Hallo zusammen, ich habe ein Pedelec, welches ich schon länger nicht mehr genutzt habe. Leider funktioniert der Vortrieb nun nicht mehr. Nun wollte ich mal auf Fehlersuche gehen. Das Ladekabel am Trafoausgang hat drei Pins und soll 36 V liefern für den Akku. Ich messe dort zwischen Minus- und Pluspol 0 V. Zwischen dem Pol in der Mitte und Minuspol bzw. zwischen Mittelpol und Plus messe ich 5 V bzw. -5 V. Ich dachte daher, die Ladeeinheit ist beschädigt. Wenn ich aber das 3-polige Kabel mit dem Akku verbinde, dann sind dort auf dem Display 4 Ladebalken zu sehen und ein fünfter fängt an zu blinken, was wohl signalisiert, dass der Akku geladen wird und fast voll ist (4 von 5 Balken). Kann mir jemand die Elektrotechnik dahinter erklären? Ist das Ladegerät kaputt? Gruß Sarah
:
Verschoben durch Moderator
Ladegerät und Akku reden miteinander, und dann erst gibt das Ladegerät die Ladespannung (bis zu 42V) frei.
Der Bosch-Akku hat so seine Eigenheiten. Er will ein bestimmtes wake-up-Verhalten bevor die Ladespannung anliegen darf. Das zu ermitteln hat mich viel Zeit gekostet. Aber jetzt funzt er. Der braucht diese 5V vorab um die Ladelogik zu steuern. Wenn ich diese 5V von extern einspeise springt der Akku-Prozessor an und gibt den Akku frei.
Hallo Sahra E. Sarah E. schrieb: > Das Ladekabel am Trafoausgang hat drei Pins und soll 36 V liefern für > den Akku. Ich messe dort zwischen Minus- und Pluspol 0 V. Zwischen dem > Pol in der Mitte und Minuspol bzw. zwischen Mittelpol und Plus messe ich > 5 V bzw. -5 V. Das ist vermutlich nur ein Zwischenzustand. Der Akku und das Ladegerät handeln vermutlich unter sich aus, welche Spannung mit welchem Maximalstrom wann angelegt wird. > > Ich dachte daher, die Ladeeinheit ist beschädigt. Wenn ich aber das > 3-polige Kabel mit dem Akku verbinde, dann sind dort auf dem Display 4 > Ladebalken zu sehen und ein fünfter fängt an zu blinken, was wohl > signalisiert, dass der Akku geladen wird und fast voll ist (4 von 5 > Balken). Was sag das Manual dazu? Soche Blinksignale sind nicht standardisiert. Ich würde vermutlich ähnlich raten wie Du, aber ich würde mir auch bewusst sein, das es heissen könnte: "Warte auf Kommunikation". Und das wäre eine Aussage des Kontrollers. Es könnte der Akku defekt sein, der Controller des Akkus, die Leitungsverbindung/Stecker dazwischen oder der Lader, der macht, das die Kommunikation nicht zustandekommt. Oder sonst etwas ganz anderes, wie z.B. "zu heiss" oder "keine Netzspannung" (Weil Kabelbruch/oxidierter Stecker ec.). Darum mein Verweiss auf das Manual, da sollte so etwas stehen. Und zwar eindeutig und unmissverständlich explizit ausgedrückt. > Kann mir jemand die Elektrotechnik dahinter erklären? Ist das Ladegerät > kaputt? Ohne Schaltplan von Lader und Akku und Fahrrad und Listing der Firmwareprogramme die in den Controllern verwendet werden ist das fast unmöglich. Mann müsste das ganze "reverse engenieeren" ( https://de.wikipedia.org/wiki/Reverse_Engineering ), und dann würde auch noch jemand, der Erfahrung mit einem Konkurenzprodukt hat, wochen bis Monate brauchen. Was sagt eigentlich der Kundendienst zu dem Problem? Nachtrag : Wenn der Gesetzgeber ernsthaft Nachhaltigkeit und Reparaturen wünscht, dann muss er auch die passende Infrastruktur mit einer entsprechenden verpflichtenden offenen Dokumentation durch die Hersteller schaffen. Sonst wird das nie was, weil die aktuelle Technik ist zu komplex, um sie durch Betrachten in aktzeptabler Zeit zu verstehen. Auch nicht für Leute, die das professionell machen. Sprich mal mit Deinem Abgeordneten darüber. Die sind sich selten dieses Problem bewusst. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
:
Bearbeitet durch User
Mein Ladegerät verwendet den CAN-Bus nicht (siehe Bilder oben), die Ladung wird von dem Akku selbst geregelt. Nur das Bediengerät verwendet den CAN-Bus um den Akkuzustand anzuzeigen.
Danke für die Rückmeldungen. Ja, meiner ist auch ein Bosch-Akku, über 10 Jahre alt. Das Ladegerät wird auch warm und der Akku wird nun als voll angezeigt. Scheint somit richtig geladen zu sein der Akku. Wenn ich den Akku abklemme und zwischen + und - messe zeigt er 0 V an. Wenn ich nun neben den Akkubalken auf den Knopf drücke, zeigt mein Messgerät für 3 Sekunden 42 V an und dann springt die Spannung wieder auf 0 V. für den Zeitraum leuchten auch die 5 Akkubalken und gehen dann wieder weg. Ist das ein normales Verhalten?
Das ist in Ordnung. Der nackte Akku - also die 42V - sind abgeschaltet. Das Bediengerät hat einen eigenen Akku (eine Zelle) und die versorgt den Akku-Prozessor. Ich habe den CAN-Bus mal belauscht und da kamen nur Integer-Zahlen raus: 32 33 34 35 ... 40 41 42 und das ist wohl die Spannung des Akkus. Ich konnte nichts weiteres am CAN finden.
Sarah E. schrieb: > Wenn ich den Akku abklemme und zwischen + und - messe zeigt er 0 V an. > Wenn ich nun neben den Akkubalken auf den Knopf drücke, zeigt mein > Messgerät für 3 Sekunden 42 V an und dann springt die Spannung wieder > auf 0 V. für den Zeitraum leuchten auch die 5 Akkubalken und gehen dann > wieder weg. Ist das ein normales Verhalten? Ja. Wie äußert sich "leider funktioniert der Vortrieb nun nicht mehr" denn genau? Läßt sich das Display am Lenker noch einschalten? Wenn nein, versuch mal am Akku den Knopf neben der Balkenanzeige zu drücken, während der Akku im Fahrrad eingebaut ist. Gegebenenfalls mehrfach.
Ich war gerade beim Fahrrad, wenn ich den Akku mit dem Fahrrad verbinde, bleibt das Display weiterhin aus. Ich habe jetzt mal ein bisschen rum gedrückt auf diesem Knopf neben der Batteriestandsanzeige und gleichzeitig an den Knöpfen rum gedrückt von dem Display Tacho. Zwischendrin wurde mal ganz kurz für vielleicht 1 Sekunde das Display angezeigt, aber ging dann sofort wieder weg. Hab auch mal ins Handbuch geschaut, ich glaube nicht, dass die Batteriestandsanzeige wieder nach ein paar Sekunden weg gehen sollte. Wenn ich das richtig im Handbuch verstanden habe, müsste die Batteriestandsanzeige so lange leuchten, wie die Batterie eingeschaltet ist. Bin mir aber wegen des Handbuchs nicht sicher, aber es scheint das hier zu sein: https://www.bosch-ebike.com/fileadmin/EBC/Service/Downloads/Bedienungsanleitungen/Bosch-eBike-Bedienungsanleitung-Classic-MY2012.pdf?_=1467620445
Wenn du ein Intuvia Bedienteil hast, da ist ein Lipo Akku drinne. Der kann natürlich leer sein und für Probleme sorgen. Ansonsten gibt es bei Bosch Fehlercodes die das Teil ausspukt.
Das Bedienteil hatte ich zwischendrin schon mal geöffnet, da ist keine Batterie drin. Wo werden die Fehlercodes angezeigt? Das Bedienteildisplay ist fast durchgehend aus, wo es kurz an war, war dort aber auch kein Fehlercode angezeigt.
Sarah E. schrieb: > Zwischendrin wurde mal ganz kurz für vielleicht 1 > Sekunde das Display angezeigt, aber ging dann sofort wieder weg. Das hört sich danach aus, daß der Akku des Bediencomputer leer der kaputt sein kann. Der Bediencomputer hat einen eigenen, kleinen Akku. Im Betrieb wird dieser Mini-Akku nachgeladen. Mache das ein paar mal, vielleicht weckt dieser kleine Akku wieder auf.
Sarah E. schrieb: > ich glaube nicht, dass die Batteriestandsanzeige wieder nach ein paar > Sekunden weg gehen sollte. > > Wenn ich das richtig im Handbuch verstanden habe, müsste die > Batteriestandsanzeige so lange leuchten, wie die Batterie eingeschaltet > ist. Es gibt hier offensichtlich verschiedene Versionen. Bei den neueren gibt es eine Einschalttaste am Lenker-Display. Normalerweise wird das Rad über diese Taste am Lenker-Display ein- und ausgeschaltet. Die Ladezustands-Anzeigetaste am Akku ist nur ein Notbehelf, falls das mal nicht geht. In dieser Version ist es normal, das die Balkenanzeige am Akku wieder ausgeht. Die Balkenanzeige am Display bleibt natürlich, solange das Rad eingeschaltet ist. Beim verlinkten Handbuch gibt es offensichtlich gar keine Einschalttaste am Lenker-Display, sondern es wird ausschließlich die Taste am Akku verwendet. In dieser Version müsste scheinbar auch die Balkenanzeige am Akku dauerhaft leuchten, während das Rad eingeschaltet ist. Wie schaut denn dein Display aus? So wie in der verlinkten Anleitung? Oder so wie hier: https://www.fahrrad.de/bosch-intuvia-display-M123009.html
Hier ist mein Bosch-Bediencomputer und der hat einen eigenen Akku.
H. H. schrieb: > Ladegerät und Akku reden miteinander, und dann erst gibt das Ladegerät > die Ladespannung (bis zu 42V) frei. Nein, das Ladegerät ist nicht am CAN-Bus angeschlossen - siehe Bilder oben. Also reden die nicht miteinander. Das Ladegerät liefert zuerst nur 5V, dadurch springt der Akku-Prozessor an, schaltet den Akku an und erst dann liefert das Ladegerät Strom und lädt den Akku.
Mein Lenkerdisplay sieht so aus wie in dem Handbuch und nicht wie Deins. Ich habe es gerade noch mal aufgeschraubt, da scheint kein Akku drin zu sein. Eben hatte ich noch mal was probiert, und zwar habe ich die Taste beim Akku gedrückt und dann war die Anzeige 2 Sekunden an geblieben. In der Zeit hatte ich an dem Fahrradcomputer diese zwei Tasten gedrückt und dann aber die ganze Zeit weiterhin diese zwei Tasten immer weiter drauf rumgedrückt. Durch das ständige Drücken ist dann auch die Verbindung geblieben und der Akku mit seinen fünf Balken leuchtete durchgehend. Wenn ich aufhörte, die Tasten an dem Display zu drücken, ging der Akku wieder sofort aus, und ich konnte nichts mehr machen und musste wieder die Taste am Fahrradakku drücken.
Thomas R. schrieb: > Das Ladegerät liefert zuerst nur 5V, dadurch springt der Akku-Prozessor > an, schaltet den Akku an und erst dann liefert das Ladegerät Strom und > lädt den Akku. Sie reden also miteinander, in sehr einfacher Sprache.
Sarah E. schrieb: > Durch das ständige Drücken ist dann auch die Verbindung geblieben und > der Akku mit seinen fünf Balken leuchtete durchgehend. Wenn ich > aufhörte, die Tasten an dem Display zu drücken, ging der Akku wieder > sofort aus Könnte es ein Kontaktproblem zwischen Bedienteil und Bedienteilhalterung sein?
Das ist ein altes Classic HMI. Dort gibt es zwei Probleme, die Kontakte des HMI in der Halterung. Oft ist der Bajonettverschluss defekt oder ausgeleiert und das Teil sitzt zu locker. Die Kontakte können auch verschmutzt sein. Weiterhin da du es schon offen hattest, innen sitzen vier goldene Federn die die Kontaktstiffte unter Spannung setzen.
So, nach den Rückmeldungen hier habe ich die Halterung mir mal näher angeschaut und es stimmt, der Bajonettverschluss ist an der einen Seite lose (da ist so ein Nupsi abgebrochen). Wenn ich das Tacho so randrücke, als ob der Verschluss heil wäre, bleibt die Verbindung bestehen. Daher habe ich mir jetzt so eine Ersatz-Rückplatte bestellt und denke, dass es damit funktioniert. Vielen Dank an alle für die tolle und wieder mal erfolgreiche Hilfe :-)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.