Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kurzschlußstrom Tischnetzteil


von Dob S. (dobstronsky)


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Hallo,

Ich bin noch relativ neu in der Elektrotechnik und habe keine 
Erfahrungen mit Sicherungen und Tischnetzteilen. vllt könnt Ihr mir ja 
mit dem folgenden helfen.

Ich habe einen DC Motor und eine kleine Heizung die zusammen 2,3 A bei 
24V verbrauchen.

Ich würde es gerne über Nacht laufen lassen und dachte es wäre doch gut 
wenn ich das Netzteil gegen Kurzschluss sichere. Folgende Probleme habe 
ich nun

Das Netzteil ist mit 24V und 3 A ausgezeichnet, das ist nicht viel höher 
als das was ich brauche.

    Frage 1. Ist eine Spanne von 0,6 A genug das die PTC-Sicherung nicht 
unnötig auslöst?

Bezüglich Frage 1 habe ich mal den Kurzschlussstrom gemessen vllt liegt 
der ja bei 3,3 A, dachte ich. Das war aber ganz verrückt, ich sehe 
kurzzeitig 2,5 A dann gehts runter auf ca. 0,5 A und kurz wieder rauf 
auf 2,5 A usw.
Ich verstehe nicht wie ich das absichern kann. Ich verstehe nicht mal 
wie meine Verbraucher 3 A ziehen könnten ohne das dieser Notlauf in 
Kraft tritt.

Wie erwähnt würde ich gerne eine PTC-Sicherung nehmen, ich finde viele 
mit 30V.
    Frage 2: Kann ich eine nehmen die mit 30V und 2,4 A ausgezeichnet 
ist, wäre die gleiche Leistung wie 24V 3A?



 Frage3: Können diese PTC Bereich bequem immer wieder in den hochohrigen 
Bereich gehen oder sollte man da aufpassen, da sie sonst ihr verhalten 
verändern oder wird vllt die Lebensdauer dadurch eingeschränkt.

Dank und viele Grüße!

von H. H. (Gast)


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Was für ein Netzteil ist das? Schaltnetzteile sind eh elektronisch gegen 
Überlast und Kurzschluss ausreichend geschützt.

Bist du dir sicher, dass das Netzteil auch mit dem Anlaufstrom des 
Motors zurecht kommt?

von Peter N. (alv)


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Dob S. schrieb:
> Bezüglich Frage 1 habe ich mal den Kurzschlussstrom gemessen vllt liegt
> der ja bei 3,3 A, dachte ich. Das war aber ganz verrückt, ich sehe
> kurzzeitig 2,5 A dann gehts runter auf ca. 0,5 A und kurz wieder rauf
> auf 2,5 A usw.

Das Netzteil geht in den "Hic-Up-Modus", d.h. wenn zuviel Strom fließt, 
schaltet es ab, kurz darauf schaltet es wieder ein, es fließt wieder 
zuviel Strom, es schaltet wieder ab, usw...

Damit ist das Netzteil intern gegen Kurzschluß abgesichert, wozu willst 
du noch eine weitere Sicherung?

von Dob S. (dobstronsky)


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Danke Leute, das ist doch schonmal guter Input.

Der Motor ist sehr klein mit dem hat das Netzteil sicher kein Problem, 
aber auf der Platine sind noch 3 100uf Kondensatoren für den Bootstrap 
und ein 220 uf Kondensator am Spannungseingang. Ist da etwas zu 
bedenken? Ich glaube nicht, da ist mir zumindest nichts aufgefallen beim 
anschalten.

Das heißt der Hic-Up Modus startet dann wahrscheinlich bei 3A, auch wenn 
ich nur 2,5 A auf dem Multimeter gesehen habe? Das würde erklären, dass 
das Netzteil auch wirklich bis 3 A liefert ohne Probleme zu machen.

Gut dann denke ich, kann ich mir das absichern schenken. Es würde mir 
nur ein Fall einfallen, in dem es vllt doch Sinn macht. Es gibt eine 
gemeinsame Platine für Motor- und Heizsteuerung, wenn da jetzt jemand 
ein nicht gesichertes Netzteil anschließt, dann könnte es im schlimmsten 
Fall abrauchen, aber den Fall muss ich nicht betrachten. Demzufolge 
lasse ich die Sicherung weg!

Wenn euch noch etwas einfällt schreibt es mir gerne, ansonsten vielen 
Dank!

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Poste doch einfach den Link auf das konkrete Netzteil.
Labornetzteile gehen bei Überlast in den Konstantstrommodus.
Festnetzteile gehen in Foldback oder Hiccup.
Minderwertige Netzteile gehen kaputt.

von H. H. (Gast)


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Dob S. schrieb:
> Der Motor ist sehr klein

Das nenn ich mal eine präzise Angabe, ein Datenblatt ist da nicht mehr 
nötig...

von Peter N. (alv)


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Peter D. schrieb:
> Festnetzteile gehen in Foldback oder Hiccup.

Was bedeutet "Foldback"?

von Peter D. (peda)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dob S. schrieb:
> auch wenn ich nur 2,5 A auf dem Multimeter gesehen habe?
Ein Multimeter ist eh zu langsam für derartige "Inrush Current" 
Messungen.

von Michael B. (laberkopp)


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Dob S. schrieb:
> Wenn euch noch etwas einfällt

Wenn dein 3A (Schalt) Netzteil den Motoranlauf mit der Heizung 
problemlos schafft, ist das gut.
Aber wenn deine Heizung ohne Regelung immer weiter heizen könnte und 
dabei etwas verschmurgeln könnte, sollte man eine 
Übertemperatursicherung einbauen die bei defekter Regelung die Heizung 
abschaltet.

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

>> Der Motor ist sehr klein
>
> Das nenn ich mal eine präzise Angabe, ein Datenblatt ist da nicht mehr
> nötig...

Er meint vermutlich kleiner als dieser hier:
https://www.menzel-motors.com/fileadmin/_processed_/9/1/csm_1400kW_Niederspannungsmotor_Kaefiglaeufer_Welle_063e16fee4.jpg

von Stephan (stephan_h623)


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Harald W. schrieb:
> Er meint vermutlich kleiner als dieser hier:
> 
https://www.menzel-motors.com/fileadmin/_processed_/9/1/csm_1400kW_Niederspannungsmotor_Kaefiglaeufer_Welle_063e16fee4.jpg

Quatsch.
Sehr klein ist eindeutig sowas hier: 
https://www.conrad.de/de/p/sol-expert-m450-micro-motor-m-450-25000-u-min-4-mm-247064.html

Aber mal im Ernst @TO: Ein Motor in der Größe des vorderen Daumengliedes 
kann irgendwo zwischen 0,5W (Leerlauf, Spielzeugmotor) und 300W 
(Modellbaumotor mit Überspannung unter Volllast) liegen.
Datenblatt oder zumindest ein Foto von den verwendeten Teilen sind da 
schon nützlich.

von Stefan F. (Gast)


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Auf dem Multimeter hast du vielleicht weniger Strom als erwartet 
gesehen, weil:

a) Das Multimeter träge ist und das Netzeil abschaltete, bevor das 
Multimeter auf die 3A hoch gelaufen ist.

b) Weil chinesische Produkte zur Stromversorgung nur selten die 
versprochene Leistung haben.

Zum Reaktionsverhalten von Polyfuses solltest du ins konkrete Datenblatt 
der Polyfuse schauen, die du verwenden willst. Die Umgebungstemperatur 
spielt eine große Rolle. Als grobe Hausnummer für alle gängigen 
Sicherungen (nicht nur Polyfuses) kannst du dir schon mal merken, dass 
sie erst beim doppelten Strom schnell (im Sinne von Sekunden) auslösen.

Bei PTC erhöht sich nach der ersten Auslösung der Innenwiderstand. 
Dadurch steigt der Spannungsabfall und sie löst von da an früher aus. 
Bei USB Anschlüssen führt der Effekt oft dazu, das an den betroffenen 
Buchsen nur noch "Kleinverbraucher" wie Mäuse und Tastaturen 
funktionieren, aber keine Geräte die 500 mA (oder mehr) brauchen.

Die allermeisten Schaltnetzteile schützen sich schon selbst, da braucht 
es keine sekundäre Sicherung. Dort sollte allerdings eine primäre 
Sicherung (auf der 230V Seite) existieren, zumindest in Form eines 
speziellen Widerstandes der im Fall eines Versagens ohne Brandgefahr 
unterbricht.

von Michael B. (laberkopp)


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von Peter N. (alv)


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von Michael B. (laberkopp)


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Peter N. schrieb:
> Gut und schön, aber was kann man damit antreiben?

Lichtleiter auf Photonic-IC drehen...

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