Forum: PC Hard- und Software Fritzbox USB Fernanschluss für RS485/Canbus Adapter geeignet?


von Sven (elitron)


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Hi,

habt ihr Erfahrungen mit dem Fritzbox USB Fernanschluss?
Ist der für RS485/Canbus Adapter geeignet?

von C-hater (c-hater)


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Sven schrieb:
> Hi,
>
> habt ihr Erfahrungen mit dem Fritzbox USB Fernanschluss?
> Ist der für RS485/Canbus Adapter geeignet?

Depends...

Nämlich vom konkreten Adapter. Grobe Richtlinie: Wenn das Ding unter 
Windows ohne besonderen Treiber (also unter alleiniger Benutzung des 
generischen Klassentreibers) als COM-Port erscheint, dann wird auch der 
"FB-Fernanschluss" mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 
funktionieren.

Ansonsten ist es ein Glücksspiel, dessen Ergebnis man nur erhalten kann, 
indem man es spielt. D.h.: einfach ausprobiert...

von Harald K. (kirnbichler)


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C-hater schrieb:
> Grobe Richtlinie: Wenn das Ding unter
> Windows ohne besonderen Treiber (also unter alleiniger Benutzung des
> generischen Klassentreibers) als COM-Port erscheint, dann wird auch der
> "FB-Fernanschluss" mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
> funktionieren.

Da werden genausogut auch alle anderern USB-Seriell-Bridges 
funktionieren, denn mit deren Treibern hat die Fritzbox in diesem 
Betriebsfall überhaupt nichts zu tun. Die ist eine Art "virtuelle 
USB-Karte", so wie es auch andere USB-Deviceserver sind. Damit 
funktionieren alle USB-Geräte, sofern sie nicht spezifische 
Anforderungen an das Transfertiming stellen, die sich mit USB-over-TCP 
nicht einhalten lassen.

Und nein, da geht es nicht um das banale Timing von USB-Seriell-Bridges, 
sondern um Isochrone Datenübertragung, wie sie bei Audio- oder 
Videoanwendungen verwendet wird.
Die drei anderen Betriebsarten von USB (Control, Interrupt und 
Bulk-Transfers) aber lassen sich verwenden.

Das viel größere Problem beim AVM'schen "USB-Fernzugang" ist die 
mangelhafte Verfügbarkeit von Devicetreibern für die "virtuelle 
USB-Karte", die nämlich stellt AVM nur für Windows zur Verfügung.

Wenn man mit dieser Einschränkung und der insgesamt etwas merkwürdigen 
AVM-Software leben kann, dann nur zu.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Harald K. schrieb:
> Wenn man mit dieser Einschränkung und der insgesamt etwas merkwürdigen
> AVM-Software leben kann, dann nur zu.

z.B. wenn der andere PC in einem anderen Subnetz ist.

von C-hater (c-hater)


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Harald K. schrieb:

> Da werden genausogut auch alle anderern USB-Seriell-Bridges
> funktionieren, denn mit deren Treibern hat die Fritzbox in diesem
> Betriebsfall überhaupt nichts zu tun.

Doch natürlich. Spätestens im Client-OS.

> Die ist eine Art "virtuelle
> USB-Karte"

Ganz genau. Mit eigenem Treiber für Hostcontroller und Root-Hub.

> so wie es auch andere USB-Deviceserver sind. Damit
> funktionieren alle USB-Geräte

So weit die schöne Theorie. Die Praxis sagt etwas anderes. Übrigens auch 
für die Treiber der Konkurrenz. Auch da gibt es erhebliche Unterschiede 
bezüglich der Kompatibilität. Ich persönlich bevorzuge (wegen 
einschlägiger Erfahrungen) z.B. Sylex. Und dagegen kackt der Kram der 
Wettbewerber doch  erheblich ab. Leider auch der von AVM. Das ist im 
Wettbewerb bestenfalls mittelprächtig.
Und es braucht definitiv keine Endgeräte mit isochronous endpoints, um 
auf diese Kompatibilitätsprobleme zu stoßen...

> Die drei anderen Betriebsarten von USB (Control, Interrupt und
> Bulk-Transfers) aber lassen sich verwenden.

Aha. Ich kann dir auf Anhieb drei konkrete Gegenbeispiele nennen, mit 
denen es eben nicht zuverlässig funktioniert. Alles maximal Fullspeed 
oder Highspeed Bulk.

> Das viel größere Problem beim AVM'schen "USB-Fernzugang" ist die
> mangelhafte Verfügbarkeit von Devicetreibern für die "virtuelle
> USB-Karte", die nämlich stellt AVM nur für Windows zur Verfügung.

Who cares? Praktisch relevant ist eh' nur Windows als Client. Zumindest 
gewerblich ist das einfach so.

von Harald K. (kirnbichler)


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C-hater schrieb:
>> denn mit deren Treibern hat die Fritzbox in diesem
>> Betriebsfall überhaupt nichts zu tun.
>
> Doch natürlich. Spätestens im Client-OS.

Kopf->Tisch.

Der Treiber für ein an der Fritzbox angeschlossenes USB-Gerät läuft auf 
dem Client (d.h. dem Windows-Rechner), die Fritzbox sieht diesen Treiber 
nicht, die muss nicht wissen, was das für ein USB-Gerät ist.

C-hater schrieb:
> Ich persönlich bevorzuge (wegen
> einschlägiger Erfahrungen) z.B. Sylex. Und dagegen kackt der Kram der
> Wettbewerber doch  erheblich ab. Leider auch der von AVM. Das ist im
> Wettbewerb bestenfalls mittelprächtig.

Silex. Wird/wurde auch von einigen Herstellern von USB-Device-Servern 
als OEM verwendet.

von C-hater (c-hater)


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Harald K. schrieb:

> C-hater schrieb:
>>> denn mit deren Treibern hat die Fritzbox in diesem
>>> Betriebsfall überhaupt nichts zu tun.
>>
>> Doch natürlich. Spätestens im Client-OS.
>
> Kopf->Tisch.
>
> Der Treiber für ein an der Fritzbox angeschlossenes USB-Gerät läuft auf
> dem Client (d.h. dem Windows-Rechner), die Fritzbox sieht diesen Treiber
> nicht, die muss nicht wissen, was das für ein USB-Gerät ist.

Du begreifst wohl das Problem nicht. Dass der Treiber für das Endgerät 
auf dem Client läuft, ist erstens unstrittig, zweitens natürlich und 
drittens nicht das Problem.

Das Problem sind die Treiber für die virtuelle USB-Host-Hardware (also 
der eigentlich Hostadapter und insbesondere auch der Root-Hub). Auch 
diese laufen unter dem Client-OS. Und sind halt mehr oder weniger 
kompatibel. Es genügt hier halt nicht, einen formal korrekten Host zu 
implementieren, um maximale Kompatibilität zu erreichen.

> Silex. Wird/wurde auch von einigen Herstellern von USB-Device-Servern
> als OEM verwendet.

Genau (sorry für den Tippfehler bei Silex).

von Harald K. (kirnbichler)


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C-hater schrieb:
> Du begreifst wohl das Problem nicht.

Doch, das tue ich sehr wohl, nur hast Du eine sehr verquere Art, es 
auszudrücken und bist gleichzeitig nicht instande zu akzeptieren, daß 
ich auf genau das Problem hingewiesen habe.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Vielleicht sollte man noch erwähnen dass sich AVM kaum um den Fernzugang 
kümmert. Schon seit rund 10 Jahren werden bestenfalls minimale Bugfixes 
gemacht damit die Software weiter unter einer halbwegs aktuellen 
Windows-Version läuft. Halbwegs, weil Windows 11 aktuell offiziell nicht 
unterstützt wird (soll aber laufen).

von Harald K. (kirnbichler)


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Hannes J. schrieb:
> dass sich AVM kaum um den Fernzugang kümmert

Das kann man auch daran erkennen, daß es den Kram nur für Windows, nicht 
aber für andere Betriebssysteme gibt. Vermutlich ist die Funktion doch 
nicht für so viele Anwender interessant, und/oder aber die Zielgruppe 
versteht zu großen Teilen überhaupt nicht, wozu sie dient, geschweige 
denn, daß sie Probleme hat, die man damit lösen könnte.

von C-hater (c-hater)


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Harald K. schrieb:

> Hannes J. schrieb:
>> dass sich AVM kaum um den Fernzugang kümmert
>
> Das kann man auch daran erkennen, daß es den Kram nur für Windows, nicht
> aber für andere Betriebssysteme gibt. Vermutlich ist die Funktion doch
> nicht für so viele Anwender interessant

Ähm, nö.

Die Sache ist einfach, dass Linux bereits alles mitbringt, um mit dem 
"Fernzugang" (also eigentlich dem VPN der Fritzbox) zu verbinden.

Da braucht man diesen AVM-eigenen, als "Fernzugang" titulierten 
VPN-Client einfach nicht.

Und unter Windows braucht man den nur, weil AVM eine recht ungewöhnliche 
Kombination von Optionen aus dem riesigen Zoo der 
IPSEC-Konfigurationsmöglichkeiten gewählt hat. Halt eine, die der 
heutige standardmäßige Windows-IPSEC-Client gerade nicht unterstützt.

Warum die das damals(tm) so entschieden haben? Keine Ahnung. Naja, diese 
Entscheidung ist gefallen, als WindowsXP praktisch auf fast 100% der 
Windows-Rechner lief. Und die IPSEC-Fähigkeiten von XP waren wirklich 
dramatisch schlecht und keinesfalls ausreichend, um das typische 
Einsatzgebiet eines Fritzbox-VPN abzudecken. Und bei AVM konnte damals 
keiner wissen, ob und wie das Microsoft mal ausbauen/verbessern würde.

Und später gab es für AVM keine Grund mehr, auf ihrer Seite was zu 
ändern, denn der "Fernzugang" existierte ja bereits und funktionierte 
(mit minimalen Anapssungen) auch unter allen späteren 
Windows-Versionen...

von Sascha W. (sascha-w)


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C-hater schrieb:
> Harald K. schrieb:
>
>> Hannes J. schrieb:
>>> dass sich AVM kaum um den Fernzugang kümmert
>>
>> Das kann man auch daran erkennen, daß es den Kram nur für Windows, nicht
>> aber für andere Betriebssysteme gibt. Vermutlich ist die Funktion doch
>> nicht für so viele Anwender interessant
>
> Ähm, nö.
dann bist du genau einer derer die Harald K. eben beschrieb.
Fernanschluss != Fernzugang

Sascha

von Harald K. (kirnbichler)


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C-hater schrieb:
> Ähm, nö.
>
> Die Sache ist einfach, dass Linux bereits alles mitbringt, um mit dem
> "Fernzugang" (also eigentlich dem VPN der Fritzbox) zu verbinden.

Äh, Du hast Dich im Thread vertan. Hier geht es um die 
USB-via-TCP-Implementierung von AVM, nicht um das (unter Windows 
grässliche) alte Fritzbox-VPN.

von Rüdiger B. (rbruns)


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