Forum: Offtopic Brummfreies HiFi-Kaltgerärekabel


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

mir wurde einmal erzählt, jemand hatte immer ein Brummen auf der 
Soundanlage, wenn die Kaffeemaschine lief. Eines Tages tauschte er das 
Standard-Kaltgerätekabel an der Anlage gegen ein 150€ günstiges 
Audio-Kaltgerätekabel. Das Brummen war vollständig verschwunden.

Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass es an der Abschirmung liegt. Ein 
kurzes Anschlusskabel gegen der ungeschirmten langen Leitung in der Wand 
kann es nicht bringen. Da müsste eher ein geeigneter Netzfilter drin 
sein oder ein Trenntrafo.

Das Brummen könnte doch auch von einer Masseschleife kommen, wenn die 
Signalkabel asymmetrisch mit Massebezug sind.

Kann es sein, dass dieses Spezial-Kaltgerätekabel einfach nur keinen 
Schutzleiter hat?

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan H. schrieb:
> Kann es sein, dass dieses Spezial-Kaltgerätekabel einfach nur keinen
> Schutzleiter hat?

Eher nicht, das wäre ein kriminell gegährliches Kabel.

Es kann sein, dass sein neues Kabel L und N vertauscht, und seine 
Stereoanlage so schlecht ist, darauf unterschiedlich zu reagieren. Er 
hätte denselben Effekt gehabt, wenn er beim alten Kabel den Stecker in 
der Dose umdreht.

Beitrag #7441604 wurde vom Autor gelöscht.
von Heinrich K. (minrich)


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Stefan H. schrieb:
> Hallo,
> mir wurde einmal erzählt,

Hörensagen.

Stefan H. schrieb:
> der Soundanlage

Stefan H. schrieb:
> die Kaffeemaschine

Stefan H. schrieb:
> das Standard-Kaltgerätekabel

Stefan H. schrieb:
> ein 150€ günstiges Audio-Kaltgerätekabel.

Dir wurde Mumpitz erzählt. Aber ja, es war die "eine" Soundanlage, die 
bestimmte, ja genau die...

Davon habe ich auch gehört. Es ist immer dasselbe: Drückt man den Knopf 
der Kaffeemaschine, brummt diese und eine Tasse Kaffee wird zubereitet. 
"Nachher" ist sie wieder ganz brav leise.

Nein, Du trollst nicht.

von Icke ®. (49636b65)


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Das Brummen kann bei Verstärkern mit klassischen Trafonetzteilen auch 
von Gleichspannungsanteilen im Netzstrom kommen, die den Kern 
unerwünscht vormagnetisieren. Einfache Kabel, auch mit Abschirmung, 
helfen da nicht, wohl aber ein Gleichspannungsfilter, siehe Bild. Das 
ist ausnahmsweise mal kein audiophiler Voodoo, sondern funktioniert 
tatsächlich. Ich habe es für einen Bekannten gebaut, dessen mit 
Ringkerntrafo bestückter Verstärker immer dann brummte, wenn er 
gleichzeitig eine gedimmte Stehlampe in Betrieb hatte. Der  Filter löste 
das Problem.

Nachtrag:
Das Brummen kam wohlgemerkt NICHT aus den Lautsprechern, sondern direkt 
vom Trafo.

: Bearbeitet durch User
von Ich A. (alopecosa)


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Heinrich K. schrieb:
> Dir wurde Mumpitz erzählt. Aber ja, es war die "eine" Soundanlage, die
> bestimmte, ja genau die...

Man merkt, du hast KEINE AHNUNG ...

Stefan H. schrieb:
> Eines Tages tauschte er das
> Standard-Kaltgerätekabel an der Anlage gegen ein 150€ günstiges
> Audio-Kaltgerätekabel. Das Brummen war vollständig verschwunden.

Das dürfte nur dann funktioniert haben wenn er auch eine ordentlcihe 
Schukosteckdose mit verbaut hat:

https://www.hifi-zubehoer.shop/c-lock-se-wandsteckdose-a-35418.htm

Gerade wenn das Brummen von der Kaffeemaschine kommt, macht ein 
Quantenstecker oder zumindest ein Fremdgeräusch-Zerstörer durchaus Sinn.

https://www.hifi-zubehoer.shop/hifi-tuning-quantenstecker-a-34404.htm

https://www.hifi-zubehoer.shop/schukosteckdosen-hifi-audio-video-gr-175.htm

Man sollte aber so oder so schon viel früher ansetzen und das Problem am 
SChopfe packen und gleich auch den RCD tauschen, zumindest für die 
betroffenen Stromkreise:

https://www.hifi-studio.at/product/doepke-dfs-f-audio-fi-schalter/



Merke: Gerade für Audiosachen gibt es nichts, das es nicht gibt!!!

von Stefan F. (Gast)


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Offenbar war das ein mangelhafter Verstärker, gab es den bei Rudis 
Resterampe?

Schon Verstärker mit der Note 4 (ausreichend) lassen sich nicht von 
normalen Anomalien im Netz stören. Und extreme anomalien sollte man 
lieber an der Quelle beheben anstatt mit Filtern herum zu frickeln.

von Εrnst B. (ernst)


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Michael B. schrieb:
> Es kann sein, dass sein neues Kabel L und N vertauscht, und seine
> Stereoanlage so schlecht ist, darauf unterschiedlich zu reagieren.

Geschäftsidee: Für nur 999,99 gibt's ein Set von Links- und 
Rechtsdrehenden Kaltgerätekabeln. Unterscheiden sich durch vertauschte 
Pinbelegung. Und natürlich unterschiedlichem Spin in der feinstofflichen 
Quantenbehandlung.

Da können sich dann die Audiophools, die sich für zehtausende € eine 
Ultra-Low-End-Schrottanlage haben andrehen lassen, probehören wo weniger 
Koffeinstörungen durch das Stromnetz kommen.

von Michael M. (do7tla)


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Icke ®. schrieb:
> Das Brummen kam wohlgemerkt NICHT aus den Lautsprechern, sondern direkt
> vom Trafo.

Dann mal den Verstärker öffnen und alle Schrauben am Trafo nachziehen.
Es kann sein das die sich mit der Zeit gelockert haben.
Auch ein anderer Aufstellungsort für den Verstärker testen.
Manche Schränke, auf denen der Verstärker steht, verstärken das Brummen 
zum Teil.
Hier hilft es auch Gummimatten unter die Füße des Verstärker zu legen 
zur Schwingungsdämpfung.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael M. schrieb:
> Dann mal den Verstärker öffnen und alle Schrauben am Trafo nachziehen.
> Es kann sein das die sich mit der Zeit gelockert haben.

Das war natürlich auch mein erster Gedanke, aber nicht der Fall. Das 
Brummen trat auch nur dann auf, wenn die Lampe eingeschaltet wurde, 
sonst nicht. Es handelt(e) sich übrigens um einen Arcam FMJ P7. Und wie 
gesagt, mit dem vorgeschalteten Filter war es weg.

von Εrnst B. (ernst)


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Icke ®. schrieb:
> wenn die Lampe eingeschaltet wurde,
> sonst nicht

Phasenanschnitt-Gedimmte Lampe?

von Heinrich K. (minrich)


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Nu' ist es aber ziemlich unglaubwürdig, daß die Kaffeemaschine einen 
nennenswert hohen Gleichspannungsanteil im Netzausläufer erwirkt. Mit 
der "Brummschleife" ist das auch so eine Sache: An welcher Cinchbuchse 
(rot oder weiss) war die Kaffeemaschine denn angeschlossen?

Frage für einen Freund...

von Icke ®. (49636b65)


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Εrnst B. schrieb:
> Phasenanschnitt-Gedimmte Lampe?

Möglich, weiß ich aber nicht. Designer-Teil mit hohem WAF, deswegen 
Austausch keine Option.

von Arno H. (arno_h)


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Lapp hat ein Patent auf störungsarme Leitungen nach Whitlock und Fox:
https://patents.google.com/patent/US20120103646A1/en
Vorläufer von Whitlock/Fox: 
https://www.freepatentsonline.com/8907211.pdf
Der Schutzleiter ist dabei anders verdrillt als L und N.

Arno

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Heinrich K. schrieb:
> Nu' ist es aber ziemlich unglaubwürdig, daß die Kaffeemaschine einen
> nennenswert hohen Gleichspannungsanteil im Netzausläufer erwirkt.

Vor 20 Jahren war es noch üblich, die Kaffeemaschine mittels einer 
Diode, auf halbe Leistung umschalten zu können. Was bei beginnender 
Verkalkung und gerade nicht verfügbarem Entkalker auch gern genutzt 
wurde.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Michael M. schrieb:
> Dann mal den Verstärker öffnen und alle Schrauben am Trafo nachziehen

Wenn es der Trafo selber ist, dann sind es meist die Wicklungen und 
Bleche, die nicht genug mechanische Spannung haben und leicht zappeln.

Arno H. schrieb:
> Der Schutzleiter ist dabei anders verdrillt als L und N.
Das bringt wegen der geringen Frequenz und Induktivität eben nicht viel. 
Wir sind hier nicht bei HF.

Solche Kabelkosmetik kann man sich sparen, wenn man seine Audio-Geräte 
über einen guten Power-Conditioner fährt. Ein Trenntrafo kann auch viel 
bewirken. Da sind wir bei 200 Euro für das gesamte Setup.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Icke ®. schrieb:
> Einfache Kabel, auch mit Abschirmung, helfen da nicht, wohl aber ein
> Gleichspannungsfilter, siehe Bild. Das ist ausnahmsweise mal kein
> audiophiler Voodoo, sondern funktioniert tatsächlich.

Hier ist der Thread mit den beiden Ralfs, die je ein DC-Filter vor ihren 
Trafos gebastelt haben. Der eine Ralf mit einzelnen Dioden, der andere 
Ralf mit einem kompletten Gleichrichter:

Beitrag "Ringkerntrafos brummen."

Und ja, es funktioniert, sofern das Brummen direkt aus dem Trafo raus 
kommt.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Michael M. schrieb:
> Der eine Ralf mit einzelnen Dioden, der andere Ralf mit einem kompletten
> Gleichrichter

Dazu mal gleich die Sonntagnachmittag-Rätselaufgabe:

In der Grabbelkiste befinden sich einzelne Dioden und komplette 
Gleichrichter. Insgesamt sind es 35 Bauteile und 94 Anschlussdrähte.

Wie viele Dioden und Gleichrichter befinden sich in der Grabbelkiste?

von Christian M. (likeme)


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Stefan H. schrieb:
> Hallo,

> Kann es sein, dass dieses Spezial-Kaltgerätekabel einfach nur keinen
> Schutzleiter hat?

Vielleicht hat er das neue Kabel nur 180° verdreht reingesteckt, 
zufällig war dann irgendeine Brummschleife weg.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Michael M. schrieb:
> In der Grabbelkiste befinden sich einzelne Dioden und komplette
> Gleichrichter. Insgesamt sind es 35 Bauteile und 94 Anschlussdrähte.
>
> Wie viele Dioden und Gleichrichter befinden sich in der Grabbelkiste?

23 Dioden und 12 Brückengleichrichter ;-)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Dietrich L. schrieb:
> 23 Dioden und 12 Brückengleichrichter ;-)

Korrekt 👍

von Peter N. (alv)


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Michael M. schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> 23 Dioden und 12 Brückengleichrichter ;-)
>
> Korrekt 👍

Waren keine Doppeldioden im TO220-Gehäuse dabei?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Peter N. schrieb:
> Waren keine Doppeldioden im TO220-Gehäuse dabei?

Nein! Und auch keine Doppeldioden im SOT23 Package, wie BAV70 oder 
BAV99, sondern nur Dioden und Brückengleichrichter so wie auf dem Bild. 
Also entweder mit zwei Anschlüssen oder mit vier Anschlüssen ;)

: Bearbeitet durch User
von Nevs (noname_user)


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Für ein so gutes Unterhaltungswerk am Sonntag bekommt der Stefan satte 
10 Minus-Punkte? Ihr seid ja ein undankbares Volk!

von Holger R. (holgerr)


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Unwichtig schrieb:
> Für ein so gutes Unterhaltungswerk am Sonntag bekommt der Stefan satte
> 10 Minus-Punkte? Ihr seid ja ein undankbares Volk!
Falschen FI eingebaut.
Hatten wir schon mal.
https://www.doepke.de/de/
Mann muß einen audiophilen FI und Sicherungen einbauen.
HolgerR

von Harald K. (kirnbichler)


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Icke ®. schrieb:
> Es handelt(e) sich übrigens um einen Arcam FMJ P7. Und wie
> gesagt, mit dem vorgeschalteten Filter war es weg.

Das Gerät ist dann offenbar mindertiger Schrott.

von Εrnst B. (ernst)


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Harald K. schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Es handelt(e) sich übrigens um einen Arcam FMJ P7. Und wie
>> gesagt, mit dem vorgeschalteten Filter war es weg.
>
> Das Gerät ist dann offenbar mindertiger Schrott.

Das Design stammt einfach noch aus der Friede-Freude-Eierkuchen Zeit, 
als die Glühbirnen geglüht und Netzteile geheizt haben, und Solaranlagen 
nur in Taschenrechnern verbaut waren.
Damals hat sich niemand vorstellen können, dass wir es schaffen den 
schönen Netzsinus großflächig zu einem unsymmetrischen modifizierten 
Rechteck-Signal zu verbiegen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Es ist trotzdem Schrott, weil Netzstörungen schon sehr viel länger 
existieren. Da genügte der Elektrorasierer oder der Kaffeehäcksler.

Gut aufgebaute analoge Audiotechnik hat sich schon immer nicht um 
Netzstörungen gekümmert, nur für "Audiophile" musste schlecht aufgebaute 
Audiotechnik erfunden werden, damit man denen "Optimierungen" für viel 
Geld andrehen kann (Geschirmte Netzkabel und Steckdosenleistungen, 
vergoldete Schmelzsicherungen für den Sicherungskasten und ähnliches 
Voodoo).

von Εrnst B. (ernst)


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Harald K. schrieb:
> Gut aufgebaute analoge Audiotechnik hat sich schon immer nicht um
> Netzstörungen gekümmert,

In seinem Fall brummten ja die Netztrafos, nicht die Lautsprecher.
Insofern: Die Analogtechnik erfüllt deine Forderung komplett, der 
mechanische Aufbau des Netzteils nicht.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Εrnst B. schrieb:
> In seinem Fall brummten ja die Netztrafos, nicht die Lautsprecher.

Ja, das DC-Filter mit den Dioden ist nur dann zu gebrauchen, wenn die 
Netztrafos brummen.

Der TE hat sich aber bis heute noch nicht dazu geäußert, was jetzt genau 
bei ihm brummt. Ist es das Kaltgerätekabel, oder der Trafo, oder der 
Lautsprecher?

Wenn man das jetzt noch im Nachgang aus seiner Nase rausziehen könnte, 
dann kann man diesen Thread auch in die richtige Richtung weiterführen. 
So bleiben es nur Speckulationen.

von Peter D. (peda)


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Harald K. schrieb:
> Das Gerät ist dann offenbar mindertiger Schrott.

Es ist aus dünnen Blechteilen gestanzt, da kann schonmal leicht was 
mitschwingen.

https://www.areadvd.de/hardware/2009/arcam_p7.shtml

von Peter D. (peda)


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Icke ®. schrieb:
> Ich habe es für einen Bekannten gebaut, dessen mit
> Ringkerntrafo bestückter Verstärker immer dann brummte, wenn er
> gleichzeitig eine gedimmte Stehlampe in Betrieb hatte.

Ja, moderne Ringkerne sind so hochgezüchtet, die gehen schnell in 
Sättigung. Die alten M-Kerne von früher waren deutlich toleranter.
Ringkerne haben auch das Problem, daß man sie nicht so gleichmäßig 
wickeln kann. Da gibt es immer lockere Windungen die mitschwingen 
können.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Stefan H. schrieb:
> ein 150€ günstiges
> Audio-Kaltgerätekabel
Besser sind die 666,66€ Adio-Lauwarmgerätekabel.

Peter D. schrieb:
> Ringkerne haben auch das Problem, daß man sie nicht so gleichmäßig
> wickeln kann. Da gibt es immer lockere Windungen die mitschwingen
> können.
Bitte wie meinen?
Vorkriegsmodelle oder 2023?

Das was bei Audio meist völlig frei mitschwingt sind vor allem 
Hirnwindungen.
Ich kenne keinen Bereich in der kompletten Elektronik wo derart 
faktenfrei über Bauteileigenschaften gesponnen wird, ohne auch nur 
einmal harte Zahlen, nachvollziehbare Messungen oder Grundlagenwissen 
heranzuziehen, die in allen anderen Bereichen Gültigkeit besitzen, 
ausser bei den Audiophilen.

von Icke ®. (49636b65)


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Peter D. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Das Gerät ist dann offenbar mindertiger Schrott.
>
> Es ist aus dünnen Blechteilen gestanzt, da kann schonmal leicht was
> mitschwingen.
>
> https://www.areadvd.de/hardware/2009/arcam_p7.shtml

Natürlich kann man sich an dem Blechdeckel abarbeiten, wenn sonst kein 
Haar in der Suppe schwimmt. Aber der Deckel erfüllt seine Funktion und 
er schwingt auch nicht mit. Ansonsten ein Top-Gerät, dessen reale 
Parameter tatsächlich denen im Datenblatt entsprechen. Recht 
beeindruckend, wie der Lastwiderstand das Zimmer heizt, während der 
Sinus-Dauerstrich mit Nennleistung am Oszi keinen Millimeter zuckt, bis 
irgendwann die Temperaturüberwachung die Endstufe abschaltet. Im 
Wohnzimmerbetrieb mit Musik wird das aber selten vorkommen. Der 
Nachfolger P777 legt nochmal einen drauf und hat auch die vermißten 
XLR-Eingänge. Das Problem war hier ganz eindeutig die Sättigung des 
Ringkerns durch den DC-Anteil im Netzstrom. Keine audiophile 
Wahrnehmungsstörung, sondern ein wirklich nerviges Brummen.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Icke ®. schrieb:
> Das Problem war hier ganz eindeutig die Sättigung des
> Ringkerns durch den DC-Anteil im Netzstrom. Keine audiophile
> Wahrnehmungsstörung, sondern ein wirklich nerviges Brummen.
Ganz eindeutig also?
Und nun bin ich unglaublich gespannt wie Du den DC Anteil im Netzstrom 
nachgewiesen hast, wie Du die Sättigung des Ringkerns durch diesen DC 
Anteil nachgewiesen hast und wie dieser DC Anteil denn überhaupt in den 
Netzstrom gelangt, wo doch DC Transformatoren immer noch nicht erfunden 
sind.
Wie viele mV waren es denn die den fetten Ringkern spontan in die 
Sättigung getrieben haben?
Denn den Nachweis wirst Du doch erbracht haben, für eine EINDEUTIGE 
Fehlerbeschreibung?

Völlig abwegig natürlich das sich durch längst bekannte und leicht 
nachvollziehbare Effekte wie zu kleine Stützkondensatoren, zu geringe 
Siebung und eine fehlende 50hz / 100Hz Unterdrückung der Netzsinus 
direkt bzw. über die zahlreichen analogen Verstärkerstufen in die 
Schaltung schleicht.
Auch steilflankige Störungen im Netz durch Schaltnetzteile und die 
Störungen im 100Hz Takt die entstehen wenn Kondensatoren direkt hinterm 
Gleichrichter geladen werden, wären viel zu einfache Erklärungen.

von Peter D. (peda)


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Michael schrieb:
> Bitte wie meinen?

Bei einem M oder EI-Kern kann man die Windungen immer direkt 
nebeneinander legen. Der Ringkern hat aber außen einen größeren Umfang, 
daher liegen die Windungen immer durcheinander. Und manchmal dringt die 
Vergußmasse nicht in jede Lücke. Der hohe Strom bei Sättigung kann dann 
lockere Windungen hörbar schwingen lassen.

von Peter D. (peda)


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Icke ®. schrieb:
> Natürlich kann man sich an dem Blechdeckel abarbeiten, wenn sonst kein
> Haar in der Suppe schwimmt.

Die Sättigung bei DC drückt den Magnetfluß aus dem Kern heraus und kann 
sehr wohl andere Stahlteile anregen.
Du kannst ja mal einen Magneten neben den Trafo halten. Bei hohem Strom 
fängt er an zu vibrieren.
Typisch fließt der hohe Strom erst bei hohen Lautstärken, aber bei 
Sättigung eben auch schon im Leerlauf.

Ich habe einen Trennstelltrafo. Wenn ich die Heißluftpistole direkt an 
der selben Steckdosenleiste betreibe, scheppert sein Blechgehäuse.

: Bearbeitet durch User
von Gunnar F. (gufi36)


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Michael schrieb:
> Und nun bin ich unglaublich gespannt wie Du den DC Anteil im Netzstrom
> nachgewiesen hast,
Du scheinst nicht dran zu glauben?
Einfach messen? Multimeter im DC-Bereich?

> wie Du die Sättigung des Ringkerns durch diesen DC
> Anteil nachgewiesen hast
Einfach messen? Oszilloskop Stromfluß wird dreieckig statt sinusförmig

 und wie dieser DC Anteil denn überhaupt in den
> Netzstrom gelangt,

Durch asymmetrische Belastung!

> wo doch DC Transformatoren immer noch nicht erfunden
> sind.
> Wie viele mV waren es denn die den fetten Ringkern spontan in die
> Sättigung getrieben haben?

Einfach rechnen? mV/mOhm=A!
Was meinst du, wie viel zusätzlichen Magnetisierungsstrom ein harter 
(=geringe Streuinduktivität) Ringkerntrafo verträgt?
Der Effekt tritt natürlich primär im Leerlauf auf, wenn die 
Magnetisierung maximal ist.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Michael schrieb:
> wie dieser DC Anteil denn überhaupt in den
> Netzstrom gelangt, wo doch DC Transformatoren immer noch nicht erfunden
> sind.

Du kennst nicht die Heizelemente, z.B. Föhn, wo die Leistung mit Hilfe 
einer Diode halbiert wird?

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Dietrich L. schrieb:
> Du kennst nicht die Heizelemente, z.B. Föhn, wo die Leistung mit Hilfe
> einer Diode halbiert wird?

Du kennst nicht die Anschlussleistung eines Mittelspannungstrafos im 
Vergleich zu einem Föhn?
Und außerdem verschiebt sich dabei höchstens der Nullpunkt.
Jeder DC Anteil würde zu allererst den Mittelspannungstrafo beeinflussen 
bevor es einen geradezu mikroskopisch kleinen Ringkerntrafo mit sehr 
viel höherer Impedanz erwischt.

Leute, MESSUNGEN bitte, NACHVOLLZIEHBARE MESSERGEBNISSE statt diesem 
Bauchgefühl und Nachgeplapper von Dummheiten.
Ab wievielen VOLT nicht Milivolt oder Mikrovolt DC Anteil würde denn so 
ein Ringkerntrafo in die Sättigung gehen?

von Gunnar F. (gufi36)


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Michael schrieb:
> Leute, MESSUNGEN bitte, NACHVOLLZIEHBARE MESSERGEBNISSE statt diesem
> Bauchgefühl und Nachgeplapper von Dummheiten.
> Ab wievielen VOLT nicht Milivolt oder Mikrovolt DC Anteil würde denn so
> ein Ringkerntrafo in die Sättigung gehen?

Junge, mir ist egal was du glaubst oder nicht. So werde ich jetzt keinen 
Testaufbau machen und messen, nur um dir etwas nahe zu bringen. 
Vielleicht würde ich mir sogar die Mühe machen, aber so unhöflich wie du 
hier rum polterst, und mir dabei sogar Dummheit unterstellst, sicher 
nicht.
Ich habe das erlebt, nicht an eigenem Equipment, sondern ein guter 
Freund, der etwas audiophiler ist als ich, der hatte fette 
Ringkerntrafos an den Subwoofern, und die brummten. Er ist 
Elektroingenieur wie ich, hat gemessen, verstanden, DC-Filter gekauft 
und das Brummen war weg. Dumme Menschen mögen das als hinreichenden 
Beleg nehmen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Gunnar F. schrieb:
> Er ist Elektroingenieur wie ich, hat gemessen, verstanden,
> DC-Filter gekauft und das Brummen war weg.

Dann taugten die Subwoofer halt nichts.

Wobei "audiophiler" und Elektroingenieur sich widerspricht.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Gunnar F. schrieb:
> Dumme Menschen mögen das als hinreichenden
> Beleg nehmen.

Du sagst also das dumme Menschen es als Beleg nehmen mögen wenn ein 
audiophiler Freund etwas gemessen und verstanden hat was sie selbst 
nicht gemessen und verstanden haben?
Ja, da gebe ich Dir recht 😂👍

DC-Filter = Ein mit Dioden überbrückter Elko im Leitungsweg.
Ja, macht mega Sinn. Wenn man sowas an Gläubige verkauft.

Trafo + Gleichrichter + Elko ist das primitivste aller Netzteile.
Daran eine Verstärkerschaltung deren Funktion es ist genau diesen 
Frequenzbereich von unter 50Hz bis über 100Hz zu verstärken, ist einfach 
nur Müll, wenn sie nicht mit der stark verrippelten Betriebsspannung 
umgehen kann.
Was immer Dein Freund da getan hat, es hatte mit Sicherheit nichts damit 
zu tun das ein Ringkerntrafo für /xxxW 230V durch einen ominösen DC 
Anteil von <1,2V in die Sättigung getrieben wurde.

von Icke ®. (49636b65)


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Peter D. schrieb:

> Die Sättigung bei DC drückt den Magnetfluß aus dem Kern heraus und kann
> sehr wohl andere Stahlteile anregen.
> Du kannst ja mal einen Magneten neben den Trafo halten. Bei hohem Strom
> fängt er an zu vibrieren.

Das kann gut sein, läßt sich in diesem Fall jedoch ausschließen. Als 
eine der ersten Maßnahmen öffnete ich das Gehäuse, um die Quelle des 
Lärms zu identifizieren. Natürlich denkt man primär an lose Schrauben 
oder Resonanzen, aber das Brummen war ohne Deckel noch genauso laut.

Den ungläubigen Besserwissern sei gesagt, mir und meinem Bekannten ist 
es herzlich egal, ob nun Wissenschaft oder Hexerei für die Funktion des 
DC-Filters verantwortlich zeichnet. Praxis schlägt Theorie, das Brummen 
wurde durch den Filter beseitigt, Punkt. Und ja, es gibt eine technische 
Erklärung. Die Flußspannung der Dioden blockt DC-Anteile unter ca. 1V, 
während der Wechselstromanteil ungehindert über die Elkos fließen kann. 
Das genügt bereits, um die Kernsättigung zu verhindern. Wer 
Schaltungsmängel, mangelhafte Stützkondensatoren etc. ins Feld führt, 
hat nicht richtig gelesen, was ich oben schrieb:

Icke ®. schrieb:
> Das Brummen kam wohlgemerkt NICHT aus den Lautsprechern, sondern direkt
> vom Trafo.

und

Icke ®. schrieb:
> Das Brummen trat auch nur dann auf, wenn die Lampe eingeschaltet wurde,
> sonst nicht.

von Gunnar F. (gufi36)


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Icke ®. schrieb:
> Praxis schlägt Theorie, das Brummen wurde durch den Filter beseitigt,
> Punkt.

Danke! Nur kleiner Einwand: Das schlägt nicht die Theorie, es bestätigt 
sie!

von Rudi K. (ykabel)


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von Harald K. (kirnbichler)


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Icke ®. schrieb:
> Praxis schlägt Theorie, das Brummen
> wurde durch den Filter beseitigt, Punkt.

Beliebtes Argument von Verfechtern der Homöopathie.

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