Forum: Offtopic Synergie von Landwirtschaftsplantage und Solaranlage


von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Anbei noch ein Beitrag zu einer Nutzung mit Synergieeffekt zwischen 
Landwirtschaft und Solaranlage:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/dank-solarenergie-auch-in-zukunft-noch-hopfen-in-bayern,TifuTid
https://www.agrarheute.com/energie/strom/agri-pv-sonderkultur-solarstrom-doppelt-ertrag-erwirtschaften-608329
https://www.agrarheute.com/energie/agri-pv-anlage-hopfen-strom-stehen-593218

Gegenüber einem Feld führt eine Solaranlage zu einer Erwärmung in seiner 
Mikroklimaumgebung und viele Anlagen in einer Region in der regionalen 
Umgebung. Abzuwägen ist dabei (Technikfolgenabschätzung), welche 
Nachteile langfristig die schlechtere Lösung ergäbe.

Beim Hopfenfeld ergibt sich damit eine interessante Lösung. Dieser 
verträgt es nicht so gut, wenn bei knappen Wasserangebot, hohen 
Temperaturen in der prallen direkten Sonne zu stehen. Durch die 
Solarpanele gibt es darunter Schatten, der hier besser für die Pflanzen 
ist.

Insgesamt stellt das einen interessanten Kompromiss dar, wie Solarfelder 
auf Nutzflächen sinnvoll gestaltet werden können.

von C. D. (derschmied)


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Utopisches Wunschdenken.

Wenn beiderlei wirtschaftlich produziert werden soll, müssen auch 
beiderlei dicht gepackt zusammenstehen.

Das es Nischen gibt in welchen eine "Symbiose" möglich ist, mag ich 
nicht abstreiten, in der Summe muß aber der knappe Raum der uns zur 
Verfügung steht bis auf den letzten Zentimeter genutzt werden. Und wird 
es auch, nach wie vor.

Für Befürworter sind solche Artikel freilich ein gefundenes Fressen, und 
Weltfremde fordern umgehend die totale Umsetzung.

Es wird diskutiert, gestritten, experimentiert werden, derweil folgt die 
Wirtschaftlichkeit weiterhin stoisch im Verborgenen ihren Gesetzen.

Gruß, DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Georg M. (g_m)


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Okay, mit dem Hopfen ist alles klar. Und auch die Brennnessel macht mir 
keine sorgen.

Aber was ist mit Bananen und Ananässen? Die müssen wir immer noch 
importieren.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Irgendwo hatte ich mal gelesen,
dass ein Solaranlagenbetreiber keine Schafe
unter seinen Solarpaneelen halten durfte.

von Rbx (rcx)


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C. D. schrieb:
> in der Summe muß aber der knappe Raum der uns zur
> Verfügung steht bis auf den letzten Zentimeter genutzt werden. Und wird
> es auch, nach wie vor.

Ja, für steinharte, saure Erdbeeren a 5 Euro das Pfund, oder noch 
teurer.
Früher gab es noch viele "Hopfengassen". Hopfen ist doch auch irgendwie 
lukrativ.
Naja, früher gab es auch mehr Pferde, also auch mehr Hafer ..

Man kann sich übrigens auch ein paar Gedanken machen, über Zusammenhänge 
zwischen E-Autos und Tankstellen.
Wenn z.B. alle E-Autos fahren: was hieße das dann für die 
Autobahnraststätten?

Bevor das ganze zu politisch wird (vom Öko-Politiker zum Öko-Terroristen 
(Gesucht Bilder hängen an allen Tankstellen)) - finde ich die ein oder 
andere Sonnenseite vom technischen her ganz gut.

von Motopick (motopick)


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> E-Autos und Tankstellen

Welche E-Autos und Tankstellen denn?
Die deutsche Industrie "verschlankt" sich gerade.

Mann sollte schon anfangen einen Stall zu bauen.
Fuer das Fert.

von C. D. (derschmied)


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Rbx schrieb:
> Ja, für steinharte, saure Erdbeeren a 5 Euro das Pfund,

...für alles eben was sich vermarkten läßt. Spargel, Energiegetreide 
(das hirnrissigste seit der Mensch Ackerbau betreibt), Solarfelder, etc. 
Vieles davon subventioniert, was die Marktwirtschaft stark verzerrt.

Die nutzbar verbliebene Fläche in D schrumpft weiterhin, jeden Tag, vom 
idyllischen Bild des Bio-Bauern mit Ross vorm Wagen muß man sich ein für 
alle mal verabschieden.

Schönfärberei und Augenwischerei wird fleißig betrieben, auch und gerade 
von der grünen Seite der Politik her. Vgl hierzu die schmalen 
Blühstreifen entlang der Maisfder, nutzlose Fischtreppen an Staustufen, 
Balkonkraftwerke...

Der Bürger sieht's, denkt sich: Prima! Alles wird gut! und ahnt nicht um 
wie viele Größenordnungen mehr dafür der Rest den Bach herunter geht.

Rbx schrieb:
> Wenn z.B. alle E-Autos fahren: was hieße das dann für die
> Autobahnraststätten?

Seh ich gelassen, das ist ganz normaler Verdrängungswettbewerb. Den 
einzelnen mags hart treffen, über die Zeit würde sich das neu regeln. 
Aber von diesem Szenario ist man noch weiiiit entfernt. Fällt auch unter 
"Wunschdenken".

In der Symbiose aus PV und Ackerbau liegt sicher nicht unser aller Heil, 
und wird es auch nicht einmal zum Teil werden. Derlei Dinge sind 
schlicht Tranquilizer fürs Gewissen Ahnungsloser und Ignoranten.

Gruß, DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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C. D. schrieb:
> Derlei Dinge sind
> schlicht Tranquilizer fürs Gewissen Ahnungsloser und Ignoranten.

Warum gehen Weltversteher wie du eigentlich nicht in die große Politik, 
anstatt hier im Forum, das in seiner Reichweite doch arg beschränkt ist, 
ihre Perlen vor die Säue zu werfen?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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C. D. schrieb:
> Verdrängungswettbewerb.

https://www.agrarheute.com/pflanze/getreide/gruene-4-landwirte-protestieren-gegen-4-prozent-flaechenstilllegung-591619

Und dann nochmal
https://www.raiffeisen.com/news/artikel/10-prozent-der-agrarflaechen-bis-2030-fuer-landschaftselemente-31449517

Grund dafür ist:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eingriffsregelung_in_Deutschland

D.h. für die zusätzlichen Wohnung und Firmen für die steigende 
Bevölkerung muss der Flächenverbrauch durch Hochstufung von anderen 
Flächen ausgeglichen werden.

Die EU will die Vorschriften für viele mit Gentechnik gezüchtete 
Pflanzen deutlich lockern.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/eu-kommission-gentechnik-lebensmittel-100.html

Vermutlich sind die Überschüsse nicht so hoch, dass man bei obigen 
Entwicklungen auf die Gentechnik verzichten könnte.

Dies führt aber ins Offtopic vom Offtopic des Threadthemas.

Es gibt aber noch eine Schnittmenge zum Threadthema, weil noch unklar 
wäre, ob eine Agrarfläche, die stillgelegt wurde und mit Solaranlage 
bestückt wird, in die Stillegungskontigente mitzählt. Ähnlich verhält es 
sich mit dem Hopfenfeld, ob dieses durch die zusaetzlichen Solaranlagen 
nicht doch eine Intensivnutzungsklasse hochrutscht in der Bewertung.

von Rbx (rcx)


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Motopick schrieb:
> Mann sollte schon anfangen einen Stall zu bauen.
> Fuer das Fert.

Im Moment bauen noch vielen eine neue Garage für das neue Auto - oder 
eben ein zwei Stellplätze dafür. Da können dann ruhig ein paar sehr 
beliebte Bäume, die von Wildbienen bevölkert sind einfach weg.

So ein wenig geht vieles ja in Richtung plusminus = 0.
Gewisse positive Effekte kann man aber z.B. bei der Storchencam oder 
gute Drohnenbilder oder bei ähnlichem einordnen.

von Lotta  . (mercedes)


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Dem Bauern nützt die Symbiose >> Sonnencollektor - Feld <<
nur, wenn ihm Beides gehört, und er frei über Standorte u.s.w
selbst entscheiden kann.
Alles andere erzeugt Abhängigkeiten, die nachteilig für
die Landwirte sind und wieder nur "Haie" dick machen.

mfg

von C. D. (derschmied)


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@Dieter D.:

Hab's durchgelesen, sehr informativ. Wer weiß, vermutlich müssen wir 
bald wieder Schlange stehen vor leeren Regalen. Oder vorher einfach doch 
rotzfrech auf die Ressourcen von Drittländern zurückgreifen wenn uns die 
Ackerflächen ausgehen? Richtung Osten wird's aber schwerlich gehen...

Kara B. schrieb:
> Warum gehen Weltversteher wie du eigentlich nicht in die große Politik,
> anstatt hier im Forum, das in seiner Reichweite doch arg beschränkt ist,
> ihre Perlen vor die Säue zu werfen?

Was'n los, schmecken sie Dir nicht? Nun, ich muß Dich enttäuschen, meine 
Welt ist ein wenig komplexer und besteht nicht nur aus reinem Broterwerb 
und diesem Forum. Daher verfüge ich auch über darüber hinausgehende 
Informationen wie sie Dir zusammen zu tragen augenscheinlich zu mühsam 
sind. Die öffentlich-rechtlichen, reisserische Reportagen der privaten 
Sender und das Internet selbst reichen da nicht aus, man muss schon vor 
die Tür gehen und sich selbst ein Bild machen.

Aber ja:

C. D. schrieb:
> Derlei Dinge sind schlicht Tranquilizer fürs Gewissen Ahnungsloser und
> Ignoranten.

Es freut mich immer wieder auch hier ins Schwarze getroffen zu haben.

Gruß, DerSchmied

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7451278 wurde vom Autor gelöscht.
von Andreas M. (andreas_m62)


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Rbx schrieb:
> Man kann sich übrigens auch ein paar Gedanken machen, über Zusammenhänge
> zwischen E-Autos und Tankstellen.
> Wenn z.B. alle E-Autos fahren: was hieße das dann für die
> Autobahnraststätten?

Gefuttert und gesoffen wird immer.
Die Tanke ist der "Rund-um-die-Uhr-Discounter".
Sprit ist heute nur noch lästiges Nebengeschäft.

von Peter F. (toto)


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Dieter D. schrieb:
> Anbei noch ein Beitrag zu einer Nutzung mit Synergieeffekt zwischen
> Landwirtschaft und Solaranlage:

Was für ein Schwachsinn. Das grenzt ja schon an die Schnapsidee 
Solarpanele zwischen Bahnschienen zu montieren.
Ja super, wir pflastern das Hopfenfeld mit 6m hohen Betonpfeilern voll, 
die die Solaranlage tragen. Dann noch ein paar Kilometer Kabel und ein 
bißchen Perepherie um den Strom ins Netz zu bringen. Das lohnt sich 
bestimmt ganz toll für den Hopfenbauer.
Weil...

Dieter D. schrieb:
> Gegenüber einem Feld führt eine Solaranlage zu einer Erwärmung in seiner
> Mikroklimaumgebung und viele Anlagen in einer Region in der regionalen
> Umgebung.

Ich dachte die Erwärmung macht der Klimawandel von alleine?

Dieter D. schrieb:
> Beim Hopfenfeld ergibt sich damit eine interessante Lösung. Dieser
> verträgt es nicht so gut, wenn bei knappen Wasserangebot, hohen
> Temperaturen in der prallen direkten Sonne zu stehen. Durch die
> Solarpanele gibt es darunter Schatten, der hier besser für die Pflanzen
> ist.

Wenn dem so wäre, könnte man auch einfach den Hopfen dichter Pflanzen 
und hätte den gleichen Effekt, nur mit mehr Ertrag. Aber die 
Hopfenbauern sind natürlich zu dumm um das zu erkennen. Vielleicht 
denken die sich, ob es wohl Schimmelprobleme unter dem Solardach geben 
könnte?

von Re D. (Gast)


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C. D. schrieb:
> Aber ja:
> C. D. schrieb:
>> Derlei Dinge sind schlicht Tranquilizer fürs Gewissen Ahnungsloser und
>> Ignoranten.
>
> Es freut mich immer wieder auch hier ins Schwarze getroffen zu haben.
> Gruß, DerSchmied

DerDummschwatz gibt sich jetzt schon selber recht. Dümmer geht ümmer!

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Peter F. schrieb:
> Wenn dem so wäre, könnte man auch einfach den Hopfen dichter Pflanzen
> und hätte den gleichen Effekt, nur mit mehr Ertrag.

Nicht ganz. Eine dichtere Pflanzung braucht auch mehr Wasser, an dem es 
oft fehlt. Es kann also schon funktionieren. Ich halte es , wenn 
überhaupt, aber für eine Nische. Kein Bauer will irgendwas auf seinem 
Acker stehen haben. Es kann halt sein, dass das die einzige Möglichkeit 
ist, eine Genehmigung für eine Freiflächenanlage zu bekommen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter D. schrieb:
> Anbei noch ein Beitrag zu einer Nutzung mit Synergieeffekt zwischen
> Landwirtschaft und Solaranlage
Ich tippe schlicht auf "Absahnen von Subventionen"...

Dieser abschließende Satz aus dem 2. Link sollte dem Bauern dann doch 
sehr zu denken geben:
1
Aber bereits nach aktuellen Berechnungen kann Josef Wimmer
2
mit dem Solarstrom rund doppelt so viel erwirtschaften
3
wie mit der Ernte seines Hopfens.
Besonders, wenn ich sehe, dass da nur die Hälfte des Feldes mit Panels 
überdeckt ist...

: Bearbeitet durch Moderator
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