Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fritzbox 7530 Fehlersuche


von Sascha S. (bismosa)


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Hallo!

Meine Fritzbox 7530 die ich als Repeater verwendet habe ist die Tage 
ausgefallen.
Von jetzt auf gleich, war sie einfach tot. Sie gibt kein Lebenszeichen 
mehr von sich. (Keine LED, auch nicht direkt nach dem einschalten)
Der LAN-Port wird beim einschalten nicht angesteuert. Ein Ping oder auch 
das Recovery-Tool von AVM finden die Box nicht.

Ich habe da eine leichte Vermutung, das dies evtl. durch eine 
Netzstörung verursacht sein könnte.
Ich hatte die Box an einer Mehrfachsteckdose, an der auch ein 
Kühlschrank hängt. Evtl. hat der alte Kühlschrank hier eine Störung 
verursacht?

Da ich keine Garantie mehr auf die Box habe, bin ich selbst auf die 
Fehlersuche gegangen. Ich mache das nur als Hobby, kenne mich aber 
bereits ein wenig aus.
Messen von Dioden etc. kein Problem. Löten auch nicht (wenn auch kein 
Profi)

Ich habe die Vermutung, das eine Spannung irgendwo fehlt. Die 12V sind 
stabil, ich konnte aber auch ein paar andere Spannung (z.B. 3.3V) 
finden. Da ich aber nicht weiß, welche Spannung wo vorhanden sein muss 
ist es schwierig.
Auffällig war bisher nur, das ich am USB-Port keine 5V gefunden habe. 
Hier liegen nur 1.1V an. Evtl. wird die Spannung aber auch erst beim 
Boot für USB freigegeben?

Ich habe zunächst mit meiner Wärmebildkamera geprüft, ob irgendwelche 
Bauteile warm werden. Hier war nichts auffällig.
Alles kalt bis auf die ICs mit einer leichten Erwärmung. (DSL-Chip 
SLMF8, SoC IPQ4019, Ethernet QCA8075)
Dect (Dialog SC14448) blieb kalt. Ebenfalls auch die 4 ICs an den LAN 
Ports

Dann habe ich die (großen) Kondensatoren mal einzeln ausgebaut, geprüft 
und teilweise ersetzt. die 100µF konnte mein Messgerät nicht testen, 
daher habe ich diese ersetzt.
Ein anderer war vermutlich nicht ok. Kann aber auch beim auslöten 
passiert sein. Ist aber ersetzt.

Was ich an Dioden gefunden habe, konnte ich direkt prüfen. Scheint alles 
ok.

Ich habe auch mal geschaut, ob auf der Seriellen Konsole beim Start 
etwas kommt. () Bisher hatte ich nur meinen logik analyser 
angeschlossen. Eine Kommunikation konnte ich hier aber nicht 
feststellen.

Langsam bin ich mit meinen Ideen am Ende. Habt ihr ein paar Tipps für 
mich, an welchen Stellen ich noch suchen könnte? Auf was ich hier noch 
achten könnte?
Vielleicht hat ja auch schon mal jemand einen solchen Fehler beheben 
können?

Gruß
Bismosa

von Harald K. (kirnbichler)


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Sascha S. schrieb:
> Die 12V sind stabil

Womit geprüft? Multimeter, Oszilloskop?

Wenn nur Multimeter: Nimm mal ein anderes 12V-Netzteil.

von Sascha S. (bismosa)


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Harald K. schrieb:
> Wenn nur Multimeter: Nimm mal ein anderes 12V-Netzteil.

Tatsächlich nur mit einem Multimeter. Ein anderes Netzteil hatte ich 
aber auch schon probiert. Keine Änderung.

Gruß
Bismosa

von Andreas B. (abm)


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Die beiden Ferrite in der 12V-Versorgung eingangsseitig ziemlich nah an 
der Buchse (sehen aus wie SMD-Kondensatoren, nur dunkelgrau statt 
braun)? Bei einer meiner 7530 war eine hochohmig geworden, vmtl. 
gerissen. Da ja zwei da sind, hat man eine gute Kontrollmöglichkeit. 
Wenn eine wirklich kaputt ist, kann man die provisorisch überbrücken.

von Peter K. (chips)


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Sascha S. schrieb:
> Ich habe auch mal geschaut, ob auf der Seriellen Konsole beim Start
> etwas kommt. () Bisher hatte ich nur meinen logik analyser
> angeschlossen. Eine Kommunikation konnte ich hier aber nicht
> feststellen

wenn keine LED angeht, und auf der seriellen Konsole gar nichts 
rauskommt, auch nicht kurz beim Einschalten (auf dem TX-Pin neben dem 
GND-Pin) siehts schlecht aus...
du kannst ein paar Spannungen um den SOC rum prüfen bzw. an den 
Wandler-Spulen unten: 1,1V Core-VCC SOC; 1,4V RAM-VCC; 3,3V - Rest ist 
egal
wenn das ok - prüf mal am SOC den Clock (SMD-Quarz daneben)
btw: Elkos und Dioden kannst vergessen bei der 7530 - die spielen keine 
Rolle bei dem Fehler

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Sascha S. schrieb:
> Von jetzt auf gleich, war sie einfach tot. Sie gibt kein Lebenszeichen
> mehr von sich. (Keine LED, auch nicht direkt nach dem einschalten)
> Der LAN-Port wird beim einschalten nicht angesteuert. Ein Ping oder auch
> das Recovery-Tool von AVM finden die Box nicht.

was lässt dich glauben, dass "Keine LED, auch nicht direkt nach dem 
einschalten" dennoch die Box betriebsbereit sein lässt, so dass sie ein 
PING akzeptiert?

von Peter K. (chips)


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Wegstaben V. schrieb:
> was lässt dich glauben, dass "Keine LED, auch nicht direkt nach dem
> einschalten" dennoch die Box betriebsbereit sein lässt, so dass sie ein
> PING akzeptiert?

weil die LED vom SOC eingeschaltet wird und vorher durchaus die Box im 
Bootloader erreichbar sein kann

von Sascha S. (bismosa)


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Hallo!

Danke für die Tipps!

Andreas B. schrieb:
> Die beiden Ferrite in der 12V-Versorgung eingangsseitig ziemlich nah an
> der Buchse (sehen aus wie SMD-Kondensatoren, nur dunkelgrau statt
> braun)? Bei einer meiner 7530 war eine hochohmig geworden, vmtl.
> gerissen. Da ja zwei da sind, hat man eine gute Kontrollmöglichkeit.
> Wenn eine wirklich kaputt ist, kann man die provisorisch überbrücken.

Die scheinen beide ok zu sein. Nicht Hochohmig.

Peter K. schrieb:
> du kannst ein paar Spannungen um den SOC rum prüfen bzw. an den
> Wandler-Spulen unten: 1,1V Core-VCC SOC; 1,4V RAM-VCC; 3,3V - Rest ist
> egal
> wenn das ok - prüf mal am SOC den Clock (SMD-Quarz daneben)

Ich habe alle Spannungen gefunden. Ob nun an den richtigen Stellen kann 
ich nicht sagen.

Bei dem Quarz stoße ich an meine Grenzen. Ich habe zwar ein Oszilloskop 
(HM412 20MHz), aber kann sicherlich nicht richtig gut damit umgehen.
Ich habe ein sehr schwaches "Rauschen" feststellen können. Siehe Bild. 
Das sind allerdings Werte unter 5mV. Würde aber fast behaupten, dass der 
Quarz ebenfalls ok ist?

Hab auch gerade nochmal eine andere alte Fritzbox geöffnet und habe hier 
am TX Pin mit meinem DSO201 (mini Ozilloskop mit max. 1MHz) beobachtet. 
Hier konnte ich deutlich die Serielle Kommunikation erkennen. (Ich 
wollte nur ausschließen, dass ich einen Messfehler gemacht habe)

Ich denke die Box ist hin :( Interessieren würde es mich aber schon, was 
hier passiert sein kann.

Gruß
Bismosa

von Peter K. (chips)


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Sascha S. schrieb:
> Die scheinen beide ok zu sein. Nicht Hochohmig.

wenn die 3,3V da sind, kanns nicht an den Drosseln liegen...

Sascha S. schrieb:
> Ich habe ein sehr schwaches "Rauschen" feststellen können. Siehe Bild.

mit einem 1:10 Tastkopf müsste auch ein HM412 ca. 100mVss anzeigen 
können - da schwingt mMn nichts, SOC läuft nicht an

Sascha S. schrieb:
> (Ich
> wollte nur ausschließen, dass ich einen Messfehler gemacht habe)

wie gesagt, da zählt die erste Sekunde nach poweron; wie ist der 
statische Pegel auf TX und RX (Pin2+3) - beide 3,3V ? manchmal ist der 
TX oder RX statisch low bei den Qualcomms, wenn der SOC nicht anläuft

Sascha S. schrieb:
> Interessieren würde es mich aber schon, was
> hier passiert sein kann.

probier mal den SOC  "nach zu reflowen" - es riecht irgendwie nach 
offenen Balls bei dem BGA

von Sascha S. (bismosa)


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Hallo!

Peter K. schrieb:
> mit einem 1:10 Tastkopf müsste auch ein HM412 ca. 100mVss anzeigen
> können - da schwingt mMn nichts, SOC läuft nicht an

Ich hatte den Tastkopf auf 1:1. Ich habe auch einen umschaltbaren mit 
1:10. Das werde ich heute Abend noch einmal versuchen.
Es ist auch sehr schwierig dort an die Kontakte zu kommen.

Peter K. schrieb:
> wie gesagt, da zählt die erste Sekunde nach poweron; wie ist der
> statische Pegel auf TX und RX (Pin2+3) - beide 3,3V ? manchmal ist der
> TX oder RX statisch low bei den Qualcomms, wenn der SOC nicht anläuft

Beide high. Bin mir aber gerade nicht ganz sicher, ob 3.3V. Ich bin der 
Meinung das ich zumindest bei einem etwas um die 2.5V gemessen hatte.
Werde das aber als erstes heute Abend prüfen. Mein Gedächtnis ist da 
nicht das beste :)

Peter K. schrieb:
> probier mal den SOC  "nach zu reflowen" - es riecht irgendwie nach
> offenen Balls bei dem BGA

Oha. Bei dem "Hühnerfutter" direkt daneben ist das wohl nicht so 
einfach.
Ich gehöre zu denjenigen, die es geschafft hatten im Backofen die 
NVidia-Grafikkarten zu "reparieren". Damit konnte ich meinen Laptop 
damals noch ein gutes Jahr betreiben. Aber ein reflowen im eigentlichen 
Sinne ist dies nicht.

Mittlerweile habe ich auch eine kleine Heißluftlötstation (jcd 8898). 
Konnte damit auch erfolgreich SMD-Bauteile löten.
Vielleicht hast du einen kleinen Tipp, mit welchen Temperaturen ich hier 
vorsichtig anfange? Hilft es Flussmittel um den SOC zu legen? Oder ist 
das dafür eher kontraproduktiv?

Danke für die hilfreichen Tipps :)

Gruß
Bismosa

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter K. schrieb:
> probier mal den SOC  "nach zu reflowen" - es riecht irgendwie nach
> offenen Balls bei dem BGA

Daß dieser urbane Mythos nicht aus den Köpfen zu bekommen ist ...

von Peter K. (chips)


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Sascha S. schrieb:
> Vielleicht hast du einen kleinen Tipp, mit welchen Temperaturen ich hier
> vorsichtig anfange? Hilft es Flussmittel um den SOC zu legen? Oder ist
> das dafür eher kontraproduktiv?

probier als erstes: Flußmittel drum und in den Backofen - auch wenn hier 
wieder alle meckern - kaputter als jetzt wird die Box nicht mehr
wenn das nicht hilft - Platine gut vorheizen (150-200°C) und dann mit 
Flußmittel und Heißluft (350°C ?!) um das BGA rumgehen mit wenig 
Luftstrom;
nicht auf den BGA drücken und nicht versuchen, den zu bewegen - sonst 
"laufen" dir Balls weg...

von Peter K. (chips)


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btw - am Quarz müsste ein DC_Offset von ca. 0,7V zu messen sein (mit 
Oszi)

von Sascha S. (bismosa)


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Hallo!
Danke für die hilfreichen Tipps!

Peter K. schrieb:
> btw - am Quarz müsste ein DC_Offset von ca. 0,7V zu messen sein (mit
> Oszi)

Ich konnte auch mit einem anderen Tastkopf nichts feststellen.

Peter K. schrieb:
> wie gesagt, da zählt die erste Sekunde nach poweron; wie ist der
> statische Pegel auf TX und RX (Pin2+3) - beide 3,3V ? manchmal ist der
> TX oder RX statisch low bei den Qualcomms, wenn der SOC nicht anläuft

Auch in der ersten Sekunde ist da nichts los (außer das da dann die 
Spannung anliegt)
Ich habe die folgenden Spannungen gemessen (in der Reihenfolge):
1
 4,1V (markierter Port)
2
 Rx 3,3V
3
 Tx 1,9V
4
 GND
Dann habe ich die Platine vorsichtig mit dem Heißluftfön erwärmt (für 
den Backofen habe ich keine Erlaubnis bekommen) und mit 299°C und 
kleinster Gebläsestufe (Ab 300°C geht die  kleinste nicht mehr) den SoC 
erwärmt.
Danach dann alles gut mit Alkohol gespült, habe aber das Gefühl, das 
sich das Flussmittel da nicht so gut auflösen lassen will.

Jetzt ist kaputter als vorher :) (Kaputt war eh...und ich muss ja auch 
etwas lernen). Ich habe nun keine Spannungen mehr an Rx/Tx. Ich sehe mit 
der Wärmebildkamera das sich ein kleiner Bereich des SoC und auf der 
Rückseite vermutlich ein Spannungswandler erwärmen.

Leider ist mein (Reinigungs-)Alkohol nun alle. Ich werde mir morgen 
nochmal neuen besorgen und nochmal probieren das zu reinigen. Vermute 
aber eher, das ich nun einen eindeutigeren Fehler habe, den ich nicht 
mehr beheben kann.

Macht mir trotzdem Spaß...und bevor ich das zum Elektroschrott bringe 
kann ich wenigstens noch ein bisschen was lernen.

Gruß
Bismosa

von Peter K. (chips)


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mal nachmessen, ob du durch deine Aktion jetzt einen Schluss auf einer 
VCC hast..
und schau mal, ob du Bauelemente verschoben hast - deshalb meine 
Bemerkung: mit wenig Luftstrom

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (geraldb)


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Sascha S. schrieb:
> Da ich keine Garantie mehr auf die Box habe, ...

Wie alt ist denn deine FB überhaupt? AVM gibt immerhin 5 Jahre 
Herstellergarantie. Es gibt natürlich auch Ausschlußkriterien. Wenn du 
aber bereits doll daran rumgebastelt hast ist es eh zu spät.

von Sascha S. (bismosa)


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Gerald B. schrieb:
> Wie alt ist denn deine FB überhaupt? AVM gibt immerhin 5 Jahre
> Herstellergarantie

Ca. 4,5 Jahre.
Da ich die Box mal geschenkt bekommen habe und keine Quittung mehr 
besitze wäre die Garantie nicht mehr möglich gewesen.

Peter K. schrieb:
> mal nachmessen, ob du durch deine Aktion jetzt einen Schluss auf einer
> VCC hast..

Ja. Habe ich. Auf jeden Fall bei den 3.3V.
Werde es heute Abend nochmal mit einer Reinigung probieren.

Peter K. schrieb:
> und schau mal, ob du Bauelemente verschoben hast - deshalb meine
> Bemerkung: mit wenig Luftstrom

Ich hatte so wenig Luftstrom wie mir möglich genommen. Verschobene 
Bauteile konnte ich keine finden. Auch nicht auf der Rückseite. 
Allerdings fehlt mir hier ein Mikroskop um das bei einigen Bauteilen 
genauer sagen zu können.

Die Wärmebildkamera hat mir auch nur am SoC und auf der Rückseite mittig 
(vermutlich der Spannungswandler) etwas Wärme angezeigt.
Hier wird vermutlich jetzt auch der Fehler liegen.

Leider sind die Fotos davon nichts geworden. Muss ich heute Abend 
nochmal probieren. Die App macht mir da aber Schwierigkeiten.

Gruß
Bismosa

von Peter K. (chips)


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Gerald B. schrieb:
> AVM gibt immerhin 5 Jahre
> Herstellergarantie. Es gibt natürlich auch Ausschlußkriterien. Wenn du
> aber bereits doll daran rumgebastelt hast ist es eh zu spät.

Bist du so naiv und glaubst, die nehmen sich die Zeit und schauen in die 
Box rein ?
ist viel zu teuer, Zeit ist Geld - der Garantienachweis wird geprüft, 
die retournierte Box weggeworfen und Ersatz geschickt

: Bearbeitet durch User
von Sascha S. (bismosa)


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Peter K. schrieb:
> ist viel zu teuer, Zeit ist Geld - der Garantienachweis wird geprüft,
> die retournierte Box weggeworfen und Ersatz geschickt

Ich kann mir schon vorstellen, dass geprüft wird, ob gebastelt wurde.
Ich kann mir auch vorstellen, dass die Box alleine schon geöffnet wird 
um zu prüfen, ob nicht eine Überspannung schuld ist und eine Garantie 
ggf. nicht gegeben werden kann.
Vielleicht möchten Sie in Einzelfällen auch eine Fehleranalyse machen. 
Aber vermutlich erst, wenn der gleiche Fehler vermehrt auftritt...
Natürlich kann man dann auch Glück haben und eine neue Box abstauben.

Ich bin trotzdem der Meinung, das ich nur an Geräten schraube und 
bastel, die eh keine Garantie mehr haben. Dann sind sie ja bereits 
kaputt. Dann kann es nur besser werden.
Ich persönlich würde es nicht mehr versuchen die Box auf Garantie zu 
tauschen...wäre nicht fair.

Gruß
Bismosa

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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AVM muß ja ein riesiges Lager haben, denn nach 5J sind mehrere 
Modellgenerationen vorüber.

Ich finde die Einschränkung Garantie nur mit Rechnungsnachweis bisserl 
stark überzogen. Wer hebt als Privatanwender schon eine Rechnung auf 
oder bekommst sie bei einem Weiterverkauf dazu. Das schließt ja 
sozusagen Weiterveräußerung aus. Was wohl kaum rechtens sein kann. Hatte 
mich diesbezüglich auch schon mit AVM in den Haaren.

von Harald K. (kirnbichler)


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Abdul K. schrieb:
> Wer hebt als Privatanwender schon eine Rechnung auf

Jeder, der weiß, was Garantie und Gewährleistung sind und nicht ganz 
naiv ist.

Abdul K. schrieb:
> Das schließt ja sozusagen Weiterveräußerung aus.

Wenn das Gerät noch innerhalb der Gewährleistungsfrist verkauft wird, 
dann muss es mit einer Rechnung übergeben werden, denn nur mit der 
Rechnung kann der Gewährleistungsanspruch überhaupt geltend gemacht 
werden. Das hat unter anderem damit zu tun, daß für die (gesetzluch 
vorgeschriebene) Gewährleistung der Händler der Zuständige ist. Wie 
aber will man ohne Rechnung zum richtigen Händler gehen?

Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers, unter welchen 
Bedingungen er die gewährt, kann er sich frei aussuchen. Wenn man ein 
Gebrauchtgerät mit "da ist noch Garantie drauf" weiterverkaufen will, 
gehört selbstverständlich eine Rechnung dazu, denn wie sonst will man 
das Kaufdatum nachweisen, das für die Garantie relevant ist? Die 
Garantie gilt üblicherweise ab Kauf-, nicht ab Herstellungsdatum.

Und wenn ein Gerät ohne Rechnung, d.h. ohne Gewährleistungs- oder 
Garantienachweis verkauft werden soll, dann muss sich das halt 
entsprechend im Preis niederschlagen.

von Sascha S. (bismosa)


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Hallo!

Ich habe noch ein wenig weiter mein Glück probiert.
Ich gehe mittlerweile schon eher davon aus, das mein Lötwasser an dem 
neuen Kurzschluss mit schuld sein könnte.
Es ist recht flüssig, verdampft aber auch schnell bei wärme und 
hinterlässt eine sehr klebrige Pampe. Die Pampe hat dann auch je nach 
Menge ein recht geringen Widerstand.
Da diese sich dann auch nur schwierig wieder anlösen lässt, vermute ich, 
das sich die Reste schön unter dem SoC gesammelt haben.
Ich habe mal eine andere Lötpaste getestet...die hat keinen Messbaren 
Widerstand.

Ich habe dann mal probiert den SoC auszulöten. War sehr überrascht, wie 
viel Wärme dafür notwendig war (letztendlich hatte ich meine Lötstation 
auf 400°C und habe trotz Vorwärmung der Platine mehrere Minuten 
gebraucht, bis er sich gelöst hat. Dabei sind auch ein paar Leiterbahnen 
mit hoch gekommen...es hat also immer noch nicht gereicht.
Ob es nun an zu wenig Flussmitel lag oder an zu wenig wärme...muss ich 
mal an anderen Platinen testen. Vielleicht war der SoC auch verklebt...

Auf jeden Fall habe ich klebrige Überreste unter dem SoC gefunden.

Die Box ist nun definitiv einen Fall für die Verwertung...und ich habe 
was gelernt. Immerhin.

Danke!

Gruß
Bismosa

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