Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 18650 Kapazitätsmessung: Genauigkeit?


von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hi!

Ich wollte mal fragen, ob hier jemand Erfahrung mit der 
Kapazitätsmessung von 18650er Zellen hat und das angehängte Ergebnis mal 
auf Plausibilität checken könnte.

Testobjekt war 'ne LG MJ1 LiIon-Zelle mit 3500.mAh, die schon 'ne Weile 
mit etwa 3,15V herumlag. Dünne Kabel drangelötet, aufgeladen auf 4,2V 
und dann den Entlade-Test aus dem Datenblatt reproduziert, entladen mit 
680mA (0.2C) bis 2,5V. Dabei erreicht die Zelle 3.541mAh (12,68Wh), was 
quasi Neuzustand entspräche.

Kommt das für eine vielleicht 2..3 Jahre alte Zelle in Betracht, die 
bereits vielleicht 50 Ladezyklen in irgend einem Akkupack absolviert 
hat? Ich hätte mit weniger gerechnet, etwa 3.300 .. 3.400mAh vielleicht.

Das Messgerät ist 'ne preiswerte elektronische China-Last (East Tester 
ET5411), die ein Kumpel am Straßenrand gefunden hat. Die war natürlich 
defekt, mutmaßlich falsch angeschlossen, alle 6 MOSFETs (IRFPF50) 
defekt, Source weggeschossen und Gate-Drain Kurzschluss, als Ergebnis 
davon natürlich die treibenden TL072C und 100 Ohm Gate-Widerstände 
ebenfalls im Arsch. Alles gewechselt und nun scheint das Ding wieder zu 
laufen, aber ist die Genauigkeit so okay oder muss man da wieder was 
selbst bauen um einen entsprechenden Gegen-Test zu machen?

von Jack V. (jackv)


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Ben B. schrieb:
> ist die Genauigkeit so okay oder muss man da wieder was
> selbst bauen um einen entsprechenden Gegen-Test zu machen?

Warum bauen? Labornetzteil und Multimeter sollten doch wohl vorhanden 
sein, damit ist’s in wenigen Minuten geprüft.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ben B. schrieb:
> Ich wollte mal fragen, ob hier jemand Erfahrung mit der
> Kapazitätsmessung von 18650er Zellen hat

Ja, aber mit einem selbst gebauten Gerät. Es entlädt mit Konstantstrom 
und schreibt alle 15s die Spannung auf eine SD-Karte. Wenn ich eine 
Grafik möchte, wird die mit einer Tabellenkalkulation erzeugt.

> und das angehängte Ergebnis mal auf Plausibilität checken könnte.

Auf den ersten Blick scheint es zu passen.
Der Spannungsverlauf ist typisch.

Deine Ah-Linie steigt linear, weil Dein Strom konstant geregelt wird.

Die Wh müsste man nachrechnen. Bei gleichem Strom und abnehmender 
Akkuspannung verringert sich der Zuwachs. Die Linie muss also einen 
Bauch haben, ich weiß nicht, ob der nicht stärker ausgeprägt sein 
könnte.

von Frank O. (frank_o)


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Ben B. schrieb:
> Testobjekt war 'ne LG MJ1 LiIon-Zelle mit 3500.mAh, die schon 'ne Weile
> mit etwa 3,15V herumlag. Dünne Kabel drangelötet, aufgeladen auf 4,2V
> und dann den Entlade-Test aus dem Datenblatt reproduziert, entladen mit
> 680mA (0.2C) bis 2,5V. Dabei erreicht die Zelle 3.541mAh (12,68Wh), was
> quasi Neuzustand entspräche.

Du willst doch eigentlich das Gerät testen. Dann entlade doch genau so, 
nur über Widerstand.
Ob du genau 680mA nimmst oder einen anderen Wert, der Rest ist einfaches 
Rechnen.
Wenn du dann auf die gleichen Werte kommst, dann stimmt das wohl.
Und eigentlich gilt für jede Batterie, wenn man das sehr genau messen 
will, dass man zunächst einen Lade- und Entladezyklus davor hat.
Ist bei Lilo sicher nicht ganz so tragisch, aber du willst es ja genau 
wissen.

Kannst ja auch schauen, ob die Last wirklich durchgängig die 680mA hält. 
Das würde mich bei so einem Test viel mehr interessieren. Und dann würde 
ich das mit einer richtig dicken Batterie machen und eine ganze Weile 
laufen lassen.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung dazu.

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