Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ratschläge BMS und CAnoe schulung


von James B (james_b1)


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Hallo zusammen,

ich arbeite gerade in einem Batterieunternehmen als SAI. Die 
verschiedene programmiere Kundenanforderungen komme ich damit zu recht. 
Meine große Schwierigkeit liegt an, wenn ich über das Verhalten der 
Batterie meine Meinung Äußern muss. Oder wenn ich paar Situationen 
auswerten will.  Ich habe schon Online auf einige Aufbauschulungen über 
Fahrzeug Batterien gesucht und meine Recherche waren immer erfolglos.

Könnt Ihr mir bitte einige Institut bzw. Firmen, die Schulungen oder 
Weiterbildungen anbieten? Gibt es auch einige Bücher, die Sie mir auch 
empfehlen können?

Für Ratschläge bin ich sehr Dankbar!

Grüß

von Andras H. (kyrk)


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CANoe wird bestimmt von Vector angeboten. Preis ist dementsprechend 
hoch. Ich persönlich habe dazu nie eine Schulung gebraucht. Damals war 
der CANoe praktisch selbsterklärend.

Geht es jetzt um Blei Batterien? Da wird dir vermutlich niemand eine 
Schulung anbieten wollen, denn das KernKnowHow ist hier wie man eine 
Batterie modelliert. Und das wird sehr gut gehütet, weil da Erfahrungen 
drin sind die nicht im Netz findbar sind.

von Paul B. (paule201)


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James B schrieb:
> ich arbeite gerade in einem Batterieunternehmen als SAI

Was ist ein SAI?
Und deine Kollegen wollen dir nichts verraten? Wenn du in dem 
Unternehmen arbeitest, dann bist du doch näher am Produkt dran als jeder 
andere?

Ich versuch grad noch zu verstehen wie WIR, DIR, EUER Produkt erklären 
sollen...

Falls es um Lithium HV Batterien geht:
Der Aufbau ist immer sehr ähnlich, egal wer es zusammenpresst.
Es gibt in der Regel ca 100 Zellen (für 400V) in Reihe. Pro 12-18 Zellen 
sitzt ein dummer Messaufnehmer ADC (von TI, AD usw). Die Dinger sind 
kaskadierbar und werden in der Regel in Serie geschaltet. Vom ersten und 
letzten Messaufnehmer geht ein Kabel zum BMS. Das holt die Daten der 
ADCs ab (in der Regel Zellspannungen und Temperaturen). Das BMS 
überwacht die Grenzen (OV, UV, OT, UT) und misst den Strangstrom beim 
Laden/Entladen und macht im Fehlerfall dicht. Alle fürs Fahrzeug 
relevanten Infos (Zellmin, Zellmax, Tmax, Tmin, Strom, SOC usw) funkt 
das BMS auf CAN raus. Es schaltet auch die Hauptschütze, die 
Vorladeeinheit, überwacht die ISO Werte usw.


Falls du aus der Automotive Welt kommst, dann ist CANoe erste Wahl und 
relativ selbsterklärend. Damit kannst du manuelle Inbetriebnahmen der 
Batterie durchführen, Daten auslesen und auswerten, Panels für Werker 
erstellen, Testcases automatisieren usw. Die eigebaute 
Programmiersprache ist CAPL und wenn du C Code beherrscht, dann klappts 
mit CAPL auch.
Gibt auch ne C# API, falls du das CAN CASE nur als dummes CAN Interface 
nutzen willst.

James B schrieb:
> Verhalten der
> Batterie meine Meinung Äußern muss

Wie du musst deine Meinung äußern? Es gibt eine Entwicklungsabteilung, 
die haben die Batterie designt. Die geben auch vor welche Tests zu 
machen sind und was PASS/FAIL Kriterium ist.

Du musst "nur" den Test programmieren und mit kalibrierten Geräten 
gegenmessen und das Ganze möglichst automatisiert. Differenzen bilden 
--> PASS/FAIL + eventuell etwas Restbussimulation auf den Bus feuern und 
noch etwas ISO und HV Test. Für Prototypen kann man das auch mal 
händisch machen. Also bis auf ISO und HV Messung läuft das genauso wie 
mit Motoren, Getrieben und Co.

Was genau fehlt dir denn an Wissen um deine Arbeit gut zu machen?
- Elektrotechnisches Grundwissen?
- eine Prüfvorschrift?
- die Fähigkeit mit Kollegen zu kommunizieren?

Eine HV Batterie bringt immer ein erhebliches Gefahrenpotential mit 
sich. Elektrisch, chemisch, mechanisch... wenn du derjenige bist, der 
mit seiner "Meinung" den Zustand der Batterie bewertet, dann hol dir 
bitte bitte einen erfahrenen Kollegen dazu oder geh mehr ins Details bei 
der Produkt und Problembeschreibung. Du willst bei 400V DC weder einen 
Lichtbogen sehen und noch weniger einen Kollegen oder Mitarbeiter der 
mal kurz + und - mit zwei Händen überbrückt, weil er dacht die Batterie 
ist sicher.

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