Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 24 V vs 48V System


von Sven (elitron)


Lesenswert?

Hi.

Ich würde gerne mal eure Meinung hören, welche Systemspannung ihr für 
ein DC Stromversorgungssystem nehmen würdet:

24V System
+Viele Komponenten und Geräte aus dem KFZ und Camping Bereich verfügbar
+Vieles aus dem Steuerungsbau und Industrie verfügbar
+24V Technik kann ich auch kurzfristig lokal beschaffen
+Netzteile und Wechselrichter oft preisgünstiger als 48V Geräte gleicher 
Leistung
+Standard FKS Flachsicherungen verwendbar
+KFZ Bordspannungssteckdose als "Standardsteckverbindung" verwendbar, 
Dosen und Stecker gibt's notfalls in jedem Baumarkt
+Direkte Anbindung von PV Modulen relativ einfach und günstig, Bei 
vielen handelsüblichen Solarpanels passt es sogar ohne MPPT schon recht 
gut zu einer 24V Anlage.
+Lichtbogen Problematik ist noch nicht so groß vorhanden

-Hohe Stromstärken, mehr Verluste


48V System:
+Niedrigerer Strom, Bessere Wirkungsgrade, weniger Verluste
+Kann ohne weiteren Wandler in meinen POE Switch eingespeist werden.

-Beschaffung von Teilen ist aufwändiger (Alles muss extra bestellt 
werden)
-Fast immer teurer als ein 24V System (Ladegeräte, Wechselrichter)
-Sicherungen und Steckverbinder Frage ungeklärt, da gibt es wohl keinen 
Standard. Da würde ich wohl auf Neozed Sicherungen und BS1363 Steckdosen 
setzen.
-Eventuell Lichtbogen-Problematik


Bisher habe ich ausschließlich auf 24V gesetzt, ich bin am überlegen, ob 
ich für die nächste Anlage auf 48V gehe.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Du hast vergessen, deinen Anwendungfall zu beschreiben.

Für "egal" nehmen sie "Egal", oder in ganz harten Fällen: "Scheißegal"

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

-48V ist Telekom, schwierig weil Schalter, Sicherungen, Relais meist nur 
nur bis 32V gehen.
24V ist Lastwagen und SPS, deutlich einfacher.

Die Distanzen sind bei Telekom schlicht grösser.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

110VDC war mal ein Standard.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> 110VDC war mal ein Standard.

Und die meisten Schaltnetzteile laufen inzwischen direkt damit...

PS: Aus Japan sollten Schalter und Sicherungen beschaffbar sein. Dort 
gibts noch 100V DC an der Steckdose.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> 110VDC war mal ein Standard.
>
> Und die meisten Schaltnetzteile laufen inzwischen direkt damit...

Naja, die verbauten Sicherungen sind ehr nicht für 110VDC geeignet.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> 110VDC war mal ein Standard.
>
> Und die meisten Schaltnetzteile laufen inzwischen direkt damit...
>
> PS: Aus Japan sollten Schalter und Sicherungen beschaffbar sein. Dort
> gibts noch 100V DC an der Steckdose.

DC? Oder doch nur AC mit 50Hz oder 60Hz.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Auf dem Papier sind wahrscheinlich 48V besser - aber wirf mal einen 
Blick in die diversen Prospekte. Da wirst Du überwiegend 24V Sachen 
finden, ist auch die ausgefeiltere Umgebung (z.B. SPS und deren 
Zubehör).
Also Papier ist geduldig, aber nicht alles.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Noch ein Nachtrag:
Sollte es vorwiegend um Leistung gehen, sollte man den ollen Ohm 
natürlich nicht zur Seite schubsen. Unter Umständen heizt der Dir sonst 
ordentlich ein und 48V oder sogar noch mehr, wären besser.
Gerüchten zufolge sind auch 230V sehr beliebt. Da gelten aber völlig 
andere Sicherheitsmaßnehmen und das zurecht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> -Eventuell Lichtbogen-Problematik
Verursache mal aus Versehen einen Kurzschluss von zwei in Reihe 
geschalteten Autobatterien. Wenn man z.B. welche parallel schalten will 
und sie dabei aus Versehen in Reihe schaltet, fehlt hinterher einer der 
Pole. Also das ist kein Argument, ohne Sicherung sind 48V genau so 
"gefährlich" wie 24V. Die Spannung ist noch nicht das Problem, sondern 
die sehr hohen Ströme, die diese Akkus liefern können. Die machen den 
Schaden.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

von Sven schrieb:
>Ich würde gerne mal eure Meinung hören, welche Systemspannung ihr für
>ein DC Stromversorgungssystem nehmen würdet:

Es gab schon alles Mögliche, in Autos 6V +Pol an Masse, 6V -Pol
an Masse, 12V -Pol an Masse, LKW 24V, in Flugzeuge 115V Wechselspannung
400Hz, früher in Telefonzentralen 60V +Pol geerdet, Orts-Energienetze
110V Gleichspannung, 110V Wechselspannung 50Hz, 220V Wechselspannung,
heute 230V Wechselspannung, Eisenbahnpersonenwagen 24V Nickel-Cadmium
Akku der unter dem Wagen mit einem Gleichstromgenerator geladen wurde.
Alles hat seine Vor- und Nachteile, sonst würde es so eine Vielfalt
nicht geben.

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> Kann ohne weiteren Wandler in meinen POE Switch eingespeist werden.

Das ist, von deiner aktuellen Geräteausstattung ausgehend, der einzige 
Vorteil für 48V.

Lohnt es sich, nur für diesen Vorteil alles andere umzustellen? Ich 
denke nicht.

Solltest du mal in einer Lage sein, das nutzen zu müssen, ist der 
POE-Switch die kleinste Sorge.

Ein DCDC ist billiger, als alles andere neu zu kaufen.

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Sven (elitron)


Lesenswert?

Hi.

Ich habe schon ein 24V System als PV Hausspeicher. Das ist 24V, weil ich 
einfach viel 24V Technik im der Firma vom Schrott bekommen habe oder im 
der Bastelkiste vorhanden war. Leider ist der Wirkungsgrad der jetzigen 
Anlage recht bescheiden, nur ca 60%.
Bei der jetzigen Anlage sind die Wege aber kurz, weil die Leistung fast 
nur über 230V AC Wechselrichter entnommen  wird.
Ich wollte nun einen Teil der Leistung ohne Umweg 230V AC direkt 
verbrauchen, indem ich Kleinverbraucher direkt über eine direkte 
Zuleitung und DCDC Wandler oder über POE anschließe.
Ebenso wollte ich PV Panels direkt anschließen, anstatt über ein 230V AC 
Ladegerät zu gehen.
Ausserdem wollte ich die Akkukapazität von rund 2kWh auf rund 5kWh 
erweitern.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> ...
>> PS: Aus Japan sollten Schalter und Sicherungen beschaffbar sein. Dort
>> gibts noch 100V DC an der Steckdose.
>
> DC? Oder doch nur AC mit 50Hz oder 60Hz.

Auch DC. Hatten wir vor 5 Jahren in einer Anforderung für 
Netzteilkompatibilität vom Kunden:
90..263V 0+47..63Hz. Die 90V DC kamen aus Zielland Japan. Nennspannung 
-10%. Traco, XP und Voxpower haben zT super Netzteile, die das können.

Kann aber nix sagen, wie verbreitet es tatsächlich ist.

Hatte es mir gemerkt, weil es als eigenbau Solaranlage praktisch 
erscheint. Das wäre ein 30s LiIon. Und wenn es dann Stecker usw von der 
Stange gibt, prima...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Sven schrieb:
> Wirkungsgrad der jetzigen Anlage recht bescheiden, nur ca 60%.
Und wo geht die Energie verloren?

> Ausserdem wollte ich die Akkukapazität von rund 2kWh auf rund 5kWh
> erweitern.
Das sind bei 24V grade mal dauerhaft 20A, wenn der Akku 10 Stunden 
halten soll. Hört sich handhabbar an...

> einen Teil der Leistung ohne Umweg 230V AC direkt verbrauchen ...
> Keinverbraucher
Wenn das Kleinverbraucher sind, dann kann da ja nicht sooo arg viel 
Strom verbraucht werden, dass der Unterschied 24V -> 48V den Durchbruch 
bringt.

Sven schrieb:
> Kann ohne weiteren Wandler in meinen POE Switch eingespeist werden.
Und wieviel Strom brauchst du auf dem POE? POE selber verwendet ja auch 
nur mickrig dünne CATx-Kabeläderchen.

Sven schrieb:
> Kleinverbraucher direkt über eine direkte Zuleitung und DCDC Wandler
Du findest leichter un billiger einen Wandler von 24V nach irgendwas, 
als von 48V irgendwohin.

Ich glaube fast, aus den "wollte ich" solltest du eine komplette Analyse 
mit den potientiellen Verbrauchern machen, um sinnvoll entscheiden zu 
können.

von Rainer D. (rainer4x4)


Lesenswert?

Bei uns in der Firma läuft alles ausfallsichere an einer gewaltigen 60V 
Batterieanlage. Dafür gibts alles was man braucht im professionellen 
Handel. Egal ob NH-Sicherungen, Relais, Schütze, Steckverbinder, 
Schalter, Schaltnetzteile mit allen möglichen und unmöglichen 
Spannungen, usw.

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Ich würde es so entscheiden: Wenn alles fest verbaut wird und nie 
getrennt wird würde ich mich für 48V entscheiden. Falls es aber 
Komponenten gibt, die an- und abgesteckt werden ist das besser mit 
24V-Technik aufgehoben. Und das obwohl ja gerade hier von der Effizienz 
her 48V besser wäre, Sicherheit (Lichtbogen und Berührungsspannung (48V 
kann schon ganz schön zwitschern)) geht vor.

von Sven (elitron)


Lesenswert?

Bis auf einen dicken Off Grid Trapez-Wechselricher für den Gartenstrom 
(2 bis 3 kVA) wäre alles Kleinkram.
Sogar die Konstant-Nachteinspeisung wird nicht über 200W hinaus gehen.
Eventuell würde ich auch noch einen 1kVA Sinuswechselrichter anschließen 
um damit Verbraucher wie Kellerkühlschrank zu betreiben.

Für den Kleinkram:
Bei einer 48V Anlage würde es sich anbieten, hauptsächlich auf POE zu 
setzen und dann mit POE Adaptern an den Geräten zu arbeiten.
Bei 24V würde ich wahrscheinlich wirklich ein kleines DC Netz mit 
2x2,5mm2 legen und mit Bordspannungssteckdosen arbeiten und fertige "KFZ 
Notebook Adapter" verwenden.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

von Harald A. schrieb:
>Sicherheit (Lichtbogen und Berührungsspannung (48V
>kann schon ganz schön zwitschern)) geht vor.

Bei 48V merkt man noch nichts, mit trockenen Händen
merkt man auch bei 100V noch nichts. Ich habe früher
Telefonfreileitungen repariert, Kupferblankdraht,
da war 60V drauf, wenn dann zufällig einer angerufen
hat war die 60V Gleichspannung dann noch mit 60V
Wechselspannung überlagert, die Spitzenspannung war
dann 120V. Wenn man dann bei Nieselregen und nassen
Händen den Draht in der Hand hatte, wurde der schon
mal reflexmäßig weggeschmissen. Man mußte dann den
Mast wieder runtersteigen und den Draht aufsammeln.

von Andreas M. (amesser)


Lesenswert?

Ich würde 24V wählen. Einfach deswegen weil es unglaublich viele 
Fertigkomponenten für 24V gibt. Da steht einem u.a. die ganze Palette an 
Automatisierungskomponenten aus der Industrie für Steuerungsaufgaben zur 
Verfügung. Es gibt zwar Bestrebungen Richtung 48V, das wird aber noch 
lange Dauern. Ich bezweifle, das der (angeblich?) bessere Wirkungsgrad 
bei 48V so stark ins Kontor schlägt dass man das bemerkt. Sollte man 
wirklich mal viel Leistung brauchen, dann ist man besser mit normaler 
Netzspannung beraten. (So macht man das z.B. bei Antrieben, 24V für die 
Logik und Steuerung, Netzspannung für den Leistungsteil)

48V hat z.B. auch den großen Nachteil das es nur wenig und teuere 
Schaltregler ICs gibt, da ist meist bei 30-35V Schluss. Step Down 
24V->3.3V ist Standardware, 48V -> 3.3V nicht. Das Tastverhältnis wird 
dabei schon sehr extrem. Vor nicht allzulanger Zeit musste man das noch 
zweistufig machen. Ich denke ich fasse mit den Fingern auch lieber an 
24V als an 48V.

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> Bisher habe ich ausschließlich auf 24V gesetzt, ich bin am überlegen, ob
> ich für die nächste Anlage auf 48V gehe.

Sorry, aber wozu braucht man so etwas? Geräte für 230 V bekommt man 
faktisch hinterhergeworfen, alles andere ist mit erheblichem Aufwand 
verbunden. Ich denke jetzt mal an Oszilloskope, Rechner, Monitore, 
Kompressoren, Bestückungsautomaten, Reflowöfen etc. Bereits bei der 
Beleuchtung beginnt es zu klemmen. Also, was soll der Unfug?

von Andreas M. (amesser)


Lesenswert?

Bernd G. schrieb:
> ... Kompressoren, Bestückungsautomaten, Reflowöfen ...

Ja,ja die üblichen Gerätschaften, die heutzutage jeder Privathaushalt 
eben so hat.

Ich muss direkt mal meinen Schweißroboter anwerfen um endlich den 
Auspuff zu reparieren.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> -48V ist Telekom

Die Telekoms hatten oder haben -60V. Die Spannung der Fernspeisung war 
ausschlaggebend für die Reichweite. Dagegen waren, wegen der kürzeren 
Leitungen, in der Nebenstellentechnik (PBAX) -48V üblich. Ich würde 
wegen der kurzen Leitungen bei 24V bleiben. Durch größere 
Leitungsquerschnitte lassen sich die Verluste klein halten. Kupfer ist 
eine gute Investition.

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Günter L. schrieb:
> Bei 48V merkt man noch nichts

Gut, mit genau 48V (LiFePo geht ja auch bis 53V) habe ich auch noch 
keine Erfahrung, wohl aber mit 60VDC. Jedenfalls war das (bei mir) nicht 
angenehm.

von Frank O. (frank_o)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> +Standard FKS Flachsicherungen verwendbar

Gibt´s auch für 80V.

Darüber hinaus ist die Frage wo du das einsetzen willst?

Ich arbeite seit 35 Jahren an Flurföderzeugen. Kleine, handgeführte 
Fahrzeuge laufen noch mit 24V, im Stapler-Bereich sind die eher selten 
geworden.

Auch wenn man heute sicher stromsparendere Komponenten entwickelt, so 
ist der Stromhunger doch insgesamt deutlich größer geworden. Früher gab 
es kaum Stapler mit Heizung, heute noch selten ohne. Das nächste was so 
langsam einzieht, das sind Klimaanlagen. Aber auch Assistenzsysteme 
werden immer mehr. Dann wollen Kunden immer häufiger Computer auf den 
Fahrzeugen einsetzen.

Meine Empfehlung: Die Stromversorgung grundsätzlich in 48V (oder höher) 
und dann Spannungswandler nehmen. Ist heute Standard in allen 
80V-Geräten.
Tatsächlich haben die neusten Stapler einen 12V-CAN-Bus.
Und noch etwas, wenn du eine Kapazität planst, plane sie 30-50% größer, 
als du sie ursprünglich geplant hast. Du wirst wahrscheinlich nach 
kurzer Zeit (bei 30%) schon 10% zu wenig haben.
Mit den Möglichkeiten steigen die Wünsche.
Ich weiß schon gar nicht mehr wo ich das alles unterbringen soll, sodass 
der Fahrer überhaupt noch etwas sehen kann. Die ganze Frontscheibe ist 
zugepflastert.

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Was meinst Du mit 12V CAN Bus?

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Ich hatte hier eine 24V-LiFePO4-Anlage, ca. 7kWh - diese dann auf 14 kWh 
vergrößert
Ich bin in dem Schritt von 24V auf 48V umgestiegen - es macht alles 
einfacher, Geräte sind einfacher zu bekommen

Schau mal was z.B. der Victron MP2 im Vergleich 24V zu 48V kostet

Aber für eine kleine Anlage reicht auch 24V

von Sven (elitron)


Lesenswert?

Du hast Recht, im PV Bereich scheint 48V durchaus gängiger zu sein.
Gerade bei den Multiplus und Hybrid Wechselrichtern.
Bei den Insel Wechselrichtern scheint 48V auch langsam mehr zu kommen, 
ausser bei den Kleinanlagen bzw im Low End Bereich.

Aber könnte man nicht hingehen, und eine 24/48V Kombi Anlage mit 
Dreileiter-Netz bauen? Also 24V symmetrisch machen.
Klar muss man dann etwas aufpassen beim Anschluss der Geräte. Die Lasten 
müssten möglichst gleichmäßig aufgeteilt werden und man müsste 
aufpassen, dass man nicht über irgendwelche Schirmungen einen 
Kurzschluss baut.
Und man müsste für beide Hälften der Akkubank eigene 24V Ladegeräte 
vorsehen.

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Wenn es Dir darum geht paar LKW-Lampen mit 24V zu versorgen 
-DC-DC-Wandler sind mittlerweile rel günstig und auch sehr effektiv

Die Entscheidung 24V / 48V würde ich viel mehr an den Akkus fest machen

Bei meiner Aufrüstung hatte ich es mit 2 x 24V parallel versucht - man 
muss beide BMS unter einen Hut bekommen

Ja, das ist möglich - aber ich habe mich irgendwann gefragt, will ich 
das? ein 48V-System mit einfach 16 x LiFePo4 in Reihe ist wesentlich 
einfacher zu bändigen

Verkauf / Kauf beim Wechsel war kosteneutral, also warum nicht

von Andreas M. (amesser)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> Du hast Recht, im PV Bereich scheint 48V durchaus gängiger zu sein.

Aber nur dann, wenn die Anlage als reines Batterie/Wechselrichter System 
betrieben wird. Will man jedoch seine Verbraucher direkt an den 48V 
betreiben, statt den Umweg von 48V -> Wechselrichter -> 240V -> 
Verbraucher zu gehen, dann wird die Welt ganz schnell sehr klein. Dazu 
kommt, das die Systemspannung ja je nach Ladezustand und Akkutyp auch 
noch sehr variabel sein Kann. Nimmt man z.B. Bleiakkus, dann hat ein 
nominal 48V System je nach Lade- und Lastzustand einen Spannungsbereich 
von 40V - 60V. Bei LiFePo ist das wohl nicht so dramatisch.

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

Andreas M. schrieb:
> Ja,ja die üblichen Gerätschaften, die heutzutage jeder Privathaushalt
> eben so hat.

Jemand möge mir bitte erklären, welche haushaltüblichen Geräte sich 
sinnvoll und schmerzfrei an 24 V oder 48 V betreiben lassen. Ich komme 
von alleine nicht drauf.

von Maxim B. (max182)


Lesenswert?

Ich benutze für meine Werkzeuge 12 V DC und 230 V AC. Für kleinere 
Geräte wie z.B. Yamaha-Klavier oder 8-Spur-Aufnahmegerät geht es sehr 
bequem mit LiFe-Batterie 12 VDC (ohne Wandler, da die Spannung von 
LiFe-Akku für 12 VDC in Toleranzgrenzen bleibt). Für größere Geräte wie 
z.B. 2-man. Viscount gibt es einen Sinus-Wandler mit eingebauten Akku 
für 230 VAC. Ich finde diese Lösung sehr praktisch: 12 VDC kann man 
leicht auch von einem externen Netzteil nehmen, 230 VAC kann man auch 
aus einer Steckdose nehmen. So bleibt alles immer mit Strom, egal zu 
Hause oder auf dem Friedhof.

24 VDC und 48 VDC sind Kompromißlösungen: zu robust für Kleingeräte und 
zu schwach für Großgeräte. Es gibt wenig Geräte, die direkt von 24 VDC 
oder von 48 VDC laufen können. M.E. nicht sinnvoll.

von Frank O. (frank_o)


Lesenswert?

Na ja, mein E-Bike läuft mit 48 Volt.
Ich denke da wird es hingehen.
Aber meine persönliche Meinung, denn auch ich kann nicht in die Zukunft 
sehen.

von Frank O. (frank_o)


Lesenswert?

Harald A. schrieb:
> Was meinst Du mit 12V CAN Bus?

In der neueren Generation Gabelstapler (also bei uns) hat man statt 
vorher 24V Versorgungsspannung für den CAN-Bus, nun 12V.

von Drimol (hundkatz)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> +Niedrigerer Strom, Bessere Wirkungsgrade, weniger Verluste

japp, aber laß den Normschmarrn mit der Verdopplung bitte ganz weg.

Starrsinnig ist, wer sich heute noch an der nur noch rein historischen 
6-12-24-48 Pb-Akku Normreihe oder an der y x 1,2 NiCd Akkunormrehe hält.

Dieselben Akkus firmierten unter 3,6 in Handys als und wurden von der 
Konkurrenz als Werbelügensuperiorität auch zu 3,7 Volt angeboten, intern 
baugleich vom selben Hersteller.

Leider glauben viele Nichtelektrochemiker diesen Normschmarrn.

Alle Zwischenwerte funktionieren problemlos, die Technik ist weiter, es 
gibt sogar BMS mit den Primzahlen 5, 7, 11, 13 und 17

Die alte Reihe ergab sich aus dem Aufwand für Bleizellen. Obsolet, sich 
noch 2023 dieser rein historisch begründeten Normreihe zu halten.

Wer in den 80-ern noch einen 6-V Käfer aus den 50-ern mit Winker noch 
fuhr und eine 12 Volt Batterie an einer Baustellenbeleuchtung "fand" war 
vom schnellen Anlassen durch die Zusatzbatterie natürlich begeistert, 
sofern die Scheinwerfer nicht durchbrannten.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Na noch würde ich diese "12V-Reihe" nicht ganz abschreiben, noch sind 
12V Bleiakkus weit verbreitet und die haben auch keine so großen 
Balancing-Probleme bei der Reihenschaltung wie Lithium-Rohrbömbchen.

von Drimol (hundkatz)


Lesenswert?

Roland E. schrieb:
> PS: Aus Japan sollten Schalter und Sicherungen beschaffbar sein. Dort
> gibts noch 100V DC an der Steckdose.

DC direct Voltage. Gleichstrom aus einer japanischen Steckdose?

Der Hochstapler Cyber als Forenlügenbaron ist bekannt, selbst nach der 
Überführung kam ihm dankensweise nur noch ein befreundeter Löschmod 
zuhilfe nach der Dritten Wiederholung - er log vehement trotz besseren 
Wissens und behauptete dreimal hintereinander, das Impressum von 
kleinanzeigen.de  würde lügen und nicht von ebay betrieben werden.

https://www.kleinanzeigen.de/impressum.html

Du lügst mit der DC-Steckdose. Dein Lügenindex ist momentan 1-2.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung_in_Japan
Die Netzfrequenz im östlichen Teil Japans ist 50 Hz, im westlichen Teil 
Japans 60 Hz.

Leugne weiter, beweise es mit einem Link oder schweig forever.

H. H. schrieb:
> 110VDC war mal ein Standard.

historisch OK, DC-Netze zur Edison und Dampfradiozeit, lang ists her...

: Bearbeitet durch User
von E34 L. (nostalgiker)


Lesenswert?

Hallo, also ich habe in meinem abgelegenen Garten-/Partyhaus was so 
abgelegen ist, dass es niemanden stört. Aber auf privatem Grundstück.

Schon in einigen Threads hier geschrieben, habe ich eine 48V Anlage, 
geladen über Photovoltaik 56V. Klar, alle Komponenten sind ein wenig 
teurer, aber man installiert es auch nur einmal ;)

48V ist jetzt nicht so exotisch, ich kam halt dazu, weil meine Akkus 48V 
haben und der Victron WR12000VA gar nicht unter 48V zu haben ist. Und 
selbst bei dieser Spannung braucht der noch richtig dicke Zuleitungen 
vom Akku. Klar, einfache KfZ/LKW Wandler für USB fallen da raus, aber es 
gibt alles auch für 48V. Sogar Glühlampen E27, das ist praktisch für 
Notlicht und Nebenräume, falls der WR mal ausfällt.

Eigentlich hast Du im EP schon alle Vor- und Nachteile richtig erkannt. 
Liegt also bei dir. Oder bei mir wegen der Akkus- zur Not habe ich noch 
ein Ladegerät CEE16A auf 48V 90A falls keine Sonne scheint. Über 
Generator, aber dann keinen Baumarktscheiß. Der hält nicht. Kein 
Vorurteil, Lehrgeld ;/

von Drimol (hundkatz)


Lesenswert?

Maxim B. schrieb:
> So bleibt alles immer mit Strom, egal zu
> Hause oder auf dem Friedhof.

Auf die Idee, daß meine Urgroßmutter in der Familliengruft noch Strom 
brauchen könnte kam ich noch nicht. Achtung OT - nicht weiterlesen. 
Denen gehörte der größte Gasthof neben der Kirche mit Theater und 
Kinosaal und die Gruft aufm Friedhof war und ist vermutlich noch 
Famillienbesitz.

Als Kind durfte ich das an einem herrlichen wolkenlosen Sommertag sehen, 
an zwei Wänden waren Särge mit Abstand übereinander luftig gestapelt und 
mein Großvater eröffnete mir, aus Neugier nochmal seinen Vater gesehen 
zu haben. Unverändert im gleichen Anzug wie zuletzt bei der Bestattung. 
Mumifizierung braucht keine Einbalsamierung - auch ägyptische 
Kindermärchen lügen wie unsere auch.

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Klar, einfache KfZ/LKW Wandler für USB fallen da raus, aber es
> gibt alles auch für 48V. Sogar Glühlampen E27, das ist praktisch für
> Notlicht und Nebenräume, falls der WR mal ausfällt.

Notfalls halt 4 x 12V Glühbirne in Reihe :-)  Aber bei so einem fetten 
Wandler / Akku spielen die Verluste bei den Kleinverbrauchern auch keine 
große Rolle mehr, und dann sind ja 230V vorhanden

von E34 L. (nostalgiker)


Lesenswert?

Ja, das stammt noch aus den Anfangszeiten. Mittlerweile ist der E-Herd 
und der Kaffeeautomat rausgeflogen und auf Flaschengas umgestellt. Die 
12kVA braucht keiner mehr, aber der WR ist nunmal da und braucht auch 
keine Mindestlast. Also bleibt er schön kühl... Akku sind 800Ah (siehe 
alte Threads).

von E34 L. (nostalgiker)


Lesenswert?

Also kurz zusammengefasst: Mit 24V hast Du maximale Kompatibilität weils 
aus dem LKW Bereich alles gibt, mit 48V mehr Leistung, aber alles selten 
und teuer. Und wenn es blöd läüft, killt dir so ein Ladegerät auch mal 
den Baumarkt-Moppel.

Ich würd an Deiner Stelle bei 24V bleiben.

EDIT: Der Baumarkt Generator ist nicht defekt, der tut schon noch gute 
Dienste, aber für das Ladegerät 48V= 90A war er nicht geeignet, das 
erwartet ein Stromnetz, aus dem man auch mal etwas mehr ziehen kann. 
Relais schaltet erst wenn Akku erkannt aber dann Wumms... auf einmal 
einen 3Ph. Trafo und 6 Gleichrichterdioden (aber dicke Dinger!) mehr ist 
da nicht drin.

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> EDIT: Der Baumarkt Generator ist nicht defekt, der tut schon noch gute
> Dienste, aber für das Ladegerät 48V= 90A war er nicht geeignet,

Falls Du noch mal so ein Ladegerät brauchst - Huawei R4850G2, gibt es 
gebraucht auf EBAY, das kannst per CAN regeln

https://www.beyondlogic.org/review-huawei-r4850g2-power-supply-53-5vdc-3kw/

nutze ich hier um die Ladeleistung des Victron zu erhöhen

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

24VDC und 48VDC sind Industriestandards, da gibt's keine 
Haushaltgeraete. 48V ist halt noch Kleinspannung, oben dran gelten 
andere Normen.

von Sven (elitron)


Lesenswert?

Hi.
Vielen Dank für euren Input.
Ich bin nun bei meiner Anlage auf 24V DC geblieben. Ausschlaggebend war 
hier tatsächlich die Verfügbarkeit.
24V Technik habe ich schon einiges rumliegen (z.B. Ladegeräte, DCDC 
Wandler) und ich kann sehr vieles kostenlos oder für kleines Geld vom 
Schrott oder aus der Firma bekommen.
Und ich kann, wenn es schnell gehen soll, lokal bei mehreren Läden was 
bekommen.
Bei 48V müsste ich tatsächlich alles online bestellen. Da gibt's hier 
weder noch was vom Schrott, noch irgendwas regional zu kaufen. Für den 
WAF ist es auch noch schlecht, wenn ich häufig irgendwelche Kleinteile 
bestelle.

Zur Verteilung der 24V im Haus:

Ich wollte H07V-K 4mm² durch die vorhandenen Leerrohre ziehen, um die 
24V in die Räume zu bekommen wo ich es brauche (Z.B. Computerzimmer, 
Hobbyraum, HWR)
Dann wollte ich Blindplatten von meinem Schalterprogramm nehmen und dort 
dann Bordspannungssteckdosen/Zigarettenanzünder Dosen einsetzten.
Alternativ einfach 2 Bananenbuchsen oder Leistungsauslass-Dose mit 
Wagoklemmen drin.
Stromstärke / Absicherung pro Strang wird maximal 15A sein. Tatsächlich 
werden pro Strang maximal 2-3 A sein. Halt den ganzen Kleinkram wie z.B. 
NAS, Router, Homeserver, Handyladegeräte usw.
Da ist die Verfügbarkeit für Spannungswandler bei 24V auch besser, die 
bekomme ich zur Not sogar fertig von der Stange hier bei Mediamarkt oder 
im Baumarkt.

48V bau ich vielleicht irgendwann mal, wenn ich mir tatsächlich mal 
einen Victron Multiplus 2 anschaffe und bei PV in Richtung 5kWp gehe.
Bei dieser Leistungsklasse wäre der Akku aber nur für das ESS System und 
die Rückspeisung ins Haus würd ich (so wie jetzt auch mit der kleinen 
24V Selbstbau-Speicheranlage) über 230V machen, damit auch die größeren 
Verbraucher Anteilsmäßig den PV Überschuss-Strom nutzen können.

von Andreas M. (amesser)


Lesenswert?

Zu den Steckverbindern: Statt Bananenbuchsen würde ich mich auch hier 
bei der Industrie bedienen. Standard sind dort M8 oder M12 A-Coding (Bis 
zu 4A) für Stromversorgung/Aktoren oder M12 L-Coding. (Bis zu 16A) Die 
sind zwar  teurer, haben aber den Charme, das die Verpolungssicher, 
Verschraubbar und Stabil sind. Sieht m.M. nach auch besser aus als so 
eine Bananenbuchse. Ich benutze die inzwischen recht oft bei meinen 
Eigenbauten, sind oft auch Wasserdicht, also auch im Außenbereich 
geeignet.

Ohne für das Produkt werben zu wollen, hier mal zur Anschauung der 
Buchsen:

https://www.wago.com/de/io-systeme/8-kanal-digitalein-ausgang/p/765-1105_100-000

Unter Downloads/Dokuments gibts auch die Anleitung mit der Belegung.

von Jörg B. (joergb2)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> 110VDC war mal ein Standard.

Ist aber keine Sicherheitskleinspannung mehr. Ich würde <=60V bleiben, 
da muss man sich in Bezug auf Berührsicherheit noch keine Mühe geben.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.