Hallo zusammen Ich wollte fragen, ob ein Litzenkabel mit bspw. 0.3 mm² zuvor verlötet oder ähnliches werden muss, wenn ich sie anschließend in einen flachstecker crimpe. So wie aderhülsen bei litzenkabel (außer bei Wago klemmen) Danke euch
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Andreas R. schrieb: > Ich wollte fragen, ob ein Litzenkabel mit bspw. 0.3 mm² zuvor verlötet > oder ähnliches werden muss, wenn ich sie anschließend in einen > flachstecker crimpe. Nein, das wäre kontraproduktiv.
Wenn der Leiterquerschnitt nicht zum Crimpbereich passt, wie es hier zu sein scheint, würde ich löten ohne zu crimpen. Verzinnen und anschliessend crimpen wird Dir nach längerer Zeit auf die Füße fallen. Habe vor kurzen bei einer 50 Jahre alten Presse solchen murks beseitigt, wegen merkwürdiger Funktionsstörungen. MfG Michael
isoliere einfach mehr ab und nimm es dann doppelt, dreifach,... usw. bis es passt. Löten tut man soetwas nicht weil das Löt in die Litzen zieht und das Kabel dann steif wird und dann leichter direkt nach dem Lötzinn bricht.
Andreas R. schrieb: > Ich wollte fragen, ob ein Litzenkabel mit bspw. 0.3 mm² zuvor verlötet > oder ähnliches werden muss, wenn ich sie anschließend in einen > flachstecker crimpe. > So wie aderhülsen bei litzenkabel (außer bei Wago klemmen) Litzen werden (auch) in Aderendhülsen nicht gelötet. Aber es gibt Flachstecker für unterschiedliche Kabeldurchmeser, die üblichen gehen von 1-2.5mm2 und die kleineren fangen erst bei 0.35mm2 an http://www.hs-schatz.de/flachsteckhuelsen_6,3_mm.htm Deine Litze ist also zu dünn. Nimm passende Flachstecker mit der passenden Crimpzange. Löten ist Pfusch. Wenn überhaupt als Notbehelf, passend abisolierte Litze in den Flachstecker den du hast mit der Zange die du hast eincrimpen, es hält dann nicht wird aber von der Zugentlastung schon gehalten, und nur am Ende der Litze (das Loch wo dann der Kontakt beginnt) mit wenig Lötzinn anlöten so dass keinesfalls Lötzinn so weit in die Litze gesogen wird dass es in den nich abisolierten Bereich vordringt.
Hallo Michael B. schrieb: > Deine Litze ist also zu dünn. Nimm passende Flachstecker mit der > passenden Crimpzange. Die typische Antwort des Theoretikers, mit viel Werkzeuge, ordentlich Geld und (oder) Zeit für Bestellungen... Thomas O. schrieb: > isoliere einfach mehr ab und nimm es dann doppelt, dreifach,... usw. bis > es passt. > > Löten tut man soetwas nicht weil das Löt in die Litzen zieht und das > Kabel dann steif wird und dann leichter direkt nach dem Lötzinn bricht. So geht es z.B. auch (oft, aber eben nicht immer) - und ja, es ist auch keine "saubere" Lösung, wie es auch das Löten nicht ist. Aber: Flachstecker werden in vielen Bereichen genutzt, wo sie eigentlich gar nicht notwendig sind, also gar nicht die Belastungen und Umweltbedingungen auftreten, für die sie ausgelegt sind und dann natürlich auch eine einwandfreie und passende Chrimpung benötigen. Sprich: Je nach tatsächlichen Einsatz funktioniert sogar Löten. Aber erzähle das mal den kleinkarierten Korinthenkackern als aber auch den "Kamikaze" Frickler der unbesehen Äpfel (Einsatzbereiche wo explizit Flachstecker und einwandfreie Chrimpungen erforderlich sind) mit Birnen (Es wurde ohne tieferen Grund ein Flachstecker in ein Bürogerät und ähnliches eingesetzt) gleichsetzt.
Peter G. schrieb: > Aber erzähle das mal den kleinkarierten Korinthenkackern Ja, man schläft schlecht bei der Hitze dieser Tage.... Erst verzinnen und dann crimpen ist ein NoGo. Weil, das Zinn fließt mit der Zeit unter der Crimpung weg und die Verbindung ist lose. Ganz fieses Theater. Auch unter (Schraub-) Klemmen verzinnt man nicht. Never. Aus dem gleichen Grund. Die Litze anlöten ist deswegen oft nicht gut weil sich das Zinn in die Leitung zieht (Kapillarwirkung) und man damit eine 1A Sollbruchstelle hergestellt hat. Ob das kritisch ist hängt von der Anwendung ab, ob die Leitung bewegt wird. Im Mobil sollte man das (löten) besser nicht tun. Wenn man, mit erheblich schlechtem Gewissen, keine Alternative sieht hilft ein Stück Schrumpfschlauch einen potentiellen Bruch zu verhindern. Litze mehrfach umlegen wäre eine Möglichkeit, bei der dünnen Strippe wäre ein Schrumpfschlauch zusätzlich sicher auch schön. Alleine wegen des visuellen Wohlgefallens. Natürlich ist die erste Wahl ein passender Verbinder. Und das passende Werkzeug. 0,3mm² und 6,3er Faston, da wird es dann schwierig, man wird einen Tod sterben müssen... Uwe
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Wie oft sind Dir denn die Lötstellen do weggebrochen? Mein Angelöteten Leitungen die ich als Kind angelötet habecsind z.t. auchbheute noch dran. Aber die haben aben auch erst 56 Jahre gehalten und samit den Beweis das sie brechen werden noch nicht erbracht. MfG Michael
Michael O. schrieb: > Wie oft sind Dir denn die Lötstellen do weggebrochen? Regelmässig, im Auto (nicht nur meinen), bevor ich mir endlich eine Crimpzange zugelegt habe.
Uwe B. schrieb: > Erst verzinnen und dann crimpen ist ein NoGo. Richtig, das ist Ausfall mit Vorsatz. Wenn Schuh und Litze partout nicht zueinander passen und korrekte Teile nicht greifbar sind: Nach dem Crimpen vorne einen Lötpunkt drauf. > Die Litze anlöten ist deswegen oft nicht gut weil sich das Zinn in die > Leitung zieht (Kapillarwirkung) und man damit eine 1A Sollbruchstelle > hergestellt hat. Das muß stimmen, weil es ständig im Internet wiederho(h)lt wird. Dass etliche Leute ohne Ausfälle gelötet haben, kann nicht sein.
Manfred P. schrieb: > Dass etliche Leute ohne Ausfälle gelötet haben, kann nicht sein. Wenn der Kram nicht bewegt und keinen Vibrationen ausgesetzt wird, hält er natürlich auch, wenn er gepfuscht wurde. Auch 60 Jahre lang.
Harald K. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Dass etliche Leute ohne Ausfälle gelötet haben, kann nicht sein. > Wenn der Kram nicht bewegt und keinen Vibrationen ausgesetzt wird, hält > er natürlich auch, wenn er gepfuscht wurde. Auch 60 Jahre lang. Ich habe am Motorrad mehr als eine Lötverbindung gehabt, die japanischen Rudelzylinder sind durchaus für ihre Vibrationen bekannt. Der ostzonale Einzylinder rappelt niederfrequenter, auch da ist nichts passiert. Könnte sein, dass ich löten kann und Schrumpfschlauch kenne. Wo es machbar war, habe ich natürlich Crimp-Kabelschuhe bevorzugt, aber drei davon auf einem Abzweigverbinder machen eher Ärger als ein ordentlicher Lötabzweig. Auf 60 Jahre komme ich leider nicht, aber mit 100.000 .. 140.000 km Fahrleistung erlaube ich mir mal, mitreden zu können.
Manfred P. schrieb: > Könnte sein, dass ich löten kann und Schrumpfschlauch kenne. Hätts nicht besser umschreiben können. Wer nicht weiß was er tut, der richtet auch mit der Crimpzange nur Unheil an. Gruß, DerSchmied
Michael O. schrieb: > Wie oft sind Dir denn die Lötstellen do weggebrochen? Ein wesentlicher Teil meiner täglichen Arbeit ist Steuerungstechnik für Straßenbaumaschinen. Diese Maschinen werden deutlich über 20 Jahre alt und werden in der Regel zwischendurch modernisiert. Die Elektrik ist ein Mix aus KFZ-Elektrik, Industrieelektrik, Mobil-SPS-Technik und (eigenentwickelter) Elektronik. An diesen Maschinen findet man die erwähnten Probleme und Ausfälle. Durch Bastelei der Bediener (Arbeitsscheinwerfer nachrüsten, Kabel flicken) aber auch durch Sünden der Hersteller. Beliebt sind verzinnte Adern in Klemmen (Würfelstecker an Ventilen) und besonders mit Kombizange oder Seitenschneider "gecrimpte" Quetschverbinder. Die faulen nach Jahren zuverlässig ab. (Wurde das Stichwort "gasdicht" schon erwähnt?) Auch gerne genommen ist die Lüsterklemme mit der nackten Litze drin. Freischwingend, natürlich. Ein Ausfall dieser Maschinen sorgt regelmäßig für rote Köpfe (gerne auch für lange Staus vor gesperrten Baustellen) Was die in einem anderen Beitrag erwähnten "unnötigen" Steckverbinder betrifft, es kann auch fertigungstechnische Gründe haben (vorgefertigt, wird von Hilfspersonal, z.B. dem Schlosser, montiert). Ich vermeide grundsätzlich Lötverbindungen an Platinen wegen der Bruchgefahr der Litzen, es kommen immer (gecrimpte) Steckverbinder dran. (z.B. MTA, Faston) Ist eine Lötverbindung nicht zu umgehen (z.B. APEM Taster) kommt ein Schrumpfschlauch darüber. Grundsätzlich ist die Elektrik von Baumaschine gegenüber dem letzten Jahrhundert deutlich zuverlässiger geworden. Wegen dem Bewußtsein für die möglichen Probleme, aber auch durch besseres Material, besonders was Steckverbinder betrifft. (und weil die Torpedosicherungen ausgestorben sind...) Landmaschinenmaechniker werden das ebenfalls bestätigen. > Mein Angelöteten > Leitungen die ich als Kind angelötet habecsind z.t. auchbheute noch > dran. Argumentation eines alten weißen Mannes... Natürlich funktioniert eine ordentlich ausgeführte und ggf. gegen Bewegung und Vibration gesicherte Lötverbindung "ein Leben lang". Um das sachgerecht zu fertigen, bzw. beurteilen zu können, muß man sich aber der möglichen Problematik bewußt sein. Der TO ist schlau weil er fragt. Und natürlich, man muß das nicht so hoch aufhängen. Im Basteruniversum dürfte Verlöten "erlaubt sein. Crimpen mit ungeeignetem Werkzeug aber definitiv nicht. Mir ist das Thema "abgewackelte an Platine verlötete Litze" schon als 12-jährigem bei den 9V-Batterieclips in Japanischen Taschenradios begegnet. Uwe
Peter G. schrieb: > Hallo > > Michael B. schrieb: >> Deine Litze ist also zu dünn. Nimm passende Flachstecker mit der >> passenden Crimpzange. > > Die typische Antwort des Theoretikers, mit viel Werkzeuge, ordentlich > Geld und (oder) Zeit für Bestellungen... > Ne, so ist es einfach nur richtig.
Aber man muss doch auf Pfusch stolz sein können, da hat man es den Pedanten doch so richtig gezeigt, statt es unnötig richtig zu machen, kann auch Pfusch funktionieren! Das ist Improvisation, das ist was für richtige Männer, die sich nichts sagen lassen, das ist selbstgemachte Erfahrung, das ist nicht gut, das ist besser! So ist auch ein gewisser Stockton Rush an Dinge herangegangen: "... arguing that excessive safety protocols hindered innovation." Genau: Kein Fortschritt ohne Mut!
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Jens B. schrieb: > Peter G. schrieb: >> Hallo >> >> Michael B. schrieb: >>> Deine Litze ist also zu dünn. Nimm passende Flachstecker mit der >>> passenden Crimpzange. >> >> Die typische Antwort des Theoretikers, mit viel Werkzeuge, ordentlich >> Geld und (oder) Zeit für Bestellungen... >> > > Ne, so ist es einfach nur richtig. Aber aufwendig. Wer hat schon für jede Litze passende Flachstecker und passende Crimpzangen. Ich nehme für solche Fälle ein Stück zum Flachstecker passende Litze und verlöte die dünne Litze mit der dicken Litze. Mit Schrupfschlauch kann man das mechanisch und elektrisch absichern. Die Bruchgefahr durch Löten ist nur am Übergang zwischen fest und flexibel ein Problem.
Jobst Q. schrieb: > Ich nehme für solche Fälle ein Stück zum Flachstecker passende Litze und > verlöte die dünne Litze mit der dicken Litze. Wozu soll das Lötzinn gut sein? Wenn du die dünne Litze mit der dicken Litze zusammen vercrimpst ist doch alles gut. Steckst du die zusammengelöteten Litzen in den Verbinder und crimpst das? Uwe
Uwe B. schrieb: > Wenn du die dünne Litze mit der dicken > Litze zusammen vercrimpst ist doch alles gut. Dann hast du eine dünne Litze an einem dicken Stecker. Ein paar Steckvorgänge und die dünne Litze ist abgerissen. Ist die Verbindungsstelle ca 10 cm vom Stecker entfernt, ist das kein Problem mehr.
Hallo Schön zu sehen, dass es hier dann doch eine nennenswerte Anzahl an denkenden und die jeweilige Situation bewertende Praktiker gibt. Baumaschine und irgendeine Verbindung in unbewegter Laborumgebung sind halt ganz unterschiedliche Einsatzbereiche, und wenn man in den unkritischen Bereichen (das kann man als Praktiker fast immer sehr genau entscheiden) dann halt eine einfachere (preiswertere) Lösung (und eine Lösung ist eben kein Pfusch - kann, aber sich in anspruchsvoller Umgebung zu "Pfusch" wandeln) nutz ist das vollkommen i.O. Wer natürlich das passende Werkzeug herumliegen hat, kann natürlich auch gasdicht noch ISO 47110815 chrimpen, wenn die Leitung später unbewegt bei 22^C über Jahre nur "herumliegen" wird... Und dass, wenn man es "richtig falsch" macht auch funktionieren kann (dann aber wohl, weil man Glück hatte)n zeigen ja die Beispiele mit den Zweiräderigen nervenden Lärmproduktionsgeräten, mit dem Mann nebenbei auch fahren kann.
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Harald K. schrieb: > Peter G. schrieb: >> chrimpen > > Crimpen. Chrimpen ist ein ursprünglich englisches Kofferwort und bedeutet "wie von einem Chimpanzen gecrimpt".
Da kommt vermutlich auch der "Chinch-Stecker" her. Der ist auch von einem Chimpansen gechrimpft.
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