Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stecker knick- und zugentlasten?


von Peter N. (alv)


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Hi

Der Stecker meines Notebooknetzteils (2-polig rund, mit Stift in der 
Mitte) hatte einen Kabelbruch.
Um das zu reparieren, habe ich den umspritzten Kunststoff komplett 
enfernt, so daß nur die Kontakthülse übrigblieb, und die Kabel daran 
angelötet, das Ganze mit Schrumpfschlauch umschrumpft.

Funktioniert soweit, leider hält es nur ein paar Monate bis zum nächsten 
Kabelbruch.

Hat jemand eine Idee, wie man das dauerhafter machen könnte?

von Marcel B. (mabu1)


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gestuft Schrumpfschlauch mit Innenkleber drum und nicht in der Länge 
sparen?

von MaWin O. (mawin_original)


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Statt Schrumpfschlauch mit Kleber zu kaufen, kann man auch 
Heißkleberstückchen in normalen Schrumpfschlauch einbringen.
Funktioniert erstaunlich gut. Man muss es nur halbwegs gleichmäßig 
verteilen.
Vorteil: Man kann es mit dem Verfahren auch teilweise verkleben. Also im 
Steckerbereich verklebt und im Kabelbereich nicht verklebt.

von Keks F. (keksliebhaber)


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Ich habe mit Schrumpfschlauch und Heißkleber auch gute Erfahrungen 
gemacht.
Das Problem ist, die Defektursache zu identifizieren und zu beheben. Bei 
mechanischer Belastung muss man die sehr gut verteilen und hoffen, dass 
das Kabel an sich nicht Grütze ist.
Bei mir kommt es vor, dass der Außenmantel mit der Zeit altert und 
überall brüchig wird.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter N. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wie man das dauerhafter machen könnte?

Man könnte versuchen, mit formbarem Kunststoff ein Steckergehäuse 
nachzubilden, "Sugru" oder das hier 
https://www.modulor.de/thibra-pearl-thermoplastisches-modelliergranulat-milchig-weiss-350-g.html, 
oder sich etwas 3d-drucken.

Man könnte auch suchen, ob es den Stecker in einer Variante zum 
Selbstkonfektionieren gibt, oder ob es einen Adapter eines verbreiteren 
Steckers auf den spezifischen Hohlstecker gibt.

Alternativ: Ein neues Kabel mit passendem angespritzten Stecker dran 
besorgen und die eigene Prozedur beim Umgang mit diesem verändern -- 
wenn ein Kabel bricht, wenn ein Knickschutz versagt, dann wird das Kabel 
über Gebühr beansprucht.

von Peter G. (ham)


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Hallo

Marcel B. schrieb:
> gestuft Schrumpfschlauch mit Innenkleber drum und nicht in der Länge
> sparen?

Ja geht, ist aber wie auch all die andere Lösungen optisch alles andere 
als schön und zusätzlich auch immer ein "Riesen Klopper" der nicht nur 
Platz frisst, sondern auch schnell eine "nette" Hebelwirkung bietet...
Wobei mir mit dem typischen Hausmitteln auch nichts Besseres einfällt...

Harald K. schrieb:
> Alternativ: Ein neues Kabel mit passendem angespritzten Stecker dran
> besorgen und die eigene Prozedur beim Umgang mit diesem verändern --
> wenn ein Kabel bricht, wenn ein Knickschutz versagt, dann wird das Kabel
> über Gebühr beansprucht.

Hehe
Erstmal bekommen ...
Und nein, sehr oft wird nicht das Kabel über Gebühr beansprucht (im Sinn 
von falsch behandelt, zu viel verlangt), sondern der Stecker und dessen 
Knickschutz sind einfach schlecht.
Nur sehr wenige Hersteller (bei weiten nicht nur im Laptopbereich) 
schaffen es gleichzeitig einigermaßen kleine Stecker zu entwickeln, die 
trotzdem einerseits problemfrei den maximalen Strom (bei Laptop durchaus 
3A und mehr) übertragen und andererseits einen Knickschutz bieten, der 
über Jahre und normaler Behandlung (eben nicht das sanfte Händchen des 
ganz genau hinsehenden Vorbildnutzers in einer "Laborumgebung") 
funktioniert.

Und klar:
Die "Steckdose" auf der Platine muss (sollte...) natürlich auch 
vernünftig und dauerhaft unter normalen Bedingungen (als auch mal 
Stecken im Dunkeln in der Bahn, wenn eben jene über ein Weichenfeld 
fährt oder man sehr schnell mal den Stecker ziehen muss und das dann via 
Kabel als Griff macht...) über viele Jahre bestehen und sich nicht schon 
nach wenigen Monaten oder eine kleine Unachtsamkeit heraushebeln...

: Bearbeitet durch User
von Jobst Q. (joquis)


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Peter N. schrieb:
> Funktioniert soweit, leider hält es nur ein paar Monate bis zum nächsten
> Kabelbruch.

Mach einen Winkelstecker daraus, denn die Ursache von Kabelbruch liegt 
meist darin, dass die Stecker so weit herausragen.

Und Knickschutz kann man eh meist knicken, er verschiebt nur das Problem 
an sein Ende.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Peter N. schrieb:
> Um das zu reparieren, habe ich den umspritzten Kunststoff komplett
> enfernt, so daß nur die Kontakthülse übrigblieb, und die Kabel daran
> angelötet, das Ganze mit Schrumpfschlauch umschrumpft.

Ich hab nur soviel von dem Steckerverguß entfernt, daß man an die Enden 
das neue Kabel anlöten kann. Und dann mehrmals Schrumpfschlauch in 
verschiedenen Längen, daß es sich nach hinten hin in Stufen verjüngt. 
Das hält dann ewig.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter G. schrieb:
> Erstmal bekommen ...

Zeig ein bemaßtes Bild und Dir wird recht sicher geholfen werden. Oder 
nenn' Ross&Reiter, d.h. Hersteller und Typ des Notebooks.

Peter G. schrieb:
> Und nein, sehr oft wird nicht das Kabel über Gebühr beansprucht (im Sinn
> von falsch behandelt, zu viel verlangt), sondern der Stecker und dessen
> Knickschutz sind einfach schlecht.

Vielleicht ja doch, weil Deine Erwartungshaltung an das, was das Kabel 
unbeschadet auszuhalten hat, ständig mit der Realität kollidiert.

> ... der über Jahre und normaler Behandlung (...) funktioniert.

Was für Dich eine "normale Behandlung" ist, ist für andere bereits 
Grobmotorik, denn seltsamerweise schaffen es ziemlich viele Leute mit 
ihrer Variante der "normalen Behandlung" nicht solche Kabel in wenigen 
Monaten intensivem Gebrauch zu zerstören. Ich bin sicherlich nur eine 
Referenz für mich selbst, aber die einzigen Steckverbinder, bei denen 
mich der räudige Knickschutz überlistet hat (d.h. die während meines 
Gebrauchs den Löffel abgegeben haben) waren bedrahtete In-Ear-Kopfhörer 
von Apple. Deren "Knickschutz" würde ich das Attribut "Sollbruchstelle" 
verleihen.

Alle anderen Geräte mit irgendwelchen Hohlsteckern, die teilweise schon 
sehr deutlich über 10 Jahre alt sind, haben meinen Umgang damit 
überlebt.

Sicher, ich bin keine Referenz für andere; ich kenne auch Leute, die 
wider besseren Wissens sich immer wieder Notebooks anschaffen und die 
binnen zwei Jahren ruinieren (indem sie mit den diversen Steckern die 
Buchsen im Gerät selbst zerstören). Die sind dann nicht diejenigen, die 
ich als Knickschutzkompatibel bezeichnen würde.

Wäre aber mein Umgang mit Steckverbindern abnorm penibel, dann müssten 
quasi alle anderen Leute ständig mit Deinem Problem konfrontiert sein, 
und das beobachte ich nicht. Ja, ich sehe gelegentlich Leute, bei deren 
Umgang mit Technik es mir die Zehennägel aufstellt, aber die sind 
selten.

Daß die Stecker nicht perfekt sind, ist unbestritten, aber es liegt an 
Dir, Dein Verhalten daran anzupassen und halt etwas vorsichtiger damit 
umzugehen. Dann hält's länger, wie bei den meisten anderen auch.


So, langes Traktat, aber erinnere Dich noch an den Anfang: Zeige Bild 
bzw. nenne Gerät, dann kann Dir recht sicher ein Ersatz genannt werden.

von Flöte (nsolo)


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Deine Geschichte lässt einen rauen, unachtsamen Umgang vermuten. Wenn du 
schon nicht auf das Kabel aufpassen kannst, dann wird nach der 
Verstärkung die Buchse selbst das schwächste Glied in der Kette sein.

Also spar dir den Aufwand, schütze deine Buchse und passe deine 
Gewohnheiten an.

von Peter D. (peda)


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Jobst Q. schrieb:
> Mach einen Winkelstecker daraus, denn die Ursache von Kabelbruch liegt
> meist darin, dass die Stecker so weit herausragen.

Aber wie soll das bei einem geraden Stecker gehen?

Gewinkelte Klinkenstecker sind in der Tat weniger knickempfindlich, da 
sie sich in die Kabelrichtung drehen können.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Peter N. schrieb:
> Hi
>
> Der Stecker meines Notebooknetzteils (2-polig rund, mit Stift in der
> Mitte) hatte einen Kabelbruch.
> Um das zu reparieren, habe ich den umspritzten Kunststoff komplett
> enfernt, so daß nur die Kontakthülse übrigblieb, und die Kabel daran
> angelötet, das Ganze mit Schrumpfschlauch umschrumpft.
>
> Funktioniert soweit, leider hält es nur ein paar Monate bis zum nächsten
> Kabelbruch.
>
> Hat jemand eine Idee, wie man das dauerhafter machen könnte?

Mit einer Lüsterklemme (=Adapter)vielleicht?

von Harald K. (kirnbichler)


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Esmeralda P. schrieb:
> Mit einer Lüsterklemme (=Adapter)vielleicht?

Mal doch bitte mal ein Bild davon, wie Du Dir vorstellst, einen vom 
angespritzten Gehäuse befreiten Hohlstecker mit einer Lüsterklemme zu 
verbinden.

Ich bin sehr gespannt.

von Jobst Q. (joquis)


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Peter D. schrieb:
> Jobst Q. schrieb:
>> Mach einen Winkelstecker daraus, denn die Ursache von Kabelbruch liegt
>> meist darin, dass die Stecker so weit herausragen.
>
> Aber wie soll das bei einem geraden Stecker gehen?

Peter N. schrieb:
> Um das zu reparieren, habe ich den umspritzten Kunststoff komplett
> enfernt, so daß nur die Kontakthülse übrigblieb, und die Kabel daran
> angelötet, das Ganze mit Schrumpfschlauch umschrumpft.

Wo ist das Problem, das Kabel im Winkel an die Kontakthülse anzulöten?
Hab ich schon mehrmals gemacht. Gerade bei runden Stecker entlastet die 
Drehbarkeit schon viele Kräfte, die sonst in Richtung Kabelbruch gehen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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@Peter N:

Irgendwo habe ich noch einige Winkel-Adapter für Hohlstecker 5.5x2.1
Bei Interesse kann ich dir einen gegen Portokosten zusenden.

von Harald K. (kirnbichler)


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Wegstaben V. schrieb:
> Hohlstecker 5.5x2.1

Passt nicht zu

Peter N. schrieb:
> (2-polig rund, mit Stift in der Mitte)

Notebooks verwenden mittlerweile kaum noch die klassischen 
5.5mm-Hohlstecker, sondern oft mechanisch anders konstruierte Varianten. 
Das dürfte hier der Fall sein, denn ich traue Peter durchaus zu, einen 
stinknormalen 5.5mm-Hohlstecker selbst organisieren zu können.

von Peter N. (alv)


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Harald K. schrieb:
> Zeig ein bemaßtes Bild und Dir wird recht sicher geholfen werden. Oder
> nenn' Ross&Reiter, d.h. Hersteller und Typ des Notebooks.

Fujitsu Siemens Stylistic ST6012

Peter D. schrieb:
> Gewinkelte Klinkenstecker sind in der Tat weniger knickempfindlich, da
> sie sich in die Kabelrichtung drehen können.

Ursprünglich war es ein gewinkelter Stecker.
Das Kabel war ein recht steifes abgeschirmtes, schon koaxkabel-ähnlich.
Der Kabelbruch betraf die Abschirmung.
Bei der ersten Rparatur stellte ich dann fest, daß der Innenleiter 
"Kupferpest" hatte (das Kupfer verfärbt sich bräunlich, wird spröde und 
läßt sich nur noch schlecht verzinnen). Also habe ich das ganze Kabel 
bis kurz vors Netzteil durch Zwillingslitze ersetzt.

Die Hauptbelastung des Stecker besteht im 90°-Drehen bei frei hängendem 
Kabel.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter N. schrieb:
> Fujitsu Siemens Stylistic ST6012

Das Gerät wurde vor bald 14 Jahren eingeführt.

Bei einem so alten und doch eher exotischen Gerät lässt sich so leicht 
nicht auf den verwendeten Stecker schließen.

Daher wiederhole ich die Bitte um ein bemaßtes Bild.

Könnte es so etwas sein?

https://ae01.alicdn.com/kf/H308f509c37a04e22ab9652eccf8f1aa5Y.jpg_640x640Q90.jpg_.webp

von Peter N. (alv)


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Harald K. schrieb:
> Könnte es so etwas sein?
>
> 
https://ae01.alicdn.com/kf/H308f509c37a04e22ab9652eccf8f1aa5Y.jpg_640x640Q90.jpg_.webp

Es ist ein Stecker dieser Art.
Ob die Maße passen, kann ich im Moment nicht sagen.

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