Forum: Haus & Smart Home Kondenswasserpumpe - warum wird hier so ein Mega-Aufwand betrieben?


von Heinz R. (heijz)


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Nach 15 Jahren ist die Kondenswasserpumpe der Brennwert-Therme defekt

Kein großes Thema, so ein Teil kostet 100€ - bei anderen Herstellern 
auch für 60€ zu bekommen

Aber:

ich habe das Teil mal geöffnet - Wanhnsinn was da für ein Aufwand 
betrieben wird?
Ich dachte eigentlich da ist ein Schwimmerschalter, Reedkontakt

Schön, die eigentliche Pumpe an sich wird durchs Gehäuse hindurch per 
Induktion angetrieben

Aber wofür ein Mikrocontroller und so ein Aufwand?

von H. H. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Aber wofür ein Mikrocontroller und so ein Aufwand?

Um das Drehfeld zu erzeugen.

Du hast da einen Frequenzumrichter.

von Armin X. (werweiswas)


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Heinz R. schrieb:
> Schön, die eigentliche Pumpe an sich wird durchs Gehäuse hindurch per
> Induktion angetrieben

Weil die zu fördernde Suppe wahrscheinlich jede herkömmliche 
Wellenabdichtung in kürzester Zeit zerstören würde.
In Großanlagen in der Industrie hat man deswegen auch Pumpen mit 
Magnetkupplungen um Motor und zu förderndes Medium Sicher zu trennen.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Armin X. schrieb:
> Weil die zu fördernde Suppe wahrscheinlich jede herkömmliche
> Wellenabdichtung in kürzester Zeit zerstören würde.

So dramatisch isses nicht. Bei mir läuft ne billige Baumarkt Tauchpumpe 
im Eimer seit über 10 Jahren fehlerfrei.
Wichtig ist, je nach Einsatzort, ne zuverlässige Störungsmeldung bzw 
Anlagenabschaltung, falls das Teil mal nicht mehr funktioniert.
Bei meiner Eimerpumpe unwichtig, das Heizungskondensat würde als Pfütze 
im Keller sofort auffallen, und keine Schäden anrichten können.
Bei meinen Klimaanlagen im OG jedoch sehr wichtig, Mobiliar udgl wären 
gefährdet.

von Thomas R. (thomasr)


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Das hängt aber ganz entscheidend vom Schwefelgehalt des Gases ab! Und 
vermutlich wurde die alte Therme noch für stark schwefelhaltiges Gas 
gebaut?

Schwefel im Gas ergibt bei der Verbrennung mit dem Kondenswasser 
mindestens H2SO3 oder gar H2SO4 und das ist nicht lustig.

von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Das hängt aber ganz entscheidend vom Schwefelgehalt des Gases ab! Und
> vermutlich wurde die alte Therme noch für stark schwefelhaltiges Gas
> gebaut?

Erdgas wird schon länger effektiv entschwefelt als es Brennwertthermen 
gibt.

Bei der Verbrennung können aber geringe Mengen Stickoxide entstehen, und 
die sorgen schon für aggressives Kondenswasser.

von Thomas R. (thomasr)


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H. H. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Das hängt aber ganz entscheidend vom Schwefelgehalt des Gases ab! Und
>> vermutlich wurde die alte Therme noch für stark schwefelhaltiges Gas
>> gebaut?
>
> Erdgas wird schon länger effektiv entschwefelt als es Brennwertthermen
> gibt.
>
> Bei der Verbrennung können aber geringe Mengen Stickoxide entstehen, und
> die sorgen schon für aggressives Kondenswasser.

Ja, das ist wohl schon eine Weile her ;-) Ich mußte noch den Eimer 
regelmäßig mit Kalk neutralisieren bevor ich das wegkippen durfte. Ist > 
30 Jahre her....

von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Thomas R. schrieb:
>>> Das hängt aber ganz entscheidend vom Schwefelgehalt des Gases ab! Und
>>> vermutlich wurde die alte Therme noch für stark schwefelhaltiges Gas
>>> gebaut?
>>
>> Erdgas wird schon länger effektiv entschwefelt als es Brennwertthermen
>> gibt.
>>
>> Bei der Verbrennung können aber geringe Mengen Stickoxide entstehen, und
>> die sorgen schon für aggressives Kondenswasser.
>
> Ja, das ist wohl schon eine Weile her ;-) Ich mußte noch den Eimer
> regelmäßig mit Kalk neutralisieren bevor ich das wegkippen durfte. Ist >
> 30 Jahre her....

Damals durften die Heizer noch deutlich mehr NOx produzieren.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ich frage mich eher, wozu man da ueberhaupt eine Pumpe braucht?
Bei meiner Weisshaupt BW Therme ist da einfach ein Wasserablauf am 
Kessel nach unten.

von Maik .. (basteling)


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..braucht man, wenn die Therme z.B. im Keller an der Wand hängt, und 
kein Bodenabfluß oder tieferes Rohr mit Rückstauklappe vorhanden ist. 
Dann muß man das Kondensat halt 1..2m bis über die Rückstauebene 
hochpumpen.

von Heinz R. (heijz)


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bei mir ist zwischen Gastherme und Abfluss z.B. eine Tür
Ja, ich hätte auch den boden aufhacken können oder eine Schwelle an die 
Tür bauen :-)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Maik .. schrieb:
> ..braucht man, wenn die Therme z.B. im Keller an der Wand hängt, und
> kein Bodenabfluß oder tieferes Rohr mit Rückstauklappe vorhanden ist.
> Dann muß man das Kondensat halt 1..2m bis über die Rückstauebene
> hochpumpen.

Naja, das ist ja eher ein Problem der Installationsumgebung, weniger 
eins der Therme selbst. Dass man weiter unten keinen Ablauf hat, duerfte 
ja eher seltener vorkommen.
Wozu Rueckstauklappe? Ein einfacher Ablauf mit Syphon reicht.

von Ich A. (alopecosa)


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Andreas B. schrieb:
> Wozu Rueckstauklappe? Ein einfacher Ablauf mit Syphon reicht.

Wenn dsa ganze im Keller hängt, also unterhalb des Niveaus der Straße 
und so.. Naja da wird so ne Rückstauklappe schon wichtig.

Sonst läuft dir beim nächsten Starkregen die Suppe durch deinen Siphon 
ins Haus...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ich A. schrieb:
> Sonst läuft dir beim nächsten Starkregen die Suppe durch deinen Siphon
> ins Haus...

Bei mir ist die Therme im Keller und auch unter der Strasse, aber am 
Siphon kam noch nie was raus (jetzt 28 Jahre).
Es scheinen ja doch viele Orte in D zu geben wo man immer noch in 
Ueberschwemmungsgebieten baut. Ueblich sollte das ja eigentlich nicht 
sein. So etwas zaehle ich auch zu spezielle Installationsbedingungen. 
Bei solchen Haueser steht ja oft noch eine Grundwasserpumpe im Keller. 
Meins waere das nicht.

von Armin X. (werweiswas)


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Andreas B. schrieb:
> Es scheinen ja doch viele Orte in D zu geben wo man immer noch in
> Ueberschwemmungsgebieten baut.

Man baut inchen Regionen, sogar staatlich gefördert, alles wieder auf 
nachdem der Krempel fortgespült wurde und wundert sich warum keine 
Versicherung das Ganze neu versichern will. Zumindest nicht zu 
bezahlbaren Konditionen.
Sorry für OT.

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Ich A. schrieb:
> Wenn dsa ganze im Keller hängt, also unterhalb des Niveaus der Straße
> und so.. Naja da wird so ne Rückstauklappe schon wichtig.

Im Allgemeinen verfügen Hausanschlüsse zum Kanal über einen 
Revisionsschacht und genau da sitzt dann auch die Rückstauklappe.

Das heißt nichts anderes als, daß alle Abwasserrohre dort 
zusammengeführt werden und somit von der Klappe erfasst sind.

Wäre ja abstrus jedes einzelne Abflußrohr mit einer Rückstauklappe 
versehen zu müssen.

von Heinz R. (heijz)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wäre ja abstrus jedes einzelne Abflußrohr mit einer Rückstauklappe
> versehen zu müssen.

würde aber oft Sinn machen

Bei Bekannten gab es früher bei Starkregen immer Probleme durch zu klein 
dimensionierte Abwasserrohre in der Strasse, viele Nachbarn hatten 
überflutete Keller

Das Problem war auch nur die eine zentrale Rückstauklappe - der Keller 
lief mit dem eigenen Wasser aus der Dachrinne voll

von Phasenschieber S. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Das Problem war auch nur die eine zentrale Rückstauklappe - der Keller
> lief mit dem eigenen Wasser aus der Dachrinne voll

... und das hätte eine Rückstauklappe wo verhindert?

Wenn der Abfluss generell schon zum Hauptkanal verschlossen ist, dann 
bleibt zwangsläufig alles Abwasser im Haus.

Theoretisch kannst du vor jeden Einlass ins Abwassersystem eine Klappe 
verbauen, aber wo verbleibt dann das Abwasser wenn der gesamte Abfluss 
gehindert ist?

Das macht niemand.

von Horst V. (hoschti)


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Heinz R. schrieb:
> Das Problem war auch nur die eine zentrale Rückstauklappe - der Keller
> lief mit dem eigenen Wasser aus der Dachrinne voll

Dann sitzt die Rückstaukappe an der falschen Stelle bzw. die 
Dachrinnenabflüsse wurden auf der falsche Seite (hausseitigen) Seite der 
Klappe eingeleitet. Nicht umsonst gibt es da einschlägige Vorschriften 
zum Einbau einer Rückstauklappe! Einfach mal nach "Rückstauklappe 
Richtlinien" suchen und die Texte durchlesen und verstehen(!!). Dann 
sollte der Fehler klar werden.

von Horst V. (hoschti)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Heinz R. schrieb:
>> Das Problem war auch nur die eine zentrale Rückstauklappe - der Keller
>> lief mit dem eigenen Wasser aus der Dachrinne voll
>
> ... und das hätte eine Rückstauklappe wo verhindert?
> Wenn der Abfluss generell schon zum Hauptkanal verschlossen ist, dann
> bleibt zwangsläufig alles Abwasser im Haus.
> Theoretisch kannst du vor jeden Einlass ins Abwassersystem eine Klappe
> verbauen, aber wo verbleibt dann das Abwasser wenn der gesamte Abfluss
> gehindert ist?
> Das macht niemand.

Auch hier gilt mein vorheriger Post!

von Heinz R. (heijz)


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Horst V. schrieb:
> Nicht umsonst gibt es da einschlägige Vorschriften
> zum Einbau einer Rückstauklappe! Einfach mal nach "Rückstauklappe
> Richtlinien" suchen und die Texte durchlesen und verstehen(!!). Dann
> sollte der Fehler klar werden.


Ich wollte es nur gesagt haben - früher.in den 60ern wurde halt eine 
Abwasserleitung quer unterm Haus durchgezogen - an dieser war auch die 
Dachrinne angeschlossen
Man erhoffte sich später Hilfe durch Nachrüsten der Rückstauklappe


Ich habe das Problem nicht, ich brauche hier definit keine 
Rückstauklappe

Meine Vorbesitzer hier / Hauserbauer hatten auch diese Probleme - dann 
wohl einen Kanal ums ganze Haus, durchs Nachbargrundstück, in die Straße 
weiter unten ca. 5m tiefer, gelegt

von Phasenschieber S. (Gast)


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Horst V. schrieb:
> Auch hier gilt mein vorheriger Post!

Du hast völlig recht!

von Musik og F. (musikog_f)


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Andreas B. schrieb:
> Ich A. schrieb:
>> Sonst läuft dir beim nächsten Starkregen die Suppe durch deinen Siphon
>> ins Haus...
>
> Bei mir ist die Therme im Keller und auch unter der Strasse, aber am
> Siphon kam noch nie was raus (jetzt 28 Jahre).
Tja, dann ward ihr vielleicht auch so glücklich kein Starkregen gehabt 
zu haben. Wenn ihr 20 mm in 20 min über 3h bekommt, was passiert dann?

> Es scheinen ja doch viele Orte in D zu geben wo man immer noch in
> Ueberschwemmungsgebieten baut.
Ja, z. B. Dithmarschen und weiter in Nordfriesland auch…
Grundwasserspiegel in 40 cm findest du auch in Niedersachsen, oft dort 
wo es eine Findorfstrasse gibt. Der gute Mann hat die Moore 
trockengelegt, als der König den Krieg verloren hatte. Von nem Koog oder 
Grōden reden wir noch gar nicht.

>  Ueblich sollte das ja eigentlich nicht sein.
und ob das üblich ist. Willst du ein drittel von Niedersachsen und 
Schläfrig-Holzbein entvölkern?
Guck malmauf eine topografische Karte und suche “Norddeutsche 
Tiefebene”.

> So etwas zaehle ich auch zu spezielle Installationsbedingungen.
Jupp, die sind speziell. Günther der Treckerfahrer nimmt das als 
Kompliment.
Auf einem Sandhaufen kann jeder bauen, z.B. Bremer.

> Bei solchen Haueser steht ja oft noch eine Grundwasserpumpe
> im Keller.
Keller? Das kannst du in Bremen oder auf der Geest bauen. So 
dösbaddelich sind nur zugereiste..
Wenn die Pumpen ausfallen, dann läuft der ganze Koog  Polder  Gröden 
voll. Dann säuft alles ab. Dann ist Land unter.

> Meins waere das nicht.
Ne, dann nich…

Munter bleiben!

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