selbst für 
die "zwei-linke-Hände-muss-alles-machen-lassen"-Fraktion.

von Teo D. (teoderix)


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Hans H. schrieb:
> Also ich sehe hier an den Dächern mit Nordausrichtung die üblichen
> bläulichen Typen.

Die Dinger sind teuer. Der Hautvorteil, laut Hersteller, ist die Optik. 
Der ganze Rest, bringt grade mal 1% mehr an Ausbeute.

von Jörg S. (joerg-s)


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Max I. schrieb:
> Nein, aber an den Kosten. Mittlerweile rechnet sich das u.U. selbst für
> die "zwei-linke-Hände-muss-alles-machen-lassen"-Fraktion.
Na ja, wenn ich mir so die Angebote im Photovoltaikforum anschaue, liegt 
man da immer noch so bei 1500€ pro kWp. Was sich eher gedreht hat sind 
die Stromkosten, also der Nutzen beim Eigenverbrauch.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Der ganze Rest, bringt grade mal 1% mehr an Ausbeute.
Das ist gemessen an den tatsächlich erreichten Wirkungsgraden der 
Solarmodule schon mal gar nicht so wenig.

Ist wie bei Flugzeugtriebwerken. Entwickle ein Triebwerk, was 1% weniger 
Treibstoff braucht als derzeit verfügbare Triebwerke und du hast ein 
verdammt gut gehendes Geschäft.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Rainer W. schrieb:
> Bezeichnest du den Verzicht auf 19% MwSt bei der Errichtung nicht als
> Subvention?

Als Gewerbe angemeldet bekommst du MwSt sowieso zurück.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ja, da gab es eine Menge "Tricks" bei PV-Anlagen, deswegen wollte man 
das ja eigentlich alles vereinfachen - eben damit man kein Gewerbe mehr 
für seine PV anmelden muss oder ähnliche Späße.

von Rainer W. (rawi)


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Hans H. schrieb:
> Wenn ich mir die kürzlich gesehene exakt nach Nord ausgerichtete 45°
> Dachschräge ansehe, dann sehen die Module im Winterhalbjahr genau null
> Sonne, also auch keinen Sonnenauf- oder Untergang.

Die Module machen keinen großen Unterschied zwischen direktem und 
indirektem Licht. Der Ertrag von so einem N-Dach dürfte für Okt-Mar in 
Frankfurt/M. gegenüber einem gleichsteilen S-Dach bei etwa 25% liegen.

von Rainer W. (rawi)


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Rüdiger B. schrieb:
> Als Gewerbe angemeldet bekommst du MwSt sowieso zurück.

Nur, wenn du entsprechende MwSt-Einnahmen dagegen setzen kannst.

von Klaus (feelfree)


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Rainer W. schrieb:
> Rüdiger B. schrieb:
>> Als Gewerbe angemeldet bekommst du MwSt sowieso zurück.
>
> Nur, wenn du entsprechende MwSt-Einnahmen dagegen setzen kannst.

Nö, immer. Sind ja Betriebsausgaben, hat mit den Einnahmen nix zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Max I. (powermeter)


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Jörg S. schrieb:
> Na ja, wenn ich mir so die Angebote im Photovoltaikforum anschaue, liegt
> man da immer noch so bei 1500€ pro kWp.

Da ich alles selber baue, verfolge ich die all-incl.-Preise nur 
sporadisch. Das Material ist aber sehr deutlich günstiger geworden.

Aber wie ich schon oben schrieb: Bei relativ wenig geneigten 
Nord-Dächern kann sich das schon lohnen.

https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html

Irgendwo in der Mitte Deutschlands, grobe Peilung Kassel:

- 1 kWp, Neigung und Azimuth optimiert, Jahresertrag ~ 1000 kWh

- 1 kWp, Neigung 10°, Azimuth 180°, Jahresertrag ~ 770 kWh

Bei 45° Neigung bleiben allerdings nur noch ~ 450 kWh Jahresertrag.

von Dirk O. (dirk_sdr)


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Hans H. schrieb:
> Habe mal eben ein PERC-Modul mit einem klassischen monokristallinen
> Modul gleicher Größe verglichen: PERC hat 1% mehr Wirkungsgrad (= 6%
> mehr Leistung bezogen auf die Fläche), das PERC-Modul ist aber um 18%
> teurer. Zudem weisen PERC-Module eine erhöhte lichtinduzierte
> Degradation auf. Wie da eine PERC-Anlage kostengünstiger sein soll,
> erschließt sich mir nicht.
> Wie sich das lohnen soll, bleibt mir ein Rätsel.
Stimmt alles, allerdings hatte ich über Kosten nicht gesprochen.
Es ist so, dass sich die Kosten für PERC Module immer mehr denen 
üblicher Solarmodule annähern, so dass die genannten 18% auch aktuell 
schon deutlich unterschritten werden.

Tatsächlich finde ich hier inzwischen viele Häuser mit Ost-/West- oder 
sogar Nord-Dachfläche mit voller PERC-Bestückung, die auch sinnvoll bei 
wenig Platz sein kann. Man erkennt die Module meist auch am schwarzen 
Rahmen.

Bei PERC wird die Entwicklung der Solarmodule auch nicht stehen bleiben:
https://www.maysunsolar.de/blog/topcon-hjt-oder-ibc-technologie-welche-wird-nach-perc-fuhrende-technologie-sein

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die notwendige Stromproduktion um alles zu ersetzen wäre nicht 500 TWh, 
600 TWh auch nicht 3386 TWh, sondern rund 5000 TWh.

Bei einem Wirkungsgrad von 100% für Solarzellen und Energiespeicher, 
müßte 1/60 der Fläche Deutschlands versolarzellt werden. Bei 15% 
Wirkungsgrad von Solarzellen rund 1/10 der Fläche.

Negative Folgen gibt es natürlich auch zu berücksichtigen:

Dieter D. schrieb:
> Ein Nachteil wäre

Die meisten sind so in ihrer Blase gefangen, dass diese eine solche 
Kritik nur noch Solarzellenbashing interpretieren können.

Die Zahlen hier sollen verdeutlichen, dass auf die Norddächer nicht 
verzichtet werden kann. Da der Flächenverbrauch hoch ist, insbesondere 
ohne Speicherung, wäre das nicht zu packen. Wobei Akkus für die 
saisonale Speicherung 500-1000 Jahre (ein Zyklus pro Jahr) halten 
müßten, damit die Energiebilanz dieser Elemente positiv würde. Das 
bedeutet ohne E-Kohlenstoffe wird es nicht gehen. Sowas geht also nicht 
über das Knie gebrochen, sondern braucht Zeit.

von Rainer W. (rawi)


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Dieter D. schrieb:
> E-Kohlenstoffe

Kohlenstoffe ist erstmal Chemie, z.B. auch CO2 und gerade das möchte man 
vermeiden. Was genau meinst du mit "E-Kohlenstoffe"?

von Bruno V. (bruno_v)


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Rainer W. schrieb:
> Was genau meinst du mit "E-Kohlenstoffe"?

Ganz allgemein: Energie gespeichert in durch Erneuerbare Energien 
hergestellten Kohlenwasserstoffen. Methan, Methanol, E-Fuels, ...

Weil man das in beliebigen Mengen speichern UND transportieren kann, im 
Gegensatz zu H2 oder Strom.

von Rainer W. (rawi)


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Bruno V. schrieb:
> Ganz allgemein: Energie gespeichert in durch Erneuerbare Energien
> hergestellten Kohlenwasserstoffen. Methan, Methanol, E-Fuels, ...

Das führt dann auch die Diskussion ad absurdum, ob die PV-Module 15 oder 
18% Wirkungsgrad haben sollen.
Strom in solche Brennstoffe umzuwandeln lohnt nur, wenn man einen 
Prozess nicht mit Strom treiben kann.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Strom in solche Brennstoffe umzuwandeln lohnt nur, wenn man
> einen Prozess nicht mit Strom treiben kann.
Das ist bei Flugzeugen z.B. durchaus gegeben. Da braucht man etwas mit 
hoher volumetrischer Energiedichte und die hat der ach so hoch gehypte 
Wasserstoff leider nicht.

Nachteil: Der Gesamtprozess macht nur Sinn, wenn er das CO2 aus der Luft 
verbraucht, welches bei der Verbrennung dieser "e-Fuels" freigesetzt 
wird.

von Klaus (feelfree)


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Rainer W. schrieb:
> Strom in solche Brennstoffe umzuwandeln lohnt nur

wenn dieser Strom CO2-neutral erzeugt wurde und zum Zeitpunkt seiner 
Erzeugung nicht anderweitig sinnvoll verbraucht werden kann.

von Bruno V. (bruno_v)


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Rainer W. schrieb:
> Das führt dann auch die Diskussion ad absurdum, ob die PV-Module 15 oder
> 18% Wirkungsgrad haben sollen.

Der Wirkungsgrad von Solarzellen hat nix mit dem Wirkungsgrad von 
Maschinen, Licht oder chemischen Prozessen gemein.

Je besser deren Wirkungsgrad, umso weniger Energie muss 
erzeugt/verwendet werden.

Der Wirkungsgrad von Solarzellen hat maximal Einfluss auf die benötigte 
Fläche. Wichtiger als Wirkungsgrad sind Kosten/Nutzen, wobei Kosten auch 
Recycling/Entsorgung beinhalten sollte. Und Nutzen auch optische, 
isolierende oder Schutzeigenschaften beinhalten kann. Irgendwann nageln 
sich Leute Solarpaneele vor den Dämmputz, damit da kein Vogel pickt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Klaus schrieb:
> und zum Zeitpunkt seiner
> Erzeugung nicht anderweitig sinnvoll verbraucht werden kann.

So sollte es werden.

Wie bereits geschrieben, wäre die Herausforderung saisonale Unterschiede 
aufzufangen. Wegen der negativen Impacts von regenerativen 
Energieerzeugungsanlagen, können in Deutschland nicht so viele 
Überkapazitäten installiert werden, so dass weitestgehend auf 
E-Speicherung verzichtet werden kann.

Wenn also ein Akku 1000 Zyklen für seine Amortisation benötigt und 20 
Jahre hält, dann sind E-Kohlenstoffe erst schlechter bei einem 
Gesamtwirkungsgrad von 20/1000 also 2%, also Erzeugung 14% und 
Motorwirkungsgrad 14%.

Zur Erzeugung können 50% erreicht werden, bzw. Labortestanlagen 
erreichen das bereits. Dieselmotoren mit einem Wirkungsgrad von über 50% 
gibt es ebenfalls.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Bruno V. schrieb:
> Irgendwann nageln sich Leute Solarpaneele vor den Dämmputz,
> damit da kein Vogel pickt.
Dann kommen die Grünen und erlauben die Panels nur von Oktober bis 
Ostern.
Bei meinem Nachbarn ist das übrigens ganz lustig. Der Herr Buntspecht 
baut die Wohnungen und die Stare ziehen dort ein.

von Thomas U. (charley10)


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Harald A. schrieb:
> Hans H. schrieb:
>> Kann mir nicht
>> vorstellen, dass sich das jemals rechnet. Oder hat sich an der Physik
>> was geändert?
>
> An der Physik nicht, aber am Preis der Module. Was sich vor Jahren nicht
> gerechnet hat ist jetzt durchaus eine Option. Neben der angesprochenen
> diffusen Beleuchtung kann das Norddach in den Abendstunden auch noch
> direkte Sonne abbekommen, je nach Ausrichtung des Hauses.

Hast du ein drehbares 'Baba Jaga-Haus', dass die Nordseite auch im 
Winter was abbekommt? Nämlich dann, wenn Mangel UND Bedarf besteht?!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas U. schrieb:
>> An der Physik nicht, aber am Preis der Module. Was sich vor Jahren nicht
>> gerechnet hat ist jetzt durchaus eine Option. Neben der angesprochenen
>> diffusen Beleuchtung kann das Norddach in den Abendstunden auch noch
>> direkte Sonne abbekommen, je nach Ausrichtung des Hauses.
>
> Hast du ein drehbares 'Baba Jaga-Haus', dass die Nordseite auch im
> Winter was abbekommt? Nämlich dann, wenn Mangel UND Bedarf besteht?!

Dass im Winter der Energieertrag sehr gering ist, sollte bekannt sein.

Aber bei entsprechend flachen Dächern ist die Bestückung der Nordseite 
durchaus sinnvoll, wenn man eh alles neu aufsetzt und den Strom 
verkaufen möchte. Verdient wird ja von April bis Oktober. Hängt halt vom 
Neigungswinkel und Abschattungen (haben wir glücklicherweise nur bis zur 
Dachrinne :-) etc. ab

Wir haben so ein flaches (Walm-)dach mit richtig viel Fläche. Da wäre 
wirklich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang eine gleichmäßige 
Stromerzeugung gewährleistet. Mit Zeitrafferaufnahmen unserer 
Wildtierkamera konnte man das schön sehen. Damit habe ich auch unser 
kleines Balkonkraftwerk so ausrichten können, dass wir eine relativ 
gleichmäßige Leistungsverteilung über den Tag haben. Im Moment liege ich 
deutlich über meiner Kalkulation (Amortisation in sieben Jahren bei 1kWh 
pro Tag von April bis Oktober).

Also: ja, Nordseite bestücken kann durchaus sinnvoll sein

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas U. (charley10)


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Chris D. schrieb:
...
> Wir haben so ein flaches (Walm-)dach mit richtig viel Fläche. Da wäre
> wirklich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang eine gleichmäßige
> Stromerzeugung gewährleistet. Mit Zeitrafferaufnahmen unserer
> Wildtierkamera konnte man das schön sehen. Damit habe ich auch unser
> kleines Balkonkraftwerk so ausrichten können, dass wir eine relativ
> gleichmäßige Leistungsverteilung über den Tag haben. Im Moment liege ich
> deutlich über meiner Kalkulation (Amortisation in sieben Jahren bei 1kWh
> pro Tag von April bis Oktober).
>
> Also: ja, Nordseite bestücken kann durchaus sinnvoll sein

Für die Modulverticker und Solateure schon!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas U. schrieb:
>> Also: ja, Nordseite bestücken kann durchaus sinnvoll sein
>
> Für die Modulverticker und Solateure schon!

Und die, die das durchrechnen.

Und natürlich die, die selbst montieren :-)

von Thomas U. (charley10)


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Chris D. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>>> Also: ja, Nordseite bestücken kann durchaus sinnvoll sein
>>
>> Für die Modulverticker und Solateure schon!
>
> Und die, die das durchrechnen.
>
> Und natürlich die, die selbst montieren :-)

Bingo - und diejenigen, die sich einen Akku nicht ausreden lassen!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas U. schrieb:
> Bingo - und diejenigen, die sich einen Akku nicht ausreden lassen!

Siehe "durchrechnen".

Bei Akkus bin ich im Moment auch noch skeptisch.

Aber ansonsten ist es schon erstaunlich, wie günstig die Module 
mittlerweile sind :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas U. schrieb:
> Hast du ein drehbares 'Baba Jaga-Haus', dass die Nordseite auch im
> Winter was abbekommt? Nämlich dann, wenn Mangel UND Bedarf besteht?!

Einfach Spiegel montieren.

von Christian B. (luckyfu)


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Chris D. schrieb:
> Bei Akkus bin ich im Moment auch noch skeptisch.
>
> Aber ansonsten ist es schon erstaunlich, wie günstig die Module
> mittlerweile sind :-)

ein Akku lohnt sich nur dann, wenn man den selbst aus Modulen und BMS 
zusammenbaut. Wenn man den fertig einbauen lässt, ist das viel zu teuer. 
Da währe es billiger, den Strom aus dem Netz zu ziehen. Vielleicht wird 
das mal besser, wenn es mehr Alte Akkus aus PKWs gibt. Da die aber auch 
alle ihr eigenes Süppchen kochen bin ich mir nicht so sicher, ob das in 
den nächsten Jahr(zehnt)en was wird.

von Thomas U. (charley10)


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Christian B. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Bei Akkus bin ich im Moment auch noch skeptisch.
>>
>> Aber ansonsten ist es schon erstaunlich, wie günstig die Module
>> mittlerweile sind :-)
>
> ein Akku lohnt sich nur dann, wenn man den selbst aus Modulen und BMS
> zusammenbaut. Wenn man den fertig einbauen lässt,ist das viel zu teuer.

'lässt', das ist DER Fehler!

> Da währe es billiger, den Strom aus dem Netz zu ziehen. Vielleicht wird
> das mal besser, wenn es mehr Alte Akkus aus PKWs gibt.

Da denen das ewige Leben nachgesagt wird, ist das sicher keine 
Möglichkeit.

> Da die aber auch
> alle ihr eigenes Süppchen kochen bin ich mir nicht so sicher, ob das in
> den nächsten Jahr(zehnt)en was wird.

Vielleicht, wenn doch verfügbar, gibt es mal auf YT die Anleitung zum 
Zerlegen und nach Wunsch neu konfigurieren...

von Christian B. (luckyfu)


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Thomas U. schrieb:
> Da denen das ewige Leben nachgesagt wird, ist das sicher keine
> Möglichkeit.

Welche seriöse Quelle sagt das? Normalerweise geht man von 10 Jahren 
Nutzungsdauer aus im Fahrzeug und dann nochmal ebensolang im Haus 
stationär.

Natürlich gibt es daneben Meinungen aller Art von: ist in 2 Jahren 
kaputt, wie beim Handy (was inzwischen de facto widerlegt ist) bis zu: 
hält 1 Mio km und mehr. Ich mein, man muss realistisch bleiben und da 
ist man, denke ich, mit einer angenommenen Lebensdauer von 10 Jahren so 
falsch nicht.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Christian B. schrieb:
> Vielleicht wird
> das mal besser, wenn es mehr Alte Akkus aus PKWs gibt.

Da habe ich Zweifel, du kannst noch nicht einmal problemlos einen 
gebrauchten Airbag vom Autoverwerter kaufen. Die müssen gesprengt werden 
und dürfen nicht in private Hände gelangen, wegen einer kleinen 
Explosivladung.

Wie wahrscheinlich ist es, daß Schrotthändler die Akkus demontieren und 
komplett oder in teilen privat verkaufen dürfen.

von Christian B. (luckyfu)


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Frank D. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> Vielleicht wird
>> das mal besser, wenn es mehr Alte Akkus aus PKWs gibt.
>
> Da habe ich Zweifel, du kannst noch nicht einmal problemlos einen
> gebrauchten Airbag vom Autoverwerter kaufen. Die müssen gesprengt werden
> und dürfen nicht in private Hände gelangen, wegen einer kleinen
> Explosivladung.
>
> Wie wahrscheinlich ist es, daß Schrotthändler die Akkus demontieren und
> komplett oder in teilen privat verkaufen dürfen.

Da Akkus eben nicht einfach so explodieren können, ist das schon 
wahrscheinlicher, dass sie an Personen abgegeben werden, die mit den 400 
- 800V umgehen können. Wobei man natürlich erstmal einen Verwerter 
finden muss, der die Fahrzeuge überhaupt entsorgen darf. Der muss seine 
Befähigung dazu ja auch erstmal nachweisen. Prinzipiell ist es imho aber 
schon am sinnvollsten, die Batterien aus verschrotteten Autos relativ 
schnell auszubauen, da diese nicht besser werden, je länger sie draußen 
liegen, auch weiß man ja normalerweise nicht viel über den Ladestand, 
wenn so ein Unfallwagen angeliefert wird. Aber aufgrund der Zahlreichen 
Log Daten kann man zumindest auch nach vielen Jahren noch 
nachvollziehen, wie der Akku behandelt wurde und entsprechend diesen 
dann einsortieren.

von Michael O. (michael_o)


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Und wer soll das reverse engineering des Computer betreiben um die 
Logfiles zu lesen? Abgesehen davon, daß keines meiner Fahrzeuge so viel 
Speichrr hat um die täglichen Ladevorgang zu speichern, wenn Temperatur, 
Verlauf und andere relevante Daten abgelegt würden, wäre es sicher noch 
viel unmöglichen sinnvolle Schlüsse daraus zu ziehen.
Unfallfahrzeuge ohne beschädigte Batterie werden eher als Teilespender 
für Fahrzeuge mit Batterieproblemen gebraucht, und wenn die Batterie 
beschädigt wurde will wohl niemand die Brandbombe im Keller haben. Ein 
Fahrzeugakku nach einigen hunderttausend Kilometern am Ende der 
Lebensdauer möchte ich auch nicht mit viel Aufwand anpassen und kurz 
danach wegen defekter Zellen austauschen müssen. Mir wären da neue 
LiFePo Zellen wesentlich Sympatischer, Brandsicher und 6000Zyklen statt 
1000 Ladezyklen eines Fahrzeugakku.

MfG
Michael

von Rainer W. (rawi)


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Michael O. schrieb:
> Mir wären da neue LiFePo Zellen wesentlich Sympatischer,
Lithium-Eisen-Polonium-Zellen müssen erst noch erfunden werden.

Falls du Lithium-Eisen-Phosphat meinst, spricht doch eigentlich nichts 
dagegen, das auch hinzuschreiben.

von Ein T. (ein_typ)


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Rüdiger B. schrieb:
> Siehe Grafik:
> Norddach 60 Grad 35 %

Das stimmt, aber wir sind hier ja nicht in Schweden oder Norwegen. 
Sondern in Deutschland, und hierzulande liegt die durchschnittliche 
Dachneigung so zwischen 38 und 45 Grad, und der Wirkungsgrad nach der 
von Dir verlinkten Grafik somit etwa zwischen 44 und 53 Prozent.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ein T. schrieb:
> Sondern in Deutschland, und hierzulande liegt die durchschnittliche
> Dachneigung so zwischen 38 und 45 Grad

Aus Bayern kenne ich auch flachere Dächer. Das stammt aus einer Zeit, 
als es noch Schnee gab. Da sollte es nicht ausgerechnet dann eine Lawine 
vom Dach geben, wenn jemand gerade an der Haustür stand.

Heutzutage wird Schnee künstlich erzeugt. Wo kommt der Strom dafür 
eigentlich her? Im Söderland gibt's doch keine Windmühlen?

von Le X. (lex_91)


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Rainer Z. schrieb:
> Im Söderland gibt's doch keine Windmühlen?

Dafür flächere Dächer mit vielen Sonnenstunden und reichlich Ertrag ;-)

von Christian B. (luckyfu)


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Le X. schrieb:
>> Im Söderland gibt's doch keine Windmühlen?
>
> Dafür flächere Dächer mit vielen Sonnenstunden und reichlich Ertrag ;-

Also muss man ja nur den Kunstschnee schon im Sommer produzieren und den 
dann nur bis zum Winter kalt halten. Kann man dick in Sägespänen 
einpacken. Da brauchts dann auch keine extra Energie zum Kühlen, aber 
etwas Schwund muss wohl eingerechnet werden.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Le X. schrieb:
> Dafür flächere Dächer mit vielen Sonnenstunden und reichlich Ertrag ;-)

Meinte ich doch.

Christian B. schrieb:
> Also muss man ja nur den Kunstschnee schon im Sommer produzieren und den
> dann nur bis zum Winter kalt halten.

Gute Idee!

Hier sind vielsagende Bilder aus diversen Orten in den Alpen:
https://www.nzz.ch/fotografie/schneemangel-in-den-alpen-die-bilder-ld.1719448

Ob man da in naher Zukunft das Konzept in den Touristenorten besser auf 
Badeurlaub umstellen sollte? (Ne, ich glaube, das ist kein Sarkasmus 
mehr.)

von Hans H. (wen_h)


Angehängte Dateien:

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Max I. schrieb:
> Aber wie ich schon oben schrieb: Bei relativ wenig geneigten
> Nord-Dächern kann sich das schon lohnen.

Ich hatte es aber von rel. steilen Nord-Dächern, siehe mein 1. Beitrag:

Hans H. schrieb:
> Gestern sah ich ein rel. steiles Nord-Dach mit geschätzten
> 45°. Kann mir nicht vorstellen, dass sich das jemals rechnet.

Max I. schrieb:
> Selber mit den Werten spielen und staunen:
> https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html

Seit 1996 habe ich ein Solarmodul genau nach Süden mit 30° Neigung auf 
dem Dach liegen, daran einen Datenlogger, der mir jede Sekunde den 
Ertrag loggt und jede Minute einen Balken in eine Grafik malt. Anfang 
des Jahres wurde das Modul durch ein Solarmodul mit aktuellen Zellen 
ersetzt. Tatsächlich hat sich nun der Ertrag bei diffusem Licht 
verbessert.

Ich misstraue den netten Tools im Internet, weil man die dahinter 
stehenden Algorithmen nicht kennt. Z.B. hat keines meiner bisher 
getesteten Module die Leistungsangaben auf dem Typenschild erreicht. 
Auch nicht bei besten Bedingungen (Frühjahr, kalt, windig und 90° 
Einstrahlung). Da fehlten stets ca. 20%. Wird das Modul dann im Sommer 
richtig heiß (knapp 60°), fehlen nochmal 20%. Ob die um 10% erhöhte 
Degradation bei PERC eingerechnet wird, weiß auch keiner.

Last but not least die Vorhersage, die nach meiner Beobachtung auch 
ziemlich daneben liegt. Als Beispiel die letzten 4 Tage (Bild). Die 
Tendenz stimmt zwar meist, nur der Ertrag nicht. Die Zahl nach dem 
Schrägstrich ist mein Tagesertrag:

27.06.2023: 41/32 = -20%
28.06.2023: 41/35 = -15%
29.06.2023: 55/39 = -30%
30.06.2023: 39/08 = -80%

Überall etwas geschönt und getürkt - merkt ja keiner.

Kann nur jedem empfehlen, sich ein Modul aufs Dach zu legen und die 
Leistung mal ein Jahr lang bei unterschiedlicher Einstrahlung bzw. 
Bewölkung zu beobachten. In den Wintermonaten kommt dann die große 
Ernüchterung.

von Rainer W. (rawi)


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Hans H. schrieb:
> In den Wintermonaten kommt dann die große Ernüchterung.

Da müssen dann bei Windstille die AKWs westlich vom Rhein einspringen, 
soweit es die verfügbaren Leitungen hergeben.

von Thomas U. (charley10)


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Rainer W. schrieb:
> Hans H. schrieb:
>> In den Wintermonaten kommt dann die große Ernüchterung.
>
> Da müssen dann bei Windstille die AKWs westlich vom Rhein einspringen,
> soweit es die verfügbaren Leitungen hergeben.

Der wird dann bei Durchleitung durch den Rhein auf 'GRÜN' gewaschen und 
wird  damit salonfähig in D...

von Michael B. (laberkopp)


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Chris D. schrieb:
> Aber ansonsten ist es schon erstaunlich, wie günstig die Module
> mittlerweile sind :-)

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/solarmodule-500-stueck-gebraucht/2481568294-84-2449

von Rüdiger B. (rbruns)


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Rainer W. schrieb:
> Hans H. schrieb:
>> In den Wintermonaten kommt dann die große Ernüchterung.
>
> Da müssen dann bei Windstille die AKWs westlich vom Rhein einspringen,
> soweit es die verfügbaren Leitungen hergeben.

Da die Franzosen mit Strom Heizen laufen bei uns die Gas- und 
Kohlekraftwerke auf Volldampf um den Strom NACH Frankreich zu 
verkaufen!!!

von Michael B. (laberkopp)


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Dieter D. schrieb:
> Wenn also ein Akku 1000 Zyklen für seine Amortisation benötigt und 20
> Jahre hält, dann sind E-Kohlenstoffe erst schlechter bei einem
> Gesamtwirkungsgrad von 20/1000 also 2%, also Erzeugung 14% und
> Motorwirkungsgrad 14%.

Man kann sich mit hingelogenen Zahlen alles zusammenrechnen. 20 Jahre 
wären 7000 Zyklen - eher nicht.

> Zur Erzeugung können 50% erreicht werden, bzw. Labortestanlagen
> erreichen das bereits. Dieselmotoren mit einem Wirkungsgrad von über 50%
> gibt es ebenfalls.

Eben. Sogar besser. Elektrolyse 98%
https://edison.media/energie/effizienz-durchbruch-bei-wasserstoff-elektrolyse/25229279/
die weiteren Schritte (Methan, Methanol) sind sogar exotherm, bloss muss 
man die Gewinnung des CO2 (Komprimierung) mitrechnen, das hängt stark 
von der Quelle ab.

von Rainer W. (rawi)


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Dieter D. schrieb:
> Zur Erzeugung können 50% erreicht werden, bzw. Labortestanlagen
> erreichen das bereits. Dieselmotoren mit einem Wirkungsgrad von über 50%
> gibt es ebenfalls.

Das ist doch Augenwischerei. Rechne mal von Bohrloch der Ölquelle bis 
zur Abtriebsachse.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Thomas U. schrieb:
> auf 'GRÜN' gewaschen

Stromgeneratoren erzeugen Strom und Windgeneratoren erzeugen Wind. Jetzt 
muss man dahinter nur noch Windgeneratoren stellen, die invers betrieben 
werden und schon ist die Energie gewaschen.

An der A9 wäre das zufällig gut zu sehen gewesen. Da stand ein Windrad 
genau entgegengesetzt herum und dahinter drei Windräder, die deutlich 
langsamer mitdrehten. Die Windräder daneben waren alle stillgestanden.

Leider klappte es nicht mit dem Video aus dem Auto heraus. Die unteren 
2m vom Mast hätten weggelassen werden müssen, weil dort waren bereits 
die Fahrzeuge vom Wartungsdienst des Herstellers gestanden.

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer W. schrieb:
> Das ist doch Augenwischerei. Rechne mal von Bohrloch der Ölquelle bis
> zur Abtriebsachse.

Bei eFuels ? Welches Bohrloch ?

Du bist falsch abgebogen.

von Thomas U. (charley10)


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Michael B. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Das ist doch Augenwischerei. Rechne mal von Bohrloch der Ölquelle bis
>> zur Abtriebsachse.
>
> Bei eFuels ? Welches Bohrloch ?
>
> Du bist falsch abgebogen.

Zwangsweise?

Bin gespannt über den Ertrag des Nachbarn, der auf seiner neuen Garage, 
nahezu komplett abgeschattet durch sein Haus, liegende Module montieren 
will.
Der hat auch mit riesigem Aufwand sein Haus neu verputzen lassen, ohne 
Dämmung zu kleben!
'Beratung' durch einen Solateur...
Meine Erfahrung zeigt, wenn nur eine Wolke vor der Quelle steht, bricht 
der Ertrag wesentlich ein.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael B. schrieb:
> Man kann sich mit hingelogenen Zahlen alles zusammenrechnen. 20 Jahre
> wären 7000 Zyklen - eher nicht.

Zum Puffern des Tagesertrages für die Nachtzeiten zumindest erreichbar 
Werte. Dabei amortisiert sich die Akkuanlage um den Faktor 6. Also 
benötigt dieser rund 1/6, also rund 1000 Zyklen für seine Amortisation. 
Die wöchentlichen Schwankungen (20 Jahre sind rund 1000 Wochen als 
Zyklen) erreichen nur den Faktor 1 bei der Auslegung. Die saisonalen 
Schwankungen (20 Jahre sind rund 20 Zyklen) erreichen nur den Faktor 
0,02 (also 2%).

Michael B. schrieb:
> Eben. Sogar besser. Elektrolyse 98%

In den 50% sind Aufwände für die Umwandlung in besser lagerbare EFuels 
mit enthalten, sowie die Umwandlungsanlagen auch selbst erst mal sich 
selbst amortisieren müsssen (Herstellung und Eigenverbrauch).

Michael B. schrieb:
> Du bist falsch abgebogen.

Das passiert nicht nur Rainer, wie den Wertungen allgemein zu entnehmen 
wäre.

Vor nicht all zu langer Zeit war ich auf einem Tag der offenen Tür in 
einem Institut. Dort laufen Versuche mit Brennstoffzellen. Da waren auch 
einige Gäste falsch abgebogen. Bei kalter Verbrennung waren diese 
bereits angetriggert, weil Verbrennung wäre doch böse und dann noch 
Brennstoff in der deutschen Bezeichnung. Bin mir nicht sicher, ob die 
Richtigstellung von diesen Personen wirklich verstanden wurde und 
anhält.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Bei eFuels ? Welches Bohrloch ?

Tschuldigung - da fehlten die '"' - eFuel muss erstmal erzeugt werden, 
bevor der Dieselmotor damit gefüttert werden kann.
Ersetze also "Bohrloch" durch "Primärertrag PV/Wind"

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer W. schrieb:
> Ersetze also "Bohrloch" durch "Primärertrag PV/Wind"

Hmm, immer noch ganz richtig abgebogen. Es wird nicht ohne Bohrloch 
gehen, genauer gesagt braucht es sogar sehr viele Bohrlöcher.

Vielleicht werden Deine Solarzellen auf den Nord-Dächern mit 
Klimaklebern fixiert oder mit Leinen auf dem Dach festgebunden, also 
bohrlochfreie Montage.

von Udo S. (urschmitt)


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Rainer W. schrieb:
> Da müssen dann bei Windstille die AKWs westlich vom Rhein einspringen,
> soweit es die verfügbaren Leitungen hergeben.

Im letzten Jahr sind aber öfter sie Wind und Solarstromerzeuger östlich 
des Rheins für die Franzosen eingesprungen.
https://www.ee-news.ch/de/article/50629/frankreich-2022-lag-die-stromproduktion-auf-dem-niedrigsten-stand-seit-1992-frankreich-war-10-monate-lang-netto-stromimporteur

Sowas nennt man Verbundnetz

von Hans H. (wen_h)


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Christian B. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Da denen das ewige Leben nachgesagt wird, ist das sicher keine
>> Möglichkeit.
>
> Welche seriöse Quelle sagt das? Normalerweise geht man von 10 Jahren
> Nutzungsdauer aus im Fahrzeug und dann nochmal ebensolang im Haus
> stationär.

Wer ist "man"?

Wenn der Akku eines E-Autos ausgetauscht wird, dann ist der fertig. 
Einen anderen Grund gibt es nicht. Keine seriöse Firma verbaut solchen 
Akkuschrott, gibt darauf Gewährleistung und haftet, wenn das Haus 
abbrennt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Udo S. schrieb:
> Sowas nennt man Verbundnetz

Ein Grund dafür, dass die Instandsetzung und vor allem die 
Wiederfreigabe für den Betrieb der AKW so lange dauerte hat auch etwas 
aus dem hier herausgelesen werden:
https://www.lexpress.fr/environnement/nucleaire-le-travail-de-sape-de-lallemagne-contre-la-france-J3BV3SZA4VF4XEHN7AUSU46O5E/

Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, wird auch verstehen können, dass 
parallel zu solchen Aktivitäten auch in der Europäische Atomgemeinschaft 
(EAG oder heute Euratom) über dorthin abgestellte personelle Beteiligung 
agiert wird.

von Uwe D. (monkye)


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von Michael B. (laberkopp)


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Hans H. schrieb:
> Wenn der Akku eines E-Autos ausgetauscht wird, dann ist der fertig.
> Einen anderen Grund gibt es nicht.

Oder das Auto ist ein Unfallschaden und der Akku noch gut.

von Hans H. (wen_h)


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Uwe D. schrieb:
> Und jetzt dürfen bald die Stromzähler den Rückwärtsgang einlegen

Das Ei ist noch nicht gelegt, es handelt sich um einen Gesetzentwurf.

Mal liest man, dass die Pflicht zum Zählertausch entfällt, mal liest 
man, dass nach der Pflichtmeldung der Messstellenbetreiber vier Monate 
Zeit hat, die Messstellen "mit einer modernen Messeinrichtung als 
Zweirichtungszähler oder einem intelligenten Messsystem auszustatten". 
Also besser mal abwarten und Tee trinken.

Michael B. schrieb:
> Oder das Auto ist ein Unfallschaden und der Akku noch gut.

Einen solchen noch guten Akku wirst du nicht bezahlen wollen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es ist doch Banane, ob die Pflicht zum Zählertausch entfällt oder nicht. 
Man muss die Anlage sowieso beim Netzbetreiber anmelden - und angenommen 
rückwärts drehende Zähler sind erlaubt - was denkt ihr, wie schnell der 
plötzlich einen Termin für einen Zähleraustausch realisieren kann... da 
werdet ihr staunen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Uwe D. schrieb:
> Und jetzt dürfen bald die Stromzähler den Rückwärtsgang einlegen:
> 
https://www.fr.de/verbraucher/2024-neues-strom-balkonkraftwerk-gesetz-stromverbrauch-stromzaehler-verbraucher-92377396.html

Das steht drin:

>> Durch die Verwendung von Balkonkraftwerken können Verbraucher
>> künftig  von reduzierten Stromkosten profitieren.
>> Eine Anmeldung soll deutlich
>> einfacher werden.

Dieses Gesetz ist ein Entwurf!

>> Das geht aus dem Entwurf eines „Gesetzes zur Steigerung des Ausbaus
>> fotovoltaischer Energieerzeugung“ hervor, der Golem.de vorliegt.
>>

Und dann wird noch alà Wallahalla berichtet:

>> Wie EFahrer.com, das Portal um Elektromobilität, berichtet, wird im
>> Gesetzesentwurf ausdrücklich festgelegt, dass Steckersolargeräte, wie
>> Balkonkraftwerke, auch mit bereits vorhandenen
>> Messeinrichtungen betrieben werden dürfen. Damit entfällt auch die
>> Pflicht zum Zählertausch. Diese Sonderregelung gilt jedoch nicht,
>> wenn mehrere Anlagen an einem einzigen
>> Anschluss betrieben werden.

 --> Ja, aber nur für 4 Monate, u.U. kann man vllt. auch länger Dank 
glücklicher Umstände ohne rückwärts gesperrten Zähler einspeisen.

Und jetzt kommt`s doch, der Zählerstausch:


>> Nach Angaben von Golem.de haben Endverbraucherinnen und -verbraucher
>> nach der Installation eines Balkonkraftwerkes einen Monat Zeit,
>> die Anlage der Bundesnetzagentur anzumelden. Danach werden die
>> Netzbetreiber  aufgefordert, die eingetragenen Daten zu prüfen.
>> Innerhalb der folgenden  vier Monate, nach der Anmeldung,
>> muss der Netzbetreiber laut Gesetzentwurf
>> den Stromzähler „mit einer modernen Messeinrichtung als
>> Zweirichtungszähler oder einem intelligenten Messsystem
>> ausstatten, ohne dass es einer gesonderten Beauftragung
>> durch den Anschlussnehmer oder Anschlussnutzer bedarf“.
>>


Also mal im Ernst. Ein Gesetzentwurf wird unter die Leute gebracht von 
Robert´s Habeck´s getreuer Gefolgschaft.
Darin wird schon mal im Vorfeld "gute Botschaft gestreut" von "Zählern 
dürfen rückwärtslaufen". Aber wer den Text sich druchliest sieht sofort 
an was der Wurm hängt, um den Reiz "Gier frist Hirn" auszulösen.
Der Ablauf der  Zulassung von BKWs ändert sich. Die Folge wird sein, 
dass die Leute  sich die Balkone voll mit BKWs plattern. Um dann  bei 
der Netzagentur eine "Einfach_Meldung" abzugeben. Irgendwann dann taucht 
der VNB (Netzbetreiber) auf und wird den Zähler tauschen "weil er das 
muß". Wer nicht sofort spurt, wird mit der Polizei u.U. Bekanntschaft 
machen. Den der VNB ist gesetzlich verpflichtet innerhalb von 4 Monaten 
den Zähler zu tauschen. Kann er nicht, so hat er duch den Versuch schon 
mal die Frist gewahrt und kann später in aller Ruhe den Zähler tauschen 
und auch noch die dann "Schwarz" eingespeisten kW/h den BKW-Betreiber in 
Rechnung stellen!

Also Leute freut euch nicht zu früh!
Die Maoisten vom KBW sind immer noch die Kader die das Rückgrad von 
Grüne/B90 bilden.
Bei Kadern  gilt halt immer noch der Spruch:
"Gelernt ist gelernt!"

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Auch gut zu wissen ist was im Stromsteuergesetz (Stromsteuer wurde 1999 
eingeführt) steht.
Wichtig für BKW:
Stromsteuergesetz (StromStG)
§ 4 Erlaubnis
§ 5 Entstehung der Steuer, Steuerschuldner
§ 8 Steueranmeldung, Fälligkeit der Steuer
§ 9 Steuerbefreiungen, Steuerermäßigungen

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Du laberst eine Scheiße.

Ich wiederhole mal:
1. Niemand ist zum Betrieb eines Balkonkraftwerks verpflichtet.
2. Unter 30kW interessiert die Stromsteuer überhaupt nicht.

https://www.haufe.de/steuern/gesetzgebung-politik/steuerliche-entlastung-fuer-kleinere-photovoltaikanlagen-ab-2023_168_578022.html

Wer eine Anlage über 30kWp (oder mehrere Anlagen mit insgesamt über 
100kWp) betreibt, der muss Steuern bezahlen. Aber das ist so viel, da 
werden es private Solaranlagen selbst mit Haus und Grundstück schwer 
haben, dranzukommen. Eine Balkon-PV kommt niemals in diese Bereiche und 
wird auch keinen echten Gewinn abwerfen. Mehr als etwas am 
Eigenverbrauch knabbern und seine Stromrechnung damit reduzieren geht 
einfach nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Cha-woma M. schrieb:
> Bei Kadern  gilt halt immer noch

Man merkt doch immer wieder schnell wo du politisch stehst, schon 
alleine an deiner Wortwahl :-p

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)



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Udo S. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Bei Kadern  gilt halt immer noch
>
> Man merkt doch immer wieder schnell wo du politisch stehst, schon
> alleine an deiner Wortwahl :-p

Na, das mit den Kadern vom KBW die "rüber gemacht haben" zu den 
Grünen/90 stimmt doch.

von Gustav K. (hauwech)


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Cha-woma M. schrieb:
> Aber wer den Text sich druchliest sieht sofort
> an was der Wurm hängt, um den Reiz "Gier frist Hirn" auszulösen.
> Irgendwann dann taucht der VNB (Netzbetreiber) auf und wird den
> Zähler tauschen "weil er das muß".

So sehe ich das auch. Die Möglichkeit, das Netz als Speicher für den 
eigenen Ertrag zu nutzen (und den sich nie rentierenden Akku 
einzusparen), wird viele meinen lassen, dass sich ein BKW doch rechnen 
wird. Dass ein BKW-Betreiber 40 Cent kassiert, während sich ein 
Volleinspeiser mit 8 Cent begnügen muss, verbietet bei uns schon der 
Gleichheitsgrundsatz.

von Udo S. (urschmitt)


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Gustav K. schrieb:
> Dass ein BKW-Betreiber 40 Cent kassiert

Ihr schwafelt hier einen Unfug, dagegen hat Russenpropaganda einen hohen 
Wahrheitsgehalt.
Es geht bei dem Gesetz rein darum, dass du die Balkonanlage meldest und 
sofort betreiben kannst.
Solange der Netzbetreiber keine "Kapazität" hat den evt. notwendigen 
Zählertausch vorzunehmen durftest du es bisher nicht betreiben, ab jetzt 
darfst du es. Je länger der Netzbetreiber pennt, desto mehr Geld 
verliert er.

Nicht mehr und nicht weniger.

von Christian B. (luckyfu)


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Gustav K. schrieb:
> So sehe ich das auch. Die Möglichkeit, das Netz als Speicher für den
> eigenen Ertrag zu nutzen

Wie soll das denn in deiner Welt funktionieren? Wenn jemand Strom ohne 
Vergütung ins Netz einspeist, dann ist der Strom nicht gespeichert, 
sondern einfach Weg. (Würde er gespeichert, könnte derjenige, der Ihn 
eingespeist hat, ihn ja zu einem anderen Zeitpunkt kostenlos 
zurückholen.) Wird's zu viel, werden WKA abgeschaltet, weil das aktuell 
die billigste Form ist, überschüssigen Strom loszuwerden, wenn ihn auch 
das Ausland nicht abkaufen will. Man erzeugt ihn gar nicht erst. 
Vergütet dafür die Anlagenbesitzer so, als währe er Erzeugt worden. 
Kostet meines Wissens ca. 8cent / kWh.

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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Christian B. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> So sehe ich das auch. Die Möglichkeit, das Netz als Speicher für den
>> eigenen Ertrag zu nutzen
>
> Wie soll das denn in deiner Welt funktionieren? Wenn jemand Strom ohne
> Vergütung ins Netz einspeist, dann ist der Strom nicht gespeichert,
> sondern einfach Weg.

Das klang vor nicht allzu langer Zeit aus berufenem Mund aber gaaanz 
anders!

> (Würde er gespeichert, könnte derjenige, der Ihn
> eingespeist hat, ihn ja zu einem anderen Zeitpunkt kostenlos
> zurückholen.) Wird's zu viel, werden WKA abgeschaltet, weil das aktuell
> die billigste Form ist, überschüssigen Strom loszuwerden, wenn ihn auch
> das Ausland nicht abkaufen will. Man erzeugt ihn gar nicht erst.
> Vergütet dafür die Anlagenbesitzer so, als währe er Erzeugt worden.
> Kostet meines Wissens ca. 8cent / kWh.

von Gustav K. (hauwech)


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Udo S. schrieb:
> Solange der Netzbetreiber keine "Kapazität" hat den evt. notwendigen
> Zählertausch vorzunehmen durftest du es bisher nicht betreiben, ab jetzt
> darfst du es.

Seltsame Denke: Da wird ein Gesetzentwurf diskutiert, wo das Gesetz 
frühestens ab 2024 kommen wird (wenn überhaupt) und der gemeine Bürger 
bastelt sich schon mal die Welt, wie sie ihm gefällt. Und die schöne 
selbst gebastelte Welt gilt natürlich ab sofort. So funktioniert das bei 
uns nicht!

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Christian B. schrieb:
> Wie soll das denn in deiner Welt funktionieren? Wenn jemand Strom ohne
> Vergütung ins Netz einspeist, dann ist der Strom nicht gespeichert,
> sondern einfach Weg.

Es geht hier um die alten, rückwärts laufenden Ferraris-Zähler, hast du 
das in deiner Welt noch nicht mitbekommen?

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gustav K. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> Wie soll das denn in deiner Welt funktionieren? Wenn jemand Strom ohne
>> Vergütung ins Netz einspeist, dann ist der Strom nicht gespeichert,
>> sondern einfach Weg.
>
> Es geht hier um die alten, rückwärts laufenden Ferraris-Zähler, hast du
> das in deiner Welt noch nicht mitbekommen?

Hmm, eigentlich darf man ja das nicht, das Rückspeisen!
Ist ja eigentlich verboten!

von Thomas U. (charley10)


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Gustav K. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Solange der Netzbetreiber keine "Kapazität" hat den evt. notwendigen
>> Zählertausch vorzunehmen durftest du es bisher nicht betreiben, ab jetzt
>> darfst du es.
>
> Seltsame Denke: Da wird ein Gesetzentwurf diskutiert, wo das Gesetz
> frühestens ab 2024 kommen wird (wenn überhaupt) und der gemeine Bürger
> bastelt sich schon mal die Welt, wie sie ihm gefällt. Und die schöne
> selbst gebastelte Welt gilt natürlich ab sofort. So funktioniert das bei
> uns nicht!

Bis dahin ist noch viiel Zeit, das benötigte 'Kleingedruckte' 
einzufügen...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Cha-woma M. schrieb:
> Hmm, eigentlich darf man ja das nicht, das Rückspeisen!
> Ist ja eigentlich verboten!

Ja, ganz doll verboten. Deswegen will Dein heißgeliebter Habeck es für 
einen Übergangszeitraum gestatten/legalisieren, um die Netzbetreiber auf 
Trab zu bringen.

Guck mal, Udo hat's erklärt:

Udo S. schrieb:
> Solange der Netzbetreiber keine "Kapazität" hat den evt. notwendigen
> Zählertausch vorzunehmen durftest du es bisher nicht betreiben, ab jetzt
> darfst du es. Je länger der Netzbetreiber pennt, desto mehr Geld
> verliert er.
>
> Nicht mehr und nicht weniger.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rainer Z. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Hmm, eigentlich darf man ja das nicht, das Rückspeisen!
>> Ist ja eigentlich verboten!
>
> Ja, ganz doll verboten. Deswegen will Dein heißgeliebter Habeck es für
> einen Übergangszeitraum gestatten/legalisieren, um die Netzbetreiber auf
> Trab zu bringen.
Also mal im Ernst, so sexie ist der unrasierte Robert aber nicht, dass 
ich nach dem Schmachten würde.

>
> Guck mal, Udo hat's erklärt:
Jo, Udo der Erklärbär v. D.!
> Udo S. schrieb:
>> Solange der Netzbetreiber keine "Kapazität" hat den evt. notwendigen
>> Zählertausch vorzunehmen durftest du es bisher nicht betreiben, ab jetzt
>> darfst du es. Je länger der Netzbetreiber pennt, desto mehr Geld
>> verliert er.
>>
>> Nicht mehr und nicht weniger
Mehr oder weniger, meist ist es aber immer weniger!

von Rainer W. (rawi)


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Christian B. schrieb:
> Wenn jemand Strom ohne Vergütung ins Netz einspeist, dann ist der
> Strom nicht gespeichert, sondern einfach Weg.

Unsinn, der Netzbetreiber verkauft ihn ohne Ansehen der Herkunft weiter.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rainer W. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> Wenn jemand Strom ohne Vergütung ins Netz einspeist, dann ist der
>> Strom nicht gespeichert, sondern einfach Weg.
>
> Unsinn, der Netzbetreiber verkauft ihn ohne Ansehen der Herkunft weiter.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bilanzkreis

Wenn der Bilanzkreis aber im Ungleichgewicht ist, wird der Netzbetreiber 
auch wissen wollen wo der ungewollte Strom herkommt.
Der Netzbetreiber muß ja die Netzstabilität in seinem Versorgungsnetz 
sicher stellen. Wildeinspeiser bringen u.U. mehr Problem als der 
"umsonst" Strom ihm freut!

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Interessant! Auszug aus dem verlinkten Artikel:
"Mit Hilfe der Bilanzkreise wird sichergestellt, dass nur genau die 
Energie verkauft oder geliefert werden kann, die produziert oder 
gefördert wurde und dass jeder Energielieferant seine Mengen auch exakt 
an den Energiemärkten oder über eigene Erzeugung bzw. Förderung 
beschafft hat."

Kann man den Netzbetreiber schon mit heimlich eingespeistem Strom aus 
der Balkonanlage in den Wahnsinn treiben? Kann ich mir nicht wirklich 
vorstellen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rainer Z. schrieb:
> Kann man den Netzbetreiber schon mit heimlich eingespeistem Strom aus
> der Balkonanlage in den Wahnsinn treiben?
Doch!
> Kann ich mir nicht wirklich
> vorstellen.
Und ich konnte es mir nicht vorstellen, dass sich das einer nicht 
vorstellen kann.
Schon mal eine I-Strecke mit K -> ∞  geregelt?
Na was für T-Zeiten sollte der Regler wohl da haben?

> Kann ich mir nicht wirklich
> vorstellen.
Sowas bestätigt folgende Weisheit:
"Mit den Wissen wachsen die Zweifel.
Im Umkehrschluß gilt aber, wer keine Zweifel hat, der hat auch kein 
Wissen!"

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Cha-woma M. schrieb:
> Wenn der Bilanzkreis aber im Ungleichgewicht ist, wird der Netzbetreiber
> auch wissen wollen wo der ungewollte Strom herkommt.

Spätestens, wenn er von seiner bereitgestellten Regelleistung regelmäßig 
bei Sonnenschein nur einen Bruchteil braucht, sollte er eins und eins 
zusammenzählen und seine Prognose für den nächsten Tag anpassen. ;-)
Um eine Vorhersage der PV-Produktion kommer er sowieso nicht drumrum.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rainer W. schrieb:
> Um eine Vorhersage der PV-Produktion kommer er sowieso nicht drumrum.

Die Prognose braucht aber auch Daten!
Welche Daten braucht man um die PV-Pruktion zu prognostizieren?
Schreib  mal!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer Z. schrieb:
> Kann man den Netzbetreiber schon mit heimlich eingespeistem Strom aus
> der Balkonanlage in den Wahnsinn treiben? Kann ich mir nicht wirklich
> vorstellen.

Das geht auch mit nicht heimlicher Einspeisung.

Bestimmte Kreise haben da noch durchaus etwas vor. Zum Beispiel um mehr 
Geld für die Einspeisung zu bekommen, gibt es die Absicht die Anlagen im 
fünf bis zehn-minütigen Takt gleichzeitig an und aus zu schalten.

Früher gab es die Abstimmung durch das Publikum indem diese viele 
Verbraucher einschalten sollten bei einer Fernsehsendung. Das darf heute 
nicht mehr gemacht werden.

Auch die Leistungsschwankungen von ein paar MW einer Kleinstadt, wenn 
eine große Wolke darüber zieht, ist nicht ganz ohne.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Angehängte Dateien:

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Dieter D. schrieb:
> Auch die Leistungsschwankungen von ein paar MW einer Kleinstadt, wenn
> eine große Wolke darüber zieht, ist nicht ganz ohne.

Wie oben im Bild?
Alien Detektor PV-Produktion?

von Rainer W. (rawi)


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Cha-woma M. schrieb:
> Welche Daten braucht man um die PV-Pruktion zu prognostizieren?
> Schreib  mal!

Die Daten der vorhergehenden Tage - nennt sich LERNEN.

Die Daten zur installierte Leistung alleine nützen dem Betreiber wenig, 
weil  z.B. Verschattung sowieso nicht berücksichtigt ist.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rainer W. schrieb:
> Die Daten der vorhergehenden Tage - nennt sich LERNEN.
Wie erkennt man aber Änderung Produktion vs. Änderung Verbrauch?
> Die Daten zur installierte Leistung alleine nützen dem Betreiber wenig,
> weil  z.B. Verschattung sowieso nicht berücksichtigt ist.
Und warum wurde für PV-Anlagen die Abschaltung durch den Netzbetreiber 
ermöglich?
"
Laut §§ 11 und 12 EEG können Netzbetreiber die Leistung von 
Photovoltaikanlagen aus der Ferne drosseln oder abschalten, wenn sie 
eine Überlastung des Netzes befürchten. Für den in der gedrosselten 
Anlage erzeugten Strom muss die gesetzlich vereinbarte Vergütung dennoch 
gezahlt werden.
"
Wenn`s egal ist, warum schaltet man die PV-Anlagen dann ab?

von Udo S. (urschmitt)


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Cha-woma M. schrieb:
> Laut §§ 11 und 12 EEG können Netzbetreiber die Leistung von
> Photovoltaikanlagen aus der Ferne drosseln oder abschalten

Das das aber nur für Anlagen >30kW gilt hast du elegant unterschlagen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Udo S. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Laut §§ 11 und 12 EEG können Netzbetreiber die Leistung von
>> Photovoltaikanlagen aus der Ferne drosseln oder abschalten
>
> Das das aber nur für Anlagen >30kW gilt hast du elegant unterschlagen.

Ich hab nix unterschlagen, oder ist Verschattung  von der 
PV-Anlagengröße abhängig? Wäre mir neu.

von Rolf (rolf22)


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Rainer W. schrieb:
>> Als Gewerbe angemeldet bekommst du MwSt sowieso zurück.
>
> Nur, wenn du entsprechende MwSt-Einnahmen dagegen setzen kannst.

Falsch. Wenn die eingenommene MwSt nicht hoch genug zum Ausgleich ist, 
dann zahlt dir das Finanzamt die Differenz. Im Extremfall also alles.

Dieses Prinzip nutzen ja bestimmte Großbetrügereien aus: Man bekommt 
Geld vom Staat ausgezahlt, obwohl man gar keine MwSt eingenommen hat. 
Das funktioniert über EU-weites Hin-und-Herschieben von Geldern oder 
Waren (bzw. über das Vortäuschen solcher Vorgänge), womit die wirklichen 
Vorgänge verschleiert werden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer W. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Welche Daten braucht man um die PV-Pruktion zu prognostizieren?
>> Schreib  mal!
>
> Die Daten der vorhergehenden Tage - nennt sich LERNEN.

Nahe dran, aber...
A) Fuer die Jahresprognose werden die Daten der letzten Jahre verwendet.
B) Fuer die PV-Produktion von Stunden und wenige Tage voraus, wird die 
Wetterprognose herangezogen.

von Gustav K. (hauwech)


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Rainer Z. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Hmm, eigentlich darf man ja das nicht, das Rückspeisen!
>> Ist ja eigentlich verboten!
>
> Deswegen will Dein heißgeliebter Habeck es für einen
> Übergangszeitraum gestatten/legalisieren, um die Netzbetreiber auf
> Trab zu bringen.

Genau so habe ich das auch verstanden, das "will" bezieht sich 
frühestens auf nächstes Jahr.

Man muss sich dbzgl. aber auch über die aktuelle Berichterstattung 
wundern, denn im heutigen Stadtanzeige steht als Überschrift:

"Im Rahmen des Solarpakets I wurden neue Regeln für den Anschluss und 
Betrieb von Balkonkraftwerken festgelegt".

Im zugehörigen Artikel steht dann, dass die neuen Regeln erst noch im 
Kabinett beschlossen werden müssen und das Gesetz dann im nächsten Jahr 
kommen soll. Mit den neuen Regeln soll dann auch Schukostecker und 800 
Watt kommen.

Es ist also überhaupt nichts festgelegt. Es wird jetzt schon das 
Bärenfell zum Kauf angeboten, obwohl der Bär noch gar nicht erlegt ist.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gustav K. schrieb:
> Es ist also überhaupt nichts festgelegt. Es wird jetzt schon das
> Bärenfell zum Kauf angeboten, obwohl der Bär noch gar nicht erlegt ist.
"obwohl der Bär noch gar nicht erlegt ist."
Ist nicht richtig, neuerdings muss es heisen:
"obwohl der Bär noch gar nicht überfahren ist."
https://www.infranken.de/bayern/baer-hielt-bayern-in-atem-wurde-er-in-oesterreich-vom-zug-ueberfahren-dna-abgleich-liegt-vor-art-5694438

von Gustav K. (hauwech)


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Eben noch in dem Artikel entdeckt:

"Die alten Stromzähler dürfen in der Übergangszeit bald auch rückwärts 
laufen ..."

Was soviel heißt, die sie aktuell nicht rückwärts laufen dürfen.

Einige Nachbarn haben aufgrund der irreführenden Berichterstattung schon 
jetzt 800 Watt Anlagen gekauft und betreiben die munter an ihren alten 
Ferraris-Zähler. Und schauen zu, wie sich die Scheibe rückwärts dreht. 
Tagsüber wird der Ertrag im Netz gebunkert und abends holt man sich den 
Ertrag wieder zurück, um die Wäsche zu waschen. Darauf angesprochen 
erklären alle, dass dies seit diesem Jahr legal sei. Der Artikel wurde 
100% gleichlautend schon vor zwei Monaten veröffentlicht.

von Rainer W. (rawi)


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Cha-woma M. schrieb:
> Laut §§ 11 und 12 EEG können Netzbetreiber die Leistung von
> Photovoltaikanlagen aus der Ferne drosseln oder abschalten, wenn sie
> eine Überlastung des Netzes befürchten.

Dann guck bitte auch in den §9 EEG. Hier im Thread geht es um 600W von 
Balkonkraftwerken.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rainer W. schrieb:
> Dann guck bitte auch in den §9 EEG. Hier im Thread geht es um 600W von
> Balkonkraftwerken.

Was hat das mit der Teilbeschattung von PV-Analgen zu tun?
Was hat das mit der Wildeinspeisung  von PV-anlagen zu tun?

von Thomas U. (charley10)


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Gustav K. schrieb:
> Eben noch in dem Artikel entdeckt:
>
> "Die alten Stromzähler dürfen in der Übergangszeit bald auch rückwärts
> laufen ..."
>
> Was soviel heißt, die sie aktuell nicht rückwärts laufen dürfen.
>
> Einige Nachbarn haben aufgrund der irreführenden Berichterstattung schon
> jetzt 800 Watt Anlagen gekauft und betreiben die munter an ihren alten
> Ferraris-Zähler. Und schauen zu, wie sich die Scheibe rückwärts dreht.
> Tagsüber wird der Ertrag im Netz gebunkert und abends holt man sich den
> Ertrag wieder zurück, um die Wäsche zu waschen.

Da das Netz nach profunden Äußerungen das kann/dafür geeignet ist muss 
das sicher kein schlechtes Gewissen amchen! Oder?

> Darauf angesprochen
> erklären alle, dass dies seit diesem Jahr legal sei. Der Artikel wurde
> 100% gleichlautend schon vor zwei Monaten veröffentlicht.

Beitrag #7448004 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gustav K. (hauwech)


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Thomas U. schrieb:
> Da das Netz nach profunden Äußerungen das kann/dafür geeignet ist muss
> das sicher kein schlechtes Gewissen amchen! Oder?

Es geht nicht ums schlechte Gewissen, sondern darum, dass die Leute 
nicht Bescheid wissen und ihr Unwissen an andere weiter geben (kannst du 
machen, ist OK). Am Ende reibt man sich die Augen, wenn das Theater los 
geht.

Eine andere Sache ist, wenn jemand die Regeln kennt und sich nicht daran 
halten will. Das kann jeder machen wie er will.

von Rainer W. (rawi)


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Cha-woma M. schrieb:
> Was hat das mit der Wildeinspeisung  von PV-anlagen zu tun?

DU hast das EEG mit Förderung nach Fernabschaltbarkeit und 
-drosselbarkeit ins Spiel gebracht. Diese Steuermöglichkeiten durch das 
EVU werden aber nur für Anlagen ab 25kW Nennleistung gefordert. Genau 
darum geht es im §9, wenn du mal lesen magst.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Betreiber von PV-Anlagen können sich zwischen einer automatischen 
Drosselung und einer Fernsteueranlage entscheiden, die private Anlagen 
im Fall einer Netzüberlastung ferngesteuert abschaltet.

Automatische Drosselung netzfrequenzabhängig:
https://www.next-kraftwerke.de/wissen/495-hertz-problematik
"So stoppen heutzutage zwischen 50,2 Hz und 51,5 Hz nur noch die alten 
Solarmodule ihre Produktion, wohingegen neuere ihre Erzeugung nur 
schrittweise drosseln. Ab der neuen Frequenzobergrenze von 51,5 Hz 
schalten sich aber ausnahmslos alle Solaranlagen ab."

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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...außer der aus unserem Forum von unserem Synchronbrückefrickler 😂

von Gustav K. (hauwech)


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Dieter D. schrieb:
> Automatische Drosselung netzfrequenzabhängig:
> https://www.next-kraftwerke.de/wissen/495-hertz-problematik

"Nun werden Biomasse-, Bioenergie-, KWK-, Windkraft- sowie 
Wasserkraftanlagen gezielt stufenweise abgeregelt, wenn die Netzfrequenz 
rapide sinkt."

Wenn das Netz unterversorgt ist, schaltet man weitere Versorger ab?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Gustav K. schrieb:
> Wenn das Netz unterversorgt ist, schaltet man weitere Versorger ab?

Details wären zu finden mittels:
https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/photovoltaik/planung/vde-ar-n-4105

Und hier die Stufen des Lastabwurfs:
https://www.deutsche-thermo.de/wiki/netzfrequenzmessung-zur-ueberwachung-des-stromnetzes/

von Gustav K. (hauwech)


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Dieter D. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Wenn das Netz unterversorgt ist, schaltet man weitere Versorger ab?
>
> Details wären zu finden mittels:
> 
https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/photovoltaik/planung/vde-ar-n-4105

Da geht es um Überversorgung.

> Und hier die Stufen des Lastabwurfs:
> 
https://www.deutsche-thermo.de/wiki/netzfrequenzmessung-zur-ueberwachung-des-stromnetzes/

Hier geht es um Unterversorgung und die Abschaltung von Verbrauchern.

Ich bezog mich hierauf: 
Beitrag "Re: Immer mehr Solarmodule auf Nord-Dächern"

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