Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Belastbarkeit TO-92-Transistoren?


von Timo (kokeldent3phrasen)


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Hallo,

eine Klingelschaltung benutzt für den Klingelton solche TO-92 
Transistoren, und einen Lautsprecher 45 Ohm 0,2 Watt.
Der Lautsprecher ist beschädigt.
Ein fragwürdiger Ersatzlautsprecher mit 8 Ohm und einige Vorwiderstände 
wären vorhanden.

Frage:
Wie wenige Ohm mag man einem solchen TO-92 vermutlich zumuten, bevor er 
entweder defekt wird, oder, wenig dramatisch, einfach die überforderte 
Signalspannung zusammenbricht?

von H. H. (Gast)


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Zeig die Schaltung.

von Stefan F. (Gast)


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Leider ist die Spannung unbekannt.

Sicher ist aber, dass damit die Stromstärke um Faktor 5,6 höher ist, und 
die Leistung um Faktor 31 (wenn wir mal unberechenbare Verluste an 
anderen Bauteilen ignorieren).

Der Transistor wird wohl kaum 31 mal mehr Wärme abführen können, und 
vermutlich vertragen das auch andere Bestandteile der Schaltung nicht.

Diese TO92 Transistoren vertragen in etwa 0,25 Watt.

von Jens G. (jensig)


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Timo schrieb:
> Wie wenige Ohm mag man einem solchen TO-92 vermutlich zumuten, bevor er
> entweder defekt wird, oder, wenig dramatisch, einfach die überforderte
> Signalspannung zusammenbricht?

Bei 3,3V sind 8Ohm bei den meisten TO-92 noch unkritisch ...


Stefan F. schrieb:
> Sicher ist aber, dass damit die Stromstärke um Faktor 5,6 höher ist, und
> die Leistung um Faktor 31 (wenn wir mal unberechenbare Verluste an
> anderen Bauteilen ignorieren).

Sicherlich ist das nicht sicher, denn wir erniedrigen ja nur den 
Lastwiderstand, und erhöhen nicht die Speisespannung.

von Stefan F. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Bei 3,3V sind 8Ohm bei den meisten TO-92 noch unkritisch ...

Der Transistor ist an höchsten belastet, wenn an ihm die Hälfte der 
Spannung abfällt. Also 1,6 Volt.

1,6V / 8Ω = 200mA

200mA * 1,6V = 0,32W

Das wird nur kurzzeitig gehen, halte ich daher für keine gute Idee.

Jens G. schrieb:
>> (erhöht) die Leistung um Faktor 31
> Sicherlich ist das nicht (richtig), denn wir erniedrigen ja nur den
> Lastwiderstand, und erhöhen nicht die Speisespannung.

Du hast Recht, ich war bin schon müde. Danke für's aufpassen. Also die 
Leistung erhöht sich um Faktor 5,6 und zwar am Lautsprecher und am 
Transistor und entsprechend auch an der Stromversorgung.

von Jens G. (jensig)


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Stefan F. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Bei 3,3V sind 8Ohm bei den meisten TO-92 noch unkritisch ...
>
> Der Transistor ist an höchsten belastet, wenn an ihm die Hälfte der
> Spannung abfällt. Also 1,6 Volt.
>
> 1,6V / 8Ω = 200mA
>
> 200mA * 1,6V = 0,32W
>
> Das wird nur kurzzeitig gehen, halte ich daher für keine gute Idee.

Die 3,3V habe ich sopwieso hier nur einfach reingeworfen, um dem TO 
anzudeuten, daß es sehr auf die Speisespannung und auch Schaltung 
ankommt, und ob die "Endstufe" in A- oder C-Betrieb läuft.
Ansonsten bist Du sehr pessimistisch, denn TO92 hat üblicherweise 
Ptot-Zahlen um ein halbes Watt herum (und TO92L noch ein Stückchen 
mehr), insofern sind die 0,32W noch nicht sehr tödlich.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> TO92 hat üblicherweise Ptot-Zahlen um ein halbes Watt herum

Ja, aber nur bei 25°C. Er wird dabei aber viel wärmer, sofern er nicht 
in einem sehr kräftigen Luftstrom steht.

von Björn W. (bwieck)


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Die meisten Klingeling Dinger machen doch eh nur PWM. Schalten den 
Transistor hart Aus/Ein.
Ich würd da jetzt einfach nen 22 Ohm Widerstand in Reihe legen und 
fertich ist der Lack.

von Marco H. (damarco)


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Das Problem mit dem Widerstand ist nur das an dem dann im Verhältnis die 
meiste Leistung abfällt. Es klingelt er dann sehr leise…

Der 45 Ohm Lautsprecher hat in der Schaltung seine Bewandtnis. Da mit 8 
Ohm zu viel Strom fließt. Der Transistor wird den LS sicher auch nur 
schalten. Schau mal bei Pollin oder so, diese LS sind häufig in 
Gegensprechanlagen. Da der LS auch als Mikrofon verwendet wird…

von Mario M. (thelonging)


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Warum nicht einfach einen passenden Ersatzlautsprecher besorgen?
https://www.reichelt.de/kleinlautsprecher-lsm-50f-0-2w-45ohm-bl-50a-p5632.html

von Björn W. (bwieck)


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Mario M. schrieb:
> Warum nicht einfach einen passenden Ersatzlautsprecher besorgen?

Weil immer das genommen wird was eh schon DA ist und nicht bestellt 
werden muss.

Soll er doch erstmal rausfinden ob das mit dem 8 Ohm Lautsprecher und 
Vorwiderstand nicht sogar Ausreichend ist.

von Timo (kokeldent3phrasen)


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Legt man den 45-Ohm Lautsprecher als Obergrenze zugrunde, ergibt das bis 
3 Volt am Lautsprecher maximal.

Was haltet ihr von 30 Ohm?

von Andrew T. (marsufant)


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Dem 8 Ohm LS einen 33 Ohm Widerstand in Reihe, dann gibt es keine 
Überlast.

Ob es laut genug ist, wurde schon oben beschrieben.

von Rainer W. (rawi)


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Timo schrieb:
> Ein fragwürdiger Ersatzlautsprecher mit 8 Ohm und einige Vorwiderstände
> wären vorhanden.

Was nützt es dir, die Leistung in Vorwiderständen zu verbraten.
Du kannst die Vorwiderstände sogar sparen, wenn du den Lautsprecher ganz 
weg lässt. Warum willst du den Lautsprecher nicht durch einen mit 
ähnlichem Widerstand ersetzen?
https://www.reichelt.de/ch/de/kleinlautsprecher-k-40-1w-50ohm-vis-k40-50-p145441.html

von Björn W. (bwieck)


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Hmm.. Es wird heutzutage viel zu viel Rumdiskutiert. Einfach 
AUSPROBIEREN ist offenbar Ih-Bäh oder so. Wenn dann der Transistor 
stirbt, dann hat man was gelernt. Aber so irgendwie nicht.
Macht mal..

von Mario M. (thelonging)


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Andrew T. schrieb:
> Dem 8 Ohm LS einen 33 Ohm Widerstand in Reihe, dann gibt es keine
> Überlast.

Aber auch nur ein Fünftel der Spannung und damit vier Prozent  der 
Leistung. Das muss man nicht probieren, um zu wissen, dass es zu leise 
ist.

von Timo (kokeldent3phrasen)


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Es ist nicht meine Technik, darum ist durchbrennen eher nicht das 
richtige.
Und ja, der Lautsprecher ist halt da, klingt besser, und jeder muß 
sparen. Ein anderer mit Versand sind nochmal 12 Euro weg.

von Björn W. (bwieck)


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Timo schrieb:
> Es ist nicht meine Technik, darum ist durchbrennen eher nicht das
> richtige.
> Und ja, der Lautsprecher ist halt da, klingt besser, und jeder muß
> sparen. Ein anderer mit Versand sind nochmal 12 Euro weg.

Und was ist jetzt deine Vorgehensweise?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Björn W. schrieb:
> Und was ist jetzt deine Vorgehensweise?

Hörgeräte. Dann hört er auch den leisen Klingelton.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Björn W. schrieb:
> Hmm.. Es wird heutzutage viel zu viel Rumdiskutiert. Einfach
> AUSPROBIEREN ist offenbar Ih-Bäh oder so.

Eigenständig etwas zu tun, ist aus der Mode.

Meine geliebte Spülmittelwerbung "Während xxx noch im Forum palawert, 
hat yyy sein Gerät schon längst in Betrieb".

Timo schrieb:
> Es ist nicht meine Technik, darum ist durchbrennen eher nicht das
> richtige.

Dann zeige gefälligst Details
H. H. schrieb:
> Zeig die Schaltung.
oder hau ab hier. Niemand hier kennt die "Klingel" und deren Aufbau, 
unsere Glaskugeln leiden unter geplanter Obsoleszenz.

Timo schrieb:
> Was haltet ihr von 30 Ohm?

Einlöten und ausprobieren ist zu aufwendig?

von Michael B. (laberkopp)


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Timo schrieb:
> Wie wenige Ohm mag man einem solchen TO-92 vermutlich zumuten, bevor er
> entweder defekt wird, oder,

8 Ohm geht nicht und mit Vorwiderstand wird es zu leise.

32 Ohm wird noch gehen, hast du aber nicht.

Ein Trafo vor den 8 Ohm der sie auf 45 Ohm hochtransformiert wurde auch 
gehen, zumal der Frequenzbereich eng ist, hast du aber auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Sowas einbauen:
NCS2211DR2G

von Timo (kokeldent3phrasen)


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https://www.redcrab-software.com/de/Rechner/Elektro/Spannungsteiler

das scheint zu klären

3 Volt Max.
37 Ohm
8 Ohm

0,5333 Volt.

20 & 8 Ohm = 857,142857 mV.

Nicht genug.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael B. schrieb:
> 8 Ohm geht nicht und mit Vorwiderstand wird es zu leise.

Deine Glaskugel wurde gerade repariert?

Mein BimBamBom mit SAB0600 (Elektor) ist so laut, dass ich ein 100 Ohm 
Drehpoti vor den Lautsprecher gesetzt habe und das irgendwo um die 
Hälfte steht.

Michael B. schrieb:
> hast du aber nicht.

Michael B. schrieb:
> hast du aber auch nicht.

Das hilft dem Trollmeister bestimmt weiter.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

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Manfred P. schrieb:
> Mein BimBamBom mit SAB0600 (Elektor) ist so laut, dass ich ein 100 Ohm
> Drehpoti vor den Lautsprecher gesetzt habe und das irgendwo um die
> Hälfte steht.

Bei der Schaltung vom Dezember 1981 ist sogar werkseitig schon ein 100 
Ohm Poti vor dem 8 Ohm Lautsprecher vorgesehen. Der Dreifachgong läuft 
allerdings mit 8V.

Bei dieser Luxusvariante mit zwei hintereinander geschalteten SAB0600 
entsteht sogar noch ein wohlklingender Schwebungseffekt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Timo schrieb:
> und einen Lautsprecher 45 Ohm 0,2 Watt.

Schalte doch einfach genügend viele 8 Ohm-Lautsprecher in Reihe. Etwa 
fünf Stück. Dann wird es wieder laut genug. Weshalb sich mit nur einem 
begnügen?


mfg

von Norbert (der_norbert)


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Mario M. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> Dem 8 Ohm LS einen 33 Ohm Widerstand in Reihe, dann gibt es keine
>> Überlast.
>
> Aber auch nur ein Fünftel der Spannung und damit vier Prozent  der
> Leistung. Das muss man nicht probieren, um zu wissen, dass es zu leise
> ist.

Aha! Ein fünftel der Spannung bei gleichem Strom ergibt also 4% 
Leistung.
Warum wurde uns so etwas damals nicht in der Schule beigebracht? ;-)

von Andrew T. (marsufant)


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Norbert schrieb:
> ha! Ein fünftel der Spannung bei gleichem Strom ergibt also 4%
> Leistung.
> Warum wurde uns so etwas damals nicht in der Schule beigebracht? ;-)

weil der Strom halt nicht der gleiche ist, sondern auch nur ein Fünftel 
so gross.
Alle ausser den Waldorf Schülern wissen das.

von Norbert (der_norbert)


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Andrew T. schrieb:
> weil der Strom halt nicht der gleiche ist, sondern auch nur ein Fünftel
> so gross.

Möchtest du darüber noch einmal etwas intensiver nachdenken?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Norbert schrieb:
> Möchtest du darüber noch einmal etwas intensiver nachdenken?

Da braucht niemand drüber nachzudenken. Das braucht man noch nicht 
einmal mit dem ohmischen Gesetz auszurechnen, das weiß man.

Vereinfachte Rechnung:

100% Leistung/(5*5) = 4% Leistung

Die eine 5 steht für die Spannung und die andere 5 für den Strom.

von Stephan (stephan_h623)


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Michael M. schrieb:
> Die eine 5 steht für die Spannung und die andere 5 für den Strom.

Die 33 Ohm sind aber dazu da, dass der Strom durch die Reihenschaltung 
unverändert ist gegenüber dem 45Ohm LS. Ok, ist bei 33+8 Ohm etwas 
höher.
Also nix mit 1/5 Strom ...

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Stephan schrieb:
> Also nix mit 1/5 Strom ...

Ach ja, stimmt. Die Spannung der Signalquelle und der Gesamtwiderstand 
bleiben ja unverändert. Da habe ich nicht richtig aufgepasst. Mein 
Fehler, Sorry. 😬

von Mario M. (thelonging)


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Norbert schrieb:
> Aha! Ein fünftel der Spannung bei gleichem Strom ergibt also 4%
> Leistung.

OK. Ertappt. Man darf natürlich nicht mit der alten Impedanz weiter 
rechnen, sondern mit der neuen, die auch nur ca. ein Fünftel ist. Oh 
Mann! 🙈

von Norbert (der_norbert)


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Schön das es sich noch eingerenkt hat und des alten Herrn Ohm's Gesetz 
noch Gültigkeit hat.

Demnächst wären vielleicht noch etwas leisere Töne angebracht.
(Zumindest bis man ein Problem erstmalig in Ruhe durchdacht hat.)

von Marco H. (damarco)


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Ohje... Also es kann aber auch noch laut genug sein, der Grund ist jener 
das durch das Rechtecksignal so viele Oberwellen erzeugt werden das es 
durchaus sein könnte das es noch laut genug klingelt.

Sachlichkeit scheint hier immer weniger eine Rolle zu spielen.

von Marco H. (damarco)


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> Manfred P. schrieb:
> Bei der Schaltung vom Dezember 1981 ist sogar werkseitig schon ein 100
> Ohm Poti vor dem 8 Ohm Lautsprecher vorgesehen. Der Dreifachgong läuft
> allerdings mit 8V.

Der hatte aber eine Gegentakt Endstufe und eine minimale Last von 7 OHM.

von Norbert (der_norbert)


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Marco H. schrieb:
> … das durch das Rechtecksignal so viele Oberwellen erzeugt werden …

Welches Rechtecksignal meinst du genau?

Hoffentlich nicht das, welches der TW explizit nicht erwähnt hat.

> Sachlichkeit scheint hier immer weniger eine Rolle zu spielen.

Ja, das und weiteres…

von Anonymous U. (gastt)


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Ich würde jetzt mal grob schätzen 5A wären in Ordnung

von Michael B. (laberkopp)


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Anonymous U. schrieb:
> Ich würde jetzt mal grob schätzen

Seit 10 Jahren mit dem Account dabei, und nun ruiniert er ihn mit 
solchem Schwachsinns-Rumgerülpse.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Marco H. schrieb:
>> Bei der Schaltung vom Dezember 1981 ist sogar werkseitig schon ein 100
>> Ohm Poti vor dem 8 Ohm Lautsprecher vorgesehen. Der Dreifachgong läuft
>> allerdings mit 8V.
>
> Der hatte aber eine Gegentakt Endstufe und eine minimale Last von 7 OHM.

Egal, das Poti zeigt, dass man recht viele Ohm braucht, um die Laustärke 
hörbar zu verändern.

Michael B. schrieb:
> Anonymous U. schrieb:
>> Ich würde jetzt mal grob schätzen
> Seit 10 Jahren mit dem Account dabei, und nun ruiniert er ihn mit
> solchem Schwachsinns-Rumgerülpse.

Ach was, in diesem Troll-Thread ist das eine gut passende Antwort.

von Stefan F. (Gast)


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Manfred P. schrieb:
> Egal, das Poti zeigt, dass man recht viele Ohm braucht, um die Laustärke
> hörbar zu verändern.

Logisch, denn das Ohr reagiert logarithmisch.

von Thomas (kosmos)


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wieso den TO-92 Transi nicht gegen etwas größeres tauschen z.B. TO-126 
mit Kühlfahne.

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